Wie manche von Ihnen vielleicht bemerkt haben, endet das „Gedächtnis” der Acta plötzlich (und unerwartet) mit dem Jahresbeginn 2022. Frühere Beiträge lassen sich nicht mehr aufrufen. Dafür bin ich Ihnen eine Erklärung – nicht wirklich, aber irgendwie doch – schuldig.
Ich habe mich zu dieser offline-Schaltung von zuletzt verfügbaren vier Jahrgängen entschlossen, weil auch bei den von mir inzwischen bevorzugt praktizierten screenshots die Frage der Bildrechte ungeklärt ist. Bei einer abfotografierten Zeitungsseite mit deutlich erkenn- und zuordenbarem Foto wäre es immerhin theoretisch möglich – ein Problem für die Juristen in der Runde –, mir ein Honorar in Rechnung zu stellen, denn ich verbreite dieses Bild ja tausendfach weiter. In den ersten Jahren habe ich hier noch ganz naiv Fotos veröffentlicht, etwa die legendären Monatsendfiguren, bis mir klar wurde, dass irgendwann für jene, die mit einem copyright versehen sind, Rechnungen eintrudeln könnten (eine kam auch, ausgerechnet für ein Konterfei von Klaus Schwab). Da es eine Reihe von Leuten gibt, die mir übel wollen und über viel Zeit verfügen, weil sie in der Regel staatlich alimentiert werden, wäre es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sich jemand ans Ermitteln, Sammeln und Melden gemacht hätte. Dann müsste man einen Anwalt bezahlen etc. pp.; jedenfalls könnte so etwas teuer werden.
Ich werde also fürderhin auf Fotos, bei denen auch nur die Möglichkeit einer copyright-Verletzung besteht, komplett verzichten, sie folglich auch nicht durch screenshots und tweets reproduzieren. Damit nehmen die Acta ihren zuletzt fast im Übermaß reproduzierten „Iconic turn” (Hubert Burda) zurück und werden wieder textlastiger. Würde ich eine Zeitschrift produzieren, fände sich darin eine ausschließlich von Fotos schöner Frauen unterbrochene Textwüste; davon waren die Acta aus dem nämlichen Grund aber auch bisher meilenweit entfernt.
Sollte ich Zeit und Muße finden – was wenig wahrscheinlich ist –, werde ich die zurückliegenden Jahrgänge Monat für Monat durchgehen und alle screenshots herausnehmen, die sich auch nur ahnungshalber mit ungeklärten Bildrechten in Verbindung bringen lassen, um die Seiten dann wieder freizuschalten. Wirklich nötig ist es freilich nicht, weil ja parallel die Buchversion mit dem Extrakt der Notate von 2012 bis 2019 existiert und im Juni noch die Sammlung der Jahre 2020/2021 erscheint. Sollte indes jemand dringend Zugriff auf einen bestimmten Eintrag begehren, der nun nicht mehr zugänglich ist, bitte ich um eine Mail; ich kopiere ihn dann und versende ihn, ohne Bilder natürlich …