17. August 2024 (plus Leserzuschriften)

Ein inter­es­san­tes The­ma – die Kol­la­te­ral­schä­den von Wind­rä­dern – hat Ulrich Vos­ger­au auf X ange­spro­chen. Er schrieb (ich zitie­re den gesam­ten Ein­trag):

Es kris­tal­li­siert sich immer stär­ker, immer über­zeu­gen­der her­aus: Die Wind­rä­der sind u.U. die größ­te Umwelt­ka­ta­stro­phe, die es je in Deutsch­land gege­ben hat. Und die­se ist – anders als der Kli­ma­wan­del – ein­deu­tig men­schen­ge­macht.

1) Der Atmo­sphä­re wird Bewe­gungs­en­er­gie ent­zo­gen, was nicht zur dazu führt, daß die Wind­rä­der in der 2. bis 3. Rei­he sich kaum mehr dre­hen – son­dern mög­li­cher­wei­se auch zur gras­sie­ren­den Boden­tro­cken­heit.

2) Es ist nicht geklärt, ob Wind­rä­der über­haupt Ener­gie ‚erzeu­gen’. Damit ein Wind­rad auf­ge­stellt wer­den kann, muß erst­mal Eisen­erz in fer­nen Län­dern geför­dert, trans­por­tiert, zu Eisen ver­hüt­tet, trans­por­tiert, dann zu Stahl (unter Zusatz u.a. von Stick­stoff) ver­edelt wer­den, aus dem Stahl muß das Wind­rad geschmie­det, die­ses muß mit Schwer­trans­por­ten trans­por­tiert und mit Rie­sen­krä­nen auf­ge­stellt wer­den. Ob ein Wind­rad also ’net­to’ mehr Ener­gie pro­du­ziert, als zu sei­ner Her­stel­lung und Auf­stel­lung ver­braucht wur­de, dürf­te frag­lich sein.

3) Wind­rä­der schred­dern mas­sen­haft tags­über Vögel, nachts Fle­der­mäu­se, rund um die Uhr Insek­ten. Ein neu­er Beruf ist ent­stan­den, der Wind­rad-Flü­gel-Rei­ni­ger. Die Wind­rä­der wür­den sich näm­lich ohne wei­te­res nach kur­zer Zeit gar nicht mehr dre­hen, weil sie vom Matsch von Aber­mil­lio­nen Insek­ten völ­lig defor­miert und nicht mehr wind­schnit­tig sein wür­den. Der Wind­rad-Rei­ni­ger ent­fernt mit che­mi­schen Mit­teln Monat für Monat ein paar Mil­lio­nen Insek­ten­lei­chen. Übri­gens wuß­te man bis vor ein paar Jah­ren gar nicht, wie hoch Insek­ten v.a. im Zusam­men­hang mit der Paa­rung flie­gen. Man dach­te bis vor kur­zem, daß die aller­meis­ten Insek­ten kaum je höher als 10 Meter flie­gen – sie wer­den näm­lich von Vögeln gejagt, und nur in gerin­ger Höhe kön­nen sie ihnen ent­kom­men, indem sie sich ins Gestrüpp, in den Wald schla­gen; in gro­ßer Höhe wären sie wehr­los, weil sie sich vor ihren Jägern nicht ver­ste­cken könn­ten. (Aller­dings fiel schon län­ger auf, daß Schwal­ben bei gutem Wet­ter 70–100 m hoch flie­gen, weil sie dort offen­bar Insek­ten fin­den; was auch immer die­se dazu moti­viert, bei hei­ßem Wet­ter so hoch zu flie­gen). Wie dem auch sei: Zwecks Paa­rung – damit der Gen­pool ver­mischt, nicht all­zu sehr ‚regio­na­li­siert’ wird – flie­gen Insek­ten jeden­falls ein paar hun­dert Meter hoch (weil sie dort dann vom stär­ke­ren Wind hin­weg­ge­tra­gen wer­den) –, und hier erwischt sie das Windrad. 

4) Der hun­der­te von Ton­nen schwe­re Sockel des Wind­rads soll auch nach sei­ner Ent­fer­nung (Lebens­dau­er 20–30 Jah­re) für ewi­ge Zei­ten im Boden blei­ben – sei­ne Ent­fer­nung wäre mög­lich, aber unbe­zahl­bar! (S.o.: Pro­du­zie­ren Wind­rä­der über­haupt Ener­gie? Wer­fen Wind­rä­der über­haupt einen Gewinn ab? Ganz gewiß nicht, wenn man i.S.d. Ver­ur­sa­cher­prin­zips die Sockel besei­ti­gen müßte!). 

5) Die Sockel – mit oder ohne Wind­rad! – ver­sie­geln den Boden. Wind­rä­der sind häu­fig in der Höhe, auf Berg­käm­men, auf­ge­baut. Der Regen kann nicht mehr ver­si­ckern, son­dern staut sich auf dem Beton­so­ckel und stürzt zu Tale! Das Ahrtal-Hoch­was­ser ist der­ge­stalt mög­li­cher­wei­se wesent­lich durch Wind­rä­der mit­ver­ur­sacht wor­den. (Zyni­scher­wei­se for­der­ten Grü­ne und ÖRR danach natür­lich, zur Abwen­dung von Über­schwem­mun­gen müß­ten mehr Wind­rä­der gebaut werden!). 

6) Und nun: die Wind­rä­der wer­den von Wind und Wet­ter all­mäh­lich hin­weg­ge­schmir­gelt (die Her­stel­ler wol­len denn ja auch neue auf­stel­len!), zer­le­gen sich ganz von selbst in hoch­gif­ti­ge Mikro­che­mi­ka­li­en.

Am Schluss ver­link­te Vos­ger­au zu einem Arti­kel bei Tichy, in dem Punkt sechs behan­delt wird. Dort steht, dass der Abrieb gif­ti­ge Stof­fe wie PFAS ent­hal­te, die sich über Wald und Wie­sen ver­tei­len und unter ande­rem Wild­schwein­le­bern „ver­seu­chen”.

Es ent­spann sich zwar weni­ger eine Dis­kus­si­on als viel­mehr ein platt­form­ty­pi­sches Gerülp­se, doch eine Replik fin­de ich erwäh­nens­wert (auch die rücke ich zur Gän­ze ein):

„Sie soll­ten lie­ber über The­men schrei­ben, bei denen Sie sich aus­ken­nen. Oder als Sati­re kenn­zeich­nen. Ihr Post ist jeden­falls an Des­in­for­ma­ti­on nicht tu überbieten. 

1) In Off­shore Wind Parks ste­hen Wind­tur­bi­nen oft in über 10 Rei­hen hin­ter­ein­an­der. Und natür­lich pro­du­zie­ren die hin­te­ren Wind­tur­bi­nen trotz des Wake-Effekts noch Strom. War­um soll­te man denn die­se Wind­tur­bi­nen sonst so installieren? 

2) Die benö­tig­te Ener­gie für die Kom­po­nen­ten, Fer­ti­gung, Instal­la­ti­on, Betrieb und Rück­bau einer Wind­kraft­an­la­ge (7MW) wird nach einem Betrieb von unge­fähr 8 Mona­ten erzeugt. 

3) Den Beruf ‚Wind­rad-Flü­gel-Rei­ni­ger’ gibt es nicht. Es hän­gen auch kei­ne Aber­mil­lio­nen von toten Insek­ten an den Rotor­blät­tern. Flur­be­rei­ni­gung, inten­si­ve Land­wirt­schaft und Insek­ti­zi­de sind die wah­ren Insektenkiller. 

4) Für Fun­da­men­te besteht seit 2004 eine gesetz­li­che Rückbauverpflichtung. 

5) Rotor­blät­ter wer­den nicht ‚hin­weg­ge­schmir­gelt’. Natür­lich gibt viel­fäl­ti­ge tech­ni­sche Lösun­gen zum Schutz der Blatt­vor­der­kan­ten von Rotor­blät­tern. Die Lebens­dau­er moder­ner Wind­tur­bi­nen beträgt ja heu­te 25 Jah­re und län­ger Wind­kraft war 2023 mit einem Anteil von 31,0 % der wich­tigs­te Ener­gie­trä­ger für die Strom­erzeu­gung in Deutsch­land. Das wer­den Sie durch die Ver­brei­tung von Mär­chen auch nicht stoppen.”

Der Mann ist ein Wind­kraft-Anhän­ger oder ‑Lob­by­ist (oder in der Bran­che beschäf­tigt), was aber inso­fern egal ist, als es um Aus­sa­gen oder Behaup­tun­gen geht und das Motiv zunächst ein­mal egal ist.

Ich bin schließ­lich eben­falls par­tei­isch, und zwar gegen die Wind­rä­der und ihre Auf­stel­ler, vor allem aus ästhe­ti­schen Grün­den – die­se „Schän­der der Land­schafts­see­le” (Botho Strauß) gehö­ren, wenn es nach mir geht, geteert und gefe­dert –, aber auch, weil ich in der Tech­nik, anders als in den Küns­ten oder in der Gesell­schaft, an Fort­schritt glau­be, nament­lich in der Atom­ener­gie­er­zeu­gung. Ich schät­ze das Mit­tel­al­ter durch­aus, hal­te aber sei­ne Tech­no­lo­gien zur Ener­gie­ge­win­nung für ver­al­tet. (Außer­dem habe ich eine Schwä­che für die soge­nann­ten lus­ti­gen Per­so­nen auf der Büh­ne, und jemand der „deter­mi­ned to fight cli­ma­te chan­ge” ist, gehört für mei­ne Begrif­fe unbe­dingt dazu.)

Als Zusatz folg­te noch:

Eini­ge der Ein­wän­de klin­gen plau­si­bel, ande­re sind euphe­mis­tisch. „Ther­mi­sche Ver­wer­tung” heißt, die Rotor­blät­ter wer­den ver­brannt („nicht ide­al”). Ob die Din­ger inzwi­schen recy­cel­bar sind, weiß ich nicht; ich habe gele­sen, dass man sie ein­fach ver­gräbt (wenn’s denn dem Kli­ma dient). Hier etwa:

Die Wind­rad-Lob­by­is­ten zitie­ren stets den Anteil der Erneu­er­ba­ren an der Strom­erzeu­gung, womit sie cle­ver die Tat­sa­che umge­hen, dass die grü­ne Ener­gie sowohl beim Hei­zen als auch beim Ver­kehr Unter fer­ner lie­fen rangiert.

Ant­wort 4 ist die inter­es­san­tes­te. „Für Fun­da­men­te besteht seit 2004 eine gesetz­li­che Rück­bau­ver­pflich­tung.” Papier ist bekannt­lich gedul­dig. Ver­pflich­tung mag ja sein, aber wer soll das „zurück­bau­en”?

Und vor allem wie? Spren­gen? Das ist Stahl­be­ton, zwar nicht in der Här­te der alten Nazib­un­ker, die heu­te noch über­all her­um­ste­hen, weil man sie nicht kaputt­be­kommt, aber mir kann kei­ner erzäh­len, dass die Anla­gen­be­trei­ber die­se super­markt­gro­ßen Stahl­be­ton­klum­pen am Ende mal eben so beseitigen.

Das Fun­da­ment eines Wind­ra­des der 6‑Me­ga­watt-Klas­se umfasst 1200 Kubik­me­ter. Ein sol­ches Fun­da­ment (die neu­es­ten Ver­sio­nen wuch­ten noch ein paar hun­dert Kubik­me­ter mehr ins Grüne), in dem neben dem Beton knapp 200 Ton­nen Stahl ver­baut sind, was mehr als drei Leo­pard-Pan­zern ent­spricht, wiegt ins­ge­samt bis zu drei­ein­halb­tau­send Ton­nen – ein Kubik­me­ter Stahl­be­ton bringt 2,5 Ton­nen Last auf die vir­tu­el­le Waa­ge. Der Beton­turm, 120 Meter hoch und höher, bringt es auf 1200 (und mehr) Ton­nen Gewicht. Dazu addie­ren sich die Roto­ren und das Maschi­nen­haus. Macht zusam­men min­des­tens 5000, zuwei­len bis zu 7000 Ton­nen. Natürlich muss der Boden unter einer sol­chen Last künstlich ver­dich­tet wer­den. Und nicht zu ver­ges­sen: Zu jedem Wind­rad führt eine Stra­ße, damit not­falls ein Kran dort­hin gelangt, das heißt, die­se Stra­ßen sind meh­re­re Meter breit.

Ver­gleich­ba­res steht auf der Web­sei­te einer Bür­ger­initia­ve pro Schur­wald: „Moder­ne Wind­kraft­an­la­gen sind … Wind-Kraft­wer­ke. Auch der Begriff Wind­park ist ver­nied­li­chend, viel­mehr han­delt es sich hier um Wind­kraft-Indus­trie­zo­nen. Wind­kraft­wer­ke errei­chen eine Gesamt­hö­he von 200 m – so hoch wie der Stutt­gar­ter Fernsehturm.”

Als Bei­spiel füh­ren sie die Wind­kraft­an­la­ge E‑126 von Ener­con bzw. 5M von REpower an: „Der Stahl­be­ton­turm ist 135 Meter hoch und wiegt 2.800 Ton­nen (…) Das Maschi­nen­haus, wel­ches auf den Turm gesetzt wird, wiegt 120 Ton­nen (…) Hier­in wird der Gene­ra­tor, mit einem Gewicht von 220 Ton­nen (dies ent­spricht ca. 150 PKW), unter­ge­bracht und die Roto­ren mit Nabe, mit einem Gewicht von 320 Ton­nen (ca. 210 PKW), dar­an befes­tigt. Der Rotor­durch­mes­ser beträgt 126 Meter und über­streicht die Flä­che von zwei Fußballfeldern.”

Das Fun­da­ment unter einer sol­chen Wind­müh­le hat einen Durch­mes­ser von 20 bis 30 Metern und eine Tie­fe von vier Metern. „Bei einer Tief­grün­dung wer­den zusätz­lich ca. vier­zig 15 Meter lan­ge Beton­pfei­ler in den Boden gerammt.”

Kann mir jemand erklä­ren, wie der „Rück­bau” statt­fin­det und was er kos­tet? Und was mit dem zurück­ge­las­se­nen Loch pas­siert, nach­dem man den Stahl­be­ton Krü­mel für Krü­mel abge­baut hat? Kom­men dort die Altro­to­ren rein?

Auf einer Web­sei­te zum Wind­park Vechin­gen heißt es:

„Zur Sta­bi­li­sie­rung der Sta­tik wer­den pro Wind­tur­bi­nen-Turm bis zu 10.000 Ton­nen Beton als Fun­da­ment im Boden ver­senkt. Je nach Stand­ort und Unter­grund muss bis zu zwölf Meter tief gebohrt und ver­an­kert wer­den. Die Ein­griffs­flä­che beträgt 4000 Qua­drat­me­ter pro Anla­ge, dabei wer­den 500 Qua­drat­me­ter Land­wirt­schafts- oder Wald­flä­che ein für alle­mal voll­ver­sie­gelt; an einen Rück­bau ist rea­lis­ti­scher Wei­se kaum mehr zu denken.

Läuft die Anla­ge zwi­schen­durch mal unter Voll­ast, muss das Fun­da­ment unge­heu­re Kräf­te aus­hal­ten. Der Boden bebt. Im Raum Vechi­gen gibt es vie­le Quel­len. Es ist bekannt, dass sich das Was­ser bei Erschüt­te­run­gen ger­ne neue Wege sucht.”

Neue Wege, dar­um geht es doch gera­de den Grünen.

Der NDR berich­te­te übri­gens schon 2018:

Ich muss mich jetzt ans Publi­kum wen­den: Gibt es unter den Lesern die­ser Chro­nik viel­leicht einen Exper­ten für „Rück­bau”, der mir erklä­ren kann, was genau mit den Fun­da­men­ten pas­siert, wenn sie nicht mehr gebraucht werden?

***

Meh­re­re Leser haben sich bin­nen kur­zem gemel­det; ich zitie­re vier von ihnen.

Eins.
„Als Bau­in­ge­nieur der Fach­rich­tung Geo­tech­nik bin ich seit 30 Jah­ren tätig in der auf dem Gebiet der Bau­gru­ben und Tief­grün­dun­gen in Deutsch­land umsatz­stärks­ten Fir­ma – Züb­lin Spe­zi­al­tief­bau, ist ja kein Geschäfts­ge­heim­nis. Auch wir waren ver­ein­zelt im In- und Aus­land an der Grün­dung sol­cher Wind­kraft­wer­ke betei­ligt – non olet –, aller­dings nur im unse­rem ‚Pro­dukt­port­fo­lio’ ent­spre­chen­den Umfang, dazu gleich mehr.
Die­se Anla­gen kann man ent­we­der mit einem soge­nann­ten Schwer­ge­wichts­fun­da­ment grün­den, das ist dann das von ihnen erwähn­te Begräb­nis von hun­der­ten Ton­nen Stahl und Tau­sen­den Ton­nen Beton nach dem simp­len Prin­zip ‚viel hilft viel’, wobei noch zu erwäh­nen ist, dass bei­de Bau­stof­fe in der Her­stel­lung zu den größ­ten CO2-Ver­ur­sa­chern über­haupt zäh­len. Da die Wind­kraft­an­la­gen sowohl bei der Naben­hö­he als auch beim Rotor­durch­mes­ser immer wei­ter zule­gen (wei­ter oben weht der Wind stär­ker), wach­sen zwangs­läu­fig auch die­se Fun­da­men­te mit, die allein durch ihr Gewicht ver­hin­dern müs­sen, dass die Anla­ge vom Sturm umge­wor­fen wird.
Nun gibt es aber auch Gegen­den, vor allem im Flach­land, in denen man ein sol­ches Mons­trum nicht ein­fach in den Boden bau­en kann, ohne dass es im Betrieb mit­samt der dar­auf gestell­ten Anla­ge dar­in ver­sin­ken wür­de. Folg­lich müs­sen dann Grün­dungs­pfäh­le unter dem Fun­da­ment­kör­per bis in trag­fä­hi­ge Schich­ten ange­ord­net wer­den, und erst hier kommt im Ein­zel­fall mei­ne Fir­ma ins Spiel. Die­se Pfäh­le wer­den eher sel­ten gerammt (auch wenn sich die­ses hand­fes­te Verb in dem Zusam­men­hang bei tech­ni­schen Lai­en einer gewis­sen Beliebt­heit erfreut), son­dern zumeist gebohrt, und die Bohr­lö­cher wer­den dann bewehrt und mit Beton auf­ge­füllt, aber ganz egal, wie man sie her­stellt: Zurück­bau­en kann man die­se kaum mehr oder nur unter extre­mem Ver­schleiß am Gerät, sie müs­sen näm­lich mit­samt ihrer Beweh­rung über­bohrt wer­den. Bei dem Gedan­ken an jahr­zehn­te­lang aus­ge­här­te­ten, bewehr­ten Beton stel­len sich mir da die Nacken­haa­re auf.
Im Gebir­ge gibt es zumeist schon in gerin­ger Tie­fe fel­si­gen Unter­grund, das Gewicht des Fun­da­ments stellt dort inso­fern kein Pro­blem dar, aber gera­de hier wer­den die größ­ten Wind­kraft­an­la­gen gebaut, weil nur in den Gip­fel­la­gen der Mit­tel­ge­bir­ge die ‚Windhöf­fig­keit’ aus­reicht, über­haupt eine pro­fi­ta­ble Anla­ge zu betrei­ben. Das Umkip­pen des Gan­zen kann hier betonspa­rend ver­hin­dert wer­den, indem man die Fun­da­ment­plat­te im Fels ver­an­kert mit vie­len rela­tiv klein­ka­li­bri­gen Boh­run­gen, in die dann ein Spann­stahl gesteckt wird, der im unte­ren Bereich in den Fels ein­ze­men­tiert ist. Luft­sei­tig wird der Stahl gegen das Fun­da­ment ver­spannt. So wird sozu­sa­gen Schwer­ge­wicht simu­liert, indem die Fun­da­ment­plat­te gegen den Boden gedrückt wird und ent­spre­chend klei­ner aus­fal­len kann. Doch auch die­se Boh­run­gen sind mit ver­tret­ba­rem Auf­wand im Fels nicht zurückzubauen.
Die Rück­bau­ver­pflich­tung besteht auf dem Papier – sofern Bau­tei­le des Spe­zi­al­tief­baus betei­ligt sind, ist sie fak­tisch unerfüllbar.”
Zwei.

„Ich bin beruf­lich zwar nicht mit dem Auf- oder Rück­bau von Wind­kraft­an­la­gen beschäf­tigt, aber mit dem Neu‑, Um- oder Rück­bau von Ver­kehrs­an­la­gen aller Art und zum Bei­spiel auch Was­ser­kraft­an­la­gen, bevor­zugt unter­ir­disch (Kaver­nen). In die­sem Bereich bin ich sogar Spe­zia­list. Das Wort Exper­te ver­mei­det man als Inge­nieur heut­zu­ta­ge lie­ber. Gemein­hin gilt, alles bis 2,00 m unter Gelän­de­ober­kan­te muß zurück­ge­baut wer­den. Flä­chen­fun­da­men­te müs­sen voll­stän­dig zurück­ge­baut wer­den. Ein Pro­blem ist das tech­nisch nicht, dafür gibt es genü­gend gro­ße Bag­ger mit Hydrau­lik­häm­mern. Je nach Grö­ße räu­men die das in meh­re­ren Tagen bis Wochen weg.

Ich per­sön­lich spren­ge ja lie­ber, das macht ein­fach mehr Spaß, geht schnel­ler und ver­ur­sacht unter dem Strich weni­ger Umwelt­ein­flüs­se, aber die meis­ten Geneh­mi­gungs­be­hör­den bekom­men bei dem Wort ‚Spren­gen’ man­gels Wis­sen Angst. Das Mate­ri­al wird mit Hydrau­liik­zan­gen gebro­chen und dabei Stahl und Beton getrennt. Wir haben bei Eisen und Stahl heut­zu­ta­ge Recy­cling­quo­ten von über 80%. Bei Kup­fer noch höher. Die zer­klei­ner­ten Beton­res­te sind als sogen­n­an­tes RQ-Mate­ri­al begehrt, spe­zi­ell als Unter­bau von Stra­ßen oder Schie­nen­we­gen. Das Mate­ri­al für die Ver­fül­lung der Löcher fin­det sich immer, eher haben wir Pro­ble­me, Abla­ger­erungs­stel­len für Aus­hub oder Aus­bruchs­ma­te­ri­al zu fin­den. Die Vor­schrif­ten­la­ge für das Abla­gern von Boden- oder Aus­hub­ma­te­ri­al hat mitt­ler­wei­le absur­de Aus­ma­ße ange­nom­men. Nichts gegen stren­ge Umwelt­welt­schutz­vor­ga­ben, das Tes­ten jeden Mate­ri­als ist schon seit 30 Jah­ren Stan­dard, wir räu­men lau­fend die ent­spre­chen­den Sün­den unse­rer Vor­vä­ter auf, aber nach gän­gi­gen Tests wür­de Humus unter Son­der­müll fallen.

Übli­cher­wei­se wer­den Wind­kraft­an­la­gen ‚tief­ge­grün­det’, also auf Ort­be­ton­bohr­pfäh­le gestellt. Das ist sta­tisch effek­ti­ver und im All­ge­mei­nen güns­ti­ger. Eine Ver­sie­ge­lung von Was­ser­we­gen ist meis­tens das gerin­ge­re Pro­blem. Hydro­lo­gisch ist das Öff­nen von Was­ser­we­gen zwi­schen ver­schie­de­nen Boden- oder Grund­was­ser­stock­wer­ken ein ech­tes Risi­ko. Die­se ver­blei­ben im Boden. Ein Rück­bau wäre prin­zi­pi­ell mög­lich, aber teu­er und eigent­lich unnö­tig. Nie ver­ges­sen, die Natur räumt selbst alles auf, was wir errich­ten, die ägyp­ti­schen Pyra­mi­den sind gewis­ser­mas­sen ein Unfall, aber auch die­sen wird die all­mäch­ti­ge Zeit besei­ti­gen. Es gab vor den Alpen schon mal ein Hoch­ge­bir­ge in Euro­pa, das bis auf küm­mer­li­che Res­te ver­schwun­den ist. Geo­lo­gisch Unkun­di­gen, die mich dann mit gro­ßen Augen fra­gen, wie so etwas mög­lich ist, ent­geg­ne ich dann gern, ich weiß es nicht genau, aber ich ver­mu­te, daß die Sau­ri­er ein gro­ße­ses Tun­nel­bau­pro­gramm auf­ge­legt haben, um schnel­ler von Skan­di­na­vi­en ans Mit­tel­meer zu kom­men. Die Öster­rei­cher machen so was jedenfalls.

Con­clu­sio: Die Bau­ten zur Grün­dung sind das gerin­ge­re Pro­blem, die per­ma­nen­ten Umwelt­ein­flüs­se wie­gen deut­lich schwe­rer. Ist schon mal jemand das Ver­schwin­den der Insek­ten auf­ge­fal­len? Wenn man bis in die 90ger abends mit dem Auto gefah­ren ist, war die Winds­cutz­schei­be voll mit Insek­ten und heu­te? Gespritzt wur­de damals schon aus Lei­bes­kräf­ten, aber das Ver­schwin­den der Insek­ten kor­re­liert mit dem Auf­bau der Wind­kraft­an­la­gen. DAS ist eine Umwelt­ka­ta­stro­phe. Unter­sucht das irgend­je­mand, oder will man das nicht wis­sen? Ach so, der Ener­gie­ver­lust durch Wind­kraft­an­la­gen in Luft­strö­mun­gen ist natür­lich haar­sträu­ben­der Unsinn, der liegt in Pro­mil­le von Pro­mil­le­be­rei­chen, eine Ver­än­de­rung des Lokal­kli­mas durch Ver­wir­be­lung ist eben­falls aus­zu­schlie­ßen, das besorgt der Wind schon ganz allei­ne. Es gibt ein­drucks­vol­le Bil­der von Nebel­bil­dun­gen hin­ter Wind­rä­dern, aber das ist eigent­lich eben­falls Unsinn. Das funk­tio­niert nur, wenn die rela­ti­ve Luft­feuch­tig­keit nahe 100% ist und bewirkt eigent­lich eher das Gegen­teil. Der Wind trock­net die Böden, nicht die Wind­rä­der. Ich bin strik­ter Wind­kraft­geg­ner und Atom­kraft­be­für­wor­ter, aber eso­te­ri­scher Müll gehört aus der Dis­kus­si­on raus.”

Drei.

„Zwar ver­bu­che ich mich ideo­lo­gisch recht rechts, fand aber in der Coro­na-Zeit trotz­dem den Weg zu einem Wind­kraft­pro­jek­tie­rer. Somit bin ich kein Über­zeu­gungs­tä­ter im Fel­de der Grü­nen, sehe die Wind­kraft­an­la­ge als sol­che aber nicht als Mani­fes­ta­ti­on irgend­ei­nes Unterganges.
Ja, das Fun­da­ment wird gesprengt und dann abge­tra­gen und recy­celt. Ent­spre­chen­de Rech­nun­gen habe ich selbst ein­ge­for­dert, weil es für vie­le Eigen­tü­mer eine ent­schei­den­de Rol­le spiel­te. Und nein, ich habe es dann nicht in Augen­schein genom­men, son­dern ver­trau­te der Rech­nung und dem Fort­gang des Pro­jek­tes. Bei etwa­igen Pro­ble­men hät­te ich das wohl mit­be­kom­men. Indes: In den kom­men­den Jah­ren wer­den unzäh­li­ge Anla­gen zurück­ge­baut wer­den. War­ten wir ab, wie vie­le Schre­ckens­mel­dun­gen es geben wird.
Ich erin­ne­re mich auch gut an Ihr Bild, wel­ches Wind­kraft im Wald und deren Fol­gen zeig­te. Was Sie jedoch sahen, war der Ein­griff, wel­cher unmit­tel­bar voll­zo­gen wur­de. Vie­le der Arbeits­flä­chen wer­den dann nicht mehr benö­tigt und auf­ge­fors­tet. Und die Kom­pen­sa­ti­ons­maß­nah­men lie­ßen Sie lei­der auch uner­wähnt. Im Regel­fall hol­zen wir eins zu zwei auf. Und dann eben kei­ne Kie­fer oder Lär­che – ich bin Bran­den­bur­ger. Zudem zah­len Betrei­ber mitt­ler­wei­le sehr viel Geld an die Gemein­den, was gera­de hier in Bran­den­burg vie­len Gemein­den aus der Haus­halts­sper­re half. Wir spre­chen nicht nur von ein paar tau­send Euro.”

Vier.

„Sie wer­den gesprengt. Also Bohr­lö­cher, deren vie­le und dann mit Spreng­stoff gefüllt und ver­drah­tet. Mit dem Rad­la­der wer­den mega­di­cke Gum­mi­stahl­mat­ten dar­über­ge­legt, damit Beton­stü­cke sich nicht ganz so weit ver­tei­len wie die Ewig­keits­che­mi­ka­li­en des Abriebs. Dann kann der Bag­ger die jetzt mür­ben Tei­le ausbaggern.
Inter­es­sant ist auch, dass die Stand­ort­ver­päch­ter, also Land- und Forst­be­sit­zer, den gesam­ten Son­der­müll incl. Wege­rück­bau selbst stem­men dür­fen, soll­ten die Wind­ba­ro­ne (natür­lich völ­lig unge­wollt) in Insol­venz gehen. Pas­siert manch­mal… Die bei­den ers­ten Wind­rä­der im Osten lie­ßen die Betrei­ber (gleich­zei­tig Stand­ort­be­sit­zer) unter Denk­mal­schutz stel­len. Nicht ganz dumm.
Anschlie­ßend wer­den die Stand­ort­be­sit­zer zum Abriß ver­pflich­tet, das kön­nen sie nicht, und dann kommt die Haus­bank mit  dem Ange­bot +- 0, will sagen: Ver­zich­te auf dein Land, unse­re Inves­to­ren küm­mern sich um Abriß und Ent­sor­gung! So wird’s kom­men, wet­ten daß?”
PS: „Zum letz­ten Schrei­ben muß ich ergän­zen, daß das vor 20 Jah­ren durch­aus so gewe­sen sein kann, ken­ne ich die damals geschlos­se­nen Ver­trä­ge nicht. Heut­zu­ta­ge ist das tota­ler Unsinn, Insol­venz hin oder her: Das Lan­des­amt für Umwelt legt die Höhe der Rück­bau­si­cher­heit fest, etwa 150.000 € je Wind­an­la­ge. Die­se wer­den auf einem Treu­hand­kon­to hin­ter­legt. Das dürf­te sogar unter das all­ge­mei­ne Bau­recht fal­len (Behaup­tung, denn so weit reicht mein beschei­de­nes Inge­nieurs­wis­sen nicht aus). Stahl und Co brin­gen zudem eine ordent­li­che Sum­me beim Rück­bau ein. Denn: 90% der Gesamt­mas­se einer Wind­kraft­an­la­ge las­sen sich recy­celn” (noch­mals Leser Num­mer drei).

PPS: Leser *** „war 5 Jah­re Regio­nal­rat in der Regio­nal­ver­samm­lung der regio­na­len Pla­nungs­ge­mein­schaft Havel­land-Flä­ming. Regi­ons­ge­biet sind die drei Bran­den­bur­ger Land­krei­se Havel­land, Pots­dam-Mit­tel­mark und Tel­tow-Flä­ming. Haupt­tä­tig­keits­feld der­ar­ti­ger Kör­per­schaf­ten ist die Auf­stel­lung von Plä­nen zur Aus­wei­sung von Vor­rang­ge­bie­ten für die Wind­ener­gie­nut­zung. Anläss­lich mei­ner dies­be­züg­li­chen ehren­amt­li­chen Tätig­keit hat­te ich die Fra­ge gestellt, wie­vie­le gebau­te Wind­kraft­an­la­gen im Regi­ons­ge­biet bis­her abge­ris­sen wur­den. Ant­wort: kein ein­zi­ger Abriss bekannt.

Mit der ‚Bau­ge­neh­mi­gung’ wird aller­dings die Hin­ter­le­gung einer Rück­bau­bürg­schaft ver­langt. Betref­fend der Höhe wird der Hase im Pfef­fer lie­gen, denn nie­mand weiß was der Euro in 30 Jah­ren wert ist. Die Betreiber/Eigentümer der Anla­gen sind nach mei­ner Wahr­neh­mung regel­mä­ßig Gesell­schaf­ten mit beschränk­ter Haf­tung. Wenn die dann nicht mehr da sind, haf­tet der Grund­ei­gen­tü­mer, wenn der insol­vent ist, der Steuerzahler.
Des­we­gen mei­ne Pro­gno­se: Ein­mal Wind­kraft, immer Wind­kraft. Dann eben neue, dafür höhere.”

PPPS: „Sehr geehr­ter Herr Klo­novs­ky, das The­ma Rück­bau von WKAen  wur­de bis vor kur­zem kom­plett tot­ge­schwie­gen. Ich habe die­ses The­ma als Ers­ter ange­spro­chen (Tichy hat den Text online ver­brei­tet). Das ‚Holz­zen­tral­blatt’ (Pflicht­lek­tü­re für alle etwas grö­ße­ren Wald­be­sit­zer) hat eine Kurz­fas­sung als Leser­brief gedruckt. Ich habe eigent­lich eine wüten­de Replik aus dem Bereich der Groß­wald­be­sit­zer, die weit­ge­hend wind­kraft­af­fin sind, und der Wind­kraft­in­dus­trie erwar­tet, doch nichts, rein gar nichts war zu bemer­ken. Die Stra­te­gie des tota­len Tod­schwei­gens wur­de wei­ter verfolgt…

Im Übri­gen ist die gesetz­lich ver­lang­te Besei­ti­gung der in der Tat rie­si­gen Fun­da­men­te weder tech­nisch noch finan­zi­ell ein grö­ße­res Pro­blem: Es gibt dafür rie­si­ge Spe­zi­al­ma­schi­nen, die den Stahl­be­ton auch von gr0ßen Fun­da­men­ten in weni­gen Tagen ein­fach zer­brö­seln zu Kos­ten von etwa 300.000 Euro pro Fun­da­ment. Tie­fe Pfahl­grün­dun­gen, bei beson­ders schwie­ri­gen Boden­ver­hält­nis­sen not­wen­dig, ver­blei­ben aller­dings im Boden. Wirk­lich teu­er ist aber der Rück­bau der mit jedem Grö­ßen­wachs­tum der Anla­gen immer umfas­sen­de­ren Boden­ver­sie­ge­lun­gen eines Wind­parks, die in der Tat auch ein gro­ßes Hoch­was­ser­ri­si­ko dar­stel­len, da das Regen­was­ser nicht mehr ver­si­ckern kann son­dern ober­fläch­lich abläuft.

Ich habe zwei Wohn­sit­ze, einer in Mün­chen und einen im total länd­li­chen Ost­west­fa­len, wo des­halb beson­ders vie­le Wind­rä­der gebaut wur­den oder noch gebaut wer­den sol­len. Wir woh­nen dort in voll­kom­me­ner Ein­sam­keit in einem öko­lo­gi­schen Para­dies mit ver­brei­te­ten Brut­stät­ten von Mila­nen, Bus­sar­den (neben Mäu­se­bus­sar­den brü­tet dort auch ein beson­ders geschütz­ter Wes­pen­bus­sard, wie ich gera­de erfuhr). Kürz­lich hat ein Fle­der­maus­spe­zia­list fest­ge­stellt, dass bei uns sechs Fle­der­maus­ar­ten brü­ten, wovon sogar zwei auf Platz 2 der west­fä­li­schen Roten Lis­te ste­hen. Gera­de dort plant die Stadt Bor­gent­reich einen Wind­park mit sechs Wind­rä­dern der heu­te übli­chen Grö­ße (7 MW Leis­tung, Naben­hö­he 180 Meter und einer Gesamt­hö­he von über 280 Meter. Luft­li­nie von unse­rem Haus zur nächs­ten Anla­ge etwa 1000 Meter!). Des­halb habe ich zwei Brie­fe an die Stadt­rä­te geschrie­ben * (ein zusam­men­fas­sen­der Aus­zug folgt am Ende des Brie­fes – M.K.).

Selbst die Ampel­re­gie­rung gibt zu erken­nen, dass die­se Ener­gie­po­li­tik nicht mehr zu finan­zie­ren ist. Die­ser ‚Offen­ba­rungs­eid’ und die geplan­te Rege­lung ab 1. Janu­ar bedeu­tet im Grun­de, dass Pri­vat­ka­pi­tal zukünf­tig für den Bau von Wind­rä­dern wegen zu hoher Risi­ken und zu gerin­ger Ren­di­te nicht mehr zur Ver­fü­gung ste­hen wird. Der Staat kann die­se Inves­ti­tio­nen schon gar nicht stem­men. Der Bau von Wind­rä­dern wird wegen nicht mehr finan­zier­ba­rer Inef­fi­zi­enz die­ser Tech­no­lo­gie, wenn kein Wun­der geschieht, ein Ende fin­den (für das lau­fen­de Jahr lie­gen die Kos­ten für die Ein­spei­se­ver­gü­tung des EE Stroms nach neu­es­ten Schät­zun­gen bei 23 Mil­li­ar­den gegen­über 10 Mil­li­ar­den im Vor­jahr (in mei­nem Text schätz­te ich 20 Mil­li­ar­den für 2024).

Ich bin Teil eines infor­mel­len Infor­ma­ti­ons­krei­ses, an dem wirk­li­che Spe­zia­lis­ten aus der Ener­gie­bran­che teil­neh­men. Dadurch ver­fü­ge ich über Infor­ma­tio­nen, die der Bevöl­ke­rung von den regie­rungs­na­hen Medi­en vor­ent­hal­ten werden.

Mit bes­ten Grüßen
Fer­di­nand Graf Spiegel”

* „Die Errich­tung des geplan­ten Wind­parks hät­te wie dar­ge­stellt enor­me nicht mehr kor­ri­gier­ba­re äußerst nega­ti­ve Konsequenzen:

  • Dro­hen­de lang­fris­ti­ge Ver­seu­chung durch beacht­li­che Emis­sio­nen von BPA und des­sen Anrei­che­rung in Böden und Grund­was­ser. Dadurch erheb­li­che poten­ti­el­le lang­fris­ti­ge und nicht rever­si­ble Bedro­hung der Gesund­heit der Bevölkerung.
  • Tota­le Zer­stö­rung einer idyl­li­schen, ästhe­tisch und öko­lo­gisch beson­ders wert­vol­len klein­räu­mi­gen Landschaft.
  • Ver­nich­tung der zahl­rei­chen dort vor­kom­men­den Raub­vö­gel wie Milan, Mäu­se­bus­sard usw.
  • Ver­nich­tung von zwei nach­ge­wie­se­nen wach­sen­den Vor­kom­men öko­lo­gisch beson­ders wert­vol­ler und im Bestand bedroh­ter Fledermäuse.
  • Fak­ti­sche Been­di­gung der 350 Jah­re alten Tra­di­ti­on der Klus­wall­fahrt und der Got­tes­diens­te unter frei­en Him­mel mit hoher Bedeu­tung nicht nur in reli­giö­ser, son­dern auch in spi­ri­tu­el­ler, iden­ti­täts- und gemein­schafts­stif­ten­der Hinsicht.
  • Wert­min­de­rung und wahr­schein­lich exis­tenz­ge­fähr­den­de finan­zi­el­le Risi­ken für die Grund­stücks­ei­gen­tü­mer und letzt­end­lich die Kom­mu­ne im Zusam­men­hang mit einer nicht aus­zu­schlie­ßen­den zukünf­ti­gen Ent­sor­gungs­pflicht für BPA ver­seuch­te Böden (juris­ti­scher Haf­tungs­grund: ‚Zustands­stö­rung des Grundstückseigentümers’).
  • Emp­find­li­che Per­so­nen wer­den durch die Infra­schall­emis­sio­nen der Wind­rä­der gesund­heit­lich erheb­lich beein­träch­tigt. Die­se Gefahr gilt ins­be­son­de­re für die Ein­woh­ner von Man­ro­de und Bühne.
  • Enor­me Belas­tung der Lebens­qua­li­tät der Bevöl­ke­rung mit der Fol­ge einer deut­li­chen Ver­schär­fung des nega­ti­ven Wanderungssaldos
  • Dadurch signi­fi­kan­te Min­de­rung der Immo­bi­li­en­wer­te in den vom Lärm der Wind­rä­der beson­ders betrof­fe­nen Ort­schaf­ten Büh­ne und Manrode

Wel­che posi­ti­ven Punk­ten ste­hen bei der Abwä­gung die­sen nega­ti­ven Kon­se­quen­zen gegenüber?

Als Argu­ment für die Unver­zicht­bar­keit der Wind­kraft wird behaup­tet, dass die Wind­ener­gie geeig­net ist, die für das Welt­kli­ma schäd­li­chen von Men­schen gemach­ten CO2 Emis­sio­nen sub­stan­ti­ell zu redu­zie­ren. Dazu ist die Wind­kraft jedoch ein völ­lig unge­eig­ne­tes Instru­ment. Eini­ge Gründe:

  • Das ’sta­tis­ti­sche’ deut­sche Wind­rad an Land pro­du­ziert auf Grund von häu­fi­gem Wind­man­gel und sys­tem­be­ding­ter Abschal­tun­gen (s. u.) tat­säch­lich über­haupt nur kumu­liert 3 Voll­ast­mo­na­te im Jahr elek­tri­sche Ener­gie (ca. 1.800 von 8.700 Jah­res­stun­den, d.h. deutsch­land­wei­te liegt die Jah­res­aus­las­tung bei nur 21%; im wind­schwa­chen Süden sogar nur bei 17% wie in Baden Würt­tem­berg; dort Wind­rä­der zu bau­en kann man mit dem ‚Anbau von Ana­nas in Alas­ka’ vergleichen).

Fos­si­le oder nuklea­re Kraft­wer­ke pro­du­zie­ren hin­ge­gen 11 Voll­ast­mo­na­te im Jahr Strom und das plan­bar als regel­ba­re und zuver­läs­si­ge sowie kos­ten­güns­ti­ge Grund­last und ohne dra­ma­ti­sche Schä­den für Natur, Land­schaft, Bio­di­ver­si­tät usw. Wind­kraft: Ein gro­ßer finan­zi­el­ler Auf­wand mit rie­si­gen Schä­den für die Umwelt bei beschei­dens­ter Stromausbeute!

  • Wind­rä­der müs­sen nach 25 Jah­ren still­ge­legt und abge­baut wer­den, da sie gro­ßen wech­seln­den mecha­ni­schen Las­ten aus­ge­setzt sind und nach die­sem Zeit­raum in der Regel ver­schlis­sen sind. Fos­si­le Kraft­wer­ke haben dage­gen eine sehr lan­ge Lebens­dau­er von bis zu 50 Jah­ren. Wind­rä­der sind also im Ver­gleich sehr teu­er zu errich­ten und zu betrei­ben und haben dazu noch eine sehr kur­ze wirt­schaft­li­che Lebens­dau­er. Wirt­schaft­lich sind Wind­rä­der abso­lut unat­trak­tiv. Nur dank rie­si­ger und stark wach­sen­der staat­li­cher Sub­ven­tio­nen von in die­sem Jahr geschätzt ins­ge­samt knapp 25 Mil­li­ar­den Euro (bezahlt von uns Steu­er­zah­lern) wer­den sie wirt­schaft­lich für die Betrei­ber interessant.
  • Das von fos­si­len Kraft­wer­ken emit­tier­te CO2 kann aus dem Abgas­strom her­aus­ge­fil­tert wer­den und in tie­fen Boden­schich­ten pro­blem­los, sicher und kos­ten­güns­tig ver­presst wer­den. Ein CCS genann­tes Ver­fah­ren, das der heu­ti­ge Bun­des­mi­nis­ter Habeck frü­her als Umwelt­mi­nis­ter in Schles­wig-Hol­stein kate­go­risch ablehn­te, aber heu­te auch in CO2 inten­si­ven Bran­chen außer­halb der Ener­gie­pro­duk­ti­on akzep­tiert (Zement, Che­mie, Stahl usw.). War­um nicht auch bei der Ener­gie­er­zeu­gung? CO2-freie fos­si­le Kraft­wer­ke wären eine hoch­at­trak­ti­ve Alter­na­ti­ve zu nicht regel­ba­ren, den Lau­nen des Winds aus­ge­setz­ten, inef­fi­zi­en­ten und beson­ders kost­spie­li­gen Windrädern.
  • Deutsch­lands CO2-Emis­sio­nen lie­gen bei etwa 1,8% des glo­ba­len von Men­schen ver­ur­sach­ten CO2-Aus­sto­ßes, ist also z. B. im Ver­gleich mit Chi­na (ca. 30%) voll­kom­men ver­nach­läs­sig­bar. Dazu nimmt Chi­na fast jeden Monat ein neu­es gro­ßes Koh­le­kraft­werk in Betrieb, wäh­rend Deutsch­land bald alle sei­ne nur noch weni­gen Koh­le­kraft­wer­ke abstel­len will. Chi­na ver­brennt mehr als die Hälf­te der Welt­koh­le­pro­duk­ti­on! Wie sinn­voll ist unse­re natio­na­le Ener­gie­po­li­tik allein vor die­sem Hin­ter­grund? Was wir im Rah­men der Kli­ma­po­li­tik unter rie­si­gen Opfern für Mensch und Natur durch­füh­ren, ist für das glo­ba­le Kli­ma völ­lig irrelevant.
  • Die Wind­ener­gie ist hoch kosten‑, flächen‑, und roh­stoff­in­ten­siv bei äußerst gerin­ger Res­sour­cen Effizienz: 
    • Wind­ener­gie ist eine heu­te gro­tesk inef­fi­zi­ent wir­ken­de Uralt­tech­no­lo­gie aus dem 12. Jahr­hun­dert (damals gin­gen in Hol­land die ers­ten Wind­müh­len in Betrieb, in Vor­der­asi­en sogar noch ein paar Jahr­hun­der­te frü­her). Dazu pro­du­ziert sie unsi­che­ren, vola­ti­len ‚Flat­ter­strom’, der mit fos­si­len „Back­Up“ Kraft­wer­ken gepuf­fert wer­den muss. Kost­spie­li­ge auf­wen­di­ge fos­si­le Dop­pel­struk­tu­ren mit hohen CO2-Emis­sio­nen sind dafür nötig. Unse­re ver­blie­be­nen Koh­le­kraft­wer­ke lau­fen trotz der Ener­gie­wen­de­po­li­tik ‚mit Voll­dampf’, und Deutsch­land wan­del­te sich vom bedeu­ten­den Strom­ex­por­teur zum gro­ßen Impor­teur von (Atom- und Koh­le-) Strom! Ein Wahnsinn.
    • Viel­dis­ku­tier­te und drin­gend not­wen­di­ge groß­tech­ni­sche Spei­cher­tech­no­lo­gien für Strom zur Puf­fe­rung bei Flau­ten gibt es ent­ge­gen oft geäu­ßer­ter ande­rer Mei­nung tat­säch­lich der­zeit nicht und sind auch in der Zukunft nicht erkenn­bar: Grü­ner Was­ser­stoff als Spei­cher­me­di­um ist mit einem Wir­kungs­grad von gera­de 25% über den gan­zen Pro­duk­ti­ons­zy­klus von Wind­rad­strom bis zum End­ver­brau­cher­strom viel zu teu­er. Eben­so Bat­te­rien, für die auch die dafür not­wen­di­gen Men­gen an Roh­stof­fen auf die­ser Erde gar nicht vor­han­den sind.
    • Wind­kraft ist hoch flä­chen­in­ten­siv. Das ist beim Anblick von Wind­parks unmit­tel­bar einsichtig.
    • Wind­kraft ist immens roh­stoff­in­ten­siv: In einem moder­nen Wind­rad sind z. B. ca. 30 Ton­nen Kup­fer ver­baut! Kup­fer wird vor allem in Chi­le und Peru abge­baut, unter ent­setz­li­chen Umwelt- und Gesund­heits­be­din­gun­gen. Der extre­me Fein­staub im Tage­bau ist mit Arsen und Schwer­me­tal­len Dies führt zu hoher Krebs­häu­fig­keit und damit zu einer Lebens­er­war­tung der Minen­ar­bei­ter von nur etwa 40 Jah­ren. Auch die Fami­li­en­mit­glie­der der Arbei­ter ster­ben wegen der Umwelt­be­las­tun­gen (v.a. Trink­was­ser) früh. Vor die­sem Hin­ter­grund erscheint der Aus­bau der Wind­kraft durch die in die Roh­stoff­län­der expor­tier­ten mit die­sem rie­si­gen Kup­fer­be­darf ver­bun­de­nen immensen Fol­ge­schä­den an Men­schen und Natur mora­lisch anfechtbar.
    • Im Gegen­satz zu den poli­ti­schen Aus­sa­gen ist Wind­kraft sehr teu­er. Das ist erkenn­bar an den enor­men finan­zi­el­len Belas­tun­gen für den Staat aus der Über­nah­me der Ein­spei­se­kos­ten für die Betrei­ber der Wind­rä­der: Die Poli­tik hat den Aus­bau von Strom­pro­duk­ti­on aus Wind und Son­ne und Wind und den Strom­trans­port (Strom­netz) nicht abge­stimmt. Der­zeit feh­len 6.000 Kilo­me­ter Strom­lei­tung wie der Bun­des­rech­nungs­hof kürz­lich berich­tet hat. Der ver­schlepp­te teu­re Netz­aus­bau bei gleich­zei­tig enor­men Aus­bau der Wind- und Pho­to­vol­ta­ik­ka­pa­zi­tä­ten führt dazu, dass oft gro­ße Men­gen an Wind- und Son­nen­strom die Netz­ka­pa­zi­tät über­for­dern. Um die Netz­sta­bi­li­tät nicht zu gefähr­den, müs­sen dann Wind­rä­der abge­schal­tet wer­den. Die Betrei­ber erhal­ten bei die­sen Abschal­tun­gen trotz­dem für die­sen nicht­pro­du­zier­ten „Geis­ter­strom“ die vol­le Ein­spei­se­ver­gü­tung zu Las­ten des Bun­des. Das ver­schlingt Mil­li­ar­den Euro, buch­stäb­lich für nichts! Die Kos­ten die­ses „Redis­patching“ genann­ten Ver­fah­rens belau­fen sich jähr­lich auf ca. 4 Mil­li­ar­den Euro mit stark stei­gen­der Tendenz.

Ein wei­te­rer immens kost­spie­li­ger Kos­ten­fak­tor: Bei Son­ne und star­kem Wind wird enorm viel Strom aus erneu­er­ba­ren Ener­gien pro­du­ziert. Da Strom nicht gespei­chert wer­den kann und der Betrei­ber in der Regel nur Pro­du­zent und nicht auch Ver­brau­cher von Strom ist, ver­kauft der Wind­rad Betrei­ber den Strom über die Strom­bör­se wei­ter. Der Wei­ter­ver­kauf des tem­po­rär über­schüs­si­gen Wind­stroms ist sehr teu­er, da in die­sem Moment der Preis (= Bör­sen­preis) des Stroms wegen Strom­über­schuss im Markt gegen Null oder sogar ins Nega­ti­ve dreht. Der Bund muss natür­lich die Ein­spei­se­ver­gü­tung auch in die­sen Zei­ten von Über­pro­duk­ti­on in vol­ler Höhe bezah­len, ohne Gegen­er­lö­se aus dem Ver­kauf des Stroms erzie­len zu kön­nen und dazu muss er noch ev. zusätz­lich einen nega­ti­ven Preis beglei­chen. 2023 belie­fen sich die­se Kos­ten nach einem star­ken Anstieg gegen­über dem Vor­jahr auf 10 Mil­li­ar­den Euro. Für die­ses Jahr schätzt das Finanz­mi­nis­te­ri­um die­se Kos­ten auf 19 Mil­li­ar­den Euro, also fast eine Ver­dopp­lung! Wie hoch wer­den die­se Kos­ten 2025 sein? 30 Mil­li­ar­den Euro? Oder mehr? Ein­fach erschre­ckend: Mit jedem ein­zel­nen Wind­rad und jeder Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge stei­gen die­se Kos­ten der Ein­spei­se­ver­gü­tung zwangs­läu­fig wei­ter, d. h. der poli­tisch ver­lang­te star­ke Aus­bau führt zu rasant wach­sen­den Mil­li­ar­den Kos­ten für den Bund.

Die enor­men Kos­ten der Ein­spei­se­ver­gü­tung (= fak­tisch Sub­ven­tio­nen um die von der Poli­tik als ‚kos­ten­güns­tig’ bezeich­ne­te aber tat­säch­lich preis­lich nicht kon­kur­renz­fä­hi­ge erneu­er­ba­re Ener­gie wett­be­werbs­fä­hig zu machen) sind zwei­fel­los bei den pre­kä­ren Staats­fi­nan­zen Deutsch­lands auf Dau­er nicht zu tragen!

Vor die­sem Hin­ter­grund ist zukünf­tig eine deut­li­che Modi­fi­ka­ti­on oder sogar Auf­he­bung die­ses (EEG) Geset­zes auch mit Rück­wir­kung auf bestehen­de Anla­gen nicht völ­lig aus­zu­schlie­ßen. Sonst gera­ten unse­re Staats­fi­nan­zen ins Cha­os. Die Aus­wir­kun­gen eines sol­chen schwer­wie­gen­den Ein­griffs in das EEG auf die Ver­päch­ter von Flä­chen für Wind­rä­der wären fatal.”

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