Es erscheint dringend geboten, darauf hinzuweisen, dass Politiker gewählte Vertreter der Bürger sind; es obliegt diesen Vertretern keinesfalls, jenen Bürgern vorzuschreiben, wen sie als ihre Landsleute zu empfinden haben.
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Günter Maschke hat einmal gegen das Gerede von einer vorbürgerkriegsartigen Situation gesagt, zu den notwendigen Voraussetzungen eines Bürgerkriegs gehöre, dass sich die Spaltung der Gesellschaft bis in die bewaffneten Organe erstrecke, also beide Seiten im Konfliktfall über hinreichend viele Bewaffnete verfügten. Stünden Militär und Polizei hinter der Regierung, werde die Staatsmacht Unruhen immer schnell ersticken können.
Da die gesellschaftlichen Konflikte der Zukunft entlang ethnisch-kultureller Trennlinien ausbrechen dürften, sollte man sich unter diesem Aspekt die Zusammensetzung von Militär und Polizei in den westlichen Staaten anschauen. Bekanntlich sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Migranten dort eingestiegen, und ihr Anteil nimmt naturgemäß immer mehr zu; es ist denkbar, dass in Städten wie Berlin und Bremen irgendwann „rechte” Demonstranten einer überwiegend „migrantischen” Polizei gegenüberstehen. So unfair es wäre, Beamte und Soldaten aus Einwandererfamilien per se unter einen Illoyalitätsverdacht zu stellen, so naiv wäre es, die möglichen Loyalitätskonflikte innerhalb der Repräsentanten des staatlichen Gewaltmonopols ignorieren zu wollen. Nur der Ernstfall kann es an den Tag bringen, wer zu welcher Seite gehört.
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Netzfund:
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Hohe Wellen, wie ein Qualitätsjournalist formulieren würde, schlug der womöglich kürzeste olympische Boxkampf aller Zeiten zwischen der Italienerin Angela Carini und Imane Khelif, einer algerischen Sportlerin, „die bei der Weltmeisterschaft 2023 in Neu-Delhi nicht antreten durfte, weil sie angeblich männliche Chromosomen habe, also ‚XY’ statt ‚XX’ ” (Bild). A prima vista ist die Maid ein Kerl, und mit einem Schlag machte sie/er alles klar.
Auf der nicht einmal mit Vorsicht genießbaren Webseite Volksverpetzer fand ich die Erklärung, Imane Khelif sei „nicht trans, sondern eine Cis-Frau” – so heißen Frauen in der okkulten Welt derer, die an vieleviele Geschlechter glauben –, habe aber „möglicherweise eine seltene genetische Disposition, eine Variante der Geschlechtsentwicklung. Laut einer Studie sollen 6,4 von 100.000 Frauen XY-Chromosomen aufweisen. Es gibt auch Frauen mit XY-Chromosomen, die Kinder zur Welt gebracht haben. Falls dies bei ihr zutreffen würde – es könnte allerdings auch etwas anderes sein – könnte das möglicherweise zu (manchmal?) erhöhten Testosteron-Werten führen.”
Niedlich, wie sie versuchen, die Wirkung von Testosteron auf den Muskelaufbau und die gesamte athletische Disposition zu verkleinern – erinnert sich noch jemand an den Soloritt des testosterongedopten Floyd Landis auf der 17. Etappe der Tour de France 2006? Der körperliche Unterschied zwischen beiden Kämpfer*:innen war, wie gesagt, mit bloßem Auge zu erkennen. Bezeichnenderweise gibt es solche Wundertiere nur im Frauensport, keine als Mann „gelesene” ehemalige Frau veranstaltet Vergleichbares im Sport der Herren. Letztlich obliegt es dem Veranstalter, in diesem Fall dem IOC, solche Auftritte zu unterbinden, weil sie dem Fair play widersprechen. Das ist einfach eine Frage der Rechtsabwägung.
(Netzfund)
Interessant in diesem Zusammenhang ist der Hinweis auf „Frauen mit XY-Chromosomen, die Kinder zur Welt gebracht haben” (man achte auf den Plural). Als Beleg dient ein Fall, der sich in Indien zutrug: Eine Frau mit „95 Prozent männlichen Chromosomen”, die nie Eizellen produziert oder menstruiert hatte, brachte mit außergewöhnlicher medizinischer Unterstützung zwei Babys zur Welt. Die Ärzte „entwickelten Embryonen aus einer Spendereizelle und setzten diese nach der Behandlung in die Gebärmutter ein. Dadurch konnte die Frau schwanger werden. Anschließend mussten die Ärzte der Frau helfen, die Schwangerschaft ‚in einem Körper auszutragen, der nicht dafür vorgesehen war’, wie Anshu Jindal, medizinischer Direktor des Krankenhauses, das die Babys zur Welt brachte, es gegenüber der Times of India beschrieb.” Der Uterus der Mutter „was described as infantile”, aber immerhin besaß sie einen, denn sonst hätte es nicht funktioniert.
Das erinnert mich an einen anderen Fall, wiederum aus Indien. Er trug sich im Frühjahr 2009 in der Stadt Tiruvarur zu, wo Chirurgen bei einer Hernien-Operation im Bauch eines 70‑jährigen Mannes eine Gebärmutter entdeckt hatten. Der Mann war vierfacher Vater, besaß also ein funktionstüchtiges männliches Genital, während der Uterus in seinem Bauch ein funktionsuntüchtiger Irrläufer war, eine Art blinder Passagier. „Such cases are unique”, gab der behandelnde Arzt zu Protokoll. Natürlich hätte der Mann nie empfangen und ein Kind gebären können. Auch diese Skurrilität war, von einem woken Gastbeiträger der Berliner Zeitung, im Plural vorgetragen worden: „Man hat schon bei kinderreichen Vätern Gebärmütter gefunden.”
Es gibt biologische Bizarrerien und Fehlbildungen, Menschen mit primatenhafter Gesichtsbehaarung etwa oder mit sechs Fingern an jeder Hand, Elefantenmenschen, siamesische Zwillinge. Und in diese Wunderkammer gehören auch die tote Gebärmutter des kinderreichen Pensionärs und der mit ärztlicher Hilfe aktivierte Uterus der erwähnten Frau. Für die Regel bedeutet das – nichts.
PS vom 4. August: Der Vater der Boxerin/des Boxenden hat die Geburtsurkunde vorgelegt, was die Zweifel eher nährt als ausräumt, denn das Papier – es gibt womöglich nicht nur die arabischen zehn Minuten, sondern auch das arabische Dokument – stammt aus dem Jahr 2018, wurde also 19 Jahre nach der Geburt Khelifs ausgestellt.
Ich hege übrigens den Verdacht, dass bei manchen Transmenschen nicht nur die Geschlechtsidentität, sondern auch das Schamgefühl gestört ist.
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„Success is 10% luck, 20% skill and 70% saying ‚I identify as female‘.”
(Netzfund)
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Buntes Besteverland.
„Ein 21-Jähriger soll auf einen obdachlosen Mann am Bochumer Hauptbahnhof massiv eingetreten und ihm lebensgefährliche Verletzungen zugefügt haben. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, sprach der Angreifer den schlafenden 38-Jährigen an, der derzeit ohne festen Wohnsitz in Deutschland lebt und sich in einen Eckbereich der Gepäckaufbewahrung zurückgezogen hatte. Dort sei es zu dem versuchten Tötungsdelikt gekommen. ‚Die Hintergründe der Tat sind derzeit noch offen.’ ”
Der Hintergrund des Täters – in diesem Falle ein nigerianischer – natürlich ausgenommen.
Die lassen sich nichts sagen! Vielleicht weil sie kein Deutsch verstehen? Ja, dann kann man wohl nichts machen. Oder die schicken mal die Grüne dorthin, die sich auf die Lauser so gefreut hat. Für ein klärendes Gebärdengespräch.
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Stellen Sie sich vor, Sie gehen in Deutschland zum Arzt, und in der Praxis verlangt man von Ihnen, Ihre gesundheitliche Beeinträchtigung auf deutsch zu beschreiben.
Und zwar mit dem fadenscheinigen Argument, man sehe sich aus rechtlichen Gründen gezwungen, Patienten korrekt über eine medizinische Behandlung aufzuklären, beispielsweise bei einer Impfung, denn sonst begehe man Körperverletzung, und das sei möglicherweise strafbar.
Namentlich der deutsche Auswanderer bzw. Ausgewanderte versteht das Problem nicht: Ob in Thailand, Bolivien, Marokko oder Japan, überall wird er von deutschkundigem Personal behandelt, sonst ginge in den sozialen Medien dort aber die Post ab!
„Wir haben nicht eine negative Reaktion bekommen. Auch nicht von Patienten mit Migrationshintergrund”, wird einer der Ausgrenzer in Weiß zitiert. Die hielten sich nämlich an die Forderung und brächten einen Dolmetscher mit. Ist das zu glauben?
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Als ich diese Meldung las, dachte ich mir zweierlei.
„Ein Hochstapler, der jahrelang auch die NRW-Landesregierung in Islamfragen beraten hat, ist wegen Betrugs zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. … Als vermeintlicher Professor und Doktor hatte er Karriere im NRW-Schulministerium und in der Wissenschaft gemacht – dabei hatte er tatsächlich keinen einzigen Abschluss an der Hochschule bestanden.”
Nämlich erstens: Warum soll in einem Land, in der ein persönlichkeitsstrukturell hochproblematischer Blender wie Lauterbach oder eine akademisch unfruchtbare Lebenslaufkosmetikerin wie Baerbock Bundesminister werden können, nicht ein Hochstapler zum Regierungsberater avancieren, zumal im Homeland NRW? Welchem in ’schland Studierten jenseits der MINT-Fächer sollte so etwas überhaupt – und anhand welcher Kriterien – auffallen?
Zweitens dachte ich mir: Der Mann, der in der Meldung ausschließlich als „48-Jähriger” erscheint, hat bestimmt den existenzveredelnden Hintergrund, der ihn quasi automatisch dazu befähigt, eine deutsche Regierung in Migrationsbelangen zu beraten und dafür zu kassieren. Und siehe, in der FAZ und sogar in der taz fand sich der Name: Ahmet Ü.
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Andere Länder sind willkommenskulturell deutlich fortgeschrittener als ’schland. Der Münchner Merkur teilt mit:
Jeder weiß, dass niemand das ahnen konnte. Und das wirkliche Problem resultiert ja erst aus dem scheinbaren.
Es kann der Frömmste nicht in Frieden morden, wenn es die bösen Rechtspopulisten sich zunutze machen. Lösungsansätze haben diese tristen Figuren natürlich keine – oder eben die falschen: Grenzen kontrollieren, Kriminelle und Illegale abschieben, das typische Herumdoktern an den Symptomen, statt das Problem an der sozialen Wurzel zu packen.
Wie man es richtig macht, erklärt ein wirklicher Experte, Tobias Etzold mit Namen, der Lösungs- bzw. Politikwissenschaften an den Universitäten von Münster und Marburg studiert hat und klarstellt: „Einwanderung per se ist nicht die Ursache für die Bandenkriminalität. Vielmehr ist es zu großen Teilen eine verfehlte Sozial- und Integrationspolitik und eine massive Segregation ganzer Bevölkerungsteile. Dafür ist Schweden ein herausragendes Beispiel.“
Die integrationsunwilligen Schweden sind letztlich selbst schuld. Nun wollen sie von den Almans lernen. „Experten setzen eher auf Prävention, und die Polizei arbeitet intensiv daran, die hochkomplexen Clanstrukturen besser zu verstehen. So wollen die Ermittler direkte Kontakte zu den Oberhäuptern der Banden aufbauen, erklärte Erika Hallenbo von der Polizei in Göteborg vor einigen Monaten bei einem Kongress zum Thema Clankriminalität in Düsseldorf. ‚Wir wollen den Clan-Chefs klarmachen: Wir wissen, wer du bist und was du machst’, so Hallenbo. Und das deutsche Projekt ‚Kurve kriegen’ aus NRW, das Kinder und Jugendliche unter anderem mithilfe von Anti-Aggressionstrainings aus dem kriminellen Milieu holen soll, dient inzwischen als Vorbild: In mehreren schwedischen Städten ist ein ähnliches Projekt mit dem Namen ‚Rätt Kurva’ (‚richtige Kurve’) gestartet.”
Wetten, dass die Clankriminalität jetzt zurückgeht?
Bleibt nur eine Frage offen – denken Sie an die Meldung aus der Nachbarstadt Köln –: Was, wenn auch die sich nichts sagen lassen?
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(Netzfund)
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Ich habe den Verdacht, dass da wieder irgendwelche postkolonialen Weißen dahinterstecken.
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Zum Meditieren.
Eigentlich muss es ja heißen: Kriminelle hassen die Grünen.
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Leserin *** möchte „kurz eine Erfahrung zum Thema Fachkräftemangel schildern. Meine Tochter, welche 38 Jahre alt ist und seit ihrem 18 Lebensjahr in Madrid lebt, sucht wieder die Nähe der Familie und möchte nun zurückwandern nach Deutschland. Sie ist deutsche Staatsbürgerin und auch der deutschen Sprache mächtig. Mein Mann und ich haben dies sehr begrüßt mit den Worten, na klar, Deutschland sucht händeringend Fachkräfte und Leute, die arbeiten können und dies auch wollen. Und du kommst aus der EU, und das ist ja alles ganz easy. Aber wir wussten nicht, was sie und uns erwartet…
Eine Wohnung in Deutschland zu finden, für jemanden, der nicht vor Ort sein kann, ist schier unmöglich. Die Makler inserieren, doch antworten nicht auf Anfragen. Außer man trifft auf Fakeanzeigen, die wollen dann ganz schnell eine Überweisung haben und senden sogar Personalausweise und Fotos von sich selbst, natürlich ist das Datenklau von anderen, die reingefallen sind. Damit zur Polizei zu gehen, naja, der Aufwand lohnt sich wohl kaum.
Ist dann endlich was gefunden, ist eine Onlinebesichtigung im digitalisierten Deutschland das nächste Problem, nein, es muss jemand vor Ort sein. Auch diese Hürde haben wir dann geschafft. Aber: Es sollte schon eine Mindestmietdauer von 24 Monaten sein, die Miete beträgt 650 €, und da der Arbeitsvertrag noch nicht in Sicht ist bzw. nur auf Probe, wer bürgt dann? Ah, ihre Mutter, okay. Nein, ihre Mutter verdient zu wenig (2000 € netto), oder hat sie noch ein Sparbuch, das sie uns vorlegen kann? Ist doch sicher kein Problem, wir brauchen halt eine Sicherheit. Also nicht? Naja, dann bitte sechs Monate im Voraus zahlen plus Kaution, also rund 5000 €. Für eine kleine Butze von 60 m² im Hinterhaus in ***, ohne Balkon und Küche und und und… Nun ist es geschafft, letztendlich hat sie ein möbliertes Appartement zum selben Preis angemietet, so etwas wie ein Studentenwohnheim, für Kinder mit wohlhabenden Eltern, die das zahlen können.
Nun zum Thema arbeiten. Sie hat einen Arbeitsvertrag bekommen, naja, aber ohne deutsche Adresse? Wir brauchen also eine Adresse. Die sie nun hat. Wo sind Sie krankenversichert? Okay, sie kümmert sich um eine Krankenversicherung. Was? Sie waren im Ausland? Bitte laden Sie diverse Dokumente und Bescheinigungen ihrer letzten KV etc. hoch. Sie ist im Umzugsstress und hat diese natürlich nicht. Der neue Chef fragt nun auch noch nach einem Nachweis der letzten Masernimpfung, das war sicher vor 30 Jahren und nein, sie hat keinen Nachweis darüber, da in Spanien alles digital ging und man keinen Impfausweis mitschleppen muss. Ich habe ihn auch nicht, aber nun kann sie gegen ein Entgelt die Immunisierung nachweisen lassen. Kosten über Kosten. Und sie fragt mich: Mama, wie konnte ich vor 20 Jahren nach Spanien gehen ohne Belege, Nachweise etc.? Und wie konnte ich dort 20 Jahre arbeiten? Ohne Probleme?
Nun fragen wir uns: Wie geht das mit Menschen, die nicht deutsch sprechen? Keinen Ausweis oder überhaupt einen Nachweis haben? Kein Geld haben? Keine Impfungen haben, geschweige denn eine Vorkrankenversicherung? Warum werden diese mit offenen Armen empfangen und einem arbeitswilligen Deutschen nur Steine in den Weg gelegt? Obwohl es täglich heißt, wir brauchen mehr Arbeitskräfte? Was läuft hier verkehrt? Dass es nicht einfach wird, wussten wir, aber dass es so schlimm wird, hätten wir uns nicht zu träumen gewagt.
So, das musste ich mal loswerden und dachte, vielleicht interessiert es Sie ja auch.”
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Der New Yorker Physik-Professor Michio Kaku erklärt in einem Gespräch, die beiden größten Geheimnisse, welche die Wissenschaft kenne, fänden sich in den Fragen: Was war vor dem Urknall/der Schöpfung? Und: „Was verbirgt sich hinter Ihren Augen? Sie haben hundert Milliarden Neuronen in Ihrem Gehirn” – inzwischen hat man die Zahl angeblich auf 86 Milliarden präzisiert –, „mehr als die Milchstraße Sterne hat, und jedes Neuron ist mit 10.000 anderen Neuronen verbunden. Was ist das Gehirn?”
Zunächst einmal: die komplexeste (dem Menschen bekannte) Struktur im Universum. Sogar im Oberstübchen von Claudia Roth oder Katrin Göring-Eckardt befindet sich ein neuronales Netz von so außerordentlicher Komplexität, dass mitunter sogar Menschen, in deren „Gedankenfach” (Wilhelm Busch) es noch ein bisschen vernetzter zugeht, die Welt nicht mehr verstehen.
Allein diese Tatsache spricht bereits dafür, dass sich, bildlich gesprochen, das Universum einen Witz mit uns macht. In Wahrheit macht das Universum nicht einmal das. Es hat Geschöpfen auf einem abseitigen Planeten eine phantastische Struktur unter die Schädeldecke gepflanzt, welche diesen Wesen die (nach deren Kenntnis) einzigartige Fähigkeit verleiht, das Sein, ihm gewissermaßen gegenübertretend, zu denken, das Universum in der dritten Person anzusprechen – Gilbert Chesterton tat es sogar in der zweiten –, sowie die Zahl der Neuronen im Hirn und jene sämtlicher Sterne im All auszurechnen – es sollen 70 Trilliarden sein –, aber ein strukturell höchst simpler Asteroid von der Größe Dortmunds würde ausreichen, diese Geschöpfe samt ihrer wunder wie komplexen Gehirne auszulöschen, sofern sie kein Wundermittel dagegen ersinnen und die finale Beendigung ihrer Existenz der sich zum Roten Riesen aufplusternden auch nicht sonderlich komplexen Sonne zu überlassen.
Was kann das anderes sein als ein Witz?
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Abwechslungshalber mal etwas Praktisches – aber womöglich erzähle ich nur eine Binse. Sei’s drum.
Vor zwei Tagen geschah es, dass mir, ausgerechnet beim Anheben einer Beethoven-Büste, jener glühendheiße Stich in die Lendenwirbelsäule fuhr, der im Deutschen unter dem frauenfeindlichen Namen Hexenschuss firmiert. („An Beethoven”, juxte ein Freund, „hat sich schon mancher verhoben.”) In einem solchen Moment weiß der Betroffene und wusste auch ich, dass etwas wirklich Unangenehmes geschehen ist. Am Morgen danach hatte sich die betroffene Region trotz reichlich Wein und Ibu 600 alles andere als entspannt; nächtliche Schmerzen hatten es angedeutet; ich schaffte es kaum und nur unter stützender Zuhilfenahme des Mobiliars zur Toilette.
Gemeinhin schleppt man sich in einem solchen Fall zum Orthopäden und lässt sich eine Spritze geben, aber wegen der erwähnten nächtlichen Unbequemlichkeiten hatte ich sehr schlecht geschlafen und war zu spät für die Notaufnahme aufgewacht. Auf ärztlichen Ratgeberseiten zur Lumbago-Behandlung las ich, dass ein vom Hexenschuss Getroffener weder liegen noch sitzen noch stehen, sondern, wenn möglich, gehen sollte. Dieses wenn möglich war allerdings der Haken, denn es schien nicht möglich. Sitzen, stehen oder liegen war allerdings ebenfalls unmöglich, und ich gab mir den berühmten Ruck, schleppte mich die Treppen hinab und trat gleichsam als ein Hundertjähriger auf die Straße. Und ging. Nach einer Stunde hatte ich den Englischen Garten erreicht – normalerweise dauert es allenfalls fünfzehn Minuten –, und dann ging ich und ging und ging. Drei Stunden später lief ich fast wie gewohnt. Nach fünf Stunden hatte ich mein biologisches Alter praktisch wiedererlangt.
Sollten es Ihnen jemals ins Kreuz fahren, kann ich nur raten: Gehen Sie, was die Beine hergeben.
Das Wetter.