26. August 2024

„Erst wenn die letz­te Indus­trie ver­la­gert, der letz­te Betrieb geschlos­sen ist und der letz­te Natur­wis­sen­schaft­ler das Land ver­las­sen hat, wer­det ihr fest­stel­len, dass man die Grü­nen nicht wäh­len* kann.”
(Leser ***)

* essen

***

Zum Zwi­schen­fall ohne Fol­gen, wel­cher sich zutrug in Solin­gen, ein klei­nes Medley.

Ach, wenn sie nur sähen, was sie säen!

„Die letz­ten Men­schen wer­den erstaunt sein, wie vie­le All­tags­kon­flik­te plötz­lich mit unge­wohn­ter Gewalt aus­ge­tra­gen wer­den (…) Eine Wel­le unfaß­ba­rer blu­ti­ger Gewalt über­spült die letz­ten Men­schen, die von einer Ver­trei­bung aus ihrem Rent­ner­pa­ra­dies bedroht sind. Sie wer­den die Ver­un­si­che­rung in inne­re Kon­flikt­li­ni­en trans­for­mie­ren, sie wer­den in den eige­nen Rei­hen Fein­de iden­ti­fi­zie­ren, die leicht zu bekämp­fen sind, da sie aus dem glei­chen Holz geschnitzt sind wie sie selbst.”

Die­ser Befund von Rolf Peter Sie­fer­le („Das Migra­ti­ons­pro­blem”) soll­te als eine Art Emo­ji fest an der­glei­chen Mel­dun­gen gekop­pelt wer­den, bis jeder ihn min­des­tens so aus­wen­dig her­sa­gen kann wie Emi­lia Fes­ter die Reichs­kanz­ler oder Nan­ny Fae­ser die Zehn Gebote.

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Appen­dix 1: Falls Sie lesen wol­len, wie Fried­rich Merz den Zwi­schen­fall (ohne Fol­gen) von Solin­gen sogar für Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen zu instru­men­ta­li­sie­ren sucht, kli­cken Sie hier. (Und immer an den Unter­schied zwi­schen Ori­gi­nal und Kopie denken!)

Appen­dix 2:

Appen­dix 3:

Der Preis soll im Novem­ber ver­lie­hen wer­den. Ich hof­fe, sie tun’s. Bes­se­re Come­dy findst du nimmer.

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„Von welt­of­fen bis hal­sof­fen ist es nur ein klei­ner Schnitt.”
(Netz­fund)

***

Zum Motiv, falls das eine Rol­le spielt.

Apro­pos:

Leser *** erin­nert an die­sen Tweet einer lau­ten bis zuwei­len vor­lau­ten Zeitgenossin.

2017 erlitt Saw­san „the brain” Che­b­li einen „Schock” nach einem unvoll­stän­di­gen Kompliment.

In den Acta schrieb ich wei­land in mit­füh­len­der Erschüt­te­rung (am 19. Okto­ber 2017):
„Die Ber­li­ner Senats­an­ge­stell­te Saw­san Che­b­li soll­te bei der Jah­res­haupt­ver­samm­lung der Deutsch-Indi­schen Gesell­schaft eine Rede hal­ten. Über die Details des dar­aus erwach­sen­den Eklats kur­sie­ren ver­schie­de­ne Dar­stel­lun­gen, eine schreck­li­cher als die ande­re, und für mei­ne lite­ra­risch-rea­lis­ti­sche Phan­ta­sie stellt sich die Sache so dar: Che­b­li tritt ein, fühlt sich nicht hin­rei­chend beach­tet, setzt sich auf einen Platz in der ers­ten Rei­he, der nicht für sie vor­ge­se­hen ist, und als der Vor­sit­zen­de, ein Ex-Bot­schaf­ter, sagt: ‚Die Staats­se­kre­tä­rin ist nicht da. Ich wür­de sagen, wir fan­gen den­noch an’, ant­wor­tet Che­b­li, wahr­schein­lich halb vor Zorn, halb vor Wich­tig­keit bebend, sie sei sehr wohl da und sit­ze vor ihm. Der Vor­sit­zen­de will sei­nen Faux­pas wie­der­gut­ma­chen und gesteht, er habe kei­ne so jun­ge und außer­dem noch schö­ne Frau erwar­tet. Che­b­li teil­te spä­ter mit, sie sei ‚geschockt’ gewe­sen (bzw. sei es immer noch), und stieß damit eine brei­te gesell­schaft­li­che Debat­te über ‚All­tags­se­xis­mus’ an. Bei der Zeit etwa macht sich eine Autorin tief­grün­di­ge Gedan­ken dar­über, wann ein Kom­pli­ment sexis­tisch ist und wann erst recht. Nach mei­ner Beob­ach­tung fin­den vor allem die­je­ni­gen Frau­en Kom­pli­men­te sexis­tisch, denen kei­ne gemacht wer­den, aber ich kann mich irren.

Die jun­ge Frau aus paläs­ti­nen­si­scher Fami­lie ist ‚Bevoll­mäch­tig­te des Lan­des Ber­lin beim Bund und Staats­se­kre­tä­rin für Bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment und Inter­na­tio­na­les’, und für einen Men­schen, der mit den Usan­cen der par­la­men­ta­ri­schen Nega­tiv­aus­le­se unterm Taber­na­kel der Anti­dis­kri­mi­nie­rung nicht all­zu ver­traut ist, dürf­te es in der Tat eine heik­le Auf­ga­be sein, die Trä­ge­rin die­ses Phan­ta­sie- und Ope­ret­ten­ti­tels – ‚Staats­se­kre­tä­rin für Inter­na­tio­na­les’! –, in wel­cher Stuhl­rei­he auch immer sie ihrem Ent­deckt­wer­den ent­ge­gen­fie­bert, allein anhand ihres Erschei­nungs­bil­des zu iden­ti­fi­zie­ren, vor allem wenn es sich um einen Diplo­ma­ten alten Schla­ges han­delt, der sich für sub­al­ter­nes Poli­to­lo­gen­per­so­nal weder inter­es­siert noch nach ihm googelt.”

Leser *** kom­pi­liert nun bei­de Äuße­run­gen und kommentiert:
„Mer­ke: Wenn ein mus­li­mi­scher Mann in Dubai eine Frau öffent­lich ’schön’ nennt, ist das fröh­lich, char­mant, lebens­be­ja­hend. Wenn ein alter, wei­ßer, deut­scher Mann eine mus­li­mi­sche Frau öffent­lich ’schön’ nennt, ist das sexis­tisch, scho­ckie­rend und voll Hit­ler. Die­se Bigot­te­rie und Hypo­k­ri­sie (aus Blöd­heit oder Bös­wil­lig­keit her­aus) in die­sem Land kann einen nur ank…”

Quatsch! Der Staats­se­kre­tär hät­te nur sagen müs­sen: „Alla­hu akbar, sind Sie schön!”, und schon wäre alles in hala­ler But­ter gewesen.

***

Wenn wir uns schon ins Theo­lo­gi­sche ver­irrt haben.

Ers­te Stufe.

Zwei­te Stufe.

Im Gegen­satz zur Fra­ge, ob Pro­fes­sor Schu­bert ein Kre­tin ist.

Die drit­te Stu­fe wäre ein stern-Inter­view mit einem Imam oder einem Scha­ria­ge­lehr­ten oder eben dem Pro­fes­sor Schu­bert zur sel­ben Fra­ge und am Bei­spiel des ande­ren gro­ßen Reli­gi­ons­stif­ters. Dann wäre bin­nen Kur­zem wenigs­tens das Pro­blem stern gelöst.

***

Zum Schluss (für heu­te). Die Elle, ein bedeu­ten­des Fach­blatt für Fashion, Life­style und fema­le Empower­ment, ist, womög­lich halb som­nam­bul, einer ganz hei­ßen Sache auf der Spur.

Die tren­di­gen Schwes­tern ahnen wahr­schein­lich nicht ein­mal, wie recht sie haben.

Hélas!

 

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