Durch die rechtzeitige Lektüre der großen toten Autoren wäre ein erheblicher Teil der aktuellen Literaturproduktion zu verhindern gewesen.
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„Attestiert man dem Neger, er sei genau wie der Weiße, während er es doch nicht ist, so tut man ihm insgeheim schon wieder Unrecht an.”
Adorno, „Minima Moralia”
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Unser größter Bundespräsident aller Zeiten (GröBaZ) hält ausnahmslos bedeutende Reden, die jeden Pastor vor Neid ergrünen lassen, doch zu wirklich imposanter Form läuft Genosse Pahl-Rugensteinmeier auf, wenn er die Braven unter seinen Landsleute mahnen und vor den bzw. dem Bösen warnen kann.
Der GröBaZ „sprach von einer ‚Kontinuität der rechtsextremen und rassistischen Gewalt’ in Deutschland und warnte davor, rechtsextreme Strukturen hierzulande zu unterschätzen”, stimmt die Zeit ins präsidiale Tremolo ein.
Diese rechtsextremen Strukturen sind dermaßen verfestigt, dass sich deren Protagonisten sogar schon mit dem Rollator auf die Straße trauen und Kalle Lauterbach entführen wollen! Interessant ist, dass Pahl-Rugensteinmeier offenbar auch den Alltagsrassismus der Willkommenen stante pede dem Rechtsextremismus zuschlägt, aber wenn’s denn der Integration dient…
Weiter die Zeit: „Steinmeier wandte sich gegen die Behauptung, dass in Deutschland lediglich ‚verblendete Einzeltäter’ ihr Unwesen trieben.”
Einzeltäter, psychisch labile und unserer Hilfe bedürftige zumal, kommen ausschließlich aus dem Orient oder dessen Gliederungen wie jener Somalier, der in Ludwigshafen zwei Maler massakrierte und vor ein paar Tagen im strafrechtlichen Sinne freigesprochen wurde. Der informelle Zentralrat der Einzeltäter hat wiederholt erklärt, dass er keine Weißen und erst recht keine Almans aufnimmt.
„Die Strukturen dahinter und die Ideologie der Täterinnen und Täter wurden lange übersehen, ignoriert, teils auch verdrängt”, sagte Steinmeier auf der Gedenkveranstaltung. „Ich nenne das: Terror.”
Also er meint Solingen vor 30 Jahren, nicht Ludwigshafen vor sieben Monaten.
Rechtsextreme Erbsenzähler könnten jetzt einwenden, dass der niederträchtige Brandanschlag in Solingen tatsächlich nur von einem Täter verübt wurde – die drei anderen Verurteilten „brachen am 25. Mai 2023, kurz vor dem 30-jährigen Jahrestag, ihr Schweigen, beteuerten öffentlich ihre Unschuld und verurteilten die Tat” (Wikipedia) –, aber die Strukturen dahinter und die Ideologie der Täterinnen und Täter wurden lange übersehen, ignoriert, teils auch verdrängt, was schließlich zur Gründung der AfD sowie dazu führte, dass heutzutage landauf, landab zu hören ist, die eigentlichen Terroristen seien diejenigen, die jedes Jahr eine Großstadt aus überwiegend kulturfremden, anpassungsunwilligen, auf dem Arbeitsmarkt schwer vermittelbaren jungen männlichen Primär- und Sekundäranalphabeten ins Land lassen. Oder sogar holen. Jedenfalls rammen. Und das Ganze muss der deutsche Steuernazi mit Wiedergutmachungsgeldern bezahlen.
Aber merke: Hartz IV, heute stolz „Bürgergeld” genannt, kommt nicht vom deutschen Steuerzahler, sondern von Allah.
Die rechtsextremen Strukturen beginnen – oder enden, wer weiß das schon – mittlerweile in der sächsischen (!) Staatskanzlei.
Aber hat das denn tatsächlich etwas mit einem vor 30 Jahren in Solingen begangenen Verbrechen zu tun? Doch doch. Der Wind und Ihr Bundespräsident wissen die Antwort.
„Dem Staat und dessen Sicherheitsbehörden sprach Steinmeier eine besondere Verantwortung im Kampf gegen Rechtsextremismus, Rassismus und jede Form von Menschenfeindlichkeit zu. (…) ‚Fassungslos’ mache Steinmeier vor diesem Hintergrund, dass sich ‚einzelne Angehörige von Sicherheitsbehörden’ in rechten Chatgruppen organisierten. Das könne und dürfe der Staat nicht dulden.”
Merke, zum ersten: Aus der Tat von Solingen folgt (30 Jahre später), dass der Staat „rechte” Chatgruppen, im Gegensatz zu linken, grünen, woken, identitätspolitischen, radikalislamischen, endzeitsektiererischen, in den Behörden nicht dulden darf. Rechte, nicht etwa verfassungsfeindliche, extremistische, nein, rechte. Wer so formuliert, ist kein lupenreiner Demokrat, aber das ist ja sowieso meine Rede: In seinem Herzen ist niemand Demokrat, und wem das Herz voll ist, dem geht halt zuweilen der Mund über.
„Steinmeier sprach auch von der Verantwortung des Einzelnen, etwa beim täglichen Sprachgebrauch. ‚Mit Worten’, sagte der Bundespräsident, könne man ‚das Gewaltpotenzial einer Gesellschaft aktivieren.’ Allzu oft habe man erlebt, dass Worte zu Taten geworden seien. ‚Wenn Politiker glauben, verbal um den rechten Rand buhlen zu müssen, wenn auch Politiker die Grenzen zwischen dem Unsagbaren und dem Unsäglichen verschieben, dann befeuern sie damit auch die Gewalt.’ ”
Die Grenzen zwischen dem Unsagbaren und dem Unsäglichen – das ist so subtil, so tief, so philosophisch, dafür wäre eigentlich der Wittgenstein-Preis fällig („Das Unsägliche markiert sowohl die Grenzen meiner Sprache als auch meiner Toleranz”). Aber die Eleganz, mit der unser GröBaZ von einem drei Jahrzehnte zurückliegenden Verbrechen den Bezug zur Sprache der Gegenwart herstellt, ist vielleicht noch preiswürdiger.
Merke denn, zum zweiten: Aus der Tat von Solingen – erwähnte ich schon, dass sie dreißig Jahre zurückliegt? was meinen Sie, was 2046 am Breitscheidplatz abgehen wird! – folgt, dass Politiker nunmehr gewarnt sind, verbal am rechten Wählerrand zu buhlen (früher: zu fischen), weil sie damit Gewalt befeuern. Mit Worten lässt sich nämlich, anders als mit Massenmigration, Wohnungsknappheit und Ausplünderung der Indigenen, das Gewaltpotential einer Gesellschaft aktivieren.
(Netzfund)
Weiter im Text: „Vorurteilen und Diskriminierungen im Alltag sei entschlossen entgegenzutreten. Diese gebe es etwa bei der Jobsuche, bei der Wohnungssuche oder bei der Fahrkartenkontrolle.”
Vom rassistischen Brandanschlag zur rassistischen Fahrkartenkontrolle und zurück: Das ist rhetorisch so kühn wie gekonnt. Wenngleich es einen Vorläufer und geistigen Wegbereiter gibt, nämlich unseren „Teddy” Adorno, der in der „Minima Moralia” fast wörtlich notierte: „Das Zufallsgespräch mit dem Kontrolleur in der Eisenbahn, dem man, damit es nicht zum Streit kommt, auf ein paar Sätze zustimmt, von denen man weiß, dass sie schließlich auf einen Mord hinauslaufen, ist schon ein Stück Verrat.”
Schlusswort der Zeit: „Darüber hinaus wünschte sich Steinmeier ‚Mitmenschen, die an einer Bushaltestelle eingreifen, wenn ein Mädchen rassistisch beschimpft und attackiert wird …’ ” – passt auch eine junge Mutter im Schwimmbad?
… „und ‚widersprechen, wenn Lügen, Hass und Hetze am Arbeitsplatz oder in sozialen Netzwerken, im Hausflur oder am Stammtisch verbreitet werden.’ ”
Natürlich, das sind große Worte, sie verlangen Mut und Haltung, denn wie jeder weiß, setzt sich derjenige, der im Hausflur die Wahrheit oder in der Öffentlichkeit ein Mädchen verteidigt, das rassistisch beschimpft und attackiert wird, der Gefahr einer Messerattacke oder eines Angriffs der rasch per Händi herbeigerufenen Verwandten des dadurch gereizten Rechtsextremisten aus.
Wenn wir schon im Angstraum des öffentlichen Nahverkehrs angekommen sind – jede passdeutsche Frau kennt doch das Problem, wenn sie spätabends in der leeren Bahn sitzt und denkt: „Hoffentlich steigt jetzt kein Reichsbürger ein” –, muss auch der Problembezirk Haltestelle erwähnt werden, wo zuletzt wiederholt Menschen, sogar Kinder, von Rassisten und Rechtsextremisten auf die Gleise „geschubst” worden sind. Rassisten und Rechtsextremisten haben auch Schaffnernde, Fahrkartenkontrollierende oder (am Steuer) Busfahrende angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Weil ihre Strukturen lange übersehen, ignoriert, teils auch verdrängt wurden. Dreißig Jahre nach Solingen ist das ein Skandal, worauf unser GröBaZ endlich hingewiesen hat!
Wo aber Gefahr ist…
Angeblich ist der Umvolkungs-Tweet wieder gelöscht worden. War wohl noch zu früh.
(Freund ***)
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Die sind sich offenkundig für nichts mehr zu schade – aber was tut man nicht alles, um in die Medien, zu einem woken Ruf und an Fördermittel zu kommen!
Beziehungsweise eine Nuance nichtbinärer formuliert:
„Nicht-binäres Geschlecht” ist keine Sache, die sich objektiv definieren lässt, sondern ein subjektives Empfinden; es bedeutet, dass jemand sich nicht in das zweigeteilte Geschlechtersystem einordnen kann oder will oder das zumindest behauptet, um sich wichtig zu machen, wofür in der Bronzezeit wahrscheinlich aber weder genügend Bronze noch genügend Zeit vorhanden war.
Die Gazetten räumen ein: „Das biologische und soziale Geschlecht konnte nur bei etwa 30 Prozent der untersuchten Individuen bestimmt werden.” Stimmt aber nicht; nur das biologische Geschlecht kann man wissenschaftlich ermitteln, das soziale Geschlecht allenfalls mutmaßen. Wie will nun aber ein auch noch so forscher Forschender in Gräbern, die zwischen 7500 und 3200 Jahre alt sind, feststellen, ob sich das dort liegende Skelett zu Lebzeiten nicht in das zweigeteilte Geschlechtersystem einordnen konnte oder wollte? Anhand des Nagellacks? Des Kajalstifts? Viel Zeit und Muße für Extravaganzen, Outings und Selbsthilfegruppensitzungen gab es weiland ja nicht. Kein seriöser Archäologe käme auf die Idee, das „soziale Geschlecht” eines dermaßen alten Leichnams zu behaupten.
Wenn man die Studie liest, stellen sich einem die Dinge schon deutlich relativierter dar. In nahezu jedem zweiten Absatz versichern die Autoren, dass sie nichts Genaues wissen, etwa: „However, the error margins of traditional methods of sex determination cannot be accurately quantified, hence the actual size of the ‘non-binary minority’ is still largely uncertain.”
Oder: „Our case study also suggests caution in interpreting the available evidence, as it shows that our knowledge of prehistoric gender is largely based on insufficient, frequently unverifiable and partly biased data. Only roughly 30 per cent of all burials provide enough data to compare biological sex with archaeological gender, while the remaining part is either partially determined or completely undetermined.”
Übersetzt: „Auch unsere Fallstudie legt Vorsicht bei der Interpretation der verfügbaren Beweise nahe, da sie zeigt, dass unser Wissen über das prähistorische Geschlecht (Gender) weitgehend auf unzureichenden, häufig nicht überprüfbaren und teilweise voreingenommenen Daten basiert. Nur etwa 30 Prozent aller Bestattungen liefern genügend Daten, um das biologische Geschlecht mit dem archäologischen Geschlecht zu vergleichen, während der verbleibende Teil entweder teilweise oder völlig unbestimmt ist.”
Das Hauptproblem indes besteht darin, dass sie suggerieren, die Unterscheidung anhand der Grabbeigaben treffen zu können.
„We assessed sex based on osteological analysis and gender based on grave goods, while entirely relying on determinations provided in the publications of each burial site. We found that in six burial sites out of seven there is a persistent minority of individuals whose determined sex does not coincide with the gender that their respective grave goods are supposed to signal.”
„Wir haben das Geschlecht (Sex) anhand osteologischer Analysen und das Geschlecht (Gender) anhand von Grabbeigaben beurteilt und uns dabei ausschließlich auf die Angaben in den Veröffentlichungen der einzelnen Grabstätten gestützt. Wir haben festgestellt, dass es in sechs von sieben Grabstätten eine hartnäckige Minderheit von Personen gibt, deren bestimmtes Geschlecht nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ihre jeweiligen Grabbeigaben signalisieren sollen.”
Nichtbinär wären demzufolge Frauen mit männlich konnotierten Grabbeigaben und umgekehrt Männer mit weiblich konnotierten, aber in der gesamten Studie wird kein konkretes Beispiel genannt – mit Ausnahme eines Messers, bei dem sich aber, wir sind in der Bronzezeit, nicht genau definieren lässt, ob es sich um ein Küchen‑, Jagd- oder Opfermesser handelt. Aber ob eine Frau mit einem Messer oder ein Mann mit Schmuck sich als nichtbinär empfanden, wird sich niemals ermitteln lassen.
Stattdessen theoretisieren die Autor:*_Innen der Studie durchaus geschwätzig und verweisen dabei sogar auf die genderistische Ur-Törin Judith Butler, was ein achtbarer neolithischer Skeletthinterlasser nun wahrlich nicht verdient hat: „Some may even question why we need to classify sex and gender separately in the first place (…), as the development of these concepts in the sociological domain has moved towards the acknowledgement that biological sex is as much socially constructed as gender is (e.g. Butler Reference Butler 1993).”
„Wir müssen auch den Bestätigungsfehler berücksichtigen”, sprach weise Dr. Nicola Ialongo vom Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Göttingen. „Wir Menschen neigen dazu, das zu finden, was wir finden wollen.”
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Wenn wir bei den Absurditäten sind: Pünktlichkeit und frühes Aufstehen sind rassistisch, also weißengemacht.
Immerhin, schrieb ein anderer Twitterer, ist der stromerzeugende Fernseher in Afrika erfunden worden. Dabei wird es nicht bleiben. Ähnlich wie die Türken nach dem Krieg Deutschland wieder aufgebaut haben (werden), werden viele bedeutende Ideen und Erfindungen demnächst aus Afrika stammen.
Früher oder später wird das per Mehrheitsentscheid festgelegt.
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Leser ***, Jurist im Staatsdienst, schreibt: „Der Punkt ist nicht eine neue Stärke der AfD, sondern die Schwäche der CDU. Die macht keine Opposition, sondern tut nur so, denn bekanntlich will Merz gar keine Politikänderung, sondern nur anstelle der SPD mit den Grünen und der FDP Kanzler werden und deren Politik fortsetzen. Noch hat sich das in der Bevölkerung nicht hinreichend herumgesprochen, vor allem, daß Merz als Statthalter des Zehn-Billionen (!)-Konzerns Black Rock dessen und damit ebenfalls fremde und nicht deutsche Interessen vertritt und mithilfe des parteiübergreifenden Agora-Kartells den großen Coup mit der Enteignung der deutschen Immobilienbesitzer zugunsten von Black Rock und anderen Finanzkonzernen betreiben will. Was man nicht übersehen sollte, ist die FDP, welche das Enteignungsziel zugunsten ihrer Klientel (nicht ihrer Wähler!) noch viel konsequenter, aber etwas raffinierter und verdeckter umsetzen will als die Grünen.
Es bleibt die Frage, welche Rolle dem 2018 inthronisierten Dr. Harbarth in diesem Spiel zugedacht war. Denn der Staatsstreich des BVerfG mit der Umkehrung der Grundrechte von Abwehrrechten des Bürgers gegen den Staat zu Eingriffsrechten des Staates gegen seine Bürger und damit der Installierung einer potentiellen (Klima-)Diktatur mit dem am 29. April 2021 veröffentlichten Beschluß wäre dann kein Zufall, sondern ein wichtiger Bestandteil des Agora-Planes. Dies würde es auch plausibel machen, warum ein Jurist wie Harbarth den ihm oktroyierten Text dieses juristisch unter jedem Niveau liegenden Beschlusses überhaupt ernsthaft behandelte (und übernahm) und – was bisher kaum wahrgenommen wurde – entgegen jeder bisherigen Rechtsprechung des 1. Senats eine Grundrechtsklage gegen ein Gesetz überhaupt zuließ (Grundrechtsklagen sind nur gegen Maßnahmen aufgrund von Gesetzen zulässig, nicht gegen die Gesetze selbst, sofern diese keine unmittelbaren Maßnahmen enthalten), noch dazu im vorliegenden Fall, in welchem die Klage sich nicht gegen angebliche Eingriffe durch das Klimaschutzgesetz richtete, sondern im Gegenteil auf die Behauptung und Forderung, dass dieses Gesetz zu wenig Eingriffe enthalte und viel massivere Eingriffe vorsehen müsse. So entschied das BVerfG dann auch. Der ganze Twist wurde in der Publizistik und in der Bevölkerung kaum bis nicht wahrgenommen. Lediglich die Fachwelt nahm zum Teil davon Kenntnis. Dabei handelt es sich um eine krasse Umkehrung der Grundrechtslage in ihr Gegenteil, und damit um die verfassungsrechtliche (Schein-)Legitimation für die nunmehrige Enteignungs- und Verbotspolitik unter der Ampel. Schöne neue Welt!”
PS: „Wer vermutet, daß BlackRock nicht in der Lage sei, im Falle einer durch grüne Wirtschaftspolitik hervorgerufenen Marktsituation den kompletten privaten Immobilienbesitz in Deutschland schlicht aufzukaufen, ist wohl das Opfer einer Verschwörungstheorie.”
(Leser ***)