Das Beste – auch „das beste Deutschland aller Zeiten” – kommt zum Schluss.
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Humanitärer Fortschritt: der Killerdrohne eine Anästhesiedrohne vorausschicken.
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Die eigentliche Theorie des kommunikativen Handelns wurde bereits anderthalb Jahrhunderte vor der so genannten von einem preußischen Generalmajor verfasst und 1832 von dessen Witwe veröffentlicht: Clausewitz’ „Vom Kriege”.
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Keine Stadt, kein Ort, kein Landstrich, der für den Tourismus wirbt, tut dies mit Bauwerken, die von Roten oder Grünen errichtet wurden.
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„Man sieht auf allen Straßen bereits die zukünftigen Henker, Handlanger, Helfershelfer, die Tatkräftigen am Schafott und am Schreibtisch. Und doch ist ganz und gar noch unsichtbar die Idee, die über ihren Taten leuchten wird. Wundersame Geheimnistuerei des Unheils…!”
(Jürgen Große)
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(Netzfund)
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Nicht ohne Rührung las ich den Nachruf der taz auf Alain Delon.
Die Rührung hatte weniger mit dem Dahingegangenen zu tun, sondern entstand beim Blick auf das Konterfei des Nachrufers, welches dem Artikel beigefügt ist und gewisse Aufschlüsse über dessen „Männlichkeitsideal” zulässt. Jenem, dem Ideal, scheint es beispielsweise eigentümlich zu sein, dass es Anstößigkeit oder „Umstrittensein” – dieses Lieblingsattribut publizistischer Lakaienseelen taucht bereits im zweiten Absatz auf – als unmännlich deklariert.
Inwieweit man Schönheit als männlich empfindet, bleibe jedem selbst überlassen. Für mich, heterosexuell bis in die Patellaknorpelschäden, war Delon der schönste Mensch, den ich je auf der Leinwand sah. Aus diesem Grund empfand ich Trauer bei der Nachricht, dass Freund Hein, der törichte Schnitter, nunmehr auch dessen Existenz beendet hat.
Und dann lese ich zu meiner Erheiterung im zu Kreuzberg von regierungstreuen APO-Nostalgiker*:_Innen für ebensolche fabrizierten Gazettchen: „Was ‚BB’ in ihrer Zeit als Filmstar als weibliches Schönheits- oder Sexsymbol darstellte, war Delon als Ikone einer Virilität, die uns heute ebenso überholt bis irritierend vorkommt. Dank jahrzehntelanger (vorab feministischer) Kämpfe und Diskussionen über Geschlechter, Rollen, Rechte und Maßstäbe sind beide als eventuelle Vorbilder völlig passé. Der Tod von Alain Delon ist auch ein Anlass, sich dessen bewusst zu werden. Nein, heute ist das kein Wunschtraum, als Leinwand-Macho wie Delon bewundert und beneidet werden zu wollen!”
Wenn der taz-Korrespondent Rudolf Balmer meint, dass an Delon nichts beneidenswert sei, dann wird es sich wohl so verhalten. Und wo, wenn nicht in einem Nekrolog, sollte der Journalist das diesem total überholten Typ denn bescheinigen?
Außerdem: „Bei einer aus Sicherheitsgründen angeordneten Hausdurchsuchung fand die Polizei in Delons Anwesen in Douchy 72 Feuerwaffen und 3.000 Patronen. Fasziniert war Delon, der sich politisch immer als ‚konservativ’ verstanden hat, auch vom Rechtsradikalen Jean-Marie Le Pen, dessen Ideen er weitgehend geteilt und den er ab den 80er Jahren als persönlichen Freund bezeichnet hat. Auch in diesem Punkt gibt es Parallelen zu Brigitte Bardot, die in ihrer zweiten Lebenshälfte nach dem Film im Sumpf der rassistischen Rechten landete.”
Merke: Rechts immer Sumpf! Hätte der Mime indes Jean-Luc Mélenchon oder wenigstens Emmanuel Macron seinen Freund genannt und hätte man in seinem Anwesen 72 – nein, nicht Jungfrauen – Palästinensertücher oder Sowjetwurfsterne gefunden, würde Gevatter Balmer den Leinwand-Macho wenigstens ein bisschen bewundern.
Und das noch: „Delon war auch (!) zudem (!) zutiefst (!) homophob, er war 2014 aktiv an der Kampagne gegen die Legalisierung der ‚Ehe für alle’ beteiligt.”
Wer sich gegen die „Ehe für alle” ausspricht, ist also „zutiefst homophob” (außer es handelt sich um einen Moslem). Für Benachteiligung zu erklären, was bloß aus Bevorzugung resultiert, ist der ethische Krebs unseres Epöchleins. Es fehlt leider die Erklärung, worin jetzt eine einfache, gewissermaßen bloß oberflächliche Homophobie besteht. Vielleicht in Delons Fixierung auf Weiber und nichts außerdem?
Die Virilität, die der taz-Autor bekämpft, natürlich nur verbal, ist genau das, was dem westlichen Mann verlorengegangen ist bzw. von kleinauf regelrecht abdressiert wurde – und wird –, und das wiederum ist der Grund, warum dieser androgyne Schlaffi heute auf dem Schulhof oder auf der nächtlichen Straße von Angehörigen virilerer Kulturen, die sich wegen der konservativen Familienvorstellungen ihrer Eltern und Verwandten meistens in der Überzahl befinden, immer mal wieder auf die Fresse bekommt. Es ist übrigens ebenfalls der Grund, warum ein erheblicher Prozentsatz der jungen Männer keine Partnerin mehr findet. Frauen mögen virile Kerle. Was denn sonst?
Fairerweise sei darauf hingewiesen, dass in derselben Gazette am selben Tag ein zweiter Nachruf auf Delon erschien, diesmal von einer Frau verfasst, der auf Gesinnungsklimbim verzichtet und mit den Worten endet: „Mit Delon, der am Sonntag nahe Paris 88-jährig ‚friedlich einschlief’, starb ein zeittypisches Männerbild. Dessen Ambivalenz und Attraktivität werden lange nachwirken.”
Aber welche Frau wäre schon imstande, diesem Kerl nicht zu huldigen?
PS: „Konsequenterweise ist die taz auch gegenüber ihren Autoren progressiv. Sie macht den Kretin nicht vorrangig an Äußerlichkeiten, sondern an seinen inneren Werten sichtbar.”
(Leser ***)
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Hat man erst die Höhen des „Männlichkeitsideals” erklommen, ist das komplementäre „Frauenbild” nicht fern.
Sie „droht”. Unter anderem mit ihrem Frauenbild.
Frauen sollen Kinder bekommen. Wie im Mittelalter.
Es gibt freilich, in einem Rechtsstaat zumindest, keine besonderen „Frauenrechte”.
Die letzte Überschrift entstammt übrigens der Brigitte; man sieht, dass sich sogar dort stillschweigend die linke Maxime durchgesetzt hat, dass Zukunft in jedem Fall toll und Vergangenheit immer pfui ist, als sei sie nicht Herkunft, also der Ort, aus dem alles stammt, was unsere Existenz überhaupt ermöglicht hat.
Die Vergangenheit, die nach dem Willen der AfD Zukunft werden soll, nennt sich „traditionelle Familie”. Ich wüsste ja ein wachsendes und zunehmend einflussreiches Segment der – im weitesten Sinne – deutschen Gesellschaft, in dem ein „Frauenbild”, ein „Männlichkeitsideal” und Familienvorstellungen herrschen, die sich aus ganz anderen Dimensionen von Vergangenheitsfixiertheit speisen als jenes der Schwefelpartei und wo die „traditionelle Familie” als undiskutierbare einzige Daseinsform gilt, nicht ganz zufällig mit der Folge eines enormen Kinderreichtums, zumindest im Vergleich zu den von ihren Wortführern in lauter existenzielle Bockshörner – „rückständig”, „rechts”, „sexistisch”, „frauenfeindlich”, „homophob”, „transphob”, „patriarchalisch”, „wie-bei-den-Nazis” – gejagten Almans (die den ganzen Verdrängtwerdensspaß obendrein mitfinanzieren müssen). Darüber liest man nichts in den oben zitierten Medien, während Kritik an jenem Lebensmodell aus tausendundeiner Nacht inzwischen vom Verfassungsschutz sowie der politisierten Justiz als Islamophobie gelabelt und verfolgt wird.
Da die Genoss*:_Innen Haltungsjournalist:_*Innen recht genau wissen, wie doppelzüngig und feige sie agieren, müssen sie ihr Mütchen ersatzweise an den Rechten kühlen, das garantiert nach wie vor Tugendpunkte und ist völlig gefahrlos. Welche dieser Charakternaturen könnte einer solchen Versuchung widerstehen?
Zum Tagwerk der Wichte (m/w/d, in diesem Falle Doppel‑w) gehört das Heraufbeschwören einer großen Gefahr, welcher zu wehren sie sich couragiert anheischig machen.
Zitat: „Während des Pride Month rief Lukreta zum ‚Stolzmonat’ auf und postete unter dem gleichnamigen Hashtag Bilder von Frauen und Deutschlandflaggen auf Instagram. Gern im Kleid. Gern im abendlichen Gegenlicht. Auf deutschen Wiesen. Im deutschen Wald.”
Stellen Sie sich das mal vor! Im Kleid! Diese Nazis! Und dann werden sie auch noch mit deutschen Kindern schwanger! Im Kleid!
„Das traditionelle Rollenverständnis, an dem diese Frauen so hängen, füllen sie gern als unterstützende Partnerin an der Seite eines – meist ebenfalls rechten – Mannes; als eifrig backende Elternsprecherin, die beim Schulfest zu Muffins Verschwörungserzählungen serviert. Oder als treusorgende Mutter mit weichgezeichnetem Instagram-Familienleben – die nur deutsche Produkte bewirbt und kauft. ‚Viele alternative Lebensentwürfe sind auf Social Media nicht völkisch oder siedlerisch gelabelt’, sagt Cynthia Freund-Möller (vom „Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft” der Universität Jena, also eine von Menschen mit meist traditionellem Rollenverständnis alimentierte Person – M.K.), das mache es schwer zu fassen.”
Also praktisch Taqiya auf rechtsextrem. Zunächst verstellen sie sich und täuschen perfide über die wahren Absichten – bis sie nach der Machtergreifung zwar nicht das Kleid, aber die weichgezeichneten Masken fallenlassen und zum „Kampf gegen Links” blasen (sic!), vermittels Cancel Culture, Hausdurchsuchungen und ehrabschneidender Berichterstattung.
„Identifikationsangebote schaffen die Frauen auf Social Media durch Feindbildkonstruktionen oder dadurch, dass sie andere Familienmodelle schlecht machen”, zitiert der Tagesspiegel als nächste Kronzeugin eine gewiss kinderlose Maid namens Lea Lochau, die wiederum als Angestellte der „Fachstelle Gender, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus” bei der Amadeu Antonio Stiftung Ihre, geneigte Eckladenbesucher, Steuergelder verkneipt.
Und überhaupt, „Feindbildkonstruktionen”, das geht gar nicht. Würden sie beim Tagesspiegel oder bei der Hauptverwaltung Amadeu Antonio nie zulassen. Das Madigmachen von Familienmodellen, etwa dem sogenannten traditionellen, natürlich ebensowenig.
„Mutterschaft, natürlich von zentraler Bedeutung für die rechten Frauen, steht vor allem anderen und brachte auch schon Brittany Sellner dazu, vorübergehend zu verstummen. ‚Das ist die Regel, die wir erkennen’, erklärt Lea Lochau ‚Dass sich Frauen ab dem Zeitpunkt, wo sie Mutter geworden sind, aus dem Aktivismus zurückziehen.’ ”
Was für ein dummer Tausch.
„Weiblichkeit und Mutterschaft sind in den Frauen fest verankert und werden nicht hinterfragt”, schließt der Tagesspiegel erschüttert.
Wie gesagt: Kritisierten sie dasselbe an den Moslems, würden sie sich als islamophob offenbaren. Obwohl deren Familienbild oft ganz andere Konsequenzen hat als das „rechte”; Scheidungen auf afghanisch etwa, „Ehrenmorde”, der auf den Heranwachsenden lastende Zwang, einen Muslim zu heiraten, die undiskutierbare „Mutterrolle”, welche die Frau zu erfüllen hat, oder die gebotene Verheimlichung der Homosexualität.
Man sieht immerhin: Die Probleme bislang unfruchtbarer hyperaktivistischer deutscher Haltungsjournalistinnen oder Stiftungsbetriebsmäuse könnten auf dem bewährtesten aller Wege gelöst werden, wenn es unbedingt sein muss auch in Kombination mit dem verpflichtenden Tragen von Kopftuch, Tschador oder Niqab in der Öffentlichkeit. Hauptsache, sie geben endlich Ruhe, werden schwanger und bekommen etwas Sinnvolleres zu tun, als ihre fertilen Geschlechtsgenossinnen zu bespitzeln.
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Nebenbei: Ich hatte nie ein Frauenbild und bin mir nicht sicher, ob ich mir auf meine alten Tage noch eins zulegen sollte.
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Apropos.
Wer sich das Siegertreppchen am Ende der Tour der France Femmes anschaut – hier etwa –, wird nicht nur ermessen, welche Spuren der Abstand von vier Sekunden nach 950 Kilometern in der Mimik zweier Rennfahrerinnen hinterlassen kann, sondern vor allem feststellen, dass dort auf dem Podium drei Frauen stehen, sogar drei schöne Frauen – die Siegerin, eine Polin, hat das bezauberndste Lächeln der Welt –, und keine fragwürdigen Existenzen mit Chromosomenanomalien und/oder transpersonaler Vorgeschichte, wie sie dem Sport der Holden mit dem Segen ihres einstigen Unterstützermilieus peu à peu den Garaus machen.
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Wir kommen zum Osten, der einst die Mitte war. Bekanntlich ist die Schwefelpartei dort längst Volkspartei, was bestimmte Reflexe im Unterstützermilieu der Bundesregierung auslöst (die älteren Ossis kennen das Phänomen noch unter dem Kürzel Stamokap).
Während Miele zugleich emigrieren und gegen „Rechts” kämpfen kann, müssen sich die zwanghaft bzw. zwangsgebührenhaft stationären Öffentlich-Rechtlichen mit dem besagten Kampf begnügen. Eine einzige AfD-Landesregierung, die aus dem Medienstaatsvertrag (früher: Rundfunkstaatsvertrag) austritt, würde schließlich genügen, um den gesamten Staatsfunk – die teuerste Rentenversicherung der BRD – zu sprengen.
Aber mal ehrlich: Wenn man Ihren Pensionsanspruch angriffe, würden Sie doch auch fuchsig werden, oder?
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Der Süddeutsche Beobachter bei der Arbeit (was im Eiskunstlauf der Rittberger, ist im Haltungsjournalismus die Relotiade).
Die Fußgängerzone ist fußgängerfrei –
da gellt über das leere Pflaster ein Schrei:
„Heil Hitler!“ war es, was da klang,
derweil ein Rest Mief aus dem Imbissstand drang.
Erst Hitze, dann Hitler, der Osten! Skandal! –
und noch vierzehn Tage bis zur Landtagswahl.
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Themenwechsel.
Die Schwurbler behaupten, die sogenannte Pandemie sei bloß „herbeigetestet” worden.
Ich frage Sie: Glauben Sie mit Lauterbach und der Bundesregierung an den endgültigen totalen Sieg auch über die nächste Pandemie? Sind Sie entschlossen, dem Drosten in der Erkämpfung des Sieges durch dick und dünn und unter Aufnahme auch der schwersten persönlichen Einschränkungen zu folgen?
Die Schwurbler behaupten, das deutsche Volk sei des Impfens müde.
Ich frage Sie: Sind Sie bereit, gemeinsam mit dem Gesundheitsminister als Phalanx hinter der impfenden Ärzteschaft stehend diesen Kampf mit wilder Entschlossenheit und unbeirrt durch alle Schicksalsfügungen fortzusetzen, bis der Sieg über die jeweilige Pandemie in unseren Händen ist?
Die Schwurbler behaupten, das deutsche Volk habe sein Vertrauen zum Gesundheitsminister verloren.
Ich frage Sie: Ist Ihr Vertrauen zu Professor Lauterbach heute größer, gläubiger und unerschütterlicher denn je? Ist Ihre Bereitschaft, ihm auf allen Wegen zu folgen und alles zu tun, was nötig ist, um den Kampf gegen das Virus und gegen „Rechts” zum siegreichen Ende zu führen, eine absolute und uneingeschränkte?
Die Schwurbler behaupten, das deutsche Volk wehre sich gegen die Pandemiebekämpfungsmaßnahmen der Regierung. Es habe nicht den Impfzwang gewollt, den Lockdown, den Maskenzwang und 2G, sondern die Freiheit, selbst darüber zu entscheiden.
Ich frage Sie: Wollen Sie die totale Pandemiebekämpfung? Wollen Sie sie, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir es uns heute überhaupt noch vorstellen können?
(Gott, wie ich diese Vergleiche liebe.)
Zitat: „Ich habe aufgrund einer eigenen Auskunftsanfrage an das Bundesamt für Verfassungsschutz erfahren, dass ich beobachtet werde. Den Verdacht hatte ich schon länger. Beobachtet werde ich unter der im Jahr 2021 neu eingeführten Kategorie ‚Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates’. Als Grund werden ein Social Media Post und ein journalistischer Artikel von mir aus dem Jahr 2022 genannt. Zudem gibt es in der Datenbank offenbar 815 Einträge zu mir, wie ich erfahren habe. Ich habe daraufhin meine Artikel aus dem Jahr 2022 durchgecheckt und kann keine Stelle erkennen, an der ich die freiheitlich demokratische Grundordnung infrage gestellt hätte. Deshalb habe ich mir juristische Hilfe geholt. Ein Anwalt lässt für mich in Erfahrung bringen, um welchen konkreten Artikel und Social Media Post es genau geht. Ich halte es für eine bedenkliche Entwicklung, dass regierungskritischer Journalismus neuerdings in den Aufgabenbereich des Verfassungsschutzes fallen soll. Der größte Treppenwitz an der Geschichte ist aber, dass auch die Beobachtung meiner Person durch das Bundesamt für Verfassungsschutz den RKI-Leak nicht verhindern konnte.”
Leseempfehlung! (Link)
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Neues vom Klimawandel.
(Link zum zitierten Artikel)
Aber der Deutschlandfunk ist wie gewohnt auf dem Quivive.
Ich zitiere: „ ‚Der Klimawandel stellt eine Bedrohungssituation dar’, erklärt Marlis Wullenkord, die im schwedischen Lund zur Psychologie der Klimawandelleugner forscht. Das zentrale Motiv der Leugnung sei Angst. Angst vor den unmittelbaren Folgen von Klimakatastrophen für das eigene Hab und Gut oder die physische Unversehrtheit – und Angst vor den Veränderungen, die eine konsequente Reaktion auf die Klimakrise erfordern würde.”
Es waren ja auch nicht die Drosten, Wieler, Lauterbach, Buyx, Bosetti und Blome, die Lockdown-Blockwarte und Maskensitzkorrekturbrüller, die Sechsfachgeboosterten und Kindergeburtstagssprenger, die Angst hatten, sondern die Schwurbler – nämlich Angst vor den Veränderungen in ihrem Alltag, die eine konsequente Reaktion auf die Pandemie erforderte.
Verglichen mit den Auswirkungen der speziell in Deutschland ergriffenen Maßnahmen gegen den Klimawandel werden die Auswirkungen des Klimawandels eher harmlos sein.
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Apropos Angst: Das ist ebenfalls ein Klimawandel.
Kann aber auch am Männlichkeitsideal bzw. Frauenbild liegen.
PS: Man bräuchte allmählich einen Live-Ticker.
Nomen est omen quasi.
Das Problem besteht darin, dass dergleichen überhaupt gemeldet und die Bevölkerung verunsichert bzw. aufgehetzt wird. Der Blick über den Tellerrand namens Ärmelkanal lehrt, dass ab einem gewissen Punkt Informationsschutzmaßnahmen ergriffen werden müssen.
Aus den Medien, aus dem Sinn.
Michel Houellebecq hat übrigens auch das prophezeit; in seinem Roman „Unterwerfung” kommt es täglich zu Kämpfen zwischen islamischen Radikalen und Identitären, aber in den Medien hört man kein Wort darüber.
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Derweil am Hindukusch.
Aber das wird nix, denn „die Taliban müssen zur Kenntnis nehmen, dass es ein Zurück ins Jahr 2001 nicht geben wird. Dagegen steht auch eine afghanische Zivilgesellschaft, die in dieser Zeit immer selbstbewusster geworden ist, die vielleicht von der einen Ecke dieses Haus noch nicht erkannt worden ist, aber trotzdem entstanden ist und sich sehr selbstbewusst ihrer Rechte bewusst ist – die vielleicht größte, in jedem Fall aber die nachhaltigste Errungenschaft der letzten zwei Jahrzehnte.
Menschenrechte sind heute in der afghanischen Verfassung fest verankert, und daran darf auch niemand rütteln. Frauen führen heute ein viel freieres Leben und bekleiden politische und auch öffentliche Ämter.”
Also sprach bekanntlich unser Genosse H. Maas am 23. Juni 2021 vor dem Deutschen Bundestag.
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Ähem.
Falls jemand seinen Augen oder seinem Englisch nicht traut: „Der Queer-Theorie geht um die Ablehnung des Dogmas, dass nukleare Abschreckung Sicherheit schafft und Abrüstung Verletzlichkeit schafft.”
Die Amerikaner, sagte Günter Maschke selig, seien das einzige Volk, das aus seinen Fehlern nicht lernen müsse.
Vielleicht doch besser Trump?
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Das Schlusswort hat heute Leser ***, der mir dieses Foto sandte…
… und dazu schrieb: „Die Gebetsmühlen drehen gelangweilt immer um dasselbe Mantra: gegen Rassismus und Ausgrenzung, für Vielfalt, gegen Hass und Hetze. Da simmer dabei, dat is prima, dachten sich die Düsseldorfer Gastronomen und andere Kulturschaffende und haben die Aktion Kein Alt für Nazis zusammengebraut. Jacques Tilly, bekennender Karnevalist und Humanist – der die Bierdeckel für die Aktion malte –, sagte vor Jahren der ‚Westdeutsche Zeitung’: ‚Wer zweifelt, bringt eine neue Perspektive ins Spiel und stellt die bestehenden Verhältnisse in Frage. Das passt manchen Gruppen nicht.’ Wenn allerdings die Zweifler nicht der woken, linksgrünen Gesinnung angehören, passt es Jacques Tilly nicht. Die humanistische Maxime, nicht auszugrenzen, findet hier den ideologischen Tod.
Wie auch immer, die Düsseldorfer Gastronomen stehen jetzt täglich vor der ungemein schwierigen, fast unmöglichen Aufgabe zu erkennen, wer zu den Guten gehört und wer draußen bleiben muss. Heute erkennt man den Nazi kaum mehr an der Kleiderordnung. Er mischt sich frech unerkannt unters biertrinkende Volk. Diese ‚zeichensetzende’ Kampagne gehört zum Dümmsten, was sich religiöse Eiferer ausgedacht haben. Ausdruck eines übersteigerten Moralismus, der sich in Wahrheit als illiberal entpuppt. Einfach nicht mitmachen, die Tür verrammeln, damit der woke Zeitgeist draußen bleibt, ist für die Wirtin, den Wirt, keine Option. Schnell ist sein Laden pleite, wenn er sich nicht dem Diktat des linksgrünen Wahrheitsministeriums unterwirft.
Ich gönne mir gleich ein oder zwei Helle. Das braune Alt ist sowieso nicht mein Ding. Prost! Auf das beste Deutschland, das es jemals gegeben hat.”