Zum privaten Schusswaffenbesitz

… schreibt Leser ***:

„Ich hat­te mich bei Ihnen vor eini­gen Wochen schon ein­mal zu Wort gemel­det und den deli­ka­ten Zusam­men­hang zwi­schen dem Mas­sa­ker im Bata­clan und der stan­te pede dar­auf fol­gen­de Ver­schär­fung der Waffen(un)rechts-Gesetzgebung zuun­guns­ten der geset­zes­treu­en euro­päi­schen Bür­ger. Nun haben mich die Vor­gän­ge um den Herrn Kyle Rit­ten­house doch mobi­li­siert, hier ein paar grund­sätz­li­che Per­spek­ti­ven anzubieten

Ich bin selbst seit 25 Jah­ren Sport­schüt­ze und darf nun, seit ich in die Schweiz emi­grier­te, auch Waf­fen­samm­ler sein. Das media­le ‚Waf­fen­f­raming’ in Deutsch­land ist schlicht pri­mi­tiv und ver­kehrt die Welt auf den Kopf. In den USA sieht es ähn­lich aus, bloß sind den Ame­ri­ka­nern Waf­fen eben nicht so fremd, dass man ihnen alle Phan­tas­men auf­ti­schen kann.

Die Clin­ton-Admi­nis­tra­ti­on hat­te eine umfang­rei­che, bun­des­staa­ten­über­grei­fen­de Stu­die zur Waf­fen-Gewalt in den USA in Auf­trag gege­ben. Die Ergeb­nis­se waren dann doch poli­tisch völ­lig uner­wünscht. Gott­sei­dank ver­gisst das Inter­net nichts. Es ist rich­tig, dass in den USA im Jahr ca. 30.000 Men­schen durch Schuss­waf­fen ums Leben kom­men. 20.000 davon sind Sui­zi­de. Bei über 300 Mil­lio­nen Ein­woh­nern blei­ben 10.000 Tote, die zu dem größ­ten Teil auf Gang-Shoo­tings und Schwerst­kri­mi­na­li­tät zurück­geht. Der bür­ger­li­che Ame­ri­ka­ner hat in vie­len Staa­ten ein noch gerin­ge­res Risi­ko, eine Schuss­ver­let­zung zu erlei­den, wie im Waf­fen-restrik­ti­ven Deutschland.

Nur zur Sei­te gespro­chen, bevor ich zum Kern mei­ner Aus­füh­rung kom­me, die Coun­tys oder Städ­te mit den rigi­des­ten Ein­schrän­kun­gen des ‚Second Amend­ment’, z.B. Washing­ton DC und Chi­ca­go, haben die höchs­te Rate an kri­mi­nel­lem Schusswaffeneinsatz.

Nun kommt der ‚Jack out of the box’. Laut der erwähn­ten Clin­ton-Stu­die wird in den USA im Jahr 1,5 ‑2,5 Mil­lio­nen Mal in einer abso­lut lega­len Not­wehr­si­tua­ti­on zur Waf­fe gegrif­fen und ein Ver­bre­chen VERHINDERT.

In den meis­ten Fäl­len reicht hier das Dro­hen mit der Waf­fe oder der Warn­schuss; nur in 8 % der Fäl­le wird gezielt geschos­sen. 200.000 Mal wird eine Ver­ge­wal­ti­gung ver­hin­dert. Im Klar­text bedeu­tet das, dass 80 Mal häu­fi­ger eine Waf­fe ver­wen­det wird, um ein Ver­bre­chen zu ver­hin­dern, als eines zu bege­hen. Auch das ist sicher schwer von den kogni­tiv Dis­so­nan­ten zu schlucken.

Seit den 90er-Jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts bis heu­te, hat sich die Zahl von pri­va­ten Waf­fen in den USA von 100 Mil­lio­nen auf 300 Mil­lio­nen ver­drei­facht. Die Mord­ra­te hat sich im glei­chen Zeit­raum hal­biert. ‚More guns, more crime’? Im US-Städt­chen Ken­ne­saw in Geor­gia müs­sen alle Haus­hal­te seit dem Jahr 1982 eine Schuss­waf­fe besit­zen. Die Kri­mi­na­li­täts­ra­te ging in den Kel­ler. Tötungs­de­lik­te sind unbekannt.

Die Pro­gres­sis­ten aller Län­der ver­spre­chen uns Ega­li­tät und Schmu­sen bis der Arzt kommt, wenn doch end­lich das Teu­fels­zeug dem Bür­ger ent­wun­den wird. Die Lei­chen­ber­ge des 20. Jahr­hun­dert wur­den von den Waf­fen der Regie­run­gen ange­rich­tet. Die Bür­ger wur­den von den natio­na­len und inter­na­tio­na­len Sozia­lis­ten vor­her entwaffnet.

Frei­hei­ten müs­sen im Ernst­fall robust ver­tei­digt wer­den kön­nen. Sonst sind die Ver­fas­sun­gen das Papier nicht wert auf dem sie ste­hen. Seit 1291 gab es in der Schweiz kei­ne Tyran­nei. Seit 1776 gab es auch kei­ne in den USA. Pri­va­ter Waf­fen­be­sitz garan­tiert Freiheit.

Herz­li­che Grüs­se aus dem Schwei­zer Exil!”

(Das ist die mit­ge­lie­fer­te Quel­le.)

Vorheriger Beitrag

Lektüreempfehlung

Nächster Beitrag

Prosit Neujahr!

Ebenfalls lesenswert

30. Januar 2023

„Nur das 18. Jahr­hun­dert hat die Frau mit einer las­ter­haf­ten Atmo­sphä­re zu umge­ben ver­mocht, indem es die Umris­se…

8. September 2023

Die Kri­se macht die Eth­ni­en so sicht­bar wie der Lack­mus­test die pH-Werte. *** „Frü­her habe ich für mich…

23. Mai 2022

Deutsch­land, die Kro­ne der Schröpfung. (Die­se famo­se For­mu­lie­rung ergab sich bei Tische aus einem Ver­spre­cher mei­nes Gegenübers.) ***…