Haben Sie auch schon darüber nachgedacht, dass wir womöglich gerade den „letzten Tagen der Menschheit” (Karl Kraus) beiwohnen?
Was sollte die NATO nach Meinung des Schachgroßmeisters eigentlich tun? Die Wehrmacht in die Ukraine schicken? Moskau und St. Petersburg bombardieren?
Wenn der Chor dieser Wahnsinnigen lauter wird, wer weiß, dann erleben wir den Atomkrieg ja doch noch.
Bislang hat es gottlob den Anschein, als habe man in Washington, Paris, Berlin und in der NATO-Zentrale noch alle fliegenden Untertassen im Schrank.
Man soll den Krieg nicht eskalieren – dann bleibt von der Ukraine nichts übrig –, sondern sofortige Waffenstillstandsverhandlungen führen; die Ukraine garantiert, dass sie keinem Bündnis beitritt; in den russisch besiedelten Gebieten finden unter UN-Aufsicht Volksabstimmungen über die Zugehörigkeit zu Russland oder zur Ukraine statt. Das mag bitter sein, aber es ist besser als ein endloses Gemetzel.
Fiat Völkerrecht et pereat mundus? Das Völkerrecht hat für Großmächte noch nie gegolten. Wer will den Weltuntergang wagen für das Recht der Ukraine, der NATO und der EU beizutreten?
PS: Freund ***, gebürtiger Ukrainer, widerspricht. Putins Truppen, erklärt er, haben bereits so viele Zivilisten getötet und vertrieben, so viele zivile Gebäude zerstört, dass selbst alle prorussischen Ukrainer, die er kennt, nicht mehr im russischen Machtbereich wohnen wollen. „In Charkov haben 70 Prozent für prorussische Parteien abgestimmt – glaubst Du, irgendjemand von denen will noch etwas mit den Russen zu tun haben nach diesem Krieg, egal wie er ausgeht?” Er sehe nur zwei Optionen. „Entweder die Russen inszenieren einen Machtwechsel, oder sie müssen das Gebiet, das sie erobern, neu besiedeln mit Leuten aus Sibirien; dort wird kein Ukrainer mehr wohnen wollen, die Bevölkerug wird nicht dableiben oder zurückkehren.”
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Wie schön, wenn man seriös informiert wird.
Und politisch seriös geführt.
Deutschland nimmt jetzt auch die syrischen, afghanischen und somalischen Ukrainer auf!
Warum sollte ’schland schließlich einen Unterschied machen?
Merke: Wenn ein Land Millionen Migranten aufnimmt und solide durchalimentiert – nach wie vor jährlich eine neue Großstadt –, bezeichnet das staatlich solide durchalimentierte Wahrheitsfernsehen das als „Abschottung”.
Nachdem der brave Michel und manche gelegentlich zwecks Willkommensdankabstattung ins Gebüsch gezerrte Micheline mühevoll gelernt haben, dass echte Flüchtlinge männlich, afrikanisch bzw. levantinisch sind und sich im waffenfähigen Alter befinden, erfordert es natürlich ein gewisses Umlernen, sich auf ukrainische Frauen und Kinder einzustellen (die am Ende womöglich noch arbeiten und ihre Rechnungen selber bezahlen wollen).
Vor zwei Tagen zitierte ich ausführlich einen Übermedien-Autor, der die Ansicht vertrat, so etwas wie Kulturkreise und daraus resultierende ethnisch-kulturelle Differenzen existiere gar nicht.
Warum dann diese Kritik am Freistaat?
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Rückblende.
Der polnische Außenminister Grzegorz Schetyna hatte damals eine bizarre Begündung.
Die 1. Ukrainische Front bestand keineswegs vorwiegend aus Ukrainern, sondern dort dienten auch Russen, Tataren, Georgier usw. Sie wurde nacheinander geführt von Armeegeneral Watutin, Marschall Shukow und seit Mai 1944 von Marschall Konew – alles Russen.
Mit den Russen kann man’s ja machen, mögen sich die Herrschaften gedacht haben. Und nun haben wir den Salat.
PS: Geehrter Herr ***, das war nur ein Beispiel. Putin hat nicht die Ukraine angegriffen, weil er von der Auschwitz-Befreiungsfeier ausgeladen wurde. Wie witzig Sie sind!
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Ein Hamburger Humanistenblatt versucht sich auf dem Differenzierungslevel des Stürmers:
„Querdenker” „hassen” „die” „Kunst”; vier Falschaussagen in vier Worten. Am Rande, Genossen: Die „rechte Kulturfeindlichkeit” ist verglichen mit der linken nur ein Vogelschiss.
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Der Leser hat das Wort.
Eins.
„Der Ukrainekrieg erstickt nicht nur die ermüdende Coronapolitik, er lenkt auch zum Umdenken in der Energiepolitik ein, indem er nicht nur die ideologisch idiotische Politik der Grünen ad absurdum führt, sondern dabei ist, die gesamte verlogene 2015er Flüchtlingspolitik zu entlarven, indem er der europäischen Welt zeigt, wie eine Flüchtlingswelle aussieht, dass sie vorwiegend aus Frauen, Kindern und Alten zu bestehen hat, die sich nicht von Land zu Land schmarotzern, sondern beschämt sind, ihre Ansprüche geltend zu machen, ohne vorher ihre Pässe zu verlieren, weil sie damit zuletzt etwas opfern würden, was sie noch an ihre Wurzeln und Heimat erinnert.”
Zwei.
„Ich kann Ihren Ausführungen vom 4. März bzgl. des Ukraine-Konflikts in fast allem zustimmen. Gestatten sie mir jedoch zwei Anmerkungen:
– Das Durchschnittsalter in der Ukraine liegt nicht wesentlich niedriger als in der Bunten Republik. (41,2 vs. 44,5).
– Ich denke nicht, dass eine stärkere Anbindung der (Rest-)Ukraine an den Westen die von Ihnen beschriebene ‚Verbuntung’ nach sich ziehen würde. Schauen Sie auf das Gebiet der ‚Ehemaligen’ oder auf die ehem. Ostblockstaaten in der EU: Dort scheinen die zeitgenössischen Ideologien nicht auf fruchtbaren Boden zu fallen. Auch sind diese Staaten alles andere als beliebte Einwanderungsländer für Orientalen und Afrikaner.”
Drei.
„Ohne ‚whataboutism’: Warum haben wir nach dem türkischen Überfall auf Syrien nicht türkische Produkte aus den Regalen genommen, türkische Mitbürger beschimpft und türkische Geschäfte beschmiert? War das kein Angriffskrieg?”