24. Dezember 2023

Wo wah­re Medi­en­viel­falt herrscht (!), darf auch das Weih­nachts­fest nicht aus­ge­spart bleiben.

Frü­her bescher­te das Christ­kind, heu­te bringt der ras­sis­ti­sche Onkel die Besche­rung. Frü­her glaub­te der Nach­wuchs an den Weih­nachts­mann, heu­te an den Fei­er­tags­ras­sis­mus. Des­halb muss der deut­sche Gute (m/w/d) nun sogar an Hei­lig Abend Hal­tung zei­gen (Hei­lig Hal­tungs­abend).

Die Schlag­zei­len der Qua­li­täts­pres­se deu­ten dar­auf hin, dass es um einen Gene­ra­tio­nen­kon­flikt geht – es sind durch­weg die Älte­ren, die schwur­beln, het­zen und pro­vo­zie­ren –, und ich wet­te, dass die Arti­kel alle­samt von nach­wach­sen­den jour­na­lis­ti­schen Fach­kräf­ten stam­men. Was also tun, wenn Papa aus­ge­rech­net an Weih­nach­ten den Kli­ma­wan­del leug­net? Ein Twit­te­rer weiß die Lösung: „Direkt ins Gesicht sagen, dass man das nicht dul­det, Zeug zusam­men­pa­cken, in die Zwan­zig-Qua­drat­me­ter-Bude zurück­keh­ren, in der man das rest­li­che Jahr ver­bringt, anschlie­ßend jeg­li­chen Zuschuss von ihm ver­wei­gern und ihn als Kli­ma­na­zi beschimp­fen.” Klingt plau­si­bel. Viel­leicht soll­te noch hin­zu­ge­fügt wer­den, dass auch zwan­zig Qua­drat­me­ter zu viel Heiz­ener­gie ver­brau­chen, es aber bei KiK Fleece­de­cken inzwi­schen schon ab 2,99 Euro­nen gibt (ohne Ver­sand; Selbst­ab­ho­len wärmt auch).

Ein Stern­sin­ger von der Ham­bur­ger Relo­ti­us­spit­ze – das ist er – hat sich zwar nur digi­tal, aber immer­hin nach Dun­kel­sach­sen bege­ben, um bei einem offen­bar in ein­fa­cher Spra­che abge­hal­te­nen Work­shop gegen die bin­nen­fa­mi­liä­re Weih­nachts­het­ze zu hos­pi­tie­ren, den man, wäre der Claas noch beim Spie­gel, glatt für erfun­den hal­ten könnte.

„Caro­lin graut es schon wie­der, Weih­nach­ten mit ihren Eltern zu ver­brin­gen”, hebt der Bericht unse­rer Edel­fe­der in sta­tu nas­cen­di an, denn, so Caro­lin: „Mein Vater glaubt krass an Ver­schwö­rungs­theo­rien, leug­net Coro­na und ist hart anti­se­mi­tisch.” Wie an der prä­zi­sen Adjek­tiv­wahl zu erken­nen, ist Caro­lin 28, könn­te aber auch 18 sein. Wäh­rend sich der Leser noch fragt, ob der kras­se Papa nicht wenigs­tens auch ein har­ter Ras­sist ist, wird ihm bereits Thes­sa vor­ge­stellt (mit h, aber ohne Penis), der es „ähn­lich geht”, nur eben mit dem Bru­der, denn der habe frü­her „ras­sis­ti­sche Sachen gedropt” (der Leser atmet auf). Bei Patri­cia wie­der­um ist es die Oma, die mit ihren kras­sen oder auch har­ten, jeden­falls „durch­weg men­schen­feind­li­chen Argu­men­ten” unterm Weih­nachts­baum den Fami­li­en­frie­den aufs Spiel setzt, nach­dem sie, wie wir mal zu Groß­ma­mas Guns­ten anneh­men wol­len, zuvor wenigs­tens das Essen berei­tet hat.

„Caro­lin, Thes­sa, Patri­cia und 17 wei­te­re wol­len sich wapp­nen für die anste­hen­den Dis­kus­sio­nen mit der Fami­lie an Weih­nach­ten. Damit Ver­wand­te sie nicht erken­nen, sol­len hier nur die Vor­na­men zu lesen sein”, notiert der Hos­pi­tant. Am online-Voo­doo neh­men übri­gens (fast) nur weib­lich gele­se­ne Per­so­nen teil. Falls jemand den Sexis­mus ver­misst hat, wird der selbst­re­dend noch vorstellig.

Kul­tur­bü­ro Sach­sen e.V., das ist ein klei­ner Eti­ket­ten­schwin­del, mit Kul­tur im enge­ren Sin­ne hat die­se Trup­pe wenig zu tun, und das e. V. sug­ge­riert Finan­zie­rung durch Spen­den, wäh­rend es doch wohl eher Staats­kne­te aus dem „Kampf gegen rechts” ist, mit dem sich die­ser lin­ke Süpp­chen­koch­klub finan­ziert (Sci­ence­files hat mal geschrie­ben, dass der Ver­ein vom Frei­staat Sach­sen und vom BMFSFJ unter­stützt wird, also prak­tisch von den Steu­er­gel­dern des krass ver­schwö­rungs­theo­re­ti­schen Papas und des ras­sis­ti­schen Bru­ders; bei Caro­lin, Thes­sa und Patri­cia weiß man’s nicht genau). Wes­halb der Chat­sek­ten­lei­ter, „Johan­nes Rich­ter vom Kul­tur­bü­ro”, recht zügig die erken­nungs­dienst­lich rele­van­te Fra­ge auf­wirft, wie man „Men­schen mit einem geschlos­sen rech­ten Welt­bild” iden­ti­fi­zie­re. Die Ant­wort ist sim­pel: Indem man sich ein geschlos­sen lin­kes Welt­bild zulegt. Ver­ei­ne wie das Kul­tur­bü­ro hel­fen dann beim auto­sug­ges­ti­ven And­res­sie­ren all­er­gi­scher Reak­tio­nen auf jeg­li­che Abwei­chung. Die eigent­li­che Mis­si­on besteht dar­in, die­se Dres­sur auch der Fami­lie über­zu­hel­fen. „Rich­ter will gleich eine Erwar­tung dämp­fen: Ein geschlos­sen rech­tes Welt­bild wer­de nicht durch ein ein­zi­ges Gespräch geän­dert.” Das schafft ja nicht ein­mal ein ver­schärf­tes Verhör!

Schnell sind wir beim Pro­blem Num­mer zwei (Pro­blem Num­mer eins, das Riff schlecht­hin, ist für Lin­ke immer die „rech­te” Wirk­lich­keit): der Demo­kra­tie. Also beim tum­ben Demos, dem unmün­di­gen Bür­ger und sei­nen gefähr­li­chen Mit­spra­che­rech­ten. „Jen­ny schreibt in den Chat: ‚Die AfD ist für mich kei­ne demo­kra­ti­sche Par­tei, weil sie in meh­re­ren Bun­des­län­dern als rechts­extre­mis­tisch ein­ge­stuft ist und ver­schie­de­ne Men­schen­grup­pen abwer­tet.’ Yoni fin­det gut, dass Jen­ny die AfD klar ein­ord­net. ‚Bei mei­ner Fami­lie wäre das über­zeu­gend.’ Die Ein­stu­fung des Ver­fas­sungs­schut­zes zu erwäh­nen, sei stark, meint Rich­ter. ‚Das sage also nicht nur ich, son­dern auch eine Behör­de.’ ” Und dem, was eine deut­sche Behör­de sagt, das wis­sen gera­de die älte­ren Sach­sen, wird nicht wider­spro­chen. Der Ver­fas­sungs­schutz gehört zu Weih­nach­ten wie Schild & Schwert zur Partei.

Was über­dies noch in not­durfts­na­her Dring­lich­keit an den Weih­nachts­tisch gehört, dar­über klärt Yoni* auf: „Ich benut­ze gegen­der­te Spra­che, weil dadurch mar­gi­na­li­sier­te Per­so­nen­grup­pen, die unter dem Patri­ar­chat lei­den und dis­kri­mi­niert wer­den, mit­ge­dacht und sicht­bar gemacht wer­den.” Die unter dem Patri­ar­chat Lei­den­den sicht­bar gemacht zu haben, gera­de in der Küche, und dabei anstän­dig geblie­ben zu sein (schließ­lich sol­len sie kochen), das wäre ein Ruh­mes­blatt für alle hete­ro­nor­ma­ti­ven Haus­hal­te! Weih­nach­ten ist schließ­lich, auch wenn Yoni nicht an dex Heiland*:_In glaubt, das Fest der Mar­gi­na­li­sier­ten. „Wenn ich mei­ner Oma mit ‚Patri­ar­chat’ und ‚hete­ro­nor­ma­ti­ver Zwei­ge­schlecht­lich­keit’ kom­me, dann wird es schwie­rig”, gibt Jen­ny indes zu beden­ken. Klar, die Oma hat zeit­le­bens gear­bei­tet, Kin­der und Enkel groß­ge­zo­gen und alle Tas­sen im Schrank bei­sam­men gehal­ten; sie schaut betre­ten auf den damp­fen­den Weih­nachts­bra­ten und denkt: War­um mache ich mir für die­se Dep­pen, die angeb­lich nicht wis­sen, ob sie Männ­lein oder Weib­lein sind, so viel Mühe? Die sol­len sich doch ihr Essen wie ihr Geschlecht „kon­stru­ie­ren” oder Käfer fres­sen, damit es drau­ßen nicht wär­mer wird. –

Die­se tris­ten Figu­ren, die selbst nichts kön­nen, nichts gelernt haben außer Zeit­geist­phra­sen und Weg­werf­wort­hül­sen und fast immer auf Kos­ten der älte­ren Gene­ra­ti­on leben, betrach­ten ihre Fami­li­en als gesin­nungs­krank und poli­tisch infek­ti­ös. Sie hal­ten sich für klü­ger, wis­sen­der, mora­li­scher, für etwas Bes­se­res. Auch und gera­de an Weih­nach­ten wol­len sie den ande­ren ihr wokes Welt­bild auf­drän­geln und das in ihrem so über­lau­ten wie über­schau­ba­ren Milieu als „Hal­tung” ver­kau­fen. Auf die Idee, dass etwas an ihnen nicht stim­men könn­te, kämen sie nicht im Tag­traum. Ihre woken Kom­pli­zen in den Medi­en stei­gen dar­auf ein und ver­su­chen, aus der Mücke des gele­gent­lich statt­fin­den­den inner­fa­mi­liä­ren Rit­zens den Ele­fan­ten eines tie­fen Ris­ses zwi­schen den Gene­ra­tio­nen zu machen. Sie wol­len nicht, dass – wie unter Zivi­li­sier­ten üblich – die Fami­lie die poli­ti­schen Dif­fe­ren­zen über­brückt, son­dern dass die poli­ti­schen Dif­fe­ren­zen die Fami­lie spalten.

War­um? Weil sie, wie alle Lin­ken seit dem Cha­rak­ter­lum­pen Rous­se­au, der sei­ne Kin­der ins Wai­sen­haus gab (obwohl sie nicht ein­mal gegen­dert haben), und dem Cha­rak­ter­wrack Marx, die Fami­lie has­sen – Weih­nach­ten ist und bleibt das Fest der Fami­lie – und sie abschaf­fen wol­len. „Nach­dem die irdi­sche Fami­lie als das Geheim­nis der hei­li­gen Fami­lie ent­deckt ist, muß nun ers­te­re selbst theo­re­tisch und prak­tisch ver­nich­tet wer­den”, sta­tu­ier­te Marx in sei­ner vier­ten Feu­er­bach-The­se (ursprüng­li­che Fas­sung von 1845; in der von Engels redi­gier­ten Ver­si­on von 1888 heißt es „theo­re­tisch kri­ti­sirt und prak­tisch umge­wälzt wer­den”). Alle lin­ken Regimes haben die Fami­lie bekämpft und ver­sucht, die Kin­der zur Illoya­li­tät gegen ihre Eltern bis hin zur Denun­zia­ti­on im Namen der staat­li­chen Ideo­lo­gie auf­zu­wie­geln, ob nun die Bol­sche­wi­ken, die Natio­nal­so­zia­lis­ten, Maos Rote Gar­den oder die Roten Khmer Pol Pots. Da die fami­liä­ren Struk­tu­ren die kon­ser­va­tivs­ten, resis­ten­tes­ten, stör­rischs­ten, ego­is­tischs­ten und soli­da­rischs­ten aller gesell­schaft­li­chen Ingre­di­en­zi­en sind, ist und bleibt die Ver­ge­sell­schaf­tung der Fami­lie, die Her­aus­lö­sung der Kin­der aus der Obhut der Eltern, die Zer­stö­rung der inner­fa­mi­liä­ren Bin­dun­gen durch das Auf­het­zen der Jun­gen gegen die Alten ein zen­tra­les poli­ti­sches Ziel der Linken.

Des­halb ver­ach­ten lin­ke Ideo­lo­gen Weih­nach­ten, das Fest der Fami­lie – und ein christ­li­ches obendrein.

* „Die Maid heißt tat­säch­lich Yoni?”, fragt Leser ***. „Die Yoni (f., Sans­krit योनि yoni, wörtl.: Ursprung) ist der tan­tri­sche Begriff für die weib­li­chen Geni­ta­li­en (Vul­va, Vagi­na und Ute­rus) und wird auch im west­li­chen Neo­t­an­tra verwendet.”

***

Die Fami­li­en-Aver­si­on der Woken erstreckt sich übri­gens weder auf den Islam noch auf die Drit­te Welt. Wenn der Pro­phet Moham­med sagt: „Kein Fun­da­ment fin­det die Zustim­mung Got­tes in höhe­rem Maße als das der Ehe und Fami­lie!”, haben unse­re Lin­ken dar­an so wenig aus­zu­set­zen wie am fide­len Wal­ten der ara­bi­schen Clans in Ber­lin oder an der Bevöl­ke­rungs­explo­si­on in Afri­ka, als deren Über­lauf­be­cken sie Euro­pa anbie­ten. Die Lin­ken bekämp­fen aus­schließ­lich die Insti­tu­ti­on der wei­ßen, west­li­chen, bür­ger­li­chen Fami­lie. Dass mit der Aus­brei­tung des Islam der mus­li­mi­sche Fami­li­en- oder Clan-Ego­is­mus und damit die Bluts­ban­de (wie­der) in Euro­pa hei­misch wer­den, und zwar in einem Maße, das auf mitt­le­re Frist den Rechts­staat und die bür­ger­li­che Gesell­schaft gefähr­det, ist die­sen Wohl­mei­nen­den schnurz.

Inso­fern passt auch die­ser Kom­men­tar der Aache­ner Zei­tung, ver­öf­fent­licht einen Tag vor Hei­lig Abend, in die schrumpf­deut­sche Weihnachtszeit.

Der Muez­zin-Ruf ist kein Zei­chen dafür, dass „ver­schie­de­ne Glau­bens­rich­tun­gen zusam­men­rü­cken”, wie die Kom­men­ta­to­rin sich die Wirk­lich­keit zurecht­träumt, son­dern dafür, dass eine ihren unver­hoh­le­nen Allein­herr­schafts­an­spruch aus­wei­tet (aus­führ­lich dazu hier, drit­ter Ein­trag). Wie nahe­zu immer ist die main­stream­jour­na­lis­ti­sche Mei­nung nicht beson­ders repräsentativ.

Wes­halb die Genoss*:_Innen Journalist:_*Innen nicht nach­las­sen dür­fen in ihrem mis­sio­na­ri­schen Eifer!

***

Hier ist nun der Punkt erreicht, an wel­chem der Klei­ne Eck­la­den die Rou­le­aus her­un­ter­lässt, weil der Betrei­ber sich der Her­rich­tung des Gän­se­bra­tens wid­men muss, um sein vom Patri­ar­chat mar­gi­na­li­sier­tes Ehe­ge­spons in der Küche unsicht­bar zu machen. Selbst­ver­ständ­lich tut er dies nicht, ohne vor­her allen Besu­chern ein fro­hes, auch geseg­ne­tes Weih­nachts­fest zu wün­schen, ein Fest der hei­li­gen Fami­lie als Geheim­nis der irdi­schen Fami­lie (und umge­kehrt), umrankt von christ­li­chen Weih­nachts­lie­dern und Kir­chen­glo­cken. Der Muez­zin möge dort zum Gebet rufen, wo er hingehört.

 

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