„Frisch gemessert” heißt eine Standardüberschrift bei Danisch. Mit einer derart unseriösen Schlagzeile würden sie beim Spiegel nicht einmal komplett erfundene Geschichten überschreiben!
Das Mädchen ist „gestorben”. An der Hamburger Relotiusspitze beten sie nun (auf ihre Art), dass der Täter, a) kein Messer benutzt und b) keinen speziellen daseinsveredelnden Hintergrund hat. Ich bete (auf meine Art) mit, habe aber wenig Hoffnung – und wüsste auch nicht, was für eine. Die armen Mädels.
Was ein richtiger Einmann ist, der greift zwei Teenager auch ohne Waffe an. Allerdings hat ein Augenzeuge dem SWR berichtet, er habe ein Mädchen „blutend am Boden mit einer riesigen Stichwunde im Bauch” gesehen, das andere „hatte Verletzungen unterhalb der Brust, eine Stichwunde”. Kann aber auch eine Art Bad Kleinen-Zeugenaussage sein.
Andernorts liest man, bei dem benachbarten „Wohnhaus” habe es sich um ein Asylbewerberheim („Flüchtlingsunterkunft”) gehandelt, also um ein Wohnhaus. Wenn Sie flüchten, während Ihnen die Polizei auf den Fersen ist, weil Sie gerade jemanden umgebracht haben, würden Sie auch nicht so genau hinschauen, wohin Ihre Füße Sie tragen. Womöglich hoffte der Einmann auch, dort so etwas wie Gleichgesinnte zu finden.
Immerhin: Gefahr für die Bevölkerung besteht, bis zum nächsten Mal, nicht. Für die benachbarte Grundschule bestand ebenfalls keine.
Einmann würde doch nie Grundschüler angreifen! Aufs Ganze gesehen war die Sache wohl nur halb so wild. Weshalb die Meldung, ins Versöhnlich-Sachliche wechselnd, schließt (wenn ein Flugzeug entführt wird, will der Leser schließlich auch wissen, welche Flügelspannweite es hat):
Und nun lebt eben ein Mensch weniger in Illerkirchberg. Dafür kommen ja ständig neue dazu.
Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen!
PS: Die Polizei bat darum, „keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten”. Sonst könnte es nämlich passieren, dass morgens das LKA bei Ihnen anklopft, Sie Hetzer, und Ihre elektronischen Geräte beschlagnahmt. Und dem Verdacht Vorschub leisten, das können gewisse Goldstücke schon selbst.
Vielleicht aber lässt sich die Bundesregierung einmal herbei, der Bevölkerung mitzuteilen, ab welcher Opferzahl ein Generalverdacht zumindest vage gehegt werden darf? Nur so als Richtlinie gegen einen verfrühten Vorschub?
PPS:
PPPS: Gegen AfD-Mitglieder, Ungeimpfte, „Querdenker”, Donald-Trump-Wähler und verschwörungstheoretische Ratten darf selbstverständlich weiterhin ein Generalverdacht gehegt und öffentlich zum Ausdruck gebracht werden.
Die Frage, wer die Mörder ins Haus ließ, ist schlimmer als der Tod.