Habeck hat Härte befohlen!
***
Jemand sagte: „Das Problem ist, dass Russland nicht dadurch besser wird, dass der Westen im Arsch ist.”
***
Ein Wort zu meinem letzten Podcast mit Thomas Fasbender.
Meinungsverschiedenheiten sind in Ordnung, ich habe dauernd welche mit mir. Auch die Zusendung von Links mit dem Hinweis, dass dort wirkliche Durchblicker und Wahrheits-Siegfriede ihre Erkenntnisse mitteilen, akzeptiere ich als entschiedener Nichtdurchblicker. Aber dass mein Gast in den Kommentarspalten beschimpft wird, geht zu weit. Die Acta diurna sind ein liberaler Ort – liberal im Sinne der Liberalität, nicht des Liberalismus –, und ich pflichte Edward Teller bei, der in einem Interview die Frage, was das Böse sei, beantwortet hat mit: die Überzeugung, recht zu haben.
„Was mich sehr gestört hat”, schreibt Leser ***, „waren die z.T unterirdischen Kommentare der Zuschauer, vielleicht ist es besser diese während des Gesprächs nicht mehr mitlaufen zu lassen.” Das würde freilich zum einen dem Gettr-Grundsatz widersprechen, im Gegensatz zu anderen Plattformen eben nichts zu löschen und niemanden zu sperren, zum anderen liefe es darauf hinaus, dass die zivilisierte Mehrheit wegen einer Handvoll Trolle bestraft würde und ich nicht in Kontakt zu den Zuhörern treten könnte.
Die deutsche Öffentlichkeit erzeugt einen gewaltigen Druck, im Ukrainekonflikt Partei zu ergreifen, was in einem Krieg ja auch ziemlich normal ist. Aber ich lasse mich nicht dazu nötigen. Ich verstehe beide Seiten, und ich verstehe beide Seiten nicht. Ich habe nur entschieden etwas dagegen, dass Deutschland die Rechnung für anderer Mächte Kriege zahlen soll.
***
„Frau Strack-Zimmermann, die fleischgewordene verbale Mobilmachung.”
(Leser ***)
***
Themenwechsel.
Gute Brüste:
Schlechte Brüste:
Die übliche kognitive Dissonanz der Linken. Dabei ist das Foto so selbsterklärend wie überzeugend.
Das Oktoberfest ist eine Saturnalie der Heteronormativität, der Lebenslust und der Integration von Allen und Jedem; es wird massenhaft Fleisch verzehrt, Bier getrunken, hemmungslos geflirtet, ja es werden sogar sexistische Lieder gegrölt, und niemand macht sich ein schlechtes Gewissen daraus; die Besucher, egal welcher Nationalität und Hautfarbe, hüllen sich in die traditionelle bayrische Tracht, und der kollektive Rausch stellt in den Festzelten temporär jene klassen- und völkerübergreifende Gleichheit her, von welcher unsere bis in die Bandscheibenschäden dünkeldurchtränkten Bessermenschen immer nur plappern; nicht zuletzt ist die Wiesn eine Bargeldzone. Die Brustverberger:*_Innen jederlei Geschlechts bei der Zeit und all ihre Kollegen auf den redaktionellen Fortschrittsstrichen haben also hinreichende Gründe, die Münchner Großkirmes neidisch zu verabscheuen. Gönnen wir ihnen das geifernde Vergnügen, sie haben ja, außer den Wonnen der Rechthaberei, kaum andere. Prosit!
***
„Diese 68er wären glühende Nazis geworden, wenn ihre Väter den Krieg gewonnen hätten.”
„Das waren doch Nazis.”
(Dialog in einem der blau kontaminierten Gemächer des Bundestages.)
***
Findet die FAZ.
Zitat: „Die Angeklagten, zwei szenebekannte Neonazis, hatten 2018 nach einer Verfolgungsjagd im Auto im nordthüringischen Fretterode einem Journalisten mit einem Schraubenschlüssel den Schädel eingeschlagen, dessen Kollegen mit einem Messer ins Bein gestochen, eine Kamera samt Speicherkarte gestohlen und das Auto der Reporter demoliert. Das Urteil dafür lautete nun 200 gemeinnützige Arbeitsstunden für den einen sowie ein Jahr auf Bewährung für den zweiten Angeklagten.
Geradezu sprachlos aber macht, wie die Vorsitzende Richterin das Strafmaß begründete: Die beiden Journalisten seien nicht als solche zu erkennen gewesen, vielmehr seien die Angeklagten wohl davon ausgegangen, dass es sich um Vertreter der linken Szene handelt. Und auf die darf man sich nach Ansicht des Landgerichts Mühlhausen offenbar stürzen mit Gebrüll, ohne dass das nennenswerte Folgen hätte.”
Das niedrige Strafmaß wirkt in der Tat skandalös, aber die Begründung der Richterin nun gerade nicht. Wie ich vor kurzem hier dargelegt habe, findet speziell im Osten ein regelrechter Krieg zwischen Links- und Rechtsextremen statt, der von den Linken mit erheblicher Brutalität bis in die Wohnungen der Rechten getragen und von Medien wie der FAZ skandalös beschwiegen bzw. vereinseitigt wird. Die Vermutung, man habe es mit gewalttätigen Vertretern des gegnerischen Lagers zu tun, kann diese Tat durchaus motiviert haben – ich kenne die Einzelheiten nicht. Dass linke Journalisten mit der Antifa sympathisieren oder direkt mit ihr verfilzt sind, ist bekannt; vielleicht waren sie vorher mit Antifa-Leuten unterwegs („Recherche”), vielleicht war ein habitueller Unterschied tatsächlich nicht zu erkennen.
***
Hier spricht der Sponsor.
Unter diesem Motto werde ich fürderhin im Kleinen Eckladen jene Werbung platzieren, die zuvor an Beginn und Ende der Einträge stand. Es bleibt ein- und derselbe Werber. Zur Thomas-Hoof-Gruppe gehört zum einen der Manuscriptum-Verlag, in dem ich veröffentliche, zum anderen kann ich für dieses Unternehmen mit dem guten Gefühl werben, ausschließlich Produkte von hoher Qualität zu offerieren. Und last but not least ist es tatsächlich mein Sponsor.
Ich esse meine Käfer nicht, Nein, meine Käfer ess‘ ich nicht…
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA, die zu den Gen‑, Biotech- und Food-Multis ebenso rege Beziehungen unterhält wie die für Gesundheit zuständige ECDC zur Pharmaindustrie) hat nun mit Mehlwürmern, Heuschrecken, Grillen und Fliegen die Nahrungskonkurrenten als Lebensmittel freigegeben. Auf den Märkten geht’s schon los, aber die Multis überlassen die Marktvorbereitung vorerst woken Start-Ups: „Essento zeigte Bio-Falafelbällchen aus Schweizer Mehlwürmern und gewann damit einen Innovation Award.“ Und – man glaubt es kaum – Soylent ist tatsächlich auch dabei („Soylent Products Fit Your Lifestyle“). Von der industriellen Nahrungsmittelproduktion also ohne Umwege zurück ins vorkulturelle Sammlertum? Falls Sie keine Mehlwurm-Falafel essen wollen, finden sie vielerlei Besseres unter diesem Link.
Da Sie als Klonovsky-Leser dem Klonovsky-Verleger prinzipiell sympathisch sind, gewähren wir Ihnen einen Rabatt von fünf Prozent. Bitte bei der Bestellung einfach den Code „Actadiurna5“ eingeben.
(Das war eine Anzeige.)
***
Apropos.
Man stelle sich vor, was los wäre, wenn die Schwefelpartei ein Zeugungsverbot für Migranten forderte (was Peta im Übrigen damit ja tut)! Außerdem wird uns doch seit Jahren eingebimst, dass Geschlecht eine Zuschreibung krimineller Hebammen und Geburtsmediziner ist. Was machen die eigentlich mit den Kerlen, die sich zu Frauen erklären? #transcarnivoren
***
Les adieux.
PS: Leser *** sendet mir diese Korrektur.
***
Sachdienlicher Hinweis zur heutigen Abendgestaltung.
Nachzuhören hier.
***
„Über die Hauptverkehrsstraßen sind ziegelrote Spruchbänder mit dem Slogan ‚Der Kampf gegen Hunger und Kälte ist unser Krieg’ gespannt worden. Ist das eine pazifistische Erklärung? Oder kann man den Deutschen nur dadurch begeistern, dass man von ‚Krieg’ redet, und sei es der Krieg gegen die Kälte? …
Letzten Sonntag war der Tag des Eintopfgerichts. Um mit gutem Beispiel voranzugehen und um dafür Propaganda zu machen, legen die Honoratioren der Stadt Wert darauf, dieses Essen öffentlich an vor der Oper aufgestellten Tischen einzunehmen.”
(Denis de Rougemont: „Journal aus Deutschland 1935–1936“)