Die Frau zählte 66 Lenze, unehrenwerte Motive des Täters scheinen also nahezu ausgeschlossen, auch ehrenwerte spirituelle Bewegründe, die von islamophoben deutschen Behörden oft als psychische Störungen delegitimiert werden, fallen wohl weg, aber was rechte Hetzer dennoch auf Ulme, Eiche und Buche bringen dürfte, ist die Tatsache, dass es sich bei der Toten um die Deutschlehrerin des zu Oberboihingen, Kreis Esslingen, in Polizeigewahrsam genommenen Verdächtigen handeln soll. Es spielte indes Germanophobie bei dem Zwischenfall überhaupt keine Rolle, zum einen weil es keine rassistischen Phobien gegenüber der Noch-Mehrheitsgesellschaft geben kann, zum anderen weil laut Polizei eine Spontan-Umverteilung sogenannten Eigentums als Tatmotiv am wahrscheinlichsten gewesen ist.
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Die Meldung: Migrant, pardon, Flüchtling bringt mehr oder weniger versehentlich Frau um, gehört eher zum Hintergrundrauschen eines Prozesses, dessen Allmählichkeit es gestattet, allen „Bedenke das Ende”-Kassandras und Laokoonen eine Horde Trusted Flagger oder gleich die Polizei auf den Hals bzw. ins Haus zu hetzen, den man aber, wenn er andernorts stattfindet und dort mit noch mehr Nachdruck und vor allem mit richtigen Waffen betrieben wird, sogar in züchtigen deutschen Medien beim Namen nennt.
Mir offenbarte ein ehemaliger Kollege, den ich zufällig in der Bahn traf und der in den vergangenen Jahren x‑mal in der Ukraine umherreiste, wo er, wie er berichtete, auch mit zahlreichen Politikern und Militärs gesprochen habe, seine Prognose, wie es um das Geschick des Landes bestellt sei. Demzufolge bestünden zwei Möglichkeiten: Entweder der Krieg ziehe sich noch über Jahre hin, bis zur totalen Ermüdung beider Seiten, oder die Ukraine werde zusammenbrechen, und zwar auf eine Weise, von der wir uns überhaupt kein Bild machten; es werde in letzterem Fall kein Halten geben, er rechne mit einem Exodus des Großteils der ukrainischen Bevölkerung, die vor den nachrückenden Russen gen Westen strömen werde wie die Ostdeutschen anno 1945.
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Das Ausgetauscht- oder Ersetztwerden ist derzeit auch ein sehr deutsches Thema. So wurden die Atomkraftwerke und werden die meisten Gas- und viele Kohlekraftwerke bekanntlich ebenfalls ersetzt bzw. ausgetauscht, und das sogar mit identischen Folgen wie den angedeuteten demographischen.
„Die Sonne schickt uns keine Rechnung”, wer kennt ihn nicht, den Grünspontispruch, den Franz Alt 1994 als Buchtitel wählte? (Derselbe Franz Alt hatte einem zwei Jahre zuvor erschienenen Buch einen noch programmatischeren Titel gegeben: „Schilfgras statt Atom”.) Afrika und der Orient schicken ja auch keine Rechnung dafür, dass wir die Energie ihrer jungen Männer mehr absorbieren als nutzen; insofern finden strukturell verwandte Prozesse statt.
„Der Solarstrom erfüllt zu immer mehr Zeiten die Definition von Müll, weil für die Abnahme des Stroms sogar noch Geld bezahlt werden muss“, zitiert die Welt den energiepolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, dessen Partei nur merkwürdigerweise zu jener Bundesregierung gehört, die den Müllstrom oder Strommüll zum Zwecke der Weltklimarettung protegiert.
Das führt uns zum nächsten Ersetztwerden und Großen Austausch.
Wenn ’schland aber nicht nur seine, sondern auch einen Teil der amerikanischen und, think big, chinesischen Klimaziele erreichen will, muss das Land von Gottlieb Daimler, Carl Benz und Rudolf Diesel möglichst sämtliche Verbrennerfahrzeuge verschrotten. Dann werden sich die anderen ein Beispiel nehmen! (Wir wissen sogar schon, welches.)
Radikal zu sein, sprach der Genosse Marx zunächst zu seiner bärtigen Busenfreundin Engels, danach zum Publikum, bedeute, „eine Sache an ihrer Wurzel zu packen”.
Zum Beispiel eben Deutschland.
Die Deutschen geben jedes Jahr zweistellige Milliardensummen für Migranten aus (bzw. lassen sie vom Staat für die Edlen konfiszieren), sie nehmen Millionen Fremde auf, gemeinden diese meist freundlichen, liebenswürdigen, toleranten und fleißigen Zeitgenossen murrend in ihren Wohngegenden ein, und jedes Jahr muss ihnen leider mitgeteilt werden, dass sie Rassisten sind und ihr Diskriminierungselan höheren Ortes registriert worden ist. Also: Noch mehr Anstrengung, Freunde! So geht’s nicht weiter!
Sodann heißt es in der Studie. „Rund 40 Prozent der Muslime in der Europäischen Union sind für ihren Job überqualifiziert.” Beruht wahrscheinlich wieder auf Selbstauskunft.
Hier ist ein Einschub fällig, denn es gibt womöglich nichts Neues unter der Sonne.
„Der Psychologe und Bildungsforscher Heiner Rindermann, Professor an der TU Chemnitz, zieht in einem Focus-Beitrag zum Bildungsstandard der Einwanderer aus Südosteuropa, Vorderasien und Afrika ein düsteres Resümee. Die Mehrheit weise (im Gegensatz etwa zu Ostasiaten) ‚kein hohes Qualifikationsprofil’ auf. ‚In internationalen Schulstudien liegen die mittleren Resultate dieser Länder bei 400 Punkten, das sind mehr als 110 Punkte weniger als in den USA oder Deutschland, was in etwa drei Schuljahren Kompetenzunterschiede entspricht. Noch größer ist die Lücke in Afrika mit viereinhalb Schuljahren.’ Schulleistungsstudien mit Migrantenkindern in Europa offenbarten eine etwas kleinere, freilich immer noch deprimierende Kluft.
Selbst bei Ingenieursstudenten aus den Golfstaaten träte ein großer Unterschied zutage: ‚Deren Kompetenzen liegen um zwei bis vier Schuljahre hinter denen vergleichbarer deutscher Ingenieursstudenten.’ Dieses Muster untermauere eine jüngst in Chemnitz durchgeführte Studie: ‚Asylbewerber mit Universitätsstudium wiesen in den mathematischen und figuralen Aufgaben einen Durchschnitts-IQ von 93 auf – ein Fähigkeitsniveau von einheimischen Realschülern.’
Rindermanns Prognosen sind schwer mit der offiziellen Propaganda zu vereinbaren, deren rosige Positivität sich schließlich nicht einmal vom Warnruf der Bundesarbeitsministerin trüben ließ, dass nur etwa jeder zehnte Ankömmling auf dem deutschen Arbeitsmarkt vermittelbar sei, weshalb sie folgenlos verhallen werden. Also hinein mit den Orakelworten in dieses Konvolut, und zwar con brio und con affetoso: ‚Das oft angeführte Sprachproblem ist nur ein sekundäres, viel gravierender und folgenreicher sind grundlegende Kompetenzschwächen. In der Schule werden diese Migranten im Schnitt schwächere Leistungen zeigen und seltener hohe Abschlüsse erreichen. Die Problematik wird durch die in muslimischen Gemeinschaften in Afrika häufigere Verwandtenheirat mit entsprechenden Beeinträchtigungen verschärft. Die Arbeitslosenrate wird höher sein, Sozialhilfe häufiger in Anspruch genommen werden. Diese Menschen werden die technische und kulturelle Komplexität eines modernen Landes weniger erfolgreich bewältigen. (…) Migrantengruppen werden ihre Erfahrungen als Diskriminierung deuten. (…) Durch Migration steigt die oft positiv bewertete Diversivität. Auf gesellschaftlicher Ebene hängt höhere Diversivität aber mit mehr Einkommensungleichheit, Staatsfragilität, höheren Verbrechensraten und weniger Vertrauen zusammen.’ Das alles wird durch die Wucht der demographischen Entwicklung x‑fach verstärkt.”
So stand es zu lesen in den Acta diurna vom 17. Oktober 2015. Den Rindermann-Gastbeitrag habe ich selbst im Focus untergebracht, und natürlich wurde der Intelligenzforscher danach von den Linken als Rassist identifiziert; jeder Zustandsbericht, ja jedes Photo aus einem Migrantenbezirk ist ja rassistisch und nichts außerdem. Alle Menschen und Kulturen sind gleich, wo nicht, müssen Quoten und Steuergelder her, wenn die nicht helfen, sind die Rassisten schuld, und wenn gerade keine aufzutreiben sind, waren’s die rassistischen Strukturen. Außerdem kam es in den Herkunftsländern der Geflüchteten seit 2015 zu einer Intelligenz- und Bildungsexplosion, von deren Ausmaß wir uns 2015 noch gar keine Vorstellung machen konnten.