19. Januar 2025

Der Mensch ist das Tier, dem die Natur Kul­tur­fä­hig­keit ver­lie­hen und für des­sen indi­vi­du­el­le Ent­wick­lung den längs­ten Zeit­raum zuge­mes­sen hat. Es dau­ert Jah­re, bis ein Kind in der Lage ist, selb­stän­dig zu essen, es dau­ert wie­der­um Jah­re, bis der Jugend­li­che die Zeu­gungs­fä­hig­keit erreicht, aber die längs­te Span­ne ist jene zwi­schen der Geschlechts­rei­fe und dem Erwach­sen­wer­den. Die meis­ten Men­schen über­le­ben sie nicht.

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„War­um lesen Sie denn die­sen Autor?”
„Um mich ihm über­le­gen zu fühlen.”

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Wie schön, wenn selbst­er­klär­te Demo­kra­ten – ich will hier wie­der nicht mei­ner Theo­rie aus­brei­ten, dass in sei­nem Inne­ren nie­mand Demo­krat ist (und genau das ein gutes Argu­ment für Demo­kra­tie) – die Mas­ken fal­len las­sen. Auch wenn hin­ter der Mas­ke nur eine  Lar­ve zum Vor­schein kommt.

Der Phy­sio­gno­mi­ker sieht eine tri­via­le Mischung aus Ver­schla­gen­heit, Ver­klemmt­heit und laten­ter Aggres­si­vi­tät, für einen Poli­ti­ker eine zu zwei Drit­teln geeig­ne­te Kom­bi­na­ti­on. Was den zoo­lo­gi­schen Teil von Mer­zens Gleich­nis betrifft, liegt der Kanz­ler­kan­di­dat der Uni­on nicht ganz rich­tig; die Nat­ter erwürgt nur ver­gleichs­wei­se gro­ße Beu­te­tie­re, wäh­rend sie Weich­tie­re ein­fach ver­schlingt. (Damit indes läge er wie­der­um richtig.)

Man könn­te glatt den­ken, der Mann sei ein poli­ti­scher Schwach­kopf, sonst wür­de er die­se eine Opti­on nicht der­ma­ßen kate­go­risch aus­schlie­ßen, dass sie nie­mals als Druck­mit­tel für ihn den Ver­hand­lun­gen mit den ande­ren Block­flö­ten in Fra­ge kommt. Wahr­schein­lich muss man das dahin­ge­hend inter­pre­tie­ren, dass er als eins­ti­ger Black­rock-Mann bei der Links­pres­se lieb Kind zu machen ver­sucht, indem er die Oppo­si­ti­on von rechts mit Tier­ver­glei­chen grosso modo ver­teu­felt. Damit lie­fert er sich der Lin­ken aber gera­de aus. Sie wer­den ihn trotz­dem nicht verschonen.

Ein paar Eta­gen tie­fer lässt „The Brain” die Lar­ve sinken.

Die­ses Pos­ting lässt sich auf zwei­er­lei Wei­se deu­ten: zum einen, dass Frau Che­b­li der Mei­nung ist, die demo­gra­phisch oder eth­nisch ent­schie­de­nen Wah­len der Zukunft lie­fen auto­ma­tisch auf Mehr­hei­ten für die lin­ken Par­tei­en hin­aus, wor­auf ich ange­sichts der AfD-Wäh­ler­schaft und auch mit Blick auf die USA nicht wet­ten wür­de, oder aber sie ist der Ansicht, dass die Demo­gra­phie die Ver­brei­tung des Islam sichert. Dann wäre aber die Über­sied­lung ihrer Fami­lie nach Alma­ni­stan ent­we­der über­flüs­sig oder eine Dumm­heit oder Teil einer gro­ßen Mis­si­on gewesen.

Ich habe nie dar­an gezwei­felt, dass die Maid sich als Ver­tre­te­rin oder Agen­tin ihrer Eth­nie und ihres Glau­bens ver­steht und dafür ledig­lich in jene Par­tei geflutscht ist, die ers­tens mit­re­gier­te und zwei­tens Kar­rie­ren auf dem Exo­tin­nen­ti­cket ermög­lich­te – an ihren Fähig­kei­ten kann es ja nicht gele­gen haben (wobei, wenn man sich bei den Sozen so umschaut…). Aber es ist rei­zend, dass sie es nun öffent­lich zugibt. Sie ist sich wohl sicher, dass der Zeit­punkt gekom­men ist. En pas­sant sekun­diert sie der Ver­schwö­rungs­theo­rie des Gro­ßen Aus­tauschs, was bekannt­lich kein Pro­blem ist, wenn man ihn begrüßt.

Wie es bis dahin einst­wei­len wei­ter­geht, illus­triert ein necki­scher Vor­fall in der Haupt­stadt der inzwi­schen auch Fernstenliebe.

Bemer­kens­wert ist, dass die Komö­di­an­ten, „oder wie sie sich selbst nen­nen: die Künst­ler” (Hei­ne), dies­mal selbst die Sup­pe aus­löf­feln müs­sen, die sie ansons­ten den von ihnen ver­ach­te­ten Unter­schich­ten, den deplo­rables, zuge­dacht haben.

Die vor­sätz­li­che Ver­wand­lung einer ehe­dem halb­wegs gebil­de­ten Nati­on von Häus­le­bau­ern, Tüft­lern und Inge­nieu­ren in eine Idio­cra­cy in sta­tu nas­cen­di geht der­weil wei­ter, wei­ter, immer weiter.

Wären die Migran­ten­kin­der die Spröss­lin­ge von intel­li­gen­ten, gebil­de­ten, an ihrem Fort­kom­men durch per­sön­li­che Leis­tung inter­es­sier­ter Ein­wan­de­rer, müss­te kein Leh­rer sie bevor­zu­gen; sie stün­den dann ohne­hin vorn. Und ich wäre der ers­te, der ihnen applaudierte.

Ein Kom­men­tar dazu, gut abgehangen:

***

Was macht eigent­lich die Qua­li­täts­pres­se? Zum Bei­spiel das:

An der Ham­bur­ger Relo­ti­us­spit­ze – auf­ge­merkt! – obliegt man der Hege des Rich­ti­gen und Schö­nen. Dar­un­ter machen es die­se Wich­tel nicht. War­um nur fan­gen sie nicht bei ihren Tex­ten damit an?

”                              … Mein Name
Ist Donald, der Wiedergewählte: –
Seht mein Werk an, Press­trol­che, und verzweifelt!”

Was macht die Qua­li­täts­pres­se noch so?

Ein Pfer­de­fuhr­un­ter­neh­men ver­kün­det den Tod des Kraft­ver­kehrs. Köstlich!

Der Ästhet in mir, der Hörer von Schu­manns Eichen­dorff-Lie­dern, ist auch gegen Social-Media, klar. X ist eine Kloa­ke – aber vol­ler Per­len. X ist schnel­ler als alle ande­ren Medi­en. X hat kei­ne Gate­kee­per vom Schla­ge der Spie­gel-Pro­pa­gan­dis­ten oder eines Georg Rest­le, die dar­über ent­schei­den, wel­che The­men und Mei­nun­gen oppor­tun sind und wel­che nicht. X ist anar­chisch. X ist Auto­bahn. X ist ein glit­zern­der Mei­nungs­markt vol­ler Taschen­die­be und Hüt­chen­spie­ler. X ist Bruch­bu­de und Bel­eta­ge in einem. X ist Freiheit.

„Die Zeit ist tot.”
Social Media.

***

Der Oppor­tu­nis­mus der Mana­ger ist die Kon­stan­te; die Varia­ble ist, wem sie aus wel­chem Grund miss­fällt. Die Zeit fand die Will­fäh­rig­keit der Unter­neh­mens­chefs weder gegen­über Mer­kel noch gegen­über der Ampel­re­gie­rung noch gegen­über der Biden-Trup­pe irgend­wie kri­tik­wür­dig – dass Twit­ter und Face­book von den US-Demo­kra­ten zur Zen­sur gezwun­gen und gegen Trump instru­men­ta­li­siert wur­den, stör­te im Zen­tral­or­gan der Tugend­gauk­ler nie­man­den –, denn solan­ge sich der Oppor­tu­nis­mus der eige­nen Gesin­nung anschmiegt, ist er lobenswert.

Der Autor des „Essays” – das ist ein unge­schütz­ter Begriff für ein bemit­lei­dens­wert unge­schütz­tes Gen­re – ist Diplom-Kul­tur­wis­sen­schaft­ler, hat „Krea­ti­ves Schrei­ben und Kul­tur­jour­na­lis­mus” stu­diert, beim Tages­spie­gel volon­tiert und als Mit­ar­bei­ter des Green­peace Maga­zin sei­nen Hei­li­gen­schein poliert. Die schi­cken wirk­lich den jour­na­lis­ti­schen Volks­sturm an die Pro­pa­gan­da­front gegen die ame­ri­ka­ni­schen Milliardärspanzer.

Einer ihrer Kol­le­gen, der aus dem Algen­tep­pich des Oppor­tu­nis­mus ins Freie geschwom­men ist, erin­nert dan­kens­wer­ter­wei­se an die mol­lus­ken­haf­te Mit­mach­be­reit­schaft der deut­schen Wirt­schafts­füh­rer bei der Demo­lie­rung ihrer eige­nen Branche.

It’s cowar­di­ce, stupid.

***

Zum Ein­trag über die psy­chi­sche Labi­li­tät lin­ker Frau­en bzw. deren sta­tis­ti­sche Mess­bar­keit (Acta vom 16. Janu­ar) schreibt Leser ***:

„Empi­risch betrach­tet – und die Medi­zin ist vor allem eine empi­ri­sche Wis­sen­schaft – ent­spricht das abge­bil­de­te Dia­gramm nicht ganz dem, was ich all­täg­lich wäh­rend mei­ner ärzt­li­chen Tätig­keit beob­ach­te, abge­se­hen viel­leicht von dem klei­nen Knick bei den ‚mode­ra­ten’ Gra­zi­en, denn mit dem Beginn der Post­me­no­pau­se nimmt – gefühlt – die Anzahl der Frau­en, die ein Anti­de­pres­si­vum in ihrer Dau­er­me­di­ka­ti­on haben, stark zu. Davon ein­mal abge­se­hen, den­ke man in die­sem Zusam­men­hang auch an die psy­chi­schen Auf­fäl­lig­kei­ten bei den ‚Omas gegen rechts’. (Wie vie­le Groß­müt­ter in ihren Rei­hen tat­säch­lich ver­tre­ten sind, wäre unter dem Aspekt der psy­chi­schen Beson­der­hei­ten recht inter­es­sant zu erfah­ren.) Aller­dings muß zwi­schen der Meno­pau­se und dem Anstieg  der Anti­de­pres­si­v­a­ver­ord­nun­gen des­halb nicht auto­ma­tisch eine Kau­sa­li­tät bestehen. (Und der Umkehr­schluß, daß psy­chisch Erkrank­te häu­fi­ger eine lin­ke Gesin­nung besä­ßen, gilt, am Ran­de bemerkt, schon gar nicht!)”

Kur­ze Zwi­schen­be­mer­kung: Das Dia­gramm bil­det das Ergeb­nis einer Befra­gung ab; die Fra­ge war, ob jemals ein Arzt oder ein ande­rer Gesund­heits­dienst­leis­ter bei den befrag­ten Per­so­nen eine psy­chi­sche Erkran­kung dia­gnos­ti­ziert oder ver­mu­tet habe; jun­ge, sich selbst poli­tisch links ein­stu­fen­de Frau­en ant­wor­te­ten am häu­figs­ten mit Ja. (Der Umkehr­schluss, dass Frau­en, die das Ja-Wort geben, häu­fi­ger eine lin­ke Gesin­nung haben, gilt natür­lich nicht.)

Wei­ter Leser ***: „So könn­te eine psy­chi­sche Stö­rung auch schon vie­le Jah­re vor Beginn der Meno­pau­se dia­gnos­ti­ziert wor­den sein, wofür es min­des­tens unter den uns bekann­ten lin­ken Berufs­po­li­ti­ke­rin­nen gewis­se Anhalts­punk­te zu geben scheint. Die­se Damen hät­ten dann ihr Anti­de­pres­si­vum schon seit Jah­ren ein­ge­nom­men, vie­le anschei­nend mit allen­falls mäßi­gem Erfolg, was u.a. die ‚Omas gegen rechts’ erklä­ren könn­te. Außer­dem könn­te der Kugel­schrei­ber der Haus­ärz­te im Zusam­men­hang mit psy­chi­schen Auf­fäl­lig­kei­ten bei post­me­no­pau­sa­len Frau­en bei der Ver­ord­nung von Anti­de­pres­si­va, wie­der­um empi­risch bedingt, etwas locke­rer in der Kit­tel­ta­sche lie­gen, ohne daß die­se gleich die Dia­gno­se einer psy­chi­schen Stö­rung ver­schlüs­sel­ten oder die­se mit den Pati­en­tin­nen kommunizierten.

Ins­ge­samt bewegt man sich, wenn man psy­chi­sche Patho­lo­gien im Zusam­men­hang mit poli­ti­scher Gesin­nung betrach­tet, in Deutsch­land natür­lich auf dün­nem Eis, was aber nicht aus­schließ­lich, daß es die­se Zusam­men­hän­ge gibt. Sowohl psy­chi­sche als auch welt­an­schau­li­che Abwei­chun­gen sind ja auch davon abhän­gig, was die Mehr­heit eines Kol­lek­tivs als ’nor­mal’ betrach­tet, was wie­der­um die Fra­ge auf­wirft, ob eigent­lich der­je­ni­ge, der mit sei­nen welt­an­schau­li­chen und poli­ti­schen Ansich­ten deut­lich aus dem Kanon der Mehr­heit aus­schert, noch ganz dicht ist. Denn mög­li­cher­wei­se ist ja auch die welt­an­schau­li­che Gesin­nung in gewis­sem Maße ein Teil der mensch­li­chen Psy­che und wird durch die­se kodiert oder wenigs­tens stark beein­flußt. Dann müß­te man auch die Fra­ge stel­len, in wel­chem Ver­hält­nis Welt­an­schau­ung und Psy­che ste­hen und wie­viel ‚Eigen­leis­tung’ ten­den­zi­ell in der indi­vi­du­el­len Welt­an­schau­ung steckt. Und ob die ‚Eigen­leis­tung’ oder die Psy­che dafür ent­schei­dend ist. Bei­des scheint sich gegen­sei­tig zumin­dest zu beeinflussen.”

 

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