Es war mir gestern ein erhebliches Vergnügen, zusammen mit ein paar Schwefelbrüdern im Abgeordnetenrestaurant des Bundestags mit Schampus auf den Wahlsieger in Übersee anzustoßen (strenggenommen handelte es sich um einen Crémant; die hatten dort keine Champagner), während zwei Tische weiter die Völkerrechtlerin der Herzen ihr Händi nicht mehr vom Ohr bekam. Abends – wir hatten inzwischen das Lokal gewechselt und die Feier nach draußen verlegt – kam die Nachricht vom sogenannten Ampel-Aus. Wenn es einmal läuft, dann läuft’s.
Sofern sie sich beeilen mit den Neuwahlen, wird Annalena B. dem argen Donald nicht über den Weg stampfen müssen. Und nun freue dich, Berlin!
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Wenn Scholz die Vertrauensfrage stellt, juxt Freund ***, könne die AfD ja einfach für Scholz stimmen; dann müsste er nach den aktuell in Unsererdemokratie (noch) geltenden Regeln sofort zurücktreten. Umgekehrt müsste die Union in Kauf nehmen, dass die Schwefelpartei mit ihr gemeinsam gegen Scholz stimmt, was einem Einreißen der Brandmauer gleichkäme. Es stehen bei der Abstimmung also gleich zwei Brandmauern im Plenarsaal herum. Niedlich.
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„Noah war ein Verschwörungstheoretiker. Bis die ersten Tropfen fielen.”
(Leserin ***)
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Jemand sagte: Etwas Besseres als LGBTQ+ konnte sich Allah für die Ungläubigen gar nicht ausdenken.
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Ich will es bei diesen drei Exempeln bewenden lassen.– Nein, Dachschaden-Margarete muss noch mit rein.
Vorgestern zitierte ich hier Bismarcks Bemerkung, dass eine Regierung bzw. ein Land irgendwann für die von der einheimischen Presse im Ausland eingeworfenen Fensterscheiben aufkommen müsse. Malen wir uns doch einmal aus, dass der schlimme Donald – er gilt ja als sprunghaft – sich sagt: Wenn diese Deutschen nichts anderes zu tun haben, als mich zu beleidigen, dann ziehe ich doch mal die amerikanischen Luftabwehrsysteme aus Deutschland ab und weise die Geheimdienste an, den Germans keine Informationen mehr über die Anschlagspläne islamischer Radikaler zukommen zu lassen. Nur mal so als Gedankenspiel für Medienschaffende.
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Was droht von Trump? Aus den Medien wird man es nicht direkt erfahren. Aber es gibt eine Webseite, auf der seine zwanzig wichtigsten Wahlversprechen gelistet sind. Ich rücke sie hier einfach unkommentiert ein.
1. Die Grenze abzuriegeln und die Invasion der Migranten zu stoppen.
2. Die größte Abschiebeaktion in der Geschichte der USA durchzuführen.
3. Die Inflation zu beenden und das Leben in Amerika wieder erschwinglich zu machen.
4. Amerika zum mit Abstand führenden Energieproduzenten der Welt zu machen.
5. Das Outsourcing zu stoppen und die Vereinigten Staaten zu einer Supermacht im verarbeitenden Gewerbe zu machen.
6. Große Steuersenkungen für Arbeitnehmer und keine Steuer auf Trinkgelder.
7. Verteidigung unserer Verfassung, unserer Grundrechte und unserer Grundfreiheiten, einschließlich der Redefreiheit, der Religionsfreiheit und des Rechts, Waffen zu besitzen und zu tragen.
8. Den dritten Weltkrieg zu verhindern, den Frieden in Europa und im Nahen Osten wiederherzustellen und ein großes Raketenabwehrsystem (Iron Dome) über unserem gesamten Land zu errichten – alles „Made in America”.
9. Die Aufrüstung (wörtlich: Bewaffnung) der Regierung gegen das amerikanische Volk zu beenden.
10. Die Epidemie der Migrantenkriminalität zu stoppen, die ausländischen Drogenkartelle zu zerschlagen, die Bandengewalt zu zerschlagen und Gewalttäter wegzusperren.
11. Unsere Städte, einschließlich Washington D.C., wieder aufzubauen und sie wieder sicher, sauber und schön zu machen.
12. Unser Militär zu stärken und zu modernisieren, damit es ohne Frage das stärkste und mächtigste der Welt wird.
13. Den US-Dollar als Weltreservewährung zu erhalten.
14. Für die soziale Sicherheit und die medizinische Versorgung zu kämpfen und diese zu schützen, ohne Kürzungen und ohne Änderung des Rentenalters.
15. Das Mandat für Elektrofahrzeuge aufzuheben und kostspielige und belastende Vorschriften abzubauen.
16. Kürzung der Bundesmittel für alle Schulen, die unseren Kindern „kritische Rassentheorie”, radikale „Gender-Ideologie” und andere unangemessene rassistische, sexuelle oder politische Inhalte aufzwingen.
17. Männer aus dem Frauensport herauszuhalten.
18. Pro-Hamas-Radikale abzuschieben und unsere Hochschulen wieder sicher und patriotisch zu machen.
19. Unsere Wahlen zu sichern, einschließlich der „Wahl an einem Tag”, Wähleridentifikation, Papierwahlen und Nachweis der Staatsbürgerschaft.
20. Unser Land zu einen, indem wir es auf ein neues und rekordverdächtiges Erfolgsniveau zu bringen.
Wenn das „Faschismus” ist, dann ist Faschismus offenbar nicht übel.
Anton Chigurh, „No country for old men”
Leser *** schreibt: „Meiner Frau und mir wurde am jüngst vergangenen Allerheiligentag unser familiärer Ausflug in unser vielgeliebtes Ladenburg ein wenig vergällt. In Ladenburg wurden über den Sommer an mehreren Stellen ‚Arierbänke 2.0’ aufgestellt (gesehen haben wir sie bislang nur vor beiden Kirchen und am Rathaus, aber es steht zu befürchten, daß es noch weitere gibt). Und wo ein linker Bürger meistern darf, sind derlei Einfälle ja auch nicht weit entfernt und es steht zu befürchten, daß nach den Stolpersteinen nun… – Aber seien wir doch ehrlich: In ‘unserer Demokratie’ liegt der öffentliche Raum noch viel zu brach. Und gerade hier bei uns im Musterländle gibt es auch noch viel zu viele seit Jahrzehnten darbende Standartenhalter, die danach gieren, endlich wieder Flagge zeigen zu dürfen.”
Aufgestellt wurden die Dinger schon im Juli.
„Die Parkbank gegen Ausgrenzung ist eine Aktion des Förderprojektes ‚Kultur ohne Barrieren’ der Lebenshilfe Heinsberg.”
Dann wollen wir mal hoffen, dass dem vielfaltsliebenden Herrgott diese lauen Lemminge und knalldoitschen Gesinnungsstreber nicht gewaltig auf den Sack gehen.
Lieb Vaterland, magst ruhig sein.