Ein interessantes Thema – die Kollateralschäden von Windrädern – hat Ulrich Vosgerau auf X angesprochen. Er schrieb (ich zitiere den gesamten Eintrag):
„Es kristallisiert sich immer stärker, immer überzeugender heraus: Die Windräder sind u.U. die größte Umweltkatastrophe, die es je in Deutschland gegeben hat. Und diese ist – anders als der Klimawandel – eindeutig menschengemacht.
1) Der Atmosphäre wird Bewegungsenergie entzogen, was nicht zur dazu führt, daß die Windräder in der 2. bis 3. Reihe sich kaum mehr drehen – sondern möglicherweise auch zur grassierenden Bodentrockenheit.
2) Es ist nicht geklärt, ob Windräder überhaupt Energie ‚erzeugen’. Damit ein Windrad aufgestellt werden kann, muß erstmal Eisenerz in fernen Ländern gefördert, transportiert, zu Eisen verhüttet, transportiert, dann zu Stahl (unter Zusatz u.a. von Stickstoff) veredelt werden, aus dem Stahl muß das Windrad geschmiedet, dieses muß mit Schwertransporten transportiert und mit Riesenkränen aufgestellt werden. Ob ein Windrad also ’netto’ mehr Energie produziert, als zu seiner Herstellung und Aufstellung verbraucht wurde, dürfte fraglich sein.
3) Windräder schreddern massenhaft tagsüber Vögel, nachts Fledermäuse, rund um die Uhr Insekten. Ein neuer Beruf ist entstanden, der Windrad-Flügel-Reiniger. Die Windräder würden sich nämlich ohne weiteres nach kurzer Zeit gar nicht mehr drehen, weil sie vom Matsch von Abermillionen Insekten völlig deformiert und nicht mehr windschnittig sein würden. Der Windrad-Reiniger entfernt mit chemischen Mitteln Monat für Monat ein paar Millionen Insektenleichen. Übrigens wußte man bis vor ein paar Jahren gar nicht, wie hoch Insekten v.a. im Zusammenhang mit der Paarung fliegen. Man dachte bis vor kurzem, daß die allermeisten Insekten kaum je höher als 10 Meter fliegen – sie werden nämlich von Vögeln gejagt, und nur in geringer Höhe können sie ihnen entkommen, indem sie sich ins Gestrüpp, in den Wald schlagen; in großer Höhe wären sie wehrlos, weil sie sich vor ihren Jägern nicht verstecken könnten. (Allerdings fiel schon länger auf, daß Schwalben bei gutem Wetter 70–100 m hoch fliegen, weil sie dort offenbar Insekten finden; was auch immer diese dazu motiviert, bei heißem Wetter so hoch zu fliegen). Wie dem auch sei: Zwecks Paarung – damit der Genpool vermischt, nicht allzu sehr ‚regionalisiert’ wird – fliegen Insekten jedenfalls ein paar hundert Meter hoch (weil sie dort dann vom stärkeren Wind hinweggetragen werden) –, und hier erwischt sie das Windrad.
4) Der hunderte von Tonnen schwere Sockel des Windrads soll auch nach seiner Entfernung (Lebensdauer 20–30 Jahre) für ewige Zeiten im Boden bleiben – seine Entfernung wäre möglich, aber unbezahlbar! (S.o.: Produzieren Windräder überhaupt Energie? Werfen Windräder überhaupt einen Gewinn ab? Ganz gewiß nicht, wenn man i.S.d. Verursacherprinzips die Sockel beseitigen müßte!).
5) Die Sockel – mit oder ohne Windrad! – versiegeln den Boden. Windräder sind häufig in der Höhe, auf Bergkämmen, aufgebaut. Der Regen kann nicht mehr versickern, sondern staut sich auf dem Betonsockel und stürzt zu Tale! Das Ahrtal-Hochwasser ist dergestalt möglicherweise wesentlich durch Windräder mitverursacht worden. (Zynischerweise forderten Grüne und ÖRR danach natürlich, zur Abwendung von Überschwemmungen müßten mehr Windräder gebaut werden!).
6) Und nun: die Windräder werden von Wind und Wetter allmählich hinweggeschmirgelt (die Hersteller wollen denn ja auch neue aufstellen!), zerlegen sich ganz von selbst in hochgiftige Mikrochemikalien.”
Am Schluss verlinkte Vosgerau zu einem Artikel bei Tichy, in dem Punkt sechs behandelt wird. Dort steht, dass der Abrieb giftige Stoffe wie PFAS enthalte, die sich über Wald und Wiesen verteilen und unter anderem Wildschweinlebern „verseuchen”.
Es entspann sich zwar weniger eine Diskussion als vielmehr ein plattformtypisches Gerülpse, doch eine Replik finde ich erwähnenswert (auch die rücke ich zur Gänze ein):
„Sie sollten lieber über Themen schreiben, bei denen Sie sich auskennen. Oder als Satire kennzeichnen. Ihr Post ist jedenfalls an Desinformation nicht tu überbieten.
1) In Offshore Wind Parks stehen Windturbinen oft in über 10 Reihen hintereinander. Und natürlich produzieren die hinteren Windturbinen trotz des Wake-Effekts noch Strom. Warum sollte man denn diese Windturbinen sonst so installieren?
2) Die benötigte Energie für die Komponenten, Fertigung, Installation, Betrieb und Rückbau einer Windkraftanlage (7MW) wird nach einem Betrieb von ungefähr 8 Monaten erzeugt.
3) Den Beruf ‚Windrad-Flügel-Reiniger’ gibt es nicht. Es hängen auch keine Abermillionen von toten Insekten an den Rotorblättern. Flurbereinigung, intensive Landwirtschaft und Insektizide sind die wahren Insektenkiller.
4) Für Fundamente besteht seit 2004 eine gesetzliche Rückbauverpflichtung.
5) Rotorblätter werden nicht ‚hinweggeschmirgelt’. Natürlich gibt vielfältige technische Lösungen zum Schutz der Blattvorderkanten von Rotorblättern. Die Lebensdauer moderner Windturbinen beträgt ja heute 25 Jahre und länger Windkraft war 2023 mit einem Anteil von 31,0 % der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland. Das werden Sie durch die Verbreitung von Märchen auch nicht stoppen.”
Der Mann ist ein Windkraft-Anhänger oder ‑Lobbyist (oder in der Branche beschäftigt), was aber insofern egal ist, als es um Aussagen oder Behauptungen geht und das Motiv zunächst einmal egal ist.
Ich bin schließlich ebenfalls parteiisch, und zwar gegen die Windräder und ihre Aufsteller, vor allem aus ästhetischen Gründen – diese „Schänder der Landschaftsseele” (Botho Strauß) gehören, wenn es nach mir geht, geteert und gefedert –, aber auch, weil ich in der Technik, anders als in den Künsten oder in der Gesellschaft, an Fortschritt glaube, namentlich in der Atomenergieerzeugung. Ich schätze das Mittelalter durchaus, halte aber seine Technologien zur Energiegewinnung für veraltet. (Außerdem habe ich eine Schwäche für die sogenannten lustigen Personen auf der Bühne, und jemand der „determined to fight climate change” ist, gehört für meine Begriffe unbedingt dazu.)
Als Zusatz folgte noch:
Einige der Einwände klingen plausibel, andere sind euphemistisch. „Thermische Verwertung” heißt, die Rotorblätter werden verbrannt („nicht ideal”). Ob die Dinger inzwischen recycelbar sind, weiß ich nicht; ich habe gelesen, dass man sie einfach vergräbt (wenn’s denn dem Klima dient). Hier etwa:
Die Windrad-Lobbyisten zitieren stets den Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung, womit sie clever die Tatsache umgehen, dass die grüne Energie sowohl beim Heizen als auch beim Verkehr Unter ferner liefen rangiert.
Antwort 4 ist die interessanteste. „Für Fundamente besteht seit 2004 eine gesetzliche Rückbauverpflichtung.” Papier ist bekanntlich geduldig. Verpflichtung mag ja sein, aber wer soll das „zurückbauen”?
Und vor allem wie? Sprengen? Das ist Stahlbeton, zwar nicht in der Härte der alten Nazibunker, die heute noch überall herumstehen, weil man sie nicht kaputtbekommt, aber mir kann keiner erzählen, dass die Anlagenbetreiber diese supermarktgroßen Stahlbetonklumpen am Ende mal eben so beseitigen.
Das Fundament eines Windrades der 6‑Megawatt-Klasse umfasst 1200 Kubikmeter. Ein solches Fundament (die neuesten Versionen wuchten noch ein paar hundert Kubikmeter mehr ins Grüne), in dem neben dem Beton knapp 200 Tonnen Stahl verbaut sind, was mehr als drei Leopard-Panzern entspricht, wiegt insgesamt bis zu dreieinhalbtausend Tonnen – ein Kubikmeter Stahlbeton bringt 2,5 Tonnen Last auf die virtuelle Waage. Der Betonturm, 120 Meter hoch und höher, bringt es auf 1200 (und mehr) Tonnen Gewicht. Dazu addieren sich die Rotoren und das Maschinenhaus. Macht zusammen mindestens 5000, zuweilen bis zu 7000 Tonnen. Natürlich muss der Boden unter einer solchen Last künstlich verdichtet werden. Und nicht zu vergessen: Zu jedem Windrad führt eine Straße, damit notfalls ein Kran dorthin gelangt, das heißt, diese Straßen sind mehrere Meter breit.
Vergleichbares steht auf der Webseite einer Bürgerinitiave pro Schurwald: „Moderne Windkraftanlagen sind … Wind-Kraftwerke. Auch der Begriff Windpark ist verniedlichend, vielmehr handelt es sich hier um Windkraft-Industriezonen. Windkraftwerke erreichen eine Gesamthöhe von 200 m – so hoch wie der Stuttgarter Fernsehturm.”
Als Beispiel führen sie die Windkraftanlage E‑126 von Enercon bzw. 5M von REpower an: „Der Stahlbetonturm ist 135 Meter hoch und wiegt 2.800 Tonnen (…) Das Maschinenhaus, welches auf den Turm gesetzt wird, wiegt 120 Tonnen (…) Hierin wird der Generator, mit einem Gewicht von 220 Tonnen (dies entspricht ca. 150 PKW), untergebracht und die Rotoren mit Nabe, mit einem Gewicht von 320 Tonnen (ca. 210 PKW), daran befestigt. Der Rotordurchmesser beträgt 126 Meter und überstreicht die Fläche von zwei Fußballfeldern.”
Das Fundament unter einer solchen Windmühle hat einen Durchmesser von 20 bis 30 Metern und eine Tiefe von vier Metern. „Bei einer Tiefgründung werden zusätzlich ca. vierzig 15 Meter lange Betonpfeiler in den Boden gerammt.”
Kann mir jemand erklären, wie der „Rückbau” stattfindet und was er kostet? Und was mit dem zurückgelassenen Loch passiert, nachdem man den Stahlbeton Krümel für Krümel abgebaut hat? Kommen dort die Altrotoren rein?
Auf einer Webseite zum Windpark Vechingen heißt es:
„Zur Stabilisierung der Statik werden pro Windturbinen-Turm bis zu 10.000 Tonnen Beton als Fundament im Boden versenkt. Je nach Standort und Untergrund muss bis zu zwölf Meter tief gebohrt und verankert werden. Die Eingriffsfläche beträgt 4000 Quadratmeter pro Anlage, dabei werden 500 Quadratmeter Landwirtschafts- oder Waldfläche ein für allemal vollversiegelt; an einen Rückbau ist realistischer Weise kaum mehr zu denken.
Läuft die Anlage zwischendurch mal unter Vollast, muss das Fundament ungeheure Kräfte aushalten. Der Boden bebt. Im Raum Vechigen gibt es viele Quellen. Es ist bekannt, dass sich das Wasser bei Erschütterungen gerne neue Wege sucht.”
Neue Wege, darum geht es doch gerade den Grünen.
Der NDR berichtete übrigens schon 2018:
Ich muss mich jetzt ans Publikum wenden: Gibt es unter den Lesern dieser Chronik vielleicht einen Experten für „Rückbau”, der mir erklären kann, was genau mit den Fundamenten passiert, wenn sie nicht mehr gebraucht werden?
***
Mehrere Leser haben sich binnen kurzem gemeldet; ich zitiere vier von ihnen.
„Ich bin beruflich zwar nicht mit dem Auf- oder Rückbau von Windkraftanlagen beschäftigt, aber mit dem Neu‑, Um- oder Rückbau von Verkehrsanlagen aller Art und zum Beispiel auch Wasserkraftanlagen, bevorzugt unterirdisch (Kavernen). In diesem Bereich bin ich sogar Spezialist. Das Wort Experte vermeidet man als Ingenieur heutzutage lieber. Gemeinhin gilt, alles bis 2,00 m unter Geländeoberkante muß zurückgebaut werden. Flächenfundamente müssen vollständig zurückgebaut werden. Ein Problem ist das technisch nicht, dafür gibt es genügend große Bagger mit Hydraulikhämmern. Je nach Größe räumen die das in mehreren Tagen bis Wochen weg.
Ich persönlich sprenge ja lieber, das macht einfach mehr Spaß, geht schneller und verursacht unter dem Strich weniger Umwelteinflüsse, aber die meisten Genehmigungsbehörden bekommen bei dem Wort ‚Sprengen’ mangels Wissen Angst. Das Material wird mit Hydrauliikzangen gebrochen und dabei Stahl und Beton getrennt. Wir haben bei Eisen und Stahl heutzutage Recyclingquoten von über 80%. Bei Kupfer noch höher. Die zerkleinerten Betonreste sind als sogennantes RQ-Material begehrt, speziell als Unterbau von Straßen oder Schienenwegen. Das Material für die Verfüllung der Löcher findet sich immer, eher haben wir Probleme, Ablagererungsstellen für Aushub oder Ausbruchsmaterial zu finden. Die Vorschriftenlage für das Ablagern von Boden- oder Aushubmaterial hat mittlerweile absurde Ausmaße angenommen. Nichts gegen strenge Umweltweltschutzvorgaben, das Testen jeden Materials ist schon seit 30 Jahren Standard, wir räumen laufend die entsprechenden Sünden unserer Vorväter auf, aber nach gängigen Tests würde Humus unter Sondermüll fallen.
Üblicherweise werden Windkraftanlagen ‚tiefgegründet’, also auf Ortbetonbohrpfähle gestellt. Das ist statisch effektiver und im Allgemeinen günstiger. Eine Versiegelung von Wasserwegen ist meistens das geringere Problem. Hydrologisch ist das Öffnen von Wasserwegen zwischen verschiedenen Boden- oder Grundwasserstockwerken ein echtes Risiko. Diese verbleiben im Boden. Ein Rückbau wäre prinzipiell möglich, aber teuer und eigentlich unnötig. Nie vergessen, die Natur räumt selbst alles auf, was wir errichten, die ägyptischen Pyramiden sind gewissermassen ein Unfall, aber auch diesen wird die allmächtige Zeit beseitigen. Es gab vor den Alpen schon mal ein Hochgebirge in Europa, das bis auf kümmerliche Reste verschwunden ist. Geologisch Unkundigen, die mich dann mit großen Augen fragen, wie so etwas möglich ist, entgegne ich dann gern, ich weiß es nicht genau, aber ich vermute, daß die Saurier ein großeses Tunnelbauprogramm aufgelegt haben, um schneller von Skandinavien ans Mittelmeer zu kommen. Die Österreicher machen so was jedenfalls.
Conclusio: Die Bauten zur Gründung sind das geringere Problem, die permanenten Umwelteinflüsse wiegen deutlich schwerer. Ist schon mal jemand das Verschwinden der Insekten aufgefallen? Wenn man bis in die 90ger abends mit dem Auto gefahren ist, war die Windscutzscheibe voll mit Insekten und heute? Gespritzt wurde damals schon aus Leibeskräften, aber das Verschwinden der Insekten korreliert mit dem Aufbau der Windkraftanlagen. DAS ist eine Umweltkatastrophe. Untersucht das irgendjemand, oder will man das nicht wissen? Ach so, der Energieverlust durch Windkraftanlagen in Luftströmungen ist natürlich haarsträubender Unsinn, der liegt in Promille von Promillebereichen, eine Veränderung des Lokalklimas durch Verwirbelung ist ebenfalls auszuschließen, das besorgt der Wind schon ganz alleine. Es gibt eindrucksvolle Bilder von Nebelbildungen hinter Windrädern, aber das ist eigentlich ebenfalls Unsinn. Das funktioniert nur, wenn die relative Luftfeuchtigkeit nahe 100% ist und bewirkt eigentlich eher das Gegenteil. Der Wind trocknet die Böden, nicht die Windräder. Ich bin strikter Windkraftgegner und Atomkraftbefürworter, aber esoterischer Müll gehört aus der Diskussion raus.”
Drei.
Vier.
PPS: Leser *** „war 5 Jahre Regionalrat in der Regionalversammlung der regionalen Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming. Regionsgebiet sind die drei Brandenburger Landkreise Havelland, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming. Haupttätigkeitsfeld derartiger Körperschaften ist die Aufstellung von Plänen zur Ausweisung von Vorranggebieten für die Windenergienutzung. Anlässlich meiner diesbezüglichen ehrenamtlichen Tätigkeit hatte ich die Frage gestellt, wieviele gebaute Windkraftanlagen im Regionsgebiet bisher abgerissen wurden. Antwort: kein einziger Abriss bekannt.
PPPS: „Sehr geehrter Herr Klonovsky, das Thema Rückbau von WKAen wurde bis vor kurzem komplett totgeschwiegen. Ich habe dieses Thema als Erster angesprochen (Tichy hat den Text online verbreitet). Das ‚Holzzentralblatt’ (Pflichtlektüre für alle etwas größeren Waldbesitzer) hat eine Kurzfassung als Leserbrief gedruckt. Ich habe eigentlich eine wütende Replik aus dem Bereich der Großwaldbesitzer, die weitgehend windkraftaffin sind, und der Windkraftindustrie erwartet, doch nichts, rein gar nichts war zu bemerken. Die Strategie des totalen Todschweigens wurde weiter verfolgt…
Im Übrigen ist die gesetzlich verlangte Beseitigung der in der Tat riesigen Fundamente weder technisch noch finanziell ein größeres Problem: Es gibt dafür riesige Spezialmaschinen, die den Stahlbeton auch von gr0ßen Fundamenten in wenigen Tagen einfach zerbröseln zu Kosten von etwa 300.000 Euro pro Fundament. Tiefe Pfahlgründungen, bei besonders schwierigen Bodenverhältnissen notwendig, verbleiben allerdings im Boden. Wirklich teuer ist aber der Rückbau der mit jedem Größenwachstum der Anlagen immer umfassenderen Bodenversiegelungen eines Windparks, die in der Tat auch ein großes Hochwasserrisiko darstellen, da das Regenwasser nicht mehr versickern kann sondern oberflächlich abläuft.
Ich habe zwei Wohnsitze, einer in München und einen im total ländlichen Ostwestfalen, wo deshalb besonders viele Windräder gebaut wurden oder noch gebaut werden sollen. Wir wohnen dort in vollkommener Einsamkeit in einem ökologischen Paradies mit verbreiteten Brutstätten von Milanen, Bussarden (neben Mäusebussarden brütet dort auch ein besonders geschützter Wespenbussard, wie ich gerade erfuhr). Kürzlich hat ein Fledermausspezialist festgestellt, dass bei uns sechs Fledermausarten brüten, wovon sogar zwei auf Platz 2 der westfälischen Roten Liste stehen. Gerade dort plant die Stadt Borgentreich einen Windpark mit sechs Windrädern der heute üblichen Größe (7 MW Leistung, Nabenhöhe 180 Meter und einer Gesamthöhe von über 280 Meter. Luftlinie von unserem Haus zur nächsten Anlage etwa 1000 Meter!). Deshalb habe ich zwei Briefe an die Stadträte geschrieben * (ein zusammenfassender Auszug folgt am Ende des Briefes – M.K.).
Selbst die Ampelregierung gibt zu erkennen, dass diese Energiepolitik nicht mehr zu finanzieren ist. Dieser ‚Offenbarungseid’ und die geplante Regelung ab 1. Januar bedeutet im Grunde, dass Privatkapital zukünftig für den Bau von Windrädern wegen zu hoher Risiken und zu geringer Rendite nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Der Staat kann diese Investitionen schon gar nicht stemmen. Der Bau von Windrädern wird wegen nicht mehr finanzierbarer Ineffizienz dieser Technologie, wenn kein Wunder geschieht, ein Ende finden (für das laufende Jahr liegen die Kosten für die Einspeisevergütung des EE Stroms nach neuesten Schätzungen bei 23 Milliarden gegenüber 10 Milliarden im Vorjahr (in meinem Text schätzte ich 20 Milliarden für 2024).
Ich bin Teil eines informellen Informationskreises, an dem wirkliche Spezialisten aus der Energiebranche teilnehmen. Dadurch verfüge ich über Informationen, die der Bevölkerung von den regierungsnahen Medien vorenthalten werden.
Mit besten Grüßen
Ferdinand Graf Spiegel”
* „Die Errichtung des geplanten Windparks hätte wie dargestellt enorme nicht mehr korrigierbare äußerst negative Konsequenzen:
- Drohende langfristige Verseuchung durch beachtliche Emissionen von BPA und dessen Anreicherung in Böden und Grundwasser. Dadurch erhebliche potentielle langfristige und nicht reversible Bedrohung der Gesundheit der Bevölkerung.
- Totale Zerstörung einer idyllischen, ästhetisch und ökologisch besonders wertvollen kleinräumigen Landschaft.
- Vernichtung der zahlreichen dort vorkommenden Raubvögel wie Milan, Mäusebussard usw.
- Vernichtung von zwei nachgewiesenen wachsenden Vorkommen ökologisch besonders wertvoller und im Bestand bedrohter Fledermäuse.
- Faktische Beendigung der 350 Jahre alten Tradition der Kluswallfahrt und der Gottesdienste unter freien Himmel mit hoher Bedeutung nicht nur in religiöser, sondern auch in spiritueller, identitäts- und gemeinschaftsstiftender Hinsicht.
- Wertminderung und wahrscheinlich existenzgefährdende finanzielle Risiken für die Grundstückseigentümer und letztendlich die Kommune im Zusammenhang mit einer nicht auszuschließenden zukünftigen Entsorgungspflicht für BPA verseuchte Böden (juristischer Haftungsgrund: ‚Zustandsstörung des Grundstückseigentümers’).
- Empfindliche Personen werden durch die Infraschallemissionen der Windräder gesundheitlich erheblich beeinträchtigt. Diese Gefahr gilt insbesondere für die Einwohner von Manrode und Bühne.
- Enorme Belastung der Lebensqualität der Bevölkerung mit der Folge einer deutlichen Verschärfung des negativen Wanderungssaldos
- Dadurch signifikante Minderung der Immobilienwerte in den vom Lärm der Windräder besonders betroffenen Ortschaften Bühne und Manrode
Welche positiven Punkten stehen bei der Abwägung diesen negativen Konsequenzen gegenüber?
Als Argument für die Unverzichtbarkeit der Windkraft wird behauptet, dass die Windenergie geeignet ist, die für das Weltklima schädlichen von Menschen gemachten CO2 Emissionen substantiell zu reduzieren. Dazu ist die Windkraft jedoch ein völlig ungeeignetes Instrument. Einige Gründe:
- Das ’statistische’ deutsche Windrad an Land produziert auf Grund von häufigem Windmangel und systembedingter Abschaltungen (s. u.) tatsächlich überhaupt nur kumuliert 3 Vollastmonate im Jahr elektrische Energie (ca. 1.800 von 8.700 Jahresstunden, d.h. deutschlandweite liegt die Jahresauslastung bei nur 21%; im windschwachen Süden sogar nur bei 17% wie in Baden Württemberg; dort Windräder zu bauen kann man mit dem ‚Anbau von Ananas in Alaska’ vergleichen).
Fossile oder nukleare Kraftwerke produzieren hingegen 11 Vollastmonate im Jahr Strom und das planbar als regelbare und zuverlässige sowie kostengünstige Grundlast und ohne dramatische Schäden für Natur, Landschaft, Biodiversität usw. Windkraft: Ein großer finanzieller Aufwand mit riesigen Schäden für die Umwelt bei bescheidenster Stromausbeute!
- Windräder müssen nach 25 Jahren stillgelegt und abgebaut werden, da sie großen wechselnden mechanischen Lasten ausgesetzt sind und nach diesem Zeitraum in der Regel verschlissen sind. Fossile Kraftwerke haben dagegen eine sehr lange Lebensdauer von bis zu 50 Jahren. Windräder sind also im Vergleich sehr teuer zu errichten und zu betreiben und haben dazu noch eine sehr kurze wirtschaftliche Lebensdauer. Wirtschaftlich sind Windräder absolut unattraktiv. Nur dank riesiger und stark wachsender staatlicher Subventionen von in diesem Jahr geschätzt insgesamt knapp 25 Milliarden Euro (bezahlt von uns Steuerzahlern) werden sie wirtschaftlich für die Betreiber interessant.
- Das von fossilen Kraftwerken emittierte CO2 kann aus dem Abgasstrom herausgefiltert werden und in tiefen Bodenschichten problemlos, sicher und kostengünstig verpresst werden. Ein CCS genanntes Verfahren, das der heutige Bundesminister Habeck früher als Umweltminister in Schleswig-Holstein kategorisch ablehnte, aber heute auch in CO2 intensiven Branchen außerhalb der Energieproduktion akzeptiert (Zement, Chemie, Stahl usw.). Warum nicht auch bei der Energieerzeugung? CO2-freie fossile Kraftwerke wären eine hochattraktive Alternative zu nicht regelbaren, den Launen des Winds ausgesetzten, ineffizienten und besonders kostspieligen Windrädern.
- Deutschlands CO2-Emissionen liegen bei etwa 1,8% des globalen von Menschen verursachten CO2-Ausstoßes, ist also z. B. im Vergleich mit China (ca. 30%) vollkommen vernachlässigbar. Dazu nimmt China fast jeden Monat ein neues großes Kohlekraftwerk in Betrieb, während Deutschland bald alle seine nur noch wenigen Kohlekraftwerke abstellen will. China verbrennt mehr als die Hälfte der Weltkohleproduktion! Wie sinnvoll ist unsere nationale Energiepolitik allein vor diesem Hintergrund? Was wir im Rahmen der Klimapolitik unter riesigen Opfern für Mensch und Natur durchführen, ist für das globale Klima völlig irrelevant.
- Die Windenergie ist hoch kosten‑, flächen‑, und rohstoffintensiv bei äußerst geringer Ressourcen Effizienz:
- Windenergie ist eine heute grotesk ineffizient wirkende Uralttechnologie aus dem 12. Jahrhundert (damals gingen in Holland die ersten Windmühlen in Betrieb, in Vorderasien sogar noch ein paar Jahrhunderte früher). Dazu produziert sie unsicheren, volatilen ‚Flatterstrom’, der mit fossilen „BackUp“ Kraftwerken gepuffert werden muss. Kostspielige aufwendige fossile Doppelstrukturen mit hohen CO2-Emissionen sind dafür nötig. Unsere verbliebenen Kohlekraftwerke laufen trotz der Energiewendepolitik ‚mit Volldampf’, und Deutschland wandelte sich vom bedeutenden Stromexporteur zum großen Importeur von (Atom- und Kohle-) Strom! Ein Wahnsinn.
- Vieldiskutierte und dringend notwendige großtechnische Speichertechnologien für Strom zur Pufferung bei Flauten gibt es entgegen oft geäußerter anderer Meinung tatsächlich derzeit nicht und sind auch in der Zukunft nicht erkennbar: Grüner Wasserstoff als Speichermedium ist mit einem Wirkungsgrad von gerade 25% über den ganzen Produktionszyklus von Windradstrom bis zum Endverbraucherstrom viel zu teuer. Ebenso Batterien, für die auch die dafür notwendigen Mengen an Rohstoffen auf dieser Erde gar nicht vorhanden sind.
- Windkraft ist hoch flächenintensiv. Das ist beim Anblick von Windparks unmittelbar einsichtig.
- Windkraft ist immens rohstoffintensiv: In einem modernen Windrad sind z. B. ca. 30 Tonnen Kupfer verbaut! Kupfer wird vor allem in Chile und Peru abgebaut, unter entsetzlichen Umwelt- und Gesundheitsbedingungen. Der extreme Feinstaub im Tagebau ist mit Arsen und Schwermetallen Dies führt zu hoher Krebshäufigkeit und damit zu einer Lebenserwartung der Minenarbeiter von nur etwa 40 Jahren. Auch die Familienmitglieder der Arbeiter sterben wegen der Umweltbelastungen (v.a. Trinkwasser) früh. Vor diesem Hintergrund erscheint der Ausbau der Windkraft durch die in die Rohstoffländer exportierten mit diesem riesigen Kupferbedarf verbundenen immensen Folgeschäden an Menschen und Natur moralisch anfechtbar.
- Im Gegensatz zu den politischen Aussagen ist Windkraft sehr teuer. Das ist erkennbar an den enormen finanziellen Belastungen für den Staat aus der Übernahme der Einspeisekosten für die Betreiber der Windräder: Die Politik hat den Ausbau von Stromproduktion aus Wind und Sonne und Wind und den Stromtransport (Stromnetz) nicht abgestimmt. Derzeit fehlen 6.000 Kilometer Stromleitung wie der Bundesrechnungshof kürzlich berichtet hat. Der verschleppte teure Netzausbau bei gleichzeitig enormen Ausbau der Wind- und Photovoltaikkapazitäten führt dazu, dass oft große Mengen an Wind- und Sonnenstrom die Netzkapazität überfordern. Um die Netzstabilität nicht zu gefährden, müssen dann Windräder abgeschaltet werden. Die Betreiber erhalten bei diesen Abschaltungen trotzdem für diesen nichtproduzierten „Geisterstrom“ die volle Einspeisevergütung zu Lasten des Bundes. Das verschlingt Milliarden Euro, buchstäblich für nichts! Die Kosten dieses „Redispatching“ genannten Verfahrens belaufen sich jährlich auf ca. 4 Milliarden Euro mit stark steigender Tendenz.
Ein weiterer immens kostspieliger Kostenfaktor: Bei Sonne und starkem Wind wird enorm viel Strom aus erneuerbaren Energien produziert. Da Strom nicht gespeichert werden kann und der Betreiber in der Regel nur Produzent und nicht auch Verbraucher von Strom ist, verkauft der Windrad Betreiber den Strom über die Strombörse weiter. Der Weiterverkauf des temporär überschüssigen Windstroms ist sehr teuer, da in diesem Moment der Preis (= Börsenpreis) des Stroms wegen Stromüberschuss im Markt gegen Null oder sogar ins Negative dreht. Der Bund muss natürlich die Einspeisevergütung auch in diesen Zeiten von Überproduktion in voller Höhe bezahlen, ohne Gegenerlöse aus dem Verkauf des Stroms erzielen zu können und dazu muss er noch ev. zusätzlich einen negativen Preis begleichen. 2023 beliefen sich diese Kosten nach einem starken Anstieg gegenüber dem Vorjahr auf 10 Milliarden Euro. Für dieses Jahr schätzt das Finanzministerium diese Kosten auf 19 Milliarden Euro, also fast eine Verdopplung! Wie hoch werden diese Kosten 2025 sein? 30 Milliarden Euro? Oder mehr? Einfach erschreckend: Mit jedem einzelnen Windrad und jeder Photovoltaikanlage steigen diese Kosten der Einspeisevergütung zwangsläufig weiter, d. h. der politisch verlangte starke Ausbau führt zu rasant wachsenden Milliarden Kosten für den Bund.
Die enormen Kosten der Einspeisevergütung (= faktisch Subventionen um die von der Politik als ‚kostengünstig’ bezeichnete aber tatsächlich preislich nicht konkurrenzfähige erneuerbare Energie wettbewerbsfähig zu machen) sind zweifellos bei den prekären Staatsfinanzen Deutschlands auf Dauer nicht zu tragen!
Vor diesem Hintergrund ist zukünftig eine deutliche Modifikation oder sogar Aufhebung dieses (EEG) Gesetzes auch mit Rückwirkung auf bestehende Anlagen nicht völlig auszuschließen. Sonst geraten unsere Staatsfinanzen ins Chaos. Die Auswirkungen eines solchen schwerwiegenden Eingriffs in das EEG auf die Verpächter von Flächen für Windräder wären fatal.”