Das meint der (anonyme) Leser

„Wir haben kei­ne Ahnung in wel­chem Länd­le unser Michi gera­de steckt; wir waren zwei­mal in der Tür­kei und haben jedes­mal schreck­lich unter dem Muez­zin­ge­heu­le gelit­ten, das klingt, als wenn man einen räu­di­gen Wolf gemüt­lich kas­triert, wäh­rend man lang­sam behag­lich auf klei­ner Flam­me gar­kocht. Das bekommt man sogar mit­ten in der Nacht zu hören; anschei­nend benö­ti­gen hard­core Mus­lims kei­nen Schlaf und freu­en sich, wenn sie schwer­krank sind und dann von die­sem Gekrei­sche getrös­tet werden.
Aber die fri­schen, intel­li­gen­ten Frau­en und jun­gen Men­schen, mit denen ich oft gespro­chen habe, die fin­den das genau­so wider­lich und wün­schen sich Allah, den Muez­zin und alle Mina­ret­te zum Teu­fel, aber das stör­tet unse­ren Michi nicht, genau­so wie er sei­nen Süd­afri­ka  Urlaub genie­ßen wür­de, wäh­rend man neben­an der buschi­ko­sen Sit­te des ’neck­la­cing’ nach­geht – gehört ja zur loka­len Folklore.
‚Trump’ – der fehlt in Ruß­land und Chi­na? Komisch, wir haben dahin­ge­hend das Gefühl, daß bei­de Staa­ten von wei­sen Män­nern geführt wer­den. In Chi­na waren wir nicht und wer­den auf­grund der man­geln­den Sprach­kennt­nis­se auch nicht hin­fah­ren, aber da wir uns Rus­sisch bei­gebracht haben, konn­ten wir das wun­der­vol­le Ruß­land 23mal genie­ßen: das christ­lichs­te Land der Welt, eine gera­de­zu unglaub­li­che Zunei­gung den Deut­schen gegen­über (es ist beschä­mend wie vie­le Rus­sen die deut­sche Spra­che beherr­schen, man schaue sich nur mal den umge­kehr­ten Fall an), es ist atem­be­rau­bend sau­ber, unglaub­lich sicher; das kul­tu­rel­le Niveau kann ein West­ler gar nicht begrei­fen und was man dort für Fami­li­en und Kin­der tut, dar­über könn­te ich ein Buch schrei­ben. Wenn die jun­gen Rus­sen nach der um ein Jahr kür­ze­ren Schul­zeit als die Doit­sch­län­der ins Leben tre­ten, haben sie drei­mal so viel gelernt. Allein wie oft ich rus­si­sche Kin­der und Jugend­li­che gebe­ten habe, mir ein Lied vor­zu­sin­gen oder ein Gedicht auf­zu­sa­gen, dann haben sie nie gezö­gert und manch­mal habe ich es fast bereut, sie hören erst nach lan­ger Zeit wie­der auf.”
Der Gedicht­lern­stress ist übri­gens der Haupt­grund, war­um so vie­le Rus­sen in den Wes­ten umsie­deln, wäh­rend mir kein ein­zi­ger Teut­scher bekannt ist, der den umge­kehr­ten Weg wähl­te; inso­fern erin­nern die rech­ten Russ­land-Affi­nen heu­te an die lin­ken DDR-Freun­de in der BRD.
„Aber falls klein Michi es nicht kapiert, hier ein­mal in aller Deut­lich­keit: Vla­di­mir Putin IST der rus­si­sche Trump, aller­dings in zivi­li­sier­ter, stets selbst­kon­trol­lier­ter Aus­füh­rung und nicht don­nernd und pol­ternd wie der stets unter hohem Blut­druck ste­hen­de Herr jen­seits des Atlantik.
Aber plän­keln wir nicht all­zu­lan­ge, kom­men wir doch ein­mal zu einem ande­ren Anlie­gen: wes­halb gibt es in der AFD die Luden­frak­ti­on? Wes­halb spart unser Michi das stets wie ein hei­ßes Eisen aus? Wozu gibt es die über­haupt? Die Ruß­land­deut­schen in der AFD, das hät­te man ver­stan­den, beschei­de­ne, gut erzo­ge­ne, arbeit­sa­me Men­schen, die hier stän­dig über­se­hen wer­den; sogar die Kur­den oder Tür­ken in der AFD, so als ’schaut mal, wir sind DIE inte­gra­ti­ve Par­tei’ hät­te man noch nach­voll­zie­hen kön­nen, aber die stets auf ihren Eigen­nutz bedach­ten Luden, die hei­mat­lo­sen Gesel­len, die sich in ihrer moder­nen Form so hübsch in Nuland, Selen­s­kij oder Fink präsentieren?
Und man kom­me uns nicht mit dem aus­ge­latsch­ten Anti­se­mi­tis­mus, es gab sehr wohl präch­ti­ge Kul­tur­trä­ger, wie Stra­vin­s­kij, Men­dels­sohn, Mahler oder Ste­fan Zweig, wir sind nicht blind. Aber wir wür­den ger­ne bes­ser sehend und bit­ten doch gele­gent­lich mal um Auf­klä­rung wel­cher der AFD-Luden den deut­schen Trump abgibt.
С увашением”
Es gibt sel­te­ne Momen­te, da ich mich, in allen mei­nen Aver­sio­nen gegen die ande­re Sei­te als jene, die ich ohne­hin stän­dig trak­tie­re, bei­na­he ver­stan­den füh­le. (Dass der Islam unter Putin die zwei­te Staats­re­li­gi­on gewor­den ist, muss sich in die­sen Krei­sen womög­lich erst noch herumsprechen.)
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