Acta diurna

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Sämt­li­che Tex­te in die­sem Dia­ri­um geben aus­schließ­lich pri­va­te Mei­nun­gen des Autors wie­der bzw. schil­dern Ereig­nis­se aus des­sen ganz pri­va­ter Sicht. 

14. April 2024

Wenn eine Demo­kra­tie tat­säch­lich reprä­sen­ta­tiv sein will, wird sie ohne eine statt­li­che Zahl von Dumm­köp­fen im Par­la­ment nicht auskommen.
(Und es bedarf nicht ein­mal der Quo­ten dafür.)

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Nach Ansicht sämt­li­cher isla­mi­scher Auto­ri­tä­ten ist die Welt in jedem Detail ein Resul­tat des unaus­ge­setz­ten Schöp­fungs­han­delns Allahs.
Dem­zu­fol­ge ist der Kli­ma­wan­del gottgewollt.

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Wäh­rend sich ’schland wegen der wirk­lich wich­ti­gen, weil änder­ba­ren gesell­schaft­li­chen Pro­ble­me erregt, etwa ob Suum cui­que erlaubt und Omnia pro Ger­ma­nia ver­bo­ten ist – hier übri­gens eine Inschrift am Land­ge­richt Hal­le, wo der­zeit gegen Höcke wegen des­sen Aus­spruchs „Alles für Deutsch­land!” ver­han­delt wird:

… –, neh­men die unter „Ver­misch­tes” (= Unab­än­der­li­ches) zu rubri­zie­ren­den Phä­no­me­ne über­all im der west­li­chen Welt ihren all­täg­li­chen Verlauf.

Es muss sich um eine Art regel­mä­ßig und glo­bus­weit statt­fin­den­des Natur­er­eig­nis wie Wolfs­biss oder Heu­schre­cken­pla­ge han­deln, für das sich kei­ne Ursa­chen ermit­teln lassen.

Gleich­sam aus dem Nichts haben sich in Schwe­den Ban­den gebil­det, die Men­schen erschie­ßen und Bom­ben legen. Nie­mand weiß, wie es dazu kom­men konn­te. Wenn es dafür z.B. poli­tisch Ver­ant­wort­li­che gäbe, säßen die doch hin­ter Gittern!

Ges­tern pas­sier­te es auf der ande­ren Sei­te der Erd­ku­gel, in Syd­ney, auf die eher tra­di­tio­nel­le Weise.

Die psych­ia­tri­sche Fach­pres­se auf der Nord­halb­ku­gel weiß – und stößt ihren Lesern – sofort Bescheid.

Die Fra­ge, ob Men­schen ihre psy­chi­schen Pro­ble­me even­tu­ell ent­lang eth­nisch-kul­tu­rel­ler Bruch­li­ni­en ver­schie­den aus­le­ben, kann nur ein Ras­sist stellen.

Was die Kopf­schie­ßer und Bom­ben­le­ger in Schwe­den betrifft, wird noch am psych­ia­tri­schen Gut­ach­ten gear­bei­tet. Anders als der Täter von Syd­ney, der sich pos­tum wider­stands­los ana­ly­sie­ren ließ, sind die­se Buben ja recht kre­gel, und man kommt des­halb als Gut­ach­ter sel­ten nah genug an sie heran.

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Mann der Arbeit aufgewacht
Und erken­ne dei­ne Macht!
Alle Räder ste­hen still,
Wenn dein star­ker Arm es will.

So beginnt das klas­sischs­te aller deut­schen Arbei­ter­kampf­lie­der. Es wur­de 1863 als „Bun­des­lied” für Lass­al­les All­ge­mei­nen Deut­schen Arbei­ter­ver­ein, einen Vor­gän­ger der SPD, geschrie­ben, der Text stammt von Georg Her­wegh. Die Musik steu­er­te bemer­kens­wer­ter­wei­se Hans von Bülow bei (unter dem Pseud­onym „Wil­helm Solin­ger“), der Star­di­ri­gent des Kai­ser­reichs, oben­drein ein inter­na­tio­nal gefei­er­ter Kla­vier­vir­tuo­se, Kom­po­nist und Schwie­ger­sohn von Franz Liszt (bis Richard Wag­ner ihm die Frau aus­spann­te). Dass eine der aris­to­kra­tischs­ten Figu­ren der deut­schen Musik­ge­schich­te eines der bekann­tes­ten deut­schen Arbei­ter­lie­der kom­po­niert hat – übri­gens zunächst vier­stim­mig; es wur­de spä­ter ver­ein­facht –, wäre eine geson­der­te Betrach­tung wert. Hier soll es aber allein um die Aus­sa­ge der ers­ten Stro­phe gehen, um den Streik als poli­tisch-öko­no­mi­sches Druckmittel.

Gemein­hin arti­ku­lie­ren Arbei­ter ver­mit­tels Arbeits­nie­der­le­gung ihre Unzu­frie­den­heit und stel­len For­de­run­gen. In Gestalt der „Fri­day for Future”-Demonstranten tra­ten jedoch erst­mals Men­schen in einen Streik – bzw. erklär­ten es –, die nicht arbei­te­ten und auch noch nie gear­bei­tet hat­ten. Das war nicht ohne Komik und erin­ner­te zugleich an die bie­nen­stock­ar­ti­ge Tei­lung der Gesell­schaft in Arbei­te­rin­nen und Droh­nen (eine Köni­gin gab es damals auch noch). Als sich vor kur­zem allent­hal­ben in Kein-schö­ner-Land-zu-die­ser-Zeit vor allem die Grü­nen-Wäh­ler zu Demons­tra­tio­nen gegen „Rechts” ver­sam­mel­ten, wäre das Feh­len eines Groß­tei­les die­ser Guten & Bra­ven auch wäh­rend der Arbeits­zeit im wert­schöp­fe­ri­schen Sin­ne wohl nicht beson­ders auf­ge­fal­len. Wenn alle deut­schen Woken in den Streik trä­ten, wem wür­de dadurch etwas feh­len? Wer wür­de es regis­trie­ren? Allen­falls der Schul­be­trieb wäre eingeschränkt.

(Netz­fund)

„Ohne die Sinn­pro­du­zen­ten käme eine Gesell­schaft für eini­ge Zeit ganz pas­sa­bel zurecht”, schreibt Alex­an­der Wendt in sei­nem Buch „Ver­ach­tung nach unten”, dem Stan­dard­werk über die Woke­ness. „Ohne die hand­fes­ten Pro­du­zen­ten – und zu denen zäh­len nun ein­mal die ver­ach­te­ten Peri­phe­ren, die deplo­rables, die Orts­ge­bun­de­nen, die Dienst­leis­tun­gen erbrin­gen, Güter erzeu­gen und trans­por­tie­ren – aber noch nicht ein­mal eine Woche. Die einen beherr­schen zwar die Höhen der Deu­tung, die ande­ren die Tie­fe des Raums. Dort ent­ste­hen Res­sour­cen, die Dis­kurs­len­ker und Sinn­schöp­fer nicht selbst erzeu­gen kön­nen. Es gibt kei­ne wech­sel­sei­ti­gen Abhän­gig­kei­ten zwi­schen bei­den Sei­ten. Der durch­sub­ven­tio­nier­te anti­ka­pi­ta­lis­tisch-anti­pa­tri­ar­cha­le Kulturbühnenimpresario in Ber­lin lebt von den Steu­ern, die der Mol­ke­rei­un­ter­neh­mer im All­gäu ablie­fert. Der Mol­ke­rei­be­sit­zer sei­ner­seits braucht die Kulturbühnengröße nicht, genau­so wenig wie die Ver­fas­ser von Kura­to­ren­ma­ni­fes­ten oder die Postkolonialismusdozentin.”

Dar­an soll­te regel­mä­ßig erin­nert wer­den. Fast alle, die hier in der Öffent­lich­keit agi­tie­ren, beleh­ren und bekeh­ren wol­len (und auf X, form­er­ly Twit­ter, her­um­rülp­sen), leben auf Kos­ten ande­rer. Fast alle, die mit ihrer ange­maß­ten Defi­ni­ti­ons­macht, was ein gesell­schaft­li­ches Pro­blem und was ein gesell­schaft­li­ches Ziel sei, in ande­rer Men­schen Leben ein­grei­fen, wären für sich allein mit dem, was sie gelernt oder „stu­diert” haben, nicht überlebensfähig.

Wendt: „Ver­mut­lich gibt es in allen Gemein­we­sen und über alle Zei­ten hin­weg nur zwei wirk­lich tief ein­ge­präg­te Ver­hal­tens­mus­ter und damit zwei Urty­pen: die­je­ni­gen, die sich obses­siv um die Lebensführung von ande­ren Leu­ten kümmern, um dort Ein­fluss zu neh­men, und die ande­ren, die sich ein­fach nur wünschen, von Beleh­run­gen ver­schont zu blei­ben, die aber ihrer­seits überhaupt kei­nen Ehr­geiz ent­wi­ckeln, ande­ren einen bestimm­ten Lebens­stil aufzudrängen.”

Was in einem Bie­nen­stock geschä­he, in dem die Droh­nen die Mehr­heit bil­den, weiß jedes Kind (wenn auch man­cher soge­nann­te Erwach­se­ne nicht mehr).

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Was könn­te in einer Par­tei­en­de­mo­kra­tie nor­ma­ler sein als ein öffent­li­ches Streit­ge­spräch zwei­er Spit­zen­kan­di­da­ten im soge­nann­ten Vor­feld von Wah­len, damit sich der Wäh­ler, der einen Lid­schlag lang sogar der Wäh­len­de sein darf, eine Mei­nung dar­über bil­den kann, was er von die­sen Par­tei­en zu erwar­ten hat? Oben­drein noch, wenn es sich um jene bei­den Par­tei­en han­delt, die zusam­men fast zwei Drit­tel der Wäh­ler­stim­men ihres Bun­des­lan­des auf sich vereinen?

Aber deut­sche Medi­en­ver­tre­ter sind kei­ne nor­ma­len Jour­na­lis­ten, sie ver­ste­hen sich durch­aus als Leh­rer, Erzie­her, Vor­mün­der, Gou­ver­nan­ten, ehren­amt­li­che Ver­fas­sungs­schüt­zer und man­dats­lo­se Par­tei­po­li­ti­ker. Des­we­gen war der Inhalt des Streit­ge­sprä­ches zwi­schen Meis­ter Uri­an und Mer­zens Famu­lus nicht der Haupt­ge­gen­stand der allen Erns­tes immer noch so genann­ten Bericht­erstat­tung, son­dern die Fra­ge: Darf man den Höcke über­haupt einladen?

Wie man sieht, wur­de von der wach­sa­men Redak­ti­on im Hin­ter­grund ein Brand­mau­er­sub­sti­tut ein­ge­fügt, nach­dem der CDU-Kan­di­dat zwi­schen­zeit­lich ein paar Stei­ne gelo­ckert hatte.

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Es gibt sie noch, die guten Nachrichten.

Medi­enster­ben von sei­ner schöns­ten Sei­te – ich glau­be, auf die­se For­mu­lie­rung habe ich das Copy­right, gemein­sam mit Gevat­ter Yüzel natür­lich. Die Fra­ge stel­len, ob man jeman­den über­haupt ein­la­den darf, kann schließ­lich auch die KI.

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Man darf spe­ku­lie­ren, was die Wahr­heits- und Qua­li­täts­me­di­en (bevor man sie durch Robo­ter ersetzt hat) aus die­sem Zitat machen wür­den, wenn es – von der gesell­schaft­li­chen Ziel­vor­stel­lung sehen wir mal ab – bei einem Pots­da­mer Geheim­tref­fen gefal­len wäre.

(HuT lau­tet das Kür­zel für Hizb ut-Tah­r­ir.)

In die­sem Fall aber ist die Poli­zei machtlos.

Wahr­schein­lich las­sen sich weder die Arbeit­ge­ber der „Pop-Isla­mis­ten” unter Druck set­zen, ihre eige­nen Ver­wand­ten zu ent­las­sen, noch kann man den juve­ni­len Bär­ti­gen ein­fach so die Sozi­al­leis­tun­gen strei­chen. Und ein Stu­dent flö­ge hier­zu­lan­de nur dann von der Uni, wenn er sich an isla­mo­pho­ben Geheim­tref­fen beteiligte.

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Das führt mich zum heu­ti­gen Thema.

Beim Abend­essen saß ich neben einem Her­ren, der mir die Fra­ge stell­te, ob ich mir wirk­lich sicher wäre, dass die DDR schlim­mer als die – spä­te, mer­kel­sche bzw. grü­ne – BRD gewe­sen sei. Die DDR möge zwar eine Dik­ta­tur gewe­sen sein, aber sie habe immer­hin das deut­sche Volk in sei­ner Sub­stanz unan­ge­tas­tet gelas­sen. Ich wider­sprach inso­weit, als es mir damals unan­ge­nehm war und die Vor­stel­lung es auch heu­te noch ist, ein­ge­sperrt mit Deut­schen oder wem auch immer in einem real­so­zia­lis­ti­schen Gat­ter zu leben, wel­ches zu ver­las­sen bei Stra­fe des Fang­schus­ses ver­bo­ten war.

Doch jetzt, zuletzt ange­sichts der Bil­der aus Dres­den – aus­ge­rech­net aus dem dama­li­gen „Tal der Ahnungs­lo­sen”, prak­tisch dem Her­zen des DDR-Ostens –, fällt sozu­sa­gen ein neu­es Licht auf die­se Fra­ge. Es mag zwar müßig sein, ein (halb­wegs) unter­ge­gan­ge­nes Land einem womög­lich gera­de unter­ge­hen­den als Alter­na­ti­ve zu prä­sen­tie­ren, doch wir kön­nen die Fra­ge stel­len, ob die BRD letzt­lich der Teil eines mul­ti­kul­tu­rel­len Kom­plotts ist, das die drit­te isla­mi­sche Inva­si­on Euro­pas zulässt, ermög­licht oder viel­leicht sogar för­dert, nach­dem die bei­den vor­an­ge­gan­ge­nen von unse­ren Alt­vor­de­ren erfolg­reich zurück­ge­schla­gen wer­den konnten.

Also ob It’s the eco­no­my, stu­pid nicht am Ende ersetzt wer­den muss durch: It’s the demo­gra­phics, stu­pid. Oder gar: It’s bio­lo­gy, stupid. 

Bei ihren Inva­sio­nen zwi­schen dem 8. und 17. Jahr­hun­dert hat­ten Ara­ber und Osma­nen bekannt­lich gro­ße Tei­le des euro­päi­schen Südens erobert (und Hun­dert­tau­sen­de Chris­ten als Skla­ven ver­schleppt), wäh­rend heu­te west­eu­ro­päi­sche Poli­ti­ker aller­or­ten dem Islam die Tore öff­nen und die von den meist sym­pa­thisch eigen­sin­ni­gen Neu­bür­gern pene­trier­ten Kom­mu­nen ihren Dau­er­gäs­ten einen „Hap­py Rama­dan” wün­schen, bis alle Indi­ge­nen der­einst wer­den mit­fas­ten dür­fen. Oder müs­sen. Auf­for­de­run­gen dazu ergin­gen ja bereits an die Almans, und aus ers­ten Schu­len beson­ders fort­schritt­lich besie­del­ter Bun­des­län­der hör­te man, dass die unfrom­men Kin­der auf­ge­for­dert wur­den, aus Soli­da­ri­tät mit den glau­bens­fes­te­ren Mitschüler:*_innen wenigs­tens in deren Gegen­wart nichts zu essen oder zu trinken.

In Dres­den also, wo die Pegi­da-Bewe­gung „gegen die Isla­mi­sie­rung des Abend­lan­des” ent­stand und von sämt­li­chen lizen­zier­ten Öffent­lich­keits­ar­bei­tern als rechts­extrem, ras­sis­tisch und isla­mo­phob stig­ma­ti­siert wur­de, ver­sam­meln sich heu­te Hun­der­te Mos­lems auf den Elb­wie­sen und tei­len den Sach­sen mit, dass Allah grö­ßer ist als Chris­tus, Kret­schmer, August der Star­ke oder auch, nun ja, das Grund­ge­setz. Sogar eini­ge Gut­men­schen sei­en plötz­lich „besorgt”, schreibt mir ein Dresd­ner Bekann­ter. Offen­sicht­lich lagen die Pho­bi­ker und Ras­sis­ten von Pegi­da nicht völ­lig falsch mit ihrem Gere­de von einer „Isla­mi­sie­rung”. Denn dass Deutsch­land bis in sei­ne dun­kel­säch­si­schen Ecken in den ver­gan­ge­nen Jah­ren deut­lich isla­mi­scher gewor­den ist, kön­nen nicht ein­mal die­je­ni­gen bestrei­ten, die es begrüßen.

Wenn man die Alters­struk­tur ein­rech­ne­te, sähe die Ten­denz zumin­dest für Bio-Almans noch ärger aus. In vie­len Schu­len und Kitas hat Allah das Ren­nen längst gemacht. Bereits 2016 gab es nach Schät­zun­gen der Zeit 2750 Moscheen in ’schland, 1950 waren es …?

Selbst­ver­ständ­lich tre­ten über­all die Abwieg­ler oder gleich die Mis­sio­na­re auf den Plan. Unse­re Pro­gres­sis­ten schei­nen ja allen Erns­tes zu glau­ben, die Zukunft des Islam in Deutsch­land wer­de dar­in bestehen, dass er zu einer folk­lo­ris­ti­schen Pri­vat­an­ge­le­gen­heit absinkt, von der die Öffent­lich­keit allen­falls am leicht ver­än­der­ten Aus­se­hen man­cher „Wort zum Sonntag”-Sprecher etwas mit­be­kommt. Und dass es anstel­le von Kir­chen eben da und dort Moscheen gibt, in denen poten­ti­el­le Grünen- und SPD-Wäh­ler ver­keh­ren, die sich ansons­ten brav an die Kan­da­re neh­men las­sen, mit der rest­bio­deut­schen Volks­ge­mein­schaft gegen „Rechts” kämp­fen, sich für sozia­le Gerech­tig­keit, Wind­rä­der, Frau­en­quo­ten, die Homo-Ehe, Geschlechts­um­wand­lun­gen in belie­big vie­le Rich­tun­gen, Regen­bo­gen­fa­mi­li­en, ver­schärf­te Mülltrennung und den euro­päi­schen Finanz­aus­gleich enga­gie­ren und bei denen daheim das Grund­ge­setz, Gott seg­ne es und schen­ke ihm Heil, einen Son­der­platz neben dem Koran einnimmt.

Wie auch immer: Öffent­li­che Rama­dan-Feten oder Gebe­te sind all­ge­mein sicht­ba­re Details jener Isla­mi­sie­rung, die offi­zi­ell über­haupt nicht statt­fin­det. Sie sind Macht­de­mons­tra­tio­nen, sym­bo­li­sche Land­nah­men, wie auch Kopf­tuch, Schlei­er und das raum­for­den­de Auf­tre­ten jun­ger Mos­lem­män­ner­grup­pen in der Öffent­lich­keit. Die Mar­kie­rung von Tei­len des öffent­li­chen Raums als nun­mehr mus­li­misch fin­det auf sämt­li­chen Ebe­nen statt, außer viel­leicht in den Opern­häu­sern, Muse­en und Weinlokalen.

War­um soll­te man auch dort beten, wo es kei­ner mitbekommt?

Man­che Kom­mu­nen bie­ten kom­pro­miss­hal­ber ihre Stadt­hal­len als Kult­stät­ten an, anstatt ein­fach eine anstän­di­ge Moschee in den Orts­kern zu wuchten.

Wie rasch zu erken­nen, sind die­ser Art von „Gemein­sam­keit” Gren­zen gesetzt, die vom Geschlecht der Beten­den mar­kiert wer­den, und es ist nicht zu ver­mu­ten, dass sich das durch Sprech­ak­te und per­sön­li­che Umde­kla­rie­run­gen ändern wird. „Es ist einer Per­son nicht gestat­tet, das Geschlecht von Mann zu Frau oder umge­kehrt zu ändern. Der Mus­lim muss mit dem zufrie­den sein, was Allah ver­fügt hat” (hier, Ant­wort auf Fra­ge 21277).

Regel­mä­ßig erge­ben Umfra­gen unter Mus­li­men im Wes­ten, dass eine Mehr­heit von ihnen die Vor­schrif­ten der Scha­ria über die welt­li­che Gesetz­ge­bung stellt; in ihren Her­kunfts­län­dern gilt das schließ­lich ebenfalls.

Wer aber etwas, wovor er angeb­lich geflo­hen ist, dort eta­blie­ren will, wohin ihn sei­ne angeb­li­che Flucht geführt hat, ist, Anna­le­na halt dich fest, am Ende gar kein Flücht­ling, son­dern ein … ?

a) Trau­ma­ti­sier­ter
b) Erbop­fer des Kolonialismus
c) enga­gier­ter Antirassist
d) iden­ti­täts­po­li­tisch Erwachter
(Mehr­fach­nen­nun­gen möglich)

Puh, das ging ja noch mal gut.

Auch inner­halb der am längs­ten in ’schland leben­den und im Ver­hält­nis zu ande­ren Mus­li­men am bes­ten inte­grier­ten Grup­pe hat sich die west­li­che Idee der Säku­la­ri­sie­rung nicht unbe­dingt durchgesetzt.

Mag sein, dass die glo­ba­lis­ti­schen Eli­ten hof­fen, sie könn­ten die­se Ent­wick­lung in den west­li­chen Län­dern ver­mit­tels der KI, elek­tro­ni­scher Über­wa­chung und kon­zen­trier­ter Poli­zei­auf­ge­bo­te in den sicht­ba­ren Zen­tren der Metro­po­len kon­trol­lie­ren, bei gewis­sen Zuge­ständ­nis­sen in Glau­bens­fra­gen. (Ein paar beson­ders ambi­tio­nier­te Spin­ner sind wahr­schein­lich der Über­zeu­gung, dass isla­mi­sche Län­der eine gerin­ge­re Wirt­schafts­leis­tung – also einen gerin­ge­ren CO2-Aus­stoß – haben, womit die west­eu­ro­päi­schen Indus­trie­län­der durch Isla­mi­sie­rung auto­ma­tisch „kli­ma­neu­tra­ler” würden.)

Die meis­ten Men­schen mus­li­mi­scher Pro­ve­ni­enz, die hier­her strö­men, besit­zen kei­nen über­durch­schnitt­li­chen IQ, sind aber klug genug, die Beu­te nicht aus­zu­schla­gen, die ihnen so gene­rös dar­ge­bo­ten wird, deut­sche Frau­en zuwei­len inclu­si­ve (in der Tat ver­fü­gen die Zuge­lau­fe­nen ja über eine ori­gi­nel­le Lösung für das #metoo-Pro­blem). Dass sie jene Zustän­de, vor denen sie fort­wan­dern, am Ziel­ort mit­tel­fris­tig wie­der her­stel­len wol­len, spricht zwar nicht unbe­dingt für beson­de­re Klug­heit, ist aber so. Sie sind oft­mals weder Bür­ger­kriegs­flücht­lin­ge noch poli­tisch Ver­folg­te, son­dern von ihren Fami­li­en vor­aus­ge­schick­te kräf­ti­ge jun­ge Män­ner, die einen Brü­cken­kopf ins deut­sche Sozi­al­sys­tem errich­ten und dann die gesam­te Sip­pe nach­ho­len sollen.

In ihren Köp­fen tra­gen vie­le von ihnen sitt­li­che und mora­li­sche Wert­vor­stel­lun­gen weni­ger aus Tau­send­und­ei­ner Nacht als viel­mehr aus tau­send Jah­ren tri­ba­lis­ti­scher Sta­gna­ti­on. Zugleich ereilt sie hier die kogni­ti­ve Dis­so­nanz von Men­schen, denen man ein­ge­re­det hat, dass sie dem ein­zi­gen Gott die­nen und den ein­zig wah­ren Glau­ben ver­tre­ten, also qua­si eine Her­ren­ras­se sind, und sich nun vor die kniff­li­ge Situa­ti­on gestellt sehen, dass die Unrei­nen und Min­der­wer­ti­gen alles besit­zen, was sie auch gern haben wol­len, und alles kön­nen, was sie auch gern kön­nen oder wenigs­tens als die­nen­de Kom­pe­ten­zen in Beschlag neh­men möch­ten: Die Häu­ser, die Autos, die Hän­dis, die Por­nos, die Huren – alles ist bes­ser als daheim, aber im Besitz von deka­den­ten Ungläu­bi­gen. Man muss nur die Hän­de aus­stre­cken und sich den Rest mit Gewalt neh­men; die­se ulkig schlaf­fen, merk­wür­dig hilfs- und kul­tu­rell unter­wer­fungs­be­rei­ten Ein­ge­bo­re­nen bie­ten es ja direkt an. Und da sie sehen, dass mit Wider­stand nicht zu rech­nen ist, dass zuwei­len sogar schwe­re Gewalt­tä­ter von den Rich­tern nur ver­bal am Ohr gezupft wer­den und als freie Män­ner den Gerichts­saal ver­las­sen – eine Bewäh­rung kann nur Gott ver­hän­gen –, wäh­rend zugleich ihre Zahl stän­dig wächst und immer mehr bereits im Lan­de ansäs­si­ge, ehe­dem teil­ver­west­lich­te Glau­bens­brü­der auf ihre Sei­te wech­seln, wer­den sie mutig begin­nen, das zu tun, was eben des Land­neh­mers edle und fun­da­men­ta­le Pflicht ist: Raum zu erobern.

Die über­nom­me­nen Ter­ri­to­ri­en wer­den mar­kiert durch Sym­bo­le ihrer Kul­tur und ihres Glau­bens – Kopf­tuch, Schlei­er, Rau­sche­bart, Halal-Essen, Alko­hol­ver­bot, Moschee, Muez­zin­ruf, Frie­dens­rich­ter, Scha­ria-Poli­zei, Sala­fis­ten­pro­pa­gan­da­stän­de – und mit Gewalt ver­tei­digt bzw. aus­ge­dehnt. Die­se Gewalt ver­brei­ten „Grup­pen” oder veri­ta­ble Dschi­ha­dis­ten. Sie mar­kie­ren die neu­en Revie­re. Bereits die Jun­gen sind gehal­ten – und wer­den dabei vom deut­schen Straf­recht gepam­pert –, sich „Respekt” zu verschaffen.

Wir bekom­men von unse­ren links­grün gefin­kel­ten Wohl­mei­nen­den* und von deutsch­kun­di­gen Mus­lim-Funk­tio­nä­ren regel­mä­ßig zu hören, dass all die­se Gewalt­ta­ten Ein­zel­fäl­le und kei­nes­wegs Bestand­tei­le einer Struk­tur sei­en, wie auch die gele­gent­li­chen Mor­de, mit denen soge­nann­te Flücht­lin­ge ihre Bezie­hun­gen zu abspens­ti­gen deut­schen Mäd­chen been­den, blo­ße „Bezie­hungs­ta­ten” sei­en, die nichts mit der Reli­gi­on oder eth­nisch-kul­tu­rel­len Prä­gung der Täter und erst recht nichts mit einer inten­dier­ten Unter­wer­fung zu tun hät­ten. Wie auch die unglaub­lich sel­te­nen Ter­ror­an­schlä­ge nicht. Ver­ur­tei­len nicht die meis­ten Mus­li­me sowohl die Kopf­tre­te­rei als auch die Abste­che­rei – und den Ter­ror sowie­so? Sind nicht auch Mus­li­me Opfer sol­cher Taten? Eine Isla­mi­sie­rung fin­det ers­tens nicht statt, und wo doch, prä­fe­riert, zwei­tens, die Mehr­heit der Mus­li­me ein fried­li­ches Zusammenleben.

Die meis­ten Mus­li­me wer­den per­sön­lich die Anwen­dung von Gewalt ableh­nen, zumin­dest für sich selbst. Die meis­ten Mus­li­me leh­nen auch die Radi­ka­len ab. Aber das taten sie in Alge­ri­en oder ande­ren Län­dern Nord­afri­kas eben­falls, die sich in einem Tem­po reis­la­mi­siert haben, das man selbst dort­zu­lan­de nicht für mög­lich hielt. Eine gan­ze Frau­en­ge­nera­ti­on ist unter dem Schlei­er ver­schwun­den. Es geht näm­lich nicht um Mehr­hei­ten, das wird man doch gera­de Deut­schen nicht erzäh­len müs­sen, denn Mehr­hei­ten pfle­gen sich anzu­pas­sen. Eine radi­ka­le, jun­ge, gewalt­be­rei­te Min­der­heit reicht aus. Wenn in gewis­sen Gebie­ten Frau­en ohne Kopf­tuch beläs­tigt wer­den und als sol­che erkenn­ba­re Mus­li­mas nicht, wird die Zahl der Kopf­tuch­trä­ge­rin­nen in die­sen Gebie­ten zuneh­men. Wenn Homo­se­xu­el­le, Juden, über­haupt Ein­ge­bo­re­ne bzw. Nicht-Mus­li­me im öffent­li­chen Raum Angst vor Angrif­fen haben müs­sen, wer­den sie ent­we­der die­se Räu­me mei­den oder sich unkennt­lich machen. Eine laten­te, aber stän­dig dro­hen­de Hin­ter­grund­ge­walt erzwingt Anpas­sung. Das­sel­be geschieht, eben­falls unter Druck und Gewalt­an­dro­hung, in den bio­deutsch-mus­li­mi­schen Part­ner­schaf­ten: Immer unter­wirft sich das Mäd­chen der Reli­gi­on des Kerls und geht in sei­nen Besitz über, wäh­rend ein deut­scher Bub es sich zehn­mal über­le­gen soll­te, ob er eine Mus­li­ma angräbt oder gar angrapscht, ohne kon­ver­tiert zu sein; die Brü­der sehen das meis­tens nicht gern.

Der Islam kommt zwar nicht als eine para­mi­li­tä­ri­sche Struk­tur nach Euro­pa, aber eben auch nicht als belie­big aus­leg­ba­rer Glau­be zahl­rei­cher unzu­sam­men­hän­gen­der und will­kür­lich han­deln­der Ein­zel­ner. Es ist ein den­zen­tral orga­ni­sier­ter, aber letzt­lich ein­heit­lich agie­ren­der Groß­or­ga­nis­mus. Die meis­ten Mus­li­me fol­gen einem für sie unver­han­del­ba­ren Regel­werk, das im Koran und in den Hadi­then nie­der­ge­legt ist. Der west­li­che Heils­plan des Indi­vi­dua­lis­mus, des Kon­su­mis­mus und des Hedo­nis­mus, wel­chem zufol­ge alle fami­liä­ren, eth­ni­schen, natio­na­len und kul­tu­rel­len Bin­dun­gen „Kon­struk­te” sind und auf­ge­löst wer­den müs­sen, zer­schellt an der Klip­pe eines zwar uralten, unter­kom­ple­xen, schein­bar über­hol­ten, jedoch kol­lek­tiv mäch­ti­gen Regel­werks. Die Anpas­sung der über­le­ge­nen, aber pazi­fis­ti­schen, wohl­ha­ben­den, aber wehr­lo­sen Gast­ge­ber­kul­tur an die pri­mi­ti­ve­re, aber vita­le und droh­fä­hi­ge Kul­tur der Ein­wan­de­rer ist die logi­sche Fol­ge. Lose Ein­zel­ne, die kaum mehr fami­liä­re Loya­li­tä­ten ken­nen, weil die Fami­li­en oft schlicht nicht vor­han­den sind, geschwei­ge irgend­wel­che Grup­pen­bin­dun­gen, ste­hen Brü­dern, Sip­pen, Clans, Ban­den und einer mis­sio­na­ri­schen, teil­wei­se aggres­si­ven Reli­gi­ons­ge­mein­schaft gegen­über. Deutsch­land ist sturm­reif, und die vom Volk gewähl­ten Poli­ti­ker sor­gen dafür, dass jeder Wider­stand als „Hass­re­de” oder „Volks­ver­het­zung” gilt und erstickt wird. Schließ­lich wer­den die Mus­li­me als Wäh­ler­kli­en­tel immer wichtiger.

Wenn Mus­li­me wie Imad Karim, Necla Kelek oder Hamed Abdel-Samad eine isla­mi­sche Auf­klä­rung for­dern, also die Tren­nung von Reli­gi­on und Recht, wer­den sie nicht nur von ihren eige­nen Leu­ten atta­ckiert, son­dern in der gesam­ten deut­schen Öffent­lich­keit zuneh­mend als Stö­ren­frie­de behan­delt und iso­liert. Die ton­an­ge­ben­den Milieus die­ser Repu­blik haben längst ihre über­kom­me­nen BRD-Totems geschleift, die sie so lan­ge osten­ta­tiv umtanz­ten, wie sie Nut­zen dar­aus zie­hen konn­ten und kei­ne Gefahr droh­te: Frau­en­rech­te, Jugend­schutz, Homo­se­xu­el­len­gleich­stel­lung, Anti-Anti­se­mi­tis­mus, alles haben sie fal­len­ge­las­sen, und nun ver­rich­ten sie ihren Göt­zen­dienst am damp­fen­den Altar des Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus und der „Bunt­heit”, wo im Tages­takt Ein­hei­mi­sche geop­fert wer­den. Die Idee, die Ein­wan­de­rer wür­den sich unse­rer Kul­tur, die sie als deka­dent ver­ach­ten, und unse­rem Rechts­sys­tem, das sie als schwäch­lich belä­cheln, froh­ge­mut assi­mi­lie­ren, ist roman­tisch, dumm und ver­lo­gen. Mit den Wor­ten Goth­mogs, eines Orks der höhe­ren Füh­rungs­ebe­ne, Befehls­ha­ber bei der Bela­ge­rung von Minas Tirith, leicht abge­wan­delt: Die­ses Land stinkt vor Angst.

Deutsch­land wird mit Bil­li­gung der poli­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Eli­ten schlei­chend „trans­for­miert” – neben der Mas­sen­ein­wan­de­rung über die Gren­zen steht jene in den Kreiß­sä­len –, und der Steu­er­zah­ler ist gezwun­gen, sei­ne all­mäh­li­che eth­nisch-kul­tu­rel­le Ver­dän­gung zu finan­zie­ren (die beson­ders begab­ten Natio­nal­ma­so­chis­ten tun dies sogar gern). Die Ver­drän­gung hat auf der Stra­ße begon­nen und inzwi­schen den Wohn­raum erreicht, sogar jenen der soge­nann­ten Mit­tel­schicht, über deren unbe­grün­de­te Abstiegs­ängs­te die Wahr­heits- und Qua­li­täts­pres­se peri­odisch die Nase zu rümp­fen pflegt.

Zu die­sem Pro­zess muss sich jeder mit­tel­fris­tig irgend­wie ver­hal­ten. Man kann ins Exil gehen (Ost­eu­ro­pa, viel­leicht Por­tu­gal, Öster­reich und die Schweiz kämen in Fra­ge, aber über­all folgt einem das Pro­blem auf dem Fuße), auf Gated Com­mu­ni­ties (wo man auch die gebil­de­ten Mus­li­me trifft) und die Ent­wick­lung der Gesichts­er­ken­nungs- und Droh­nen­tech­no­lo­gie zur eige­nen Ver­tei­di­gung ver­trau­en, man kann den Koran aus­wen­dig ler­nen (das macht immer Ein­druck; ich emp­feh­le die Rück­ert-Über­set­zung, die ist am poe­tischs­ten), man kann vor zwei mus­li­mi­schen Zeu­gen das Glau­bens­be­kennt­nis spre­chen (ich neh­me an, die­se Ver­si­on wird unter Jour­na­lis­ten, Kir­chen­funk­tio­nä­ren und sog. Links­in­tel­lek­tu­el­len popu­lär, denn man darf dann gleich die­sel­ben Leu­te unter ande­rem Vor­zei­chen wei­ter­ver­fol­gen, oben­drein ohne weib­li­che Kon­kur­renz und Frau­en­qou­ten), sich umge­kehrt den Iden­ti­tä­ren anschlie­ßen, sich bewaff­nen (der Staat wird es ver­hin­dern, wo er kann), Bür­ger­weh­ren bil­den, sich in länd­li­chen Gebie­ten sepa­rie­ren, Glo­cken läu­ten, beten, Kin­der zeu­gen, afri­ka­ni­sche Chris­ten um sich scha­ren, ver­zwei­felt die AfD wäh­len oder hoff­nungs­voll die Grü­nen. Ein alter chi­ne­si­scher Fluch lau­tet: „Mögest du in beweg­ten Zei­ten leben!” Die Bewoh­ner des Sozi­al­pa­ra­die­ses BRD sind in die­ses Sta­di­um ein­ge­tre­ten. Die plötz­lich über die­ses Land her­ein­ge­bro­che­ne rohe Gewalt, der die meis­ten noch blö­de blin­zelnd und in der Hoff­nung hos­pi­tie­ren, der Kelch wer­de an ihnen vor­über­ge­hen und alles wer­de schon nicht so schlimm, ist nur der Vorbote.

Aus all­ge­mei­ner Feig­heit wird das The­ma beschwie­gen. Es gibt für die­se Feig­heit ein tref­fen­des Wort: Isla­mo­pho­bie. Angst vor dem Islam. Die­se Isla­mo­pho­bie reicht bis in die Bundesregierung.

Die ein­gangs gestell­te Fra­ge, ob die DDR sub spe­cie aeter­ni­ta­tis wirk­lich schlim­mer gewe­sen sein wird als die allah­l­ob nicht „in Inzucht” (W. Schäub­le), aber über­haupt dege­ne­rie­ren­de BRD, läuft also auf die Fra­ge hin­aus, ob Deutsch­land irgend­wann in fer­ner Zukunft ein isla­mi­scher Staat sein könn­te. Da sich der mög­li­cher­wei­se ins Kali­fat füh­ren­de „Wan­del” noch mäh­li­cher voll­zieht als das Gekocht­wer­den der Kreb­se, macht sich fürs ers­te jeder lächer­lich, der eine sol­che Pro­gno­se auch nur in Betracht zieht. Lao­ko­ons Söh­ne wür­den heu­te mit­samt ihrem ver­spot­te­ten Vater über­le­ben und könn­ten der­einst immer­hin die Stich­hal­tig­keit von des­sen Pro­phe­zei­ung überprüfen.

Aber was heißt über­haupt „Kali­fat”? Wie sähe die­ses Gebil­de denn aus? Ein Alma­ni­stan bestün­de for­mell irgend­wie als Repu­blik (mit Wah­len und Par­la­ment) fort und ähnel­te mehr der alten BRD als einer ori­en­ta­li­schen Theo­kra­tie. Eine deut­sche mus­li­mi­sche Regie­rung wür­de sich wohl eher so ver­hal­ten, wie es Hou­el­le­becq im Roman „Sou­mis­si­on” beschreibt. Dort agiert der neu­ge­wähl­te Prä­si­dent Moham­med Ben Abbes als ein mode­ra­ter Herr­scher, der behut­sam vor­geht und den Weg der Kor­rum­pie­rung jenem der Gewalt ent­schie­den vor­zieht. Sei­ne Regie­rung zeigt zum Bei­spiel wenig Inter­es­se dar­an, die Markt­wirt­schaft zu bekämp­fen, die Recht­spre­chung völ­lig zu isla­mi­sie­ren oder die Leit­li­ni­en der bis­he­ri­gen Außen­po­li­tik grund­le­gend in Fra­ge zu stel­len. Das ein­zi­ge Res­sort, auf des­sen Beherr­schung sich die neu­en Macht­ha­ber nachdrücklich kapri­zie­ren, ist die Bil­dung. „Wer die Kin­der unter Kon­trol­le hat, der hat die Zukunft unter Kon­trol­le und Schluss”, erklärt ein Beam­ter. Da die Muslim­po­li­ti­ker ohne­hin das frucht­bars­te Seg­ment der fran­zö­si­schen Bevöl­ke­rung ver­tre­ten, ist die sanf­te Isla­mi­sie­rung des Lan­des damit durchgesetzt.

Die­ser „Euro-Islam” an der Macht wäre zwar alles ande­re als das, wovon der lin­ke deut­sche Mul­ti­kul­tu­ra­list träumt, aber er lie­ße vie­les von dem unan­ge­tas­tet, was der heu­ti­ge euro­päi­sche Durch­schnitts­mensch, zumal wenn er etwas kon­ser­va­tiv ist, für lebens­wich­tig hält. Er hei­lig­te die Fami­lie und tole­rier­te die ande­ren Buch-Reli­gio­nen. Kon­sum und Luxus blie­ben bestehen (wobei, das Wein­ver­bot…). Frei­lich, es gäbe in der Öffent­lich­keit kei­ne Mini­rö­cke mehr, nicht­mus­li­mi­sche Frau­en trügen zwar kei­ne Kopf­tü­cher, aber Hosen oder lan­ge Klei­der, die Pla­kat­wer­bung würde züchtiger, nack­te Frau­en­kör­per ver­schwän­den aus den Medi­en wie von den Strän­den, ein Dschun­gel-Camp und ähn­li­cher Schwein­kram fän­de im TV nicht mehr statt, Homo­se­xua­li­tät würde wie­der Pri­vat­sa­che und eine Geschlechts­um­wand­lung schwie­ri­ger, mit ande­ren Wor­ten: Die Öffent­lich­keit würde ent­se­xua­li­siert. Dafür avan­cier­te Halal zum neu­en Bio.

Jetzt kom­men wir zum eigent­li­chen Ein­schnitt: In Hou­el­le­becqs Bra­ve New Isla­mic World dürfen Frau­en zwar noch arbei­ten, aller­dings unter Restrik­tio­nen. Des­we­gen geht die Arbeits­lo­sig­keit stark zurück. Den Preis zah­len also die Frau­en – also nicht die Frau­en an sich, son­dern nur die­je­ni­gen, die sich durch Arbeit selbst­ver­wirk­li­chen wol­len. Die Mütter und sor­gen­den Gat­tin­nen würden ein glückliches Fami­li­en­le­ben führen, ent­bun­den von den Beläs­ti­gun­gen der west­li­chen Frei­heit und vom stän­di­gen Zwang, sich ent­schei­den zu müssen. Sie müssten nicht mehr tagsüber mit Kon­kur­ren­tin­nen in den Wett­streit um Jobs und Män­ner tre­ten, um am Ende doch nur abends allein vorm Heim­ki­no in ihren Pop­corn zu wei­nen. Was die auf ihre Selb­stän­dig­keit behar­ren­den Frau­en angeht, stünde die Fra­ge im Raum, ob sich die Män­ner von ihnen ent­so­li­da­ri­sie­ren würden, und wahr­schein­lich würden vie­le genau das tun, denn die Aufkündigung des Geschlech­ter­ver­tra­ges fand ja längst sei­tens der Femi­nis­tin­nen und der ihnen aus den Hän­den fres­sen­den west­li­chen Poli­ti­ker­kas­te statt. Wenn es hart auf hart kommt, hat die west­li­che Frau bereits heu­te kei­ne Ver­tei­di­ger mehr. Jener rit­ter­li­che Men­schen­schlag, der aus einem Über­maß an Kraft und einem damit ein­her­ge­hen­den Bedürfnis nach dem Idea­len die Dame schuf, ist längst aus­ge­stor­ben. Über­haupt soll­te man den „Tod­hass der Geschlech­ter” (Nietz­sche) bei sol­chen Zukunfts­vi­sio­nen nicht unterschätzen.

Natürlich gäbe es noch ande­re Ver­lie­rer, näm­lich die­je­ni­gen Män­ner, die sich kei­ne Frau­en leis­ten kön­nen, wäh­rend ande­re zwei oder vier daheim für Ero­tik, Kuli­na­rik und Kin­der­auf­zucht unter­hal­ten, aber da wir uns in einem isla­misch regier­ten Land befän­den, wo zwar weit­ge­hend euro­päi­sches Recht gäl­te, die­ses inzwi­schen aller­dings dem rus­ti­ka­len Ver­ständ­nis einer viri­len Gemein­schaft gemäß durch­ge­setzt würde, droh­te von die­sen Ver­lie­rern wenig Gefahr, etwa Ver­ge­wal­ti­gun­gen, denn das täten sie nur ein­mal und dann nie wie­der. Wei­te­re Vorzüge der sanf­ten Isla­mi­sie­rung, um den Hou­el­le­becq­schen Ari­ad­ne­fa­den beim Weg aus dem west­li­chen Laby­rinth auf­zu­neh­men, wären das völ­li­ge Ver­schwin­den eines sozia­len Okkul­tis­mus namens Gen­der Stu­dies mit­samt den dazu­ge­hö­ri­gen Pro­fes­so­rin­nen und Pro­fes­sor­xen. Des­glei­chen ver­schwän­den Frau­en­be­auf­trag­te und Gen­der-Main­strea­me­rin­nen, die Asyl­in­dus­trie, fast alle Sozi­al­ar­bei­ter, die Anti­fa, das Glücksspiel, der Chris­to­pher Street Day, das gro­ße Binnen‑I und sei­ne Bas­tar­de, überhaupt vie­le ästhe­ti­sche Zumu­tun­gen im öffent­li­chen Raum, wahr­schein­lich auch, kein Glück ist voll­kom­men, der öffent­li­che Alkoholausschank.

Den Preis wür­den, wie gesagt, die Wei­ber zah­len, inson­der­heit die woken Wei­ber (ab wann den Dumm­chen wohl ban­ge ums tole­ranz­ge­bläh­te Herz wird?), wäh­rend sogar – und gera­de – woke Ker­le ein­fach nur das Glau­bens­be­kennt­nis spre­chen und sich einen Bart wach­sen las­sen müss­ten, um für­der­hin mit neu­er Ten­denz zu mis­sio­nie­ren – vom woken Kate­chis­mus blie­be ja nur der Kampf gegen die Isla­mo­pho­bie übrig – und sich bei der Bevor­mun­dung ande­rer wich­tig zu machen. Und wenn sie sich halb­wegs talen­tiert anstel­len, wären ein bis vier Wei­ber für den Pri­vat­nieß­nutz drin.

Für den armen Hel­ge Lindh käme das alles lei­der zu spät. Aber irgend­was ist ja immer.

***

* „So hören doch bit­te wenigs­tens Sie damit auf, die Bol­sche­wo­ken mit dem Syn­onym ‚Wohl­mei­nen­de’ zu exkul­pie­ren! Es reicht, dass Ihr Busen­freund Wendt das W‑Wort in jedem zwei­ten Arti­kel min­des­tens fünf­mal unter­bringt. Die­se Fana­ti­ker sind in ihrer gro­ßen Mehr­heit nicht wohl­mei­nend, son­dern ver­schla­gen, selbst­ge­recht und denun­zia­to­risch gesinnt. Sie wür­den ihre Groß­mutter für eine Kar­rie­re im öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk ver­kau­fen. Sie wis­sen genau, was sie tun, und kal­ku­lie­ren ihren Vor­teil dar­aus bis auf die drit­te Dezi­mal­stel­le. Sie sind das Stimm­vieh und die fünf­te Kolon­ne der WEF-Dik­ta­tur. Noch ein­mal: Es sind kei­ne Wohl­mei­nen­den und auch kei­ne Wohlgesinnten!”
(Leser ***)

Ich ver­wen­de den Begriff nicht im heu­ti­gen Wort­sin­ne, geehr­ter Herr ***, son­dern fol­ge eher jener halb iro­ni­schen, halb sar­kas­ti­schen Bedeu­tung, die ihm von den Tra­gi­kern ver­passt wur­de: Die Erin­ny­en vul­go Eumen­i­den sind die Wohl­ge­sinn­ten (latei­nisch: Furi­en). Ich wage zu behaup­ten, Gevat­ter Wendt sieht es ähnlich.

***

Guter Satz in der JF: „Der ‚Kampf gegen Rechts‘ ist die Auto­im­mun­erkran­kung der Repu­blik.“ Wäh­rend ihr Land teils erobert, teils ver­scher­belt wird, bekämp­fen die när­ri­schen Almans des­sen Ver­tei­di­ger. Sogar in der ver­meint­lich nicht­lin­ken Presse.

Der bes­te Kommentar:

***

Grün würgt.

***

„Vie­le ‚machen ja den Bos­bach’, sinn­ge­mäß: ich sage exakt, was die AfD sagt, aber wenn es die AfD sagt, ist es böse, nur wenn ich es sage, ist es gut”, notiert Leser ***. „Was ist da schief gelau­fen in der Rübe? Herr Bos­bach und alle, die den Bos­bach machen, soll­ten mal rea­li­sie­ren, dass er immer noch in jener Par­tei ist, die im Regie­rungs­han­deln alles ver­kör­pert, was Herr Bos­bach ablehnt, wäh­rend die Par­tei, vor der er aus­schließ­lich warnt, alles par­tei­pro­gram­ma­tisch ver­kör­pert, wozu Herr Bos­bach zustimmt.

Kann man sich nicht aus­den­ken. Der Main­stream ist der Lifestream aus einer Geschlossenen.”

***

Aber die Sonn­ta­ge immer den Künsten!

Der Künst­ler, meint der NDR, habe sich mit sei­nem „Gemäl­de” – das steht so dort – „dem Werk von Cas­par David Fried­rich genähert”.

Die Hoch­in­tel­li­genz­pres­se applau­diert und ord­net ein (ganz wich­tig im moder­nen Jour­nail­lis­mus: alles immer hübsch einordnen).

Im Grun­de sehen wir ein treff­li­ches Gleich­nis des­sen, was die deut­sche oder west­li­che Kul­tur anno 2024 in den Augen der ton­an­ge­ben­den Milieus ist: eine Tabu­la rasa.
Der Anlass – ohne Anlass geht heu­te ja so wenig wie ohne Ein­ord­nung – ist das 250. Wie­gen­fest von Cas­par David Fried­rich in sei­ner Geburts­stadt Greifs­wald. Der Maler gel­te neu­er­dings nicht mehr als der berühm­te „Sohn“ der Stadt, son­dern man nen­ne ihn jetzt ein „Kind der Stadt Greifs­wald“, teilt Leser *** orts­kun­dig mit. Die Licht­blen­de im Dom habe von den Greifs­wald­ern bereits einen Titel bekom­men: „Des Kai­sers neue Kleider”.
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