Seit 1998 wird dieses Land von Kanzlern regiert, die keine leiblichen Kinder haben, seit 2005 von Regierungschefs, die nachkommenlos sind, also demnächst aussterben werden.
Ich bin geneigt, das für ein Symptom zu halten.
Ich bin geneigt, das für ein Symptom zu halten.
***
„Hüte dich vor Islamophobie!”, ermahnte sich der syrische Christ, bevor sie ihm die Kehle durchschnitten.
***
Aydan Özoğuz, Bundestagsvizepräsidentin mit der Ambition, den Modus des Zusammenlebens „täglich neu auszuhandeln”, hatte auf ihrem Instagram-Account den Post einer israelfeindlichen Organisation geteilt, auf dem über einem Flammenmeer die Aufschrift prangte: „This is Zionism”. Nachdem sie im Bundestag deshalb – noch – in die Bredouille geriet, erklärte die SPD-Frau, sie habe „erkannt, dass durch den geteilten Beitrag Gefühle von Mitbürgerinnen und Mitbürgern verletzt wurden, die für ein friedliches Zusammenleben einstehen”. Es sei „ein Fehler gewesen, diese Instagram-Story zu teilen”. Sie bitte um Verzeihung.
Sie meinte wahrscheinlich, es sei ein Fehler gewesen, die Story zu früh geteilt zu haben.
***
Der Bundestag möge beschließen, das Recht auf freie Meinungsäußerung, das ohnehin nur noch pro forma existiert, spätestens wenn morgens die Polizei vor der Tür steht, aus Artikel 5 Grundgesetz zu streichen und durch das Grundrecht auf Israelkritik zu ersetzen.
***
Apropos: Spiegel-Leser wissen mehr.
***
„Die AfD soll in Kürze verboten werden. Zeit einzutreten. Dann kann man mir nicht nachsagen, ich hätte mitgemacht.”
(Leser ***)
(Leser ***)
***
Eben las ich eine Rezension von Thor Kunkels Buch „In die Schweiz auswandern – aber richtig”. Der Autor wird dort zitiert mit den Worten: „Der wahre Grund, warum die Schweiz das Lieblingsland des deutschen Auswanderers bleibt, ist der Wunsch nach einer Rückkehr zur Normalität und einem Leben ohne die zweifelhafte Bürde, afroarabische Großfamilien oder Sozialnetzbesiedler zu finanzieren.”
Ich war zuletzt zwei Tage in Helvetien, näherhin am Genfer See, nein: Genfersee, und genoss diese Normalität. Die Züge fahren pünktlich. Die Straßen sind intakt und nahezu baustellenfrei. Das Rauchverbot wird sehr lax gehandhabt, viele Restaurants haben Raucherzimmer bzw. ‑salons, im Bahnhof Bern sah ich ein Café, in dem geraucht werden durfte. Es gibt Mentholzigaretten zu kaufen, und die Plastikdeckel der Wasserflaschen lassen sich vollständig abdrehen (ich halte solche kleinen Details der Kujonierung von Millionen Menschen durch die EU für bedeutend). Es gibt zwar da und dort ein paar Penner, aber aggressiv auftretende Jungmännerhorden unschwyzerischer Artung habe ich nicht gesehen. Messer dienen als Schneidwerkzeug bei Tische, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass in dieser Weltgegegend alle Männer, die gedient haben, ihre Waffen mit nach Haus nehmen, und es im Falle einer deutschen Messermetzeldichte zu einigen Spontangerichtsbarkeiten käme.
***
Apropos Genf. Die Kommune am Austritt der Rhone aus dem gleichnamigen See ist nach Monaco die Stadt mit der zweithöchsten Millionärsdichte weltweit; ungefähr jeder fünfte Einwohner soll dieser erlauchten Schar angehören („Nur?”, fragte mein Gastgeber). Der Allgemeinzustand der Stadt verdankt dieser statistischen Tatsache, die sich ansonsten vor allem in den Marken der privaten Kraftdroschken manifestiert, eine recht unneudeutsch wirkende Nichtverwahrlosung.
Genève wäre die ideale Heimat für ein wonniges Weib, von welchem heute die Rede sein soll. Dort lebt die Klientel, der sie ans Geld möchte, um es dem Staat zu geben, der es wiederum… – der Reihe nach.
Ich darf vorstellen: Martyna Berenika Linartas, promovierte Politikwissenschaftlerin, Erbrechtskritikerin und „ausgebildete Pressereferentin”. Den letztgenannten Schliff, um mit dem Wichtigsten zu beginnen, erhielt sie bei den Grünen, näherhin in deren Bundesgeschäftsstelle, wobei man nicht recht weiß, wozu diese Truppe überhaupt Pressereferenten benötigt, wo doch mindestens jeder zweite Medienvertreter schon einer im inoffiziellen Ehrenamt ist. Aber vielleicht bedarf es einer gewissen Orchestrierung, und welcher Hauptstadtjournalist (m/hetereonormativ/zwangsbinär) würde sich nicht von diesen Blicken lenken lassen wollen?
Von 2018 bis 2021 werkelte die Schöne „nebenher” im Bundestagsbüro von Annalena Baerbock und promovierte in der Hauptsache in sozialistischer politischer Ökonomie, wie sie nicht ohne Stolz twitterte.
Die Maid, die heute an der FU Berlin und an der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in Koblenz Enteigung und Umverteilung lehrt, hat gewissermaßen im Wald der Themen ihren Baum gefunden, ein sehr deutsches Thema: die materielle Ungleichheit und die dringende Notwendigkeit einer höheren Besteuerung der Reichen, um Unseredemokratie vor dem finalen tektonischen Bruch zu retten.
Ich weiß nicht, ob außerhalb einer deutschen Universität tatsächlich jemand glaubt, die unter dem Kompositum Politikwissenschaft firmierende Lehre erfülle in irgendeinem Sinne den Anspruch ihres Grundworts, weshalb ich vorschlage, die „Wissenschaftlerin” so ironisch zu lesen wie die „Demokratin”. Denn ernsthaft ein Demokrat kann ja nur sein, wer begriffen hat, dass es auf Erden keinen einzigen Demokraten gibt. Demokratie wäre dann die Herrschaft des Misstrauens aller Nichtdemokraten gegen sich selbst und ihresgleichen und käme ohne all die seifigen Violinenklänge eines Bekenntnisses zu ihr aus. Um das nicht zugeben zu müssen, haben sie Unseredemokratie erfunden – die Demokratie mit besitzanzeigendem Fürwort, aber ohne Demos –, und wir werden sehen, dass Fräulein Linartas einzig jene meint. Um den längst zur Plattitüde downgegradeten Ausspruch von Churchill zu variieren, die Demokratie sei die schlechteste aller Staatsformen mit Ausnahme aller anderen, gestatte ich mir als jahrzehntelanger Zwangsinsasse eines Landes, in dem es keine Millionäre gab, die Bemerkung, dass Länder, in denen es Wirtschaftsmillionäre gibt, von allen unerträglichen die besten sind. „Ich bin wie das Volk: Der Reichtum empört mich nur in unwürdigen Händen”, sprach wiederum Don Nicolás. Dieser Zwickmühle entkommt man nicht. Aber Sozialismus ist von beiden Übeln das üblere.
Selbstverständlich ist der Kampf gegen Reich für unsere Circe lediglich ein Bestandteil eines anderen Kampfes.
„Wir brauchen” und „das Wasser abgraben”: Wir sind auch stilistisch vor die richtige Schmiede getreten. 2022 gründete unsere Robina Hood die „Wissensplattform” ungleichheit.info. Wenn Sie sich dort umsehen, werden Sie feststellen, dass dieses „Wissen” grüne, neomarxistische, „antirassistische” Umverteilungs- und Migrationsbeschleunigungspropaganda vorstellt. Und dafür brauchen „wir” eben das Geld der Anderen.
Eine schöne Frau schürt Ressentiments gegen eine Minderheit – angeblich ist das ja die Masche der Populisten. Das Besondere an Martyna Linartas besteht allerdings darin, dass sie schon a prima vista als ein wandelndes Dementi ihrer Ungleichheitsaversion agiert. Damit bildet sie in ihrem Ideologiesegment eine erwähnenswerte Ausnahme. Tandaradei! Deshalb stehen die Chancen gut, dass unsere moderne Berenike demnächst einen solventen Ptolemaios findet – oder umgekehrt –, der auf kompromittierende Weise alle ihre Wünsche stillt (wobei sie dann ihr Mäulchen wahrscheinlich nicht hielte; es gibt ja inzwischen prozentual mehr linke Millionärsweiber als linke Proletarierinnen).
Einstweilen wollen wir ihr ein bisschen lauschen.
„Das Erbe ist ein unverdientes Einkommen. Wer es erhält, hat ja nicht dafür gearbeitet.”
Stattdessen soll es unter anderem über progressive Besteuerung in die Hände der Grünen gelangen, die auch fast alle nie gearbeitet haben und das enteignete Geld bevorzugt an eine Klientel verteilen wollen, die mit produktiver Arbeit ebenfalls eher auf dem sogenannten Kriegsfuß steht. Etwa, mein Lieblingsthema, an jene Migranten, die meinen, dass eigentlich die Ungläubigen für sie arbeiten müssen. Eine merkwürdige Logik. Erben hat ja ohnehin mit Familie zu tun, nicht mit eigener Arbeit; die Vorfahren haben dafür gearbeitet, gehortet und geheckt, meistens generationenlang. Man weiß aus der allgemeinen Erfahrung mit Linken, dass ihre Forderungen kein Ende nehmen, dass sie, sobald eine erfüllt ist, die nächste stellen und niemals zu einem Ende kommen. Linke Politik gleicht dem Verhalten eines Süchtigen. Es bleibt nicht beim Gendersternchen, bei der formalen Gleichberechtigung oder dem dritten Geschlecht, und es wird auch nicht bei der Forderung bleiben, die „Superreichen” beim Erben stärker zu besteuern, denn die werden sich im Zweifelsfalle einfach davonmachen, und dann geht die Vermögensrasur eine Stufe tiefer weiter. Außerdem wäre das über Steuern konfiszierte Vermögen der Reichen irgendwann einfach spurlos verschwunden. Den Linken geht bekanntlich ständig das Geld anderer Leute aus. (Inzwischen geht ihnen sogar das Land anderer Leute aus.)
Bei den Steuern läuft es seit Jahren so. Der Spitzensteuersatz in ’schland beträgt 42 Prozent und gilt seit 2023 ab einem Jahreseinkommen von 62.810 Euronen, 5.000 im Monat. Dazu addiert sich bekanntlich die Mehrwertsteuer. Wenn ich mich morgens an den Schreibtisch setze, ist es egal, ob ich in seliger Entrückung an einem Epos stricke oder Hassundhetze gegen die Grünen in wohlgesetzte Worte fasse, jeder zweite Euro, den ich dadurch einnehme, geht letztlich an sie. Ich will, dass das aufhört. Ich will, dass der Staat weniger einnimmt, nicht mehr. Die Reichen dagegen sind mir egal (jene ausgenommen, die hier mitlesen, aber keinen Vergnügungszoll entrichten). Noch der degenerierteste, kulturloseste Millionär kann sein Geld nicht so sinnlos und gemeinschaftsschädlich ausgeben wie ein von Sozialisten regierter Staat die Steuern der von ihm geschröpften Bürger. Das liegt einfach daran, dass der Reiche mit seinem Luxusleben letztlich Arbeitsplätze finanziert. Richten Sie Ihren Blick nach Kuba: Vom Castro-Clan abgesehen, gibt es dort keine Reichen. Und wo es keinen Reichtum gibt – privatwirtschaftlich erzeugten; das ist Bedingung –, gibt es irgendwann eben auch mal keinen Strom. Stattdessen Häuser, die gebaut wurden, als dort noch Reiche siedelten, und von denen heute die Balkone einfach auf die Straße herunterfallen. In Berlin, praktisch dem deutschen Havanna in statu nascendi, wo sich die vier größten Arbeitgeber – Deutsche Bahn, Charité, Vivantes und Berliner Verkehrsbetriebe – in öffentlicher Hand befinden, werden die Balkone einstweilen noch von Bayern und Hessen aus gestützt.
„Steuern sind nicht Raub”, meint unsere Frau Holda. „Steuern sind das wichtigste Instrument einer jeden Demokratie. Sie sind wichtig für die Allgemeinheit, um einen starken Wohlfahrtsstaat aufzubauen und Solidarität innerhalb einer Gesellschaft zu ermöglichen.”
Jetzt ist die alte Leier fällig: Solidarität innerhalb einer Gesellschaft funktioniert nur unter (ethnisch-)kulturell Verwandten bzw. Ähnlichen. Eine Ökonomie, die die Anthropologie ausklammert, begreift die Gesellschaft nicht. Für den immigrierten Durchschnitts-Araber etwa ist Deutschland ein Gebiet, das er auf Allahs Geheiß allmählich zu besiedeln und so dem wahren Glauben zu erschließen hat. Nimmt er eine Ungläubige zur Frau, muss sie zum Islam konvertieren, vor allem werden die Kinder islamisch erzogen. Zeigen Sie mir Ausnahmen! Die deutsche Sozialkohle kommt für diese Leute nicht vom Staat oder vom deutschen Steuerzahler, sondern von Allah, weshalb auch keine Dankbarkeit nötig ist. Solidarität sind sie nur ihren muslimischen Brüdern und auch Schwestern schuldig, nicht den Almans oder anderen Ungläubigen. Dass diese Solidarität funktioniert, erkennt man daran, ich habe schon öfter darauf hingewiesen, dass es keine muslimischen Penner oder Obdachlosen gibt (wobei auch hier der von Allah gesteuerte deutsche Sozialstaat die Hauptrolle spielen dürfte). Der Sozialstaat ist im Gegenteil Gift für die Demokratie, vor allem aber für den Demos.
Umgekehrt würde die Mehrheit der Deutschen, die grünen Freaks und die von ihnen in ihre jeweiligen Bockshörner gejagten Gutmenschen ausgenommen, die Umverteilung an kultur- und wesensfremde Migranten sofort stoppen, wenn man sie direkt früge – der Zusammenhang zwischen ihrem Wahlverhalten und der Verwahrlosung ihres Landes scheint für die meisten immer noch ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Ich sag’ es ungern, aber die (nahezu) vollständige Abschaffung des deutschen Sozialstaats ist womöglich der einzige Weg, dieses Land halbwegs zu restaurieren. Die stärkere Besteuerung der Reichen wäre dagegen nur ein Weg, die Agonie zu verzögern, denn jeder Euro, der aus privatem Besitz in staatliche Kassen gepresst wird, verliert seinen Kapitalwert und verwandelt sich in toxisches Geld, zumindest in stumpfes Geld, das nicht mehr investiert, sondern umverteilt und letztlich vergeudet wird, auch wenn einige Wirtschaftszweige – vom medizinisch-industriellen Komplex über die Turnschuh- und Händiproduzenten bis zu den staatskohleabgreifenden Flüchtlingsunterkunftsvermietern – davon profitieren. Die stärkere Besteuerung der Reichen diente zu nichts anderem als der Finanzierung des neuen Sozialismus. Nur die radikale Verkleinerung des Sozialstaats würde dazu führen, dass zum einen niemand aus dem erlauchten Kreise der analphabetischen Fachkräfte und orientalischen Missionare mehr hierher kommen will und dass zum anderen viele hierzulande auf „Staatskosten” lebende Migranten in ihre Heimatländer zurückkehren würden, wo sie zum Teil ja Wohnungen, Häuser und Kernfamilien haben.
Die Solidarität, von der unsere wohlmeinende Enteignerin spricht, ist nur durch staatlich erzwungene Umverteilung zu realisieren. Um die Hereingeschneiten auf Kosten derer, die schon länger hier leben, pampern zu können, müssen also die Bockshörner gut abgeriegelt werden. So heißt es auf der erwähnten Ungleichheits-Webseite: „Weil es nicht ‚die eine’ Ungleichheit gibt, ist es sinnvoll, sich die einzelnen Formen genauer anzusehen. Diese Unterscheidung hilft auch zu verstehen, dass verschiedene Formen von Ungleichheiten verwoben sind und einander verstärken. Das hat uns zuletzt die Corona-Pandemie besonders stark vor Augen geführt. Die Pandemie hat nicht alle gleichermaßen getroffen, sondern vor allem die Einkommensschwächeren, Menschen mit schlechterem Zugang zu Bildung, und BIPoC.”
Warum „Black People, Indigenous People and People of Colour” von der angeblichen Pandemie stärker betroffen waren, regelt demnächst vielleicht ein Bundesgesetz, das diese Sichtweise als verbindlich vorschreibt; fürs erste könnte sie von Trusted Flaggern exekutiert werden. Ich habe im Netz nach einer stichhaltigen Begründung gesucht, fand aber nur so etwas:
In Rede stehen 33,2 Prozent in Relation zu 31 Prozent Bevölkerungsanteil, nichts Gravierendes eigentlich, zumal, wie wir unten lesen, unter amerikanischen Schwarzen „häufiger Vorerkrankungen wie Diabetes und Herzerkrankungen” zu registrieren bzw. zu beklagen waren. Ist der Diabetes des Kolorierten Ergebnis seiner zumindest strukturell rassistischen Unterdrückung durch den Weißen? Ja was denn sonst!
Wer dergleichen behauptet, hat also Interessen, denen eine tendenzielle Unersättlichkeit eingeschrieben ist, egal was sie aktuell vortragen. So reden Neomarxisten, Kryptokommunisten, und mittenmang als ein erfreuliches Farbtüpfelchen, Mad. Linartas. Letztlich will die minnigliche Maid den Reichen Geld wegnehmen, um damit grüne Politk zu machen, um den auf Permanenz gestellten Bevölkerungsaustausch zu finanzieren und über den Schleichweg der sogenannten Klimarettung das Weltvermögen von Nord nach Süd umzuverteilen.
Deshalb setzte sie sich, etwas inkonsequenterweise, auch für die nervige Millionärsclansseitenstranggöre Luisa Neubauer ein.
Das Photo oben, das mit dem Mikrophon, stammt übrigens aus einem Video, in dem sie einem erfreulich einverstandenen Interviewer in für eine Professorin bemerkenswert rotzigem Plauderton („volle Kanne legal”, „geil”, „megawichtig”, „krass”, „Diggi”, „Kohle auf der Tasche”, „geiler Fall”, „die Betriebsvermögen kicken”) ihre Umverteilungsphantasien als Gerechtigkeit verkaufen will und dafür unter anderem Studien des grünenfreundlichen DIW herbeiwuchtet. Während die Maid noch Kreide genascht hat, blühen in den Kommentaren unter dem Video die feuchten Enteignungsphantasien des linken Pöbels (Schreibweise im Original):
– „Das Thema rechter Adel und wie sie unsere Demokratie abschaffen wollen; wäre auch interessant.”
– „Ein Themenvorschlag für ein Experteninterview: Familien- und Firmenstiftungen. Da liegt auch viel Vermögen rum, vor der Öffentlichkeit verborgen.”
– „Mein Hass auf Vermögende ist immens hoch. Eigentlich will ich nicht hassen, aber bei dem Thema kann ich nicht mehr anders.”
– „Über die Schere zwischen Arm und Reich und die extreme Wohnungsnot sollte man viel, viel öfter sprechen. Die beiden kritischsten Probleme vertuscht unsere Politik und lenkt mit Gendern oder Klimaklebern ab. Allerdings, wird sich ohne eine Revolution oder einer ähnlich radikalen Maßnahme in den nächsten Jahren/Jahrzehnten in Deutschland nichts ändern.” (Die Reichen und die Immobilienbesitzer sind nämlich schuld an der Wohnungnot, nicht die Mietsozialisten und Massenmigrationsbeschleuniger, so wie auch Donald Trump die Schuld am Zusammenbruch der Stromversorgung in Kuba trägt und nicht der Sozialismus.)
– „Wenn wir die Demokratie erhalten wollen, müssen wir auch über den Adel sprechen!”
– „Ich finds spanned wenn man das Thema Enteignung noch mit rein bringt. Vielleicht gibt es manches was die Milliardäre einfach nicht besitzen dürfen.”
– „Wir brauchen eine vermögensobergrenze!”
Unsere Neojakobinerin und ihre Claque reden über Eigentum, das ihnen nicht gehört. Und dabei soll es besser bleiben.
Beziehungsweise:
(Netzfund)
***
Zum Vorigen.
Erst während der Revolution fiel den französischen Aristokraten auf, wie wenige sie eigentlich waren und wie zielsicher der Hass sie treffen konnte. „Wie, und Sie leben noch?”, sagte der jakobinische Deputierte Laurençot zu dem Besitzer des Schlosses Cheverny, als er den herrlichen Barockbau in Augenschein genommen hatte. Dieser Affekt, man mache sich nichts vor, ist heute so lebendig wie damals, zumindest in der Alten Welt, wenngleich durch das Steuer- und Umverteilungssystem einstweilen noch gehegt. Doch sollte die Mittelschicht eines Tages finanziell restlos ausgequetscht sein und die Linke es bis dahin geschafft haben, ihre überalterten Reihen durch hinreichend vitale Drittweltmigranten neu aufzufüllen, wird den Reichen auf diesem Kontinent, sofern sie dann nicht längst emigriert sind, womöglich dasselbe Stündlein schlagen wie weiland der französischen Aristokratie.
Der Vergleich hinkt? Ach was!
Unseredemokratie hat nämlich keinen größeren Feind als die Meinungs- und Wirtschaftsfreiheit.
Pas de liberté pour les ennemis de la liberté!
Wer hat’s gesagt?
Und was gäbe es in diesem Falle umzuverteilen!
***
Ebenfalls zum Vorigen.
„Die Behauptung, ‚die Reichen’ zahlten in Deutschland keine oder nur wenig Steuern ist abwegig. In Deutschland zahlen 50 Prozent der Einkommenssteuerpflichtigen lediglich 6,1 Prozent der Steuern. Die oberen 1 Prozent der Einkommensbezieher zahlen dagegen 22,8 Prozent der Einkommensteuern. In den USA, von Antikapitalisten als vermeintliches Paradies der Reichen bezeichnet, ist es sogar noch extremer: 50 Prozent der Einkommensbezieher in den USA, die 46.500 Dollar oder weniger im Jahr verdienen, zahlen nur 2,3 Prozent der Einkommenssteuer in den USA. Die Top-1-Prozent, die 682.500 Dollar oder mehr verdienen, zahlen dagegen 45,8 Prozent der Einkommensteuer in den USA. Der Anteil, den die Reichsten zahlen, ist dabei in den vergangenen zwei Jahrzehnten massiv gestiegen: 2001 zahlten die 1% Top-Verdiener in den USA nur ein Drittel der Einkommensteuer, 20 Jahre später war es fast die Hälfte!”
(Quelle)
***
Immer noch zum Vorigen.
Wir schauen einer Zivilisation beim Verrücktwerden zu.
***
Derweil schreitet die wirkliche Diskriminierung fort. Martin Sellner, höre ich, soll die 81. Kontenkündigung ereilt haben. Der streitbare Aktivist hat übrigens noch nie eine Straftat begangen.
Chapeau!
***
Zur Chronik dieser Republik.
Wo Linke regieren, wird enteignet und zensiert, das entspricht ihrer Natur. Was die FDP betrifft, die in dieser Koalition herumhampelt und jede Freiheitsbeschneidung mitträgt – aber sie haben Cannabis legalisiert! –, so wird sie, halb hoffentlich, halb leider, noch vor den Grünen zur Hölle fahren.
***
Zu meinen Ausführungen über die Faschismus-Neudefinition von Umberto Eco (Acta vom 12. Oktober) schreibt Leser ***:
„Vielleicht sollte man Umberto Eco mit einer Prise Ironie lesen, sozusagen sub specie potestatis; liefert er doch in ‚Der Name der Rose’ vor allem eine Kritik der Ideologie, die das Theoretisieren bis zum Exzess erlaubt, das Lachen selbst den Theoretisierern verbietet, die an ihren Nutzen für andere als die Mächtigen aber nicht eine Sekunde an Zeit verschwendet. Am Ende geht diese Orgie der Macht in Flammen auf, zumindest im Bild der brennenden Bibliothek. Wenn ich mich recht entsinne; denn so extrem bedeutend – im Vergleich zu Camus‘ ‚Die Pest’, Dostojewskijs ‚Die Dämonen’, Szczypiorskis ‚Eine Messe für die Stadt Arras’ oder Bradburys ‚Fahrenheit 451’ – fand ich Ecos Roman, seine bombastisch-skurrile Verfilmung und jene eher seltsame Bücherverbrennung am Ende eingeschlossen, nicht.
Ecos Thesen zum Faschismus muten in diesem Kontext eher an wie eine nachträgliche Gebrauchsanweisung, seinen Roman nicht etwa als Totalitarismuskritik zu lesen, sondern bitteschön als eine Parabel auf den Faschismus rechter – und eben nicht linker – Prägung. Es ist immer blöd, wenn Künstler meinen, ihre Kunst erklären zu müssen, denn gerade das führt sie zu vermeidbaren Denkfehlern. So hat auch Camus‘ genannter Roman einen solchen Vor-Satz, aber Camus ist es, im Gegensatz zu Sartre (und Eco), bald selbst aufgefallen, dass die eine Gefangenschaft zur Parabel für viele Arten politischer Pestilenzen taugt. Selbst ein psychisch Labiler wie der geniale Mathematiker und Öko-Linke Alexander Grothendieck hatte einige Jahre später gelernt, auch gegen den Linksfaschismus Moskauer Prägung kräftig auszuteilen. Das brachte ihm das Entsetzen der europäischen Linken und vielleicht auch den eigenen entnervten Rückzug in seine spätere eremitische Esoterik ein. Mag sein, Eco hat diese Ächtungen gescheut, die aus dem Vorwurf resultieren, kein ‚richtiger’ Linker mehr zu sein; denn jeder Faschismus tarnt sich als Fortschritt.
Das eigentlich Peinliche an den Antifaschisten ist daher eher, dass sie meinen, einen toten Drachen immer wieder töten zu können und zu müssen, der ihnen selbst so ähnlich sieht, und dass es sich bei ihrem ‚Kampf’ um eine Autoimmunkrankheit – Verzeihung, um eine ins Massenpsychotische gesteigerte Auto-Mikroaggression – handelt; allerdings um eine mit Methode. So handelte auch Joseph Goebbels auf seiner Galerie. Also ist auch das eine Parabel, wenn man sie sub specie potestatis betrachtet. Es geht den Faschisten jedweder Färbung nicht in erster Linie um Ideologie, geschweige denn um Wirklichkeit oder ihr menschliches Spiegelbild namens Wahrhaftigkeit; es geht ihnen um Macht.
Darf ich von der Literatur zur Politik wechseln und hinzufügen, dass ich deshalb Kurt Schumacher und sogar die Schnauze des Herrn Schmidt aus Bergedorf vermisse? Oder FJS? Diese Generation hatte eine Gemeinsamkeit: das Erlebnis der Faschismen aller Couleur, und sie verschlossen die Augen nicht vor der einen wie der anderen. Eco, bei Kriegsende 13 Jahre alt, ist in jeder Hinsicht ein müder Epigone mit offenbar selbstgewählter Blindheit auf einem Auge.
Aus demselben, offenbar also doch nicht rein generationsabhängigen Grund übrigens vermisse ich Richard von Weizsäcker deutlich weniger.”