Roger Scruton
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Es sind zuletzt immer die Frechheiten des Juste Milieu...
… die zu den Revolutionen führen.
Zitat: „Als Aufsteiger des Jahres wurde Justizminister Marco Buschmann (FDP) ausgezeichnet. SPD-Chef Lars Klingbeil wurde zum Strategen des Jahres gekürt.” Von wem? Ach so: vom Magazin „Politik und Kommunikation” und der Quadriga Hochschule.
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„Wir werden niemals Ursache und Wirkung verwechseln”, erklärte der beharrliche Ursache-und-Wirkung-Verwechsler Robert „Putin-ist-schuld-an-der-deutschen-Energiekrise-und-die-AKW dürfen-nicht-dauerhaft-am-Netz-bleiben” Habeck auf dem sogenannten Parteitag der Grünen. Viele seiner Genossinnen erlebten Anfeindungen, fuhr Habeck in weiterhin beharrlicher Ursache-Wirkungs-Verkehrung fort, „weil wir für all das stehen, was Putin und seine deutschen Trolle hassen.”
Das sind gar keine Trolle. Die können nur ihre Energierechnungen nicht mehr bezahlen. Ob nun Privathaushalte, Bäckereien oder ganze Branchen wie die unter den Strompreisen ächzende Chemie-Industrie.
Nehmen wir diese prachtvollen Exempel aus der Hauptwerbeagentur der Grünen.
Trotten die Kälber.
Liefern sie selber.
(Freund ***)
Diese Theorie scheitert an dem einfachen Denkfehler, dass sich die goldenen 20 Prozent der Männer für 80 Prozent der Frauen interessierten. Dass vier von fünf Männern Versager sind, weil sie keine Familie mehr ernähren können, trifft auch nicht zu, kann aber unter einer grünen Regierung eines Tages Wirklichkeit werden, doch nimmermehr, nicht durch exzessives Fitnesstraining und plastische Chirurgie, auch nicht durch Psychopharmaka und Alkohol, werden für einen Mann vier von fünf Frauen begehrenswert. Tatsächlich ist es so, dass 100 Prozent der Kerle an, sagen wir, zehn Prozent der (geschlechtsreifen) Frauen interessiert sind, aber diese zehn Prozent unter den besten allenfalls fünf Prozent der Männer verteilt werden, während der minder attraktive Mehrheitsrest sich paart oder nicht, aber irgendwann notgedrungen mit einem als passabel empfundenen Lebensmenschen arrangiert, um Kinder zu zeugen oder wenigstens nicht allein alt zu werden. Deswegen findet ja auch, wie es so schön heißt, jeder Topf seinen Deckel – es werden weniger, das stimmt schon, die Möglichkeit des Singledaseins, die erotischen Optionen der Technik und eine allgemeine Degeneration sorgen dafür –, und die 0,1 Prozent der wirklichen Alphamännchen greifen seit jeher die meisten der wirklich attraktiven Frauen ab. Das patriarchale Institut der Ehe gestattet ihnen freilich nur eine jeweils aktuelle bzw. offizielle Gemahlin, die Polygamie vollzieht sich im Westen gemeinhin in Etappen oder heimlich, so dass eine Reihe ehemals attraktiver, aber nicht mehr junger Frauen am Ende ihrer fruchtbaren Jahre vor der Wahl zwischen Einsamkeit und Beta-Männchen stehen.
Ich frage mich freilich, wo die Autorin und Thesenaufstellerin eigentlich lebt; die weibliche Wahl gilt außerhalb gewisser Adelsfamilien im Abendland ja schon seit Jahrhunderten, bei eingeschränktem Angebot durch die weiland waltende geringe Mobilität. Nach meiner Ansicht gründet die jahrhundertelange und jetzt an ihr Ende gelangte wirtschaftliche und geistige Überlegenheit Europas in erheblichem Maße auf der exponierten Stellung der Frau; das gesellschaftliche Ritual vollzog sich mit der Dame im Mittelpunkt, und die Konkurrenz der Männer um die Frauen befeuerte die Entwicklung der Wirtschaft, der Wissenschaften, der Künste.
Es gibt ein echtes Brot, das einen Namen wie im Märchen trägt: Allenfalls dem wunderlichen Namen nach bekannt und stets unterschätzt ist der münster- und emsländische Pumpernickel. Es ist, sagen wir mit ebensoviel Lokalpatriotismus wie Überzeugung, das beste Schwarz- und Vollkornbrot weltweit. Aus einem 24stündigen Backprozeß wächst ihm (durch natürliche Karamelisierung) eine leichte Süße zu, die zusammen mit dem runden Brotgeschmack eine unvergleichliche Vollmundigkeit ergibt. Bei uns entfaltet sich der Pumpernickel nach zwei Seiten: Ein geborener Geselle ist der Schinken, der auf dick gebuttertes Pumpernickel kommt. Dieses ersetzt aber auch den Kuchen, wenn es nachmittags, wiederum dick gebuttert, entweder allein oder im Sandwich mit einem guten Münsterländer Stuten einer fruchtigen Marmelade als Unterlage dient. Da man nicht weiß, wie lang wir einander noch elektronisch erreichen, empfehlen wir das Vorratspaket.
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(Das war eine Anzeige.)
PS: Ich esse just in diesem Moment ein Sandwich aus Käse und dem besagten Pumpernickel, und ich kann versichern: Es mundet trefflich!
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Immerhin standhaft blieb der sogenannte Pop-Titan.
Die Plattform t‑online, eine Art Lügenprimus inter pares, framt den Braven mit der Behauptung, es herrschte „Empörung” über seine Äußerung, während das Saalpublikum ihm in Wirklichkeit lautstark applaudiert hatte und die organisierte Empörung des Twittermobs erst danach einsetzte. Auch der ukrainische Boxer, quatsch, Boxende, also emeritierte Boxende („Ex-Boxende”) Wladimir Klitschko rügte den Dieter mit den Worten: „Ist dir egal, wenn bei uns Menschen sterben? Ist dir egal, dass Putin unser Land mit Raketen zerstören will? Ist dir egal, dass wir einen Genozid gegen alles Ukrainische erleben?”
Statt des „Titans” antwortet jetzt mal Odysseus.
Deutschland hat Hunderttausende ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, beherbergt und nährt sie, darunter waschechte Afrokrainer. Deutschland schenkt der Ukraine Geld und Waffen, hat also schon viele Millionen oder Milliarden in diesen Krieg investiert, und seine diplomatischen Vertreter verurteilen Putins Angriffskrieg bei jeder Gelegenheit. Aber woher Deutschland seine Energie bezieht (um auch weiterhin solidarisch sein bzw. ausgenommen werden zu können), geht die Ukrainer einen, sie wissen schon was, an.
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Wenn sich Regierung und Regierungspresse zum Paarlauf vereinen, bleibt kein regierungsfrommes Auge trocken. Auch der Süddeutsche Beobachter lässt enthusiasmiert die Frontfanfare ertönen:
Nun fällt unsere Schildmaid leider zwischenzeitlich für den Widerstandskampf gegen rechts aus, marschiert aber im Geiste in den antifaschistischen Reihen mit. Falls Sie das, geneigte Leserin, mit der „Kritik an Lauterbachs Politik” nicht schnallen: Die Reichsnotsirene im Hauptamt für Tätervolksgesundheit trötete nach Margaretes Ansicht noch nicht laut genug. Sie können heute als Woker ja nur auffallen, wenn sie die woken Ansichten noch radikaler ausschreien als alle zum Vorschreien Zugelassenen neben Ihnen.
Wozu Masken im Freien führen, außer der Zerstörung des Immunsystems ihrer Träger? Nun, dazu:
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Fragen über Fragen.
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(Leser ***)
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Wo aber Gefahr ist, naht das Rettende auch.
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Unlängst lud mich der Filmemacher Imad Karim zum Gespräch; es geht um den Untergang des woken Reichs; wer zuschauen möchte, klicke bitte hier.