Wenn es um die Scheidung der Guten von den Bösen geht, verhalten sich die meisten „Non-Binären” auf einmal wieder so binär wie ihre etwas behaarteren Vorfahren.
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Eine gängige Verschwörungtheorie lautet: Unser Land wird immer bunter.
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Vorgestern hörte ich in einer Zufallsminute in einer Sendung namens Plasberg – ich schwöre bei Allah, dass mein Weib es war, das die Fernbedienung zur Hand nahm, weil wir eine Kuschelpause einlegten, denn eher läuft ein Lauterbach zu den Querdenkern über, als das gefährlichste Virus der neueren Neuzeit von ihr oder meinem Jüngsten zu mir überspringt:
–, hörte ich also den Moderator sagen: „Nein es sind nicht alles Idioten, die da demonstrieren.” Kurz darauf präsentierte er eine Grafik, welche idiotinnensicher anhand verschieden gefärbter Kullern das Mengenverhältnis zwischen demonstrierenden bzw. spazierengehenden Querdenkern (Querdenkenden) und Geboosterten in Thüringen darstellte. Die Kugeln, welche die Querulanten symbolisierten, bildeten zur Erleichterung von Moderator, Talkgästen und Publikum nur ein marginales Grüpppchen, wobei Pingel mosern könnten, dass die Grafik die Zahl der Demonstranten vom vergangenen Montag in Höckistan (offiziell 17.000, also deutlich mehr) sämtlichen inzwischen Geboosterten dortselbst (den Zeitraum hielten die Staatsgrafiker nicht für erwähnenswert) gegenüberstellte.
Egal, des Resultat ist eindeutig, es demonstriert nur eine Minderheit, und um Minderheiten, das hat der brave Deutsche im Stahlbad des post-1968er Zeitgeistes und vor allem im Herbst 1989 auf den abendlichen Straßen einiger DDR-Städte gelernt, muss man sich in Deutschland nicht kümmern, geschweige auf sie hören. (Oder kennt jemand eine Minderheit, für die das nicht gilt? Genderistas? Lesben? Transen? Muslimas? Geflüchtete? Queere? Queere Geflüchtete? Neg – ligeeträger?) Zur berühmtesten und längst kanonisierten Demonstration der 68er im Anschluss an den Internationalen Vietnam-Kongress in Berlin am 18. Februar 1968 versammelten sich übrigens etwa 12.000 damalige Querdenker. Weil ihre politischen Erben wissen, was so eine Minderheit mittelfristig anrichten kann, haben sie beschlossen, dergleichen Anfängen zu wehren.
Die Teilnehmerzahl der ersten Massendemonstration gegen die bewährte SED-Herrschaft am 7. Oktober 1989 in Leipzig wurde auf lächerliche 10.000 bis 20.000 geschätzt. Im Mai desselben Jahres hatten fast alle wahlberechtigten Ossis ihre Stimme abgegeben und ca. 98,77 Prozent davon – es soll kleine Unregelmäßigkeiten gegeben haben, aber nicht so schlimm wie 32 Jahre später wiederum in Berlin – für die „Kandidaten der Nationalen Front” votiert. 12,3 Millionen gegen 15.000: Wer will, kann jetzt zur Veranschaulichung verschiedenfarbige Kugeln malen.
(Netzfund)
Aber Sie wollen doch nicht die heutige Bundesrepublik mit der DDR vergleichen?
Nicht nur mit der DDR, mit der gesamten neueren deutschen Geschichte. Es ist natürlich eine Binse, dass immer nur Minderheiten auf die Straße gehen, sogar in Frankreich, und selbst bei den wildesten Umstürzen, egal wo, bleibt die Mehrheit daheim. Gerade der deutsche Michel! Ruhe ist in Deutschland seit jeher erste Bürgerpflicht, der Deutsche ist der treueste Untertan, und er vertraut auf seine Regierung, zuweilen so lange, bis die Russen in der Tür stehen, sofern überhaupt noch eine da ist.
Sogar als die Stasi mitorganisierte, brachte sie im Osten nie die Bevölkerungsmehrheit auf die Straße – und im Westen erst recht nicht: Zur größten jemals in der alten BRD inszenierten Protestdemonstration – gegen den Nato-Doppelbeschluss am 22. Oktober in Bonn – versammelten sich 300.000 Teilnehmer in der damaligen Bundeshauptstadt. Also ein Hundertstel jener knapp 30 Millionen Deutschen, die bei der Bundestagswahl für diejenigen Parteien gestimmt hatten, die den Beschluss befürworteten (während die Grünen nur auf rund 700.000 und die Kommunisten auf 100.000 Stimmen gekommen waren).
Zumindest landesweit erreichen die heute intelligenterweise und gegen ganz andere Widerstände dezentral agierenden Queertreiber die Bonner Zahl, ganz ohne Hilfe von Diensten, Staatsparteien, GOs und Heinrich Böll.
1989 hatten die gefälschten Kommunalwahlen das Fass zum Überlaufen gebracht; diesmal könnte es sein, unkt ein Bekannter aus dem Höheren Staatsdienst, dass die gefälschten Zahlen der Ungeimpften auf Intensivstationen sowie die herbeigelogene Intensivbettennot die Rolle dieses chaostheoretisch so bedeutsamen Tröpfchens übernehmen und die versteinerten Verhältnisse des Corona-Regimes wenn schon nicht zum Tanzen, so doch wenigstens ins Schwimmen bringen.
Wird es nicht langsam Zeit, Genossen, dass die Agents provocateurs auf den Demos ihre Hitlergrüße zeigen?
Was aber Sie betrifft, Kameraden Querdenker & Schwurbler, lassen Sie sich nicht kirre machen, egal welcher Nonsens Ihnen sonst so durch die Rübe rauschen mag, Sie verteidigen die Bürgerrechte gegen einen anmaßenden, übergriffigen Staat, Sie retten die Ehre des Landes der Mucker, Maulkorbträger und feilen Mehrheiten.
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„Es gibt es nichts Widerwärtiges als die Majorität.”
Goethe
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Bemerkenswert, dass sich die Dompteure im Staatsmedienzirkus und ihre so herrlich meinungsmannigfaltigen Talkschaugäste plötzlich für die Mehrheit zu erwärmen beginnen, die sie andererseits nicht die Bohne interessiert, wenn etwa eine klare Mehrheit bei Allensbach das Ende der Meinungsfreiheit in Kein-schöner-Land-zu-dieser-Zeit beklagt, wenn eine deutliche Mehrheit sich gegen mehr Einwanderung (von ungebildeten kulturfremden Scheinasylanten) oder gegen das Gendern von Texten erklärt. Verglichen mit den „Querdenkern” ist die Gender-Lobby winzig, aber nach diesen Gesinnungspolizist:*Innen soll sich ein ganzes Land richten, da werden keine zweifarbigen Mengenvergleichskullern gemalt und den Zwangsgebührenzahlern im Abendprogramm verabreicht.
Apropos: Warum lassen sich die meisten Leute boostern? Aus Überzeugung, oder weil sie sonst gesellschaftliche Nachteile befürchten müssen? Warum haben die Zonis die „Kandidaten der Nationalen Front” gewählt? Aus Überzeugung, oder weil sie sonst gesellschaftliche Nachteile befürchten mussten? Nein, der DDR-Vergleich ist schon okay.
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Lauterbach sagte übrigens in der Sendung, er (bzw. die Regierung) werde sich nicht von einer „kleinen lautstarken Minderheit” erpressen lassen. Dieser Kerl, der andere zur Impfung zwingen will, indem er sie mit Kontakt‑, Restaurant‑, Reise‑, Arbeitsverboten nötigt, erklärt, er lasse sich nicht durch Proteste gegen seine politische Erpresserei erpressen. Kannste nich erfinden, wie der Berliner (schon wieder) sagt.
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Sachsens Ministerpräsident erinnert sich an seine Zeit bei der FDJ.
Aus welchen legitimen Gründen ein braver Bürger auf die Straße gehen darf, darüber informiert Sie, verehrte Sächsinnen und Sachsen, Ihre gütige Landesregierung!
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Keinen DDR-Vergleich scheuen muss diese Neostasi-Herbeisehnerin.
Nach dem „Gute-Kita-Gesetz” der einen Roten nun das „Gute-Anzeigenkultur-Gesetz” der anderen (unter Genossen „Lex Nancy”). Die Mamsell ist übrigens Juristin. Es werden Juristen sein, die den Rechtsstaat BRD peu à peu durch einen Gesinnungskontroll‑, Maßnahme- und Erziehungsstaat ersetzen („Kleiner Austausch”).
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Leser *** zitiert aus meinem Eintrag vom 10. des Monates die Worte: „Wie andere auch behauptet Wodarg, die ‚sogenannten Impfungen’ seien ‚gentechnische Eingriffe” und fragt: „Warum so zurückhaltend mithilfe der Anführungszeichen und des Konjunktivs? Wodarg ist in allerbester Gesellschaft, denn die anderen, die das auch behaupten, sind die FDA und die Chefs von der Mainzer Goldgrube. Schauen Sie in den Bericht von BioNTech für das Geschäftsjahr 2020, den das Unternehmen in den USA vorgelegt hat. Den politischen Dummerchen kann man so manches Märchen erzählen, aber wenn es um harte Dollars geht, bleibt man gegenüber der hartbandagierten Börsenaufsicht der Nasdaq doch lieber bei der Wahrheit.”
Dort steht (Seite 28):
„Currently, mRNA is considered a gene therapy product by the FDA. Unlike certain gene therapies that irreversibly alter cell DNA and may cause certain side effects, mRNA-based medicines are designed not to irreversibly change cell DNA. Side effects observed in other gene therapies, however, could negatively impact the perception of immunotherapies despite the differences in mechanism. (…) The number and design of the clinical and preclinical studies required for the approval of these types of medicines have not been established, may be different from those required for gene therapy products or therapies that are not individualized or may require safety testing like gene therapy products.”
„Derzeit wird mRNA von der FDA als Gentherapieprodukt angesehen. Im Gegensatz zu bestimmten Gentherapien, die die Zell-DNA irreversibel verändern und bestimmte Nebenwirkungen haben können, sind mRNA-basierte Arzneimittel so konzipiert, dass sie die Zell-DNA nicht irreversibel verändern. Nebenwirkungen, die bei anderen Gentherapien beobachtet wurden, könnten sich jedoch trotz der unterschiedlichen Mechanismen negativ auf die Wahrnehmung von Immuntherapien auswirken. (…) Die Anzahl und das Design der klinischen und präklinischen Studien, die für die Zulassung dieser Art von Arzneimitteln erforderlich sind, sind nicht festgelegt, können sich von denen unterscheiden, die für Gentherapieprodukte oder nicht individualisierte Therapien erforderlich sind, oder können Sicherheitstests wie Gentherapieprodukte erfordern.”
„Our product candidates may not work as intended, may cause undesirable side effects or may have other properties that could delay or prevent their regulatory approval, limit the commercial profile of an approved label, or result in significant negative consequences following marketing approval, if any.”
„Unsere Produktkandidaten wirken möglicherweise nicht wie beabsichtigt, können unerwünschte Nebenwirkungen verursachen oder andere Eigenschaften aufweisen, die ihre behördliche Zulassung verzögern oder verhindern, das kommerzielle Profil eines zugelassenen Etiketts einschränken oder gegebenenfalls nach einer Marktzulassung zu erheblichen negativen Konsequenzen führen können.”
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Zum Corona-Werbeblock.
(Hier)
„Am Ende wird immer die Wahrheit ans Licht kommen, und die Wahrheit über die Coronavirus-Politik beginnt sich zu offenbaren. Wenn die zerstörerischen Konzepte nach und nach zusammenbrechen, bleibt nichts anderes übrig, als es den Experten zu sagen, die das Management der Pandemie anführten – wir haben es Ihnen gesagt.
Mit zwei Jahren Verspätung erkennen Sie endlich, dass ein Atemwegsvirus nicht besiegt werden kann und dass jeder solche Versuch zum Scheitern verurteilt ist. Sie geben es nicht zu, weil Sie in den letzten zwei Jahren fast keinen Fehler eingeräumt haben, aber im Nachhinein ist klar, dass Sie in fast allen Ihren Handlungen kläglich versagt haben (…)
Sie haben sich trotz jahrelanger Beobachtungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse geweigert, zuzugeben, dass die Infektion in Wellen kommt, die von selbst abklingen. Sie bestanden darauf, jeden Rückgang einer Welle ausschließlich auf Ihre Handlungen zurückzuführen (…)
Sie weigerten sich, zuzugeben, dass eine Genesung mehr Schutz bietet als ein Impfstoff, obwohl frühere Erkenntnisse und Beobachtungen zeigten, dass nicht genesene geimpfte Personen mit höherer Wahrscheinlichkeit infiziert sind als genesene Personen. Sie haben sich trotz der Beobachtungen geweigert, zuzugeben, dass die Geimpften ansteckend sind. Auf dieser Grundlage hofften Sie, durch eine Impfung eine Herdenimmunität zu erreichen – und sind auch daran gescheitert. Sie haben darauf bestanden, zu ignorieren, dass die Krankheit für Risikogruppen und ältere Erwachsene um ein Dutzend Mal gefährlicher ist als für Jugendliche, die nicht zu Risikogruppen gehören, trotz der Erkenntnisse, die bereits 2020 aus China kamen.
Sie haben sich geweigert, die von mehr als 60.000 Wissenschaftlern und Medizinern unterzeichnete ‚Barrington Declaration’ oder andere Programme des gesunden Menschenverstands anzunehmen. Sie haben sich entschieden, sie lächerlich zu machen, zu verleumden, zu verzerren und zu diskreditieren. Anstelle der richtigen Programme und Personen haben Sie sich für Fachkräfte entschieden, denen eine entsprechende Ausbildung für das Pandemiemanagement fehlt (Physiker als oberste Regierungsberater, Tierärzte, Sicherheitsbeamte, Medienpersonal usw.).
(...)
Es besteht derzeit kein medizinischer Notfall, aber Sie kultivieren einen solchen Zustand seit zwei Jahren aus Macht‑, Budget- und Kontrollgier. Der einzige Notfall besteht jetzt darin, dass Sie immer noch Richtlinien festlegen und riesige Budgets für Propaganda und psychologische Technik bereithalten, anstatt sie zur Stärkung des Gesundheitssystems anzuweisen.
Dieser Notfall muss aufhören!”
(Der gesamte Text hier. Ist der kleinen Seitenhieb auf Gevatter Wiehler – ja, Pfizer-Chef Bourla ist auch Tierarzt – nicht goldig?)
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„Guten Tag Herr Klonovsky, ich habe gerade in Ihrem Blog von der Stellungnahme der CDU hinsichtlich des Vorschlags eines anderen Lesers erfahren”, schreibt Leser ***. „Der Inhalt kam mir so bekannt vor, daß ich doch gleich in mein gutsortiertes Archiv hinab gestiegen bin, und siehe da, ich habe genau die gleiche Mail auf meinen damaligen gleichgerichteten Vorschlag erhalten. Wie es scheint, ist die CDU nicht nur dumm, sondern auch noch faul und verschickt vorgefertigte Massenmails zu wichtigen Themen. Ich bin mittlerweile aus dem Verein ausgetreten, Sie können diese Mail gerne thematisieren und nach Belieben verwenden.”
Nämlich diese:
„Sehr geehrter Herr ***,
vielen Dank für Ihr Schreiben zur AfD. Aufgrund des enormen Anfragenaufkommens im Rahmen der Bundestagswahl konnten wir Ihnen erst jetzt antworten. Ich bitte dies zu entschuldigen.
Gerne stelle ich Ihnen unsere Sicht dar:
Die Alternative für Deutschland ist eine in weiten Teilen antidemokratische, geschichtsvergessene, faschistoide und menschenverachtende Partei.
Herausragende Vertreter der AfD wie Björn Höcke und Alexander Gauland verharmlosen den Nationalsozialismus. Die AfD ist aus unserer Sicht eine gefährliche Partei für unsere Gesellschaft und unser Land. Sie ist antibürgerlich, in Teilen rechtsextremistisch und antisemitisch. Große Teile der AfD verfolgen einen völkisch-autoritären Politikansatz und stellen grundlegende Prinzipien unserer Verfassung infrage. Sie verachtet demokratische Institutionen und die repräsentative Demokratie.
Das hat sie zuletzt bei der Wahl des kurzzeitigen Ministerpräsidenten Kemmerich im Thüringer Landtag sehr deutlich bewiesen. An Lösungen für die Menschen ist sie nicht interessiert. Sie setzt ihre Meinung mit dem (‚wahren’) Volkswillen gleich. Sie verachtet Kompromiss und Ausgleich, die das Wesen einer stabilen und erfolgreichen Demokratie sind.
Die Partei sät Hass, verachtet und versucht, unser Land zu spalten. Sie schürt Ängste, Neid und Missgunst. Die AfD unterteilt die Gesellschaft in Freund und Feind. Die CDU gehört für die AfD zu den Feinden, die es zu zerstören gilt. Deshalb sehen wir die AfD als politischen Gegner, mit dem es keine Zusammenarbeit geben kann. Zwischen Union und AfD kann es nur klare Kante und schärfste Abgrenzung geben. Koalitionen oder irgendeine andere Art der Zusammenarbeit sind für aufrechte Christdemokraten ausgeschlossen. Das wäre ein Verrat an unseren christdemokratischen Werten. Dies hat unser Kanzlerkandidat Armin Laschet in seinen öffentlichen Auftritten auch immer wieder deutlich gemacht!
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Kielmann
CRM-Team
Bürgerservice der CDU-Bundesgeschäftsstelle”
Es muss eine Lust sein, der CDU anzugehören!
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Wenn das Reich der Lüge errichtet ist, werden die Opportunisten die 1989er Wende sowohl im nachhinein selber bewerkstelligt als auch den unverzeihlichen Teil ihrer Ergebnisse wieder rückgängig gemacht haben. Im Reich der Lüge wird es offiziell heißen: 1989 gingen fortschrittliche DDR-Bürger für Weltoffenheit, Vielfalt, globale Migration und gegen nationalstaatliche Abschottung auf die Straßen.
Namhaft wie Sardinen.
Wenn das Reich der Lüge errichtet ist, werden die Sprecher der Friedlichen Revolutionsstiftungen um den Einsatz von Polizeiknüppeln gegen Regierungskritiker betteln.
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Noch zum Vorigen.
Wenn das Reich der Lüge errichtet ist, werden die Kommunisten und die Stasi für Recht und Freiheit gekämpft haben.
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Auch die Content-Müllhalde t‑online macht sich täglich um den Meinungspluralismus verdient.
Wenn ein Youtube-Kanal komplett und grundlos gelöscht wird, also ein Privatunternehmen aus Gründen, die mit dem Begriff Deep State umrissen werden können, Zensur ausübt, ist das also eine „Posse”. Und natürlich muss er dem Broder das pejorative Erklärwort „Provokateur” anpappen, damit der t‑online-Kunde nicht meint, es könne ein wokes Schneeflöckchen sein. Würde man den Content-Kuli oder meinethalben ‑Muli selber löschen, schriee er sofort Zeter und Mordio.
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Die Refeudalisierung der westlichen Gesellschaften läuft.
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Früher hatten Zeitungen immer eine Witzecke.
Mit Zugabe: Wir bekommen jetzt auch noch Parlamentspoeten geschenkt.
In einem göttlichen Kommentar zu dieser Idee, der unsere KGE den Glanz ihrer Zustimmung lieh, assoziiert Don Alphonso, was der mediokren Maid tatsächlich vorschweben mag (leider hinter der Bezahlschranke): „institutionelle Mastdarmakrobatik” vulgo Panegyrik. Diese Grüne ist so amtsbesoffen und auserwähltheitsberauscht, dass sie nun meint, ihr und den Ihren stünde ein Lobredner zu wie den byzantinischen Kaisern.
„Hitler sprach zu Goebbels das:
Auf die Künste ist Verlass.”
Peter Hacks
Ich zitiere den Don mit Erlaubnis des Präsidenten:
„Haben Sie gesehen, wie die Bundestagsvizepräsidentin Göring-Eckardt während unserer Konflikte und Seuchen einlädt? Sie hat ein Bild veröffentlicht, das idealtypisch für unsere Zeit des zivilisatorischen Niedergangs stehen kann. Dass da auf dem Tisch der sog. Grünen im Januar ausgerechnet nicht regional angebaute Tafeltrauben und Rosen stehen – geschenkt, unser Vielfliegerparlament, das anderen das CO2-Sparen beibringen will, ist moralisch natürlich auch nicht besser als jeder Tartuffe. Irgendein ausgebeutetes Kind in Afrika wird schon dafür gesorgt haben, dass dergleichen im winterlichen Deutschland genossen werden kann.
Aber die Gläser. Ich mein, jeder hat irgendwo in der Küche eine Ecke, in der das Senfkristall steht, und eventuell benutzt man das auch, wenn man im Sommer enormen Durst bei der Gartenarbeit hat – aber wer so etwas Gästen hinstellt, gilt zumindest bei uns im bayerischen Westviertel als – um das Wort Gschwerrl nicht zu verwenden – kein Ausbund an Gastfreundschaft. Deutschland hat erstklassige Glashütten, und es wäre das Mindeste zu erwarten, dass man sich in höchsten Staatsämtern dort bedient, wie auch beim Porzellan. KPM ist direkt in Berlin. Man könnte Karaffen für Säfte und Wasser holen, wie es anständige Menschen tun, wenn sie andere offiziell empfangen, und richtige Tassen anstelle von Bechern servieren. Dazu dann noch dieses grauenvolle Pressblechtablett – dieses Parlament ist immens teuer und übergroß, und dann haben sie nicht einmal Geld für einen Silberschmied. Im Hintergrund sind zwei verschiedenfarbige Stühle, oben an der Decke Sprinkleranlagen, und als Krönung ein obszönes goldglänzendes iPhone unter dem Obst in der Schale: Das ganze soziale Elend lutheranischen Funktionärstums glotzt den Betrachter an, der genau weiß, wie das gute Leben an der Macht wirklich aussehen sollte.
Und da möchte ich schon fragen, wie unterschichtig und distinktionstolerant ein Poet sein muss, der in diesem Ambiente die Brücke zu ganz normalen Menschen mit Sitte und Geschmack wie Ihnen und mir schlagen soll. Das kann man doch gar nicht schönsingen.”
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Liebe jüdische Liberallallas, hört auf, linke Gojs für euch schreiben zu lassen. Die können’s einfach nicht. Das ist was Genetisches.
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Man wird sagen: Es war nicht alles schlecht an der alten BRD. – Heute wäre diese Sendung komplett unmöglich, sowohl was das humoristische als auch das Frivolitätslevel betrifft. Der Rückblick führt einem vor Augen, in welch bleierne, verklemmte, autoritäre Verhältnisse wir geraten sind.