Acta diurna

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Sämt­li­che Tex­te in die­sem Dia­ri­um geben aus­schließ­lich pri­va­te Mei­nun­gen des Autors wie­der bzw. schil­dern Ereig­nis­se aus des­sen ganz pri­va­ter Sicht. 

19. November 2024

Heu­te nur zwei Mel­dun­gen zu frü­her Stunde.

Eins.

Der AfD-Abge­ord­ne­te Jür­gen Pohl hat Medi­en­be­rich­ten zufol­ge erklärt, er wol­le bei der Ver­trau­ens­fra­ge im Bun­des­tag für Kanz­ler Scholz (SPD) stim­men, weil er den Sozi im Ver­gleich mit Herrn April-April (CDU) für „das klei­ne­re Übel” halte.

Exper­ten, Insi­der, Haupt­stadt­jour­na­lis­ten und Haru­spi­ces erwar­ten bis­lang, dass ledig­lich die Frak­tio­nen von SPD und Grü­nen für Scholz stim­men und der Kanz­ler damit abge­wählt wird. „Soll­te die AfD ihm aber eben­falls das Ver­trau­en aus­spre­chen, ergä­be das eine Mehr­heit für den Kanz­ler – gegen des­sen Wil­len”, unkt t‑online. „In der SPD gibt es daher bereits Stim­men, sich auf ein sol­ches Sze­na­rio vor­zu­be­rei­ten und sich bei der Abstim­mung even­tu­ell zu enthalten.”

Genos­se Scholz möch­te lie­ber abge­wählt wer­den, als mit den Stim­men der Schwe­fel­par­tei Kanz­ler zu blei­ben. Er will lie­ber nicht regie­ren als mit den Stim­men der Fal­schen, also der von fal­schen Tei­len des Demos ins Par­la­ment ent­sand­ten fal­schen Abge­ord­ne­ten. Das sind Ritua­le von tot­emis­ti­schen Primitiven.

Sol­che Leu­te bestim­men über das Schick­sal des Landes.

Im Acta Ein­trag vom 7. Novem­ber hieß es übri­gens: „Wenn Scholz die Ver­trau­ens­fra­ge stellt, juxt Freund ***, kön­ne die AfD ja ein­fach für Scholz stim­men; dann müss­te er nach den aktu­ell in Unser­er­de­mo­kra­tie (noch) gel­ten­den Regeln sofort zurück­tre­ten. Umge­kehrt müss­te die Uni­on in Kauf neh­men, dass die Schwe­fel­par­tei mit ihr gemein­sam gegen Scholz stimmt, was einem Ein­rei­ßen der Brand­mau­er gleich­kä­me. Es ste­hen bei der Abstim­mung also gleich zwei Brand­mau­ern im Ple­nar­saal her­um. Niedlich.”

Zwei.

Der säch­si­sche CDU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Mar­co Wan­der­witz, lang­jäh­ri­ger Beauf­trag­ter „Frem­de Hee­re Ost”, hat sei­nen Rück­zug aus dem „Kampf gegen Rechts” ange­kün­digt. Zum Ende der Legis­la­tur­pe­ri­ode wer­de er aus der Poli­tik reti­rie­ren, erklär­te der im Fel­de unbe­sieg­te, aber bei der demo­kra­ti­schen Nie­der­wer­fung Höcki­stans bis­lang geschei­ter­te 49-Jäh­ri­ge, um sich auf sei­nen dun­kel­deut­schen Lati­fun­di­en dem Pali­sa­den­bau, der Bart­pfle­ge und sei­ner schnu­cke­li­gen Yvonne zu wid­men, die sich eben­falls aus dem Bun­des­tags­prä­si­di­um nach Sachs’ne zurückzuzieh’ne ver­sprach. Als einen Grund für sei­ne von vie­len ent­täusch­ten Geg­nern als Deser­ti­on emp­fun­de­ne Demis­si­on nann­te er laut t‑online, „dass es die Zivil­ge­sell­schaft nicht geschafft habe, den Abge­ord­ne­ten gegen Bedro­hun­gen den Rücken zu stär­ken. ‚Die Angrif­fe der bru­ta­len Schrei­häl­se sind immer hef­ti­ger gewor­den’, sagt Wan­der­witz. Hass und Bedro­hun­gen gehör­ten zum poli­ti­schen Kli­ma, seit die AfD in die Par­la­men­te ein­ge­zo­gen sei.”

Mit ande­ren, bru­ta­len Wor­ten: Der Schrei­hals ist ein Feig­ling. Nach­dem er, unter­stel­len wir mal, per­sön­lich ein paar Hass­mails und viel­leicht böse Sprech­chö­re erlit­ten hat, also einen Bruch­teil des­sen, was er der poli­ti­schen Kon­kur­renz mit sei­ner Ver­bots­fuch­tel­ei auf den Hals hetzt – Belei­di­gung, Bedro­hung, Hass, Ver­fol­gung, Berufs­ver­bo­te, Haus­ver­bo­te, Atta­cken der soge­nann­ten Anti­fa –, greint er und kneift aus. Dann ist plötz­lich Schluss mit Aler­ta, alerta!

If you can’t stand the heat, get out of the kit­chen, könn­te Jakob Aug­stein dazu sagen. Aber das tu’ ich doch, wür­de Wan­der­witz replizieren.

Der Run­ning Gag,
Nu ist er weg.

Bezie­hungs­wei­se:

Oder eben auch:

„Der Begriff ‚Dumm­bart’ trifft es meistens.”
Johan­nes Gross

Tusch!

 

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