„Der Haß ist eine Arznei gegen die Langeweile. Daher erscheint in bewegten Zeiten die Zeit nicht lang.”
Cioran
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Immer wenn man denkt, das Zeitalter der Aufklärung liege irgendwo zwischen Königsberg und Neandertal hinter uns, kommt von anderswo ein Lichtlein (Enlightenment!) her. Die SPD-Pressestelle Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) informiert:
Und ungeimpfte AfD-Wähler erst! Ich hoffe, dass uns Folgeumfragen auch über Ernährungsgewohnheiten, Urlaubsziele, bevorzugte Sexualpraktiken, Ritualmord- und Brunnenvergiftungsgeneigtheit der Ungeimpften aufklären.
Leider gehen die Rotfunker bei der Auswertung der anspruchsvollen empirischen Studie selbst einer Verschwörungstheorie auf den Leim.
Bislang haben sogar die Aluhuträger lediglich behauptet, dass eine Gehirnwäsche die Impfung bewirke und nicht umgekehrt!
(Der im Gegensatz zu mir anscheinend unermüdliche Alexander Wallasch hat einmal nachgeschaut, wer hinter der Studie steckt.)
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Als ein zwar vom Coronavirus, Heeresgruppe Delta, für drei Tage beinahe ins Bett niedergestreckter, aber doch eben ungeimpfter Solidarpaktverweigerer und damit nolens volens covidiotischer Schwurbler lese ich solche inzwischen sogar von den Wahrheits- und Qualitätsmedien verbreiteten Meldungen mit einem gewissen grimmigen Behagen (aber ohne Häme!).
Der verlinkte ARD-Beitrag ist jener.
Zu Wort kommen eine immerhin einstige Halbmarathonläuferin, die seit der Impfung im Rollstuhl sitzt, eine bis heute berufsunfähige Ärztin, die nur anonym über ihre Herzbeutelentzündung nach dem Pieks spricht, weil sie Angst vor kollegialer Ächtung hat (ich schlage vor, die Kombination kollegiale Ächtung als herzallerliebst deutsch ins Grimmsche Wörterbuch aufzunehmen), sodann der Autor der zitierten Charité-Studie, ein Anwalt, der 210 Mandanten mit schweren Impfschäden vertritt („täglich werden es mehr”), sowie ein Hausarzt der „aktuell über 150 Patienten” betreut, die durch die Impfung erkrankt sind.
PS: Leser *** fürchtet, „dass die ARD selbst jetzt noch nicht von ihrem ‚die Wirksamkeit ist unbestritten’ herunter kommt. Vielleicht sollten wir der ARD helfen, die nun höher geschätzten Schäden besser ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. 0,8% klingt doch immer noch recht niedlich. Misst man jedoch mit derselben Elle, die seit zwei Jahren für die Wasserstandsmeldungen aus Panikhausen verwendet werden, müsste man von einer Inzidenz von 800 reden. Wenn das nicht reicht, um die Impfzentren zu leeren und die Anwaltskanzleien zu füllen, ist meinen Landsleuten wohl nicht mehr zu helfen.”
PS: Leser *** moniert, die Charité selbst distanziere sich inzwischen von der Studie des Charité-Professors, sie sei „wissenschaftlich nicht haltbar” (sogar die impfskeptische Zeit schreibe das); „Meldungen, die einen mit (grimmigem) Behagen erfüllen, sollte man besonders genau überprüfen, sonst leidet u.U. die eigene Glaubwürdigkeit.”
Pardon, aber um Studien zu überprüfen, habe ich nicht die nötige Manpower; ich kommentiere, was vorliegt bzw. bei mir eintrudelt. Wenn sich die Zahlen als übertrieben, nicht hinreichend belegt, ja unseriös herausstellen, heißt das ja, dass sie sich bestens in den Gesamtkontext Corona einfügen, in dem praktisch jede Zahlenangabe übertrieben, nicht hinreichend belegt, ja unseriös ist. Wir wissen nicht einmal, wie viele Menschen in Deutschland tatsächlich an diesem Virus gestorben sind. Bei den Impfneben- und ‑langzeitnachwirkungen genügt mir die Tendenz. Offiziell gibt es keine. Es gibt Zigtausende. Ende der Durchsage.
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Zur Erinnerung.
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Nun hängt alles an Putin!
(Falls Knecht Ruprecht Polenz, dem die uneigentliche – im Volksmund: ironische – Rede nicht geläufig ist, das liest: Das hat unsere Reichsnotsirene natürlich nicht wirklich verkündet. Aber klar, ein milderer Verlauf bleibt auch im Weltkriegsfalle ein milderer Verlauf.)
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Überall fallen Propagandakartenhäuser in sich zusammen.
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Verschwörungstheorie hin, Verschwörungspraxis her: Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Leute nicht geschmiert sind; irgendetwas müssen sie doch davon haben.
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Höhepunkte der Willkommenskultur.
Die letzte Schießerei dieser Größen- oder Rangordnung liegt in der schnuckeligen Ruhrpottmetropole nun schon 77 Jahre zurück, hing aber ebenfalls mit siegreichen Ausländern zusammen (9. US-Armee). Der Satiriker Herbert Reul, der in NRW als Innenminister auftritt – das ist der Scherzkeks, der einst augenzwinkernd sagte, seine Polizeibeamten schützten sich vor Messerstechern (und Stecherinnen) mit Schutzwesten, und der Normalbürger müsse solche bunten Zeitgenossen ja nicht so nah an sich heranlassen –, beruhigt die Einwohner bzw. Insassen der Stadt nun mit der Auskunft, dass die Gesamtlage Duisburgs trotz der seltenen Schüsse zuletzt immer besser geworden sei.
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Womöglich noch zum Vorigen.
Ich wüsste ja zu gern, was das für „Kinder bzw. Jugendliche” sind. Wie auch in diesem Fall Ende März:
Handelt es sich bei der Formulierung „mit Wohnsitz in München” um eine sogenannt salomonische?