Die saisonalen Wünsche, die ich hiermit an die geschätzten Eckladenbesucher austeile – Alles Gute, Schöne und Bare! (nach Robert Gernhardt) – sind das eine, die Prognosen für den kommenden Umlauf das andere. Zwischen beiden öffnet sich eine Schere.
(Grafik: Archi W. Bechlenberg)
Der folgenden Prognose indes schlösse ich mich an.
Und als Saalwette: Der brave Michel wird auch in diesem Jahr nicht schnallen, dass ein Robert Habeck hundertmal gefährlicher für den sozialen Frieden ist als ein Björn Höcke. Wetten, dass?
Eine halbwertszeitgebundene Veranstaltungsdauer – sie korreliert mit dem Fortbestand der Deutschen als territorialer Verband – ist außerdem einem traditionellen deutschen Volkssport beschieden.
Auch diesem a prima vista wie eine Bilanz anmutenden Tweet lässt sich eine gewisse prognostische Qualität nicht absprechen.
Machen wir uns für 2023 keine Illusion. Die Talsohle ist noch nicht erreicht.
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Seit Köln 2016 bescherte uns bislang jedes Silvester einen weiteren Höhepunkt der Willkommenskultur und markierte einen sog. Meilenstein auf dem Weg in jenes sich drastisch ändernde Land, auf das sich Katrin Göring-Eckardt und ihre Spießgesell:*innen so kannibalisch freuen.
Insofern ist die Frage von Bild nur eine sogenannt rhetorische.
„Alles Kanaken”, sagte ein achtbarer Schutzmann, während er in einer lauen Juninacht 2020 dem Stuttgarter „Bundesscherbennächtle” (Wolfram Ackner) hospitierte. Das hat ihn womöglich den Job, mindestens aber die nächste Beförderung gekostet.
Was hier wie in Paris, Brüssel etc. pp. randaliert, ist nichts anderes als der juvenile migrantische Mob, da und dort assistiert – aber ohne jede Integration! – von ein paar Linksextremisten.
Was wollen die sogenannten politischen Verantwortlichen, die ja tatsächlich für diese Zustände verantwortlich sind, denn niemand anderes hat sie herbeigeführt, nun dagegen tun? Wir hören das übliche Geschwätz: Böllerverbot! – Das wird ganz besonders diejenigen Mores lehren, die Autos umkippen, Busse und Mülltonnen anzünden, Polizisten und Feuerwehrleute mit Steinen oder anderen Gegenständen bewerfen und mit (einstweilen nur) Schreckschusspistolen um sich schießen! Man sieht ja, wie das deutschlandweite Messerverbot mit Klingen über zwölf Zentimeter Länge wirkt! Die Stichwunden werden immer weniger tief! Sodann: Mehr Integration! Aber wohin? All die Randalierer sind völlig in ihr ethnisch-kulturelles Milieu integriert, an der deutschen Scham‑, Schuld- und Regenbogengesellschaft haben die Dickpimmel kein Interesse, nur an den Transferleistungen von dort (kein Mensch ist rund um die Uhr dumm!). Nicht zu vergessen: Kein Generalverdacht & Wasser auf die Mühlen © der Rechten! Die Herkunft der Racker hat mit doch den Vorfällen nichts zu tun!
Interessant übrigens, dass der Begriff „Hass” im Zusammenhang mit den Jahreswechsel-Saturnalien vom hiesigen Kommentariat nicht bemüht wurde. Um Hass handelt es sich nämlich, wenn Akif Pirincci twittert, dass er Fräulein L. Neubauer gern f… thäte, obwohl sie nur Stuß labere, aber nicht, wenn ein paar übermütige Lauser eine Feuerwehr in einen Hinterhalt locken und dann überfallen. Hass ist rechts!
Seit 2015 und eigentlich schon weitaus früher (das war damals eine vielbeplärrte Titelgeschichte mit Leserzuschriftenrekord und einem übertrieben optimistischen Ende) …
… habe ich (und keineswegs nur ich), dem das Gehirn nicht so porentief gewaschen wurde wie den meisten Scribenten im besten Westdeutschland ever, penibel vorausgesagt, worauf das alles einmal hinauslaufen werde, sowohl finanziell und wirtschaftlich als auch alltagskulturell, und mählich verliere ich die Lust, mich ständig zu wiederholen. Die Ursache dieser Randalen besteht in nichts anderem als in der Anwesenheit solcher Tagediebe sowie der jungfernzarten Nachgiebigkeit der von innen ausgehöhlten deutschen Staatsmacht. In ihren Herkunftsländern würden sich die Buben anders benehmen. Mir soll auch keiner etwas von Sozialfrust erzählen, der sich dort angeblich entlädt, niemand greift aus Frust Rettungswagen oder Feuerwehrleute an, im Gegenteil, das sind Machtdemonstrationen und Verachtungskundgebungen, das sind Dieses-Viertel-gehört-uns- und Wir-scheißen-auf-eure-Regeln-Statements.
Jede zurechnungsfähige Regierung würde zumindest aufhören, weiterhin männliches bildungsfernes Prekariat aus gewaltaffinen Gesellschaften zu importieren. Aber Rote und Grüne können gar nicht genug davon bekommen. Der Hass der Linken auf das deutsche Restvolk ist so groß, dass sie das Land eher mit der Einwanderung von Analphabeten, Gewalttätern und islamischen Radikalen ruinieren werden, als die Deutschen Herr im eigenen Hause bleiben – und sich wieder abwählen – zu lassen.
Deshalb wird auch 2023 ein Jahr voller willkommenskultureller Höhepunkte!
Vielleicht sollte man den Provinzkaffs, in denen effektvoll gemessert wurde, irgendeinen Kompensationstitel verleihen, „Ehrenmetropole der Vielfalt” zum Beispiel, oder „Weltstadt mit Schmerz”?
Dennoch dürfen wir die Relationen nicht aus den z.T. blaugeschlagenen Augen verlieren.
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Intellektuell, wenn man so will, wurde das neue Jahr eröffnet mit dieser Meldung.
Selbstredend ist es unsinnig, dergleichen überhaupt zur Kenntnis zu nehmen, doch wenn ich dem Schwachsinn den Zugang in dieses Diarium verweigerte, könnte ich meinen Aufklärichtsbesenverleih dichtmachen.
Zunächst einmal war es in der Tat eine Meldung, sogar in der Tagesschau, denn einer der beiden Floskelfahnder ist immerhin wer.
Ist „Arschloch” etwa eine Floskel? Eben.
Die andere Floskelscheuche wiederum ist immerhin oder wenigstens etwas.
Aber irgendwie auch wer – um ihr Seniorenpublikum nicht zu verunsichern, hatte die Tagesschau auf den Hinweis verzichtet, dass Stiehl für die ARD arbeitet.
Auch die Begründung für die ausgewählten Floskeln ist unkonventionell und vor dem Hintergrund einer enorm nach rechts ruckenden Gesellschaft sehr mutig. So erklärte Sebastian („Arschloch”) Pertsch: „Dass rechtskonservative bis rechtsextreme Kreise Begriffe und Formulierungen kapern und zweckentfremden, ist sicherlich nichts Neues. Die Mechanismen dahinter, die auch zu einer gewissen Verrohung in der Gesellschaft führen, sind schließlich bekannt. Verblüffend und erschreckend zugleich ist allerdings, wie schnell journalistische Medien diese Begriffskaperungen und Framings ohne nötige Einordnung verbreiten und wie effizient diese toxische Gesinnungen in die Gesellschaft einmassiert werden können.”
Mit dem effizienten Einmassieren toxischer Gesinnungen in die Gesellschaft wagt sich der Sprachpfleger auf ein gefährliches Terrain, aber rhetorisch in maximaler Floskelferne.
Drei der fünf Spitzenfloskeln sind dies dank origineller Begründungen. Nämlich:
„Platz 1: Freiheit – Der Freiheitsbegriff wird entwürdigt von Egoman*innen, die rücksichtslos demokratische Gesellschaftsstrukturen unterwandern. Im Namen der Freiheit verkehren sie selbstgerecht und unsolidarisch die essenziellen Werte eines Sozialstaates ins Gegenteil – alles für den eigenen Vorteil.”
Das hätte auch das SED-Politbüro kaum freiheitsfloskelkritischer formulieren können. Ein „würdiger” Freiheitsbegriff kennt den persönlichen Vorteil nämlich nicht, sondern nur die solidarische Herde, das sozialistische Kollektiv. Wer sich aus diesem davonzustehlen sucht, handelt rücksichtslos, selbstgerecht und unsolidarisch. Ich muss allerdings einräumen, dass ich bei der Zeile: „Egomaninnen unterwandern demokratische Gesellschaftsstrukturen” spontan an Baerbock, Lindner, Habeck und das alte Wanst-Jojo Fischerjockel dachte (für den, nebenbei, die witzige Bemerkung von Anton Kuh zutrifft, er sehe aus wie eine alte Frau, die wie ein alter Mann aussieht).
„Platz 2: Sozialtourismus – Der Begriff suggeriert, dass Einwander*innen vor allem wegen Sozialleistungen kämen.”
Dabei kommen sie wegen Beethoven, Weihnachten und der blonden Joggerinnen!
„Platz 4: Klimakleber – Einprägsame Alliteration, die an Verächtlichkeit kaum zu überbieten ist. Ein knappes Sprachetikett für Menschen, die ungeachtet ihrer Ziele auf die Protestform reduziert werden.”
Das galt aber für die RAF-Aktivisten nicht minder!
So wie das sogenannte „Unwort des Jahres” stets das Wort des Jahres ist – etwa „Lügenpresse” im selben Umlauf, als Claas Relotius CNN-„Journalist of the year” wurde –, so beschreiben die hier gelisteten Floskeln exakt das, was sie meinen, und nichts außerdem. Freiheit ist immer nur: Freiheit, also das Gegenteil von Kollektivismus, Sozialismus, Kommunismus, Volksgemeinschaft, Umverteilung, Nivellierung, Staatsfrömmigkeit, Herdentrieb; die meisten Einwanderer kommen wegen der vergleichsweise üppigen Sozialleistungen nach Deutschland; gäbe es anderswo mehr, gingen sie dorthin; die Klimakleber sind übergeschnappte Pubertierende diversen Alters und Geschlechts, die sich irgendwo ankleben, weil sie glauben, dass sonst der Planet überflutet wird und gleichzeitig verbrennt.
Das lässt sich steigern, Genossen, sogar ins beinahe Provokative. Wie wäre es mit: „Björn Höcke spricht vom ‚Denkmal der Schande’, und alle drehen durch”?
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Hier spricht der Sponsor.
Fundstücke im Wortsinn. Eiserne Öfen. Russische Machart.
Ein Scheunenfund: Reste russischer Armeebestände aus den östlichen Bundesländern. Kanonenöfen aus gegossenem Eisen, hergestellt Mitte des 20. Jahrhundert. Ihre Wandstärke von 7 bis 10 mm und ihr Gewicht von ca. 65 kg gebieten Respekt. Richtig sympathisch werden sie, wenn im Innern das Holzfeuer bollert, zunächst den Ofen und seine Kochfläche und dann die Umgebung durchwärmt. Der Brennstoff sollte Holz, kann aber auch Kohle sein. Wir haben den massiven Korpus sandstrahlen lassen, was ihn zwar nicht dauerhaft schützt, aber vom Rost befreit und bei Bedarf für den Auftrag von hitzebeständigem Lack vorbereitet hat. Im Haus hat der Ofen nichts zu suchen, aber unter den angenehmen Bedingungen eines kühlen Vorfrühlingsabends oder den weniger angenehmen eines stromlosen eiskalten Wintertages tut er auf der Terrasse, im Garten oder auf dem Balkon gute Werke als Spender von Wärme sowie als Außenherd: mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zur Tee- und Glühweinzubereitung, mit massivem Steakgrill oder großer Bratplatte sowie zum Kochen mit unseren gußeisernen Woks aus Kasachstan. In unseren Ofen-Paketen erhalten Sie die Erweiterungen günstiger.
Da Sie als Klonovsky-Leser dem Klonovsky-Verleger prinzipiell sympathisch sind, gewährt Ihnen die Thomas-Hoof-Gruppe einen Rabatt von fünf Prozent (außer bei Büchern). Bitte bei der Bestellung einfach den Code „Actadiurna5“ eingeben.
(Das war eine Anzeige.)
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Die SED-Genossen hatten noch kapiert, dass ungefähr die Hälfte der Leute wegen ihnen säuft, weswegen sie sich um die Alkoholversorgung der Werktätigen wie um wenig sonst kümmerten.
Ihre Verachtung für das Stimmvieh, das nicht grün wählt, zeigen sie durch beharrliches Kitzeln an jenen Hirnregionen, die für die Wahrnehung von kognitiver Dissonanz zuständig sind.
Auch wenn die meisten dieser Figuren gar nicht wissen, was das ist.
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Wenn jemand es schafft, einen Weltumbauplan als „Verschwörungstheorie” zu brandmarken, den dessen Urheber zuvor als Titelgeschichte im bekanntesten Nachrichtenmagazin der Welt veröffentlicht hat, wäre das nicht eine besonders fabelhafte Verschwörungstheorie – also Verschwörungspraxis?
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Wir haben momentan zwei Bundesminister, die sehr anschaulich den Unterschied zwischen Gehirnverkalkung und Gehirnerweichung verkörpern. Für Version eins wirft sich die sogenannte Verteidigungsministerin, die einer weitere Probe ihrer offenkundig bolzenfest arretierten Indolenz vermittels eines Silvestergrußvideos abgab, ins multimediale Gefecht, für Version zwei selbstverständlich unser coram publico täglich ein bisschen irrer werdender sogenannter Gesundheitsminister.
Manchmal denke ich, dass man diese Figuren nur als Kontrastpersonal ins Amt gehoben hat, damit unsere sprachbehinderte Globalistenmarionette aus dem Völkerrecht und der unrasierte Kinderbuchautor mit denselben Direktivenerteilern im Vergleich dazu sogar beinahe kompetent wirken.
Natürlich im beständigen Zusammenspiel mit unserer Wahrheitspresse.
Fehlt da nicht jemand bei der Höhenflugschau?
Der stern war mal ein linkes publizistisches Freikorps, wenngleich allzeit ohne Feindberührung. Heute versammeln sich dort die journalistischen Groupies der Grünen, die für die Zeit nicht intellektuell genug sind.
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Netzfunde zum kreuzweisen Meditieren.
Welcher recht hat, weiß ich nicht,
Doch es will mich schier bedünken,
Dass der … und der …,
Dass sie alle beide stinken.
(Heine)