Und weiter, weiter, immer weiter!
(Olli Kahn)
Eben schrieb ich noch über das Hitlertourette-Syndrom bzw. die Nazilalie als Primärdachschaden deutscher Offizieller und auch Inoffizieller, da legt schon der Nächste nach.
Erfahrungsgemäß klingt dieses Leiden erst im Ruhestand allmählich ab, sofern sich der Patient von den (a)sozialen Medien fernhält. Das Kollektiv* des VEB Kleiner Eckladen wünscht dem sächsischen Ministerpräsidenten deshalb einen geruhsamen Lebensspätnachmittag! Prösterchen!
* „Das kleinste Kollektiv ist ein Schizophrener.”
(Heiner Müller)
***
Da sie die DDR nicht erlebt haben, fällt ihnen nicht auf, wie sehr sie sie imitieren. Also nicht, dass in der Ehemaligen Politiker viel mit Journalisten gesprochen hätten (etwa der Genosse Erich mit dem Genossen Karl-Eduard), aber dieses sich-Anschleimen vieler Medienschaffender bei den politisch Herrschenden hat in seinem forschen Duktus und dem Durchdrungensein von der Idee, auf der richtigen Seite zu stehen, etwas Ostzonales.
Halten wir uns an dieser Stelle nicht damit auf, dass manche sogar das unfassbare Privileg haben, Zugänge zu legen. Mit Politikern reden, das ist in Wirklichkeit eine fast immer öde und unersprießliche Sache, weil diese Leute, erstens, nicht frei sprechen (können, im Sinne des Dürfens), sich zweitens nur taktisch motiviert äußern (resp. lügen), drittens nie etwas Geistreiches zu sagen haben, weil sie, viertens, in den seltensten Fällen gebildet, amüsant oder erwähnenswert kultiviert, dagegen aber oft nicht besonders klug, sondern höchstens schlau sind. Das darf ich aus jahrelanger mainstreamjournalistischer Erfahrung eben mal so behaupten. Wer sich in Gesprächen mit Politikern selbstverwirklicht, hat die Kontrolle über sein Dasein verloren, sofern er (m/w/d) dergleichen jemals besaß. Gewiss, gleich und gleich gesellt sich gern, und viele Pressstrolche zögen ihrer zunehmend unsicheren beruflichen Existenz einen Job als Regierungs‑, Ministeriums- oder Parteisprecher vor, weshalb solchen Statements der Hautgout einer Bewerbung beimüffelt. Die Leute aus der Mannschaft des alten Spiegel, des Augstein- und Aust-Spiegel, hätten allenfalls vom Privileg gesprochen, Politikern auf die Finger zu schauen (und gegebenenfalls zu hauen). Aber die verstanden mit ihren sexismusvernebelten Hirnen ja noch nichts von Unsererdemokratie.
Ich führte bei Focus in den ja immerhin noch goldenen 1990ern eine Interview-Reihe unter dem Titel „Sagen Sie mal” – es folgte der Name des Interviewten mit der Einstiegsfrage als Überschrift (die bei Johannes Gross übrigens lautete: „Warum sind Ihnen Politiker zu dumm?”) –, zu der ich meine Gesprächspartner in ein möglichst teures Lokal einlud, um wenigstens gastronomisch einen Kontrapunkt zum Elend der Welt bzw. zum deutschen Miserabilismus zu setzen, und als Auswahlkriterium für die Interviewpartner galt, dass sie einer Mehrheit der Leser bekannt sein mussten und zugleich etwas Interessantes zu sagen haben sollten – darin bestand das a priori sichtbare Riff, an welchem die Serie irgendwann zwingend zerschellen würde, denn zwischen Prominenz und Intelligenz existiert keine besonders große Schnittmenge. Es war in der Tat ein Privileg, auf diesem Wege Joachim Fest, Rudolf Bahro, Ernst Nolte, Wolf Jobst Siedler, Peter Sloterdijk, Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Harald Schmidt oder den erwähnten Johannes Gross persönlich kennenzulernen (oder wiederzutreffen), doch am Ende interviewte ich nur noch Politiker(*innen), weil die besagte Schnittmenge meine Kandidatenschar immer mehr einschränkte und Großkopferte wie Hans Magnus Enzensberger, Botho Strauß oder Ernst Jünger kein Interesse an einem Gespräch mit Focus zeigten („Sagen Sie mal, Ernst Jünger, sind Soldaten Mörder?”, das wäre eine Traumüberschrift gewesen).
Natürlich war das politische Personal damals immer noch weit interessanter als heute; ich sprach beispielsweise mit Richard v. Weizsäcker, Peter Gauweiler, Otto Graf Lambsdorff, dem weiland noch von der Staatsmacht unkorrumpierten Joachim Gauck oder dem geradezu exzeptionell langweiligen Hans-Dietrich Genscher, aber irgendwann zwischen Andrea Nahles und Gunda Röstel verlor ich die Lust und setzte die Reihe ab. Beim heutigen Regierungspersonal fiele mir kein einziger ein, mit dem (oder der) ich mich, egal zu welchem Wein, unterhalten wollte, außer vielleicht im provokativen Sinne, aber das Ergebnis würde dann, sofern die das Interview nicht sofort abbrächen, niemand drucken. Denn die journalistische „Gegenseite” existiert ja auch nicht mehr.
Apropos Gesprächsabbruch: Bei Weizsäcker hatte ich kurz die Sorge, dass er aufsteht und stiften geht, nämlich nach meiner Bemerkung: „Nun erwartet man ja vom Bundespräsidenten keine Blut‑, Schweiß- und Tränen-Rede, doch bei Ihnen hatte man oft das Gefühl, Sie wollten auf die Bergpredigt noch einen draufsetzen!” Aber er runzelte lediglich die Stirn und blieb sitzen (und sagte: „Sie sollten die Bergpredigt noch einmal lesen”). Er war übrigens der einzige, der mit einer (männlichen) Gouvernante anrückte. Die musste ich dann leider fortschicken.
(Ein Teil der „Sagen Sie mal”-Interviews ist noch im Focus-Archiv zu finden, ein Teil nicht, und ich habe keine Ahnung, warum die einen ja und die anderen nicht.)
***
Noch zum Vorigen.
Henry Louis Mencken schrieb vor hundert Jahren die weise-wahren Worte: „Der Durchschnittsmensch, wie groß seine Irrtümer auch sein mögen, erkennt zumindest soviel mit großer Deutlichkeit, dass nämlich die Regierung etwas ist, das völlig außerhalb seiner eigenen Interessen und der Interessen seiner Mitbürger liegt – die Regierung ist für ihn eine getrennte, unabhängige und oft feindselige Macht, über die er nur sehr geringe Kontrolle hat und die ihm erheblichen Schaden zufügen kann.“
So wie es zwei Arten von Kindern gibt, nämlich diejenigen, die mit ihren Fahrrädern einer Raupe, die sie über die Straße kriechen sehen, ausweichen, und diejenigen, die sie absichtlich zu Brei fahren, gibt es zwei Arten von Journalisten in ihrem Verhältnis zum politischen Establishment: Die einen kritisieren die Regierung (jede Regierung) und rufen: Das ist Demokratie; die anderen agieren als Jubelperser der Herrschenden und rufen dasselbe.
Am glücklichsten ist das Land, in dem Politiker die geringste Rolle spielen. Man merkt das, wenn ein (zivilisiertes) Land eine zeitlang ohne Regierung leben darf, sei es wegen eines Rücktritts, Wahlpatts oder nur wegen des Sommerurlaubs.
***
Apropos nicht vorhandene journalistische Gegenseite.
Regierungskonformer Haltungsjournalismus. DDR 2.0.
PS: „Die Aussage des Nutzers ‚TomBayou’ über die Zeit ist ein Zitat von Max Goldt, der indessen die Bild damit charakterisierte. Heute ist die Bild im direkten Vergleich eben Qualitätspresse.”
(Leser ***)
***
Es geschieht jeden verdammten Tag, immer und immer wieder.
Frage eins: Wer hat die Kreatur (und tausende ihrer Art) ins Land gelassen? In diesem Falle – auch wenn unsere Annalena aus dem Völkerrecht Afghanen einfliegen lässt, was die morschen Flieger hergeben – war es Frau Merkel. Das Verhängnis im Hosenanzug trägt die politische Verantwortung auch für dieses Gemetzel. Sie hat mit ihrer Politik der offenen Grenzen Beihilfe geleistet. Wie ebenfalls, im moralischen Sinne, die gesamte Willkommensjubelperserjournaille.
Frage zwei: Was hat Carina, 23, sie ruhe in Frieden, veranlasst, sich mit einem solchen Wesen zu paaren, also sich vollkommen in dessen Besitz zu begeben? Wer hat ihr die gesunden Schutzinstinkte abtrainiert? Wer hat sie desinformiert? Warum wurde sie nicht gewarnt?
***
Noch zum Vorigen.
***
Schlimmer als solche Taten sind die Bilder solcher Taten. Der Mitschnitt des Polizistenmordes zu Mannheim war ein Betriebsunfall, der sich nicht wiederholen darf. Stellen Sie sich vor, die ganze Republik könnte zusehen, wie Mädchen von Gästen der Regierung der Kopf abgetrennt wird, das würde doch die Bevölkerung total verunsichern! Ich habe den auf der Straße liegenden Kopf von Samuel Paty und viele andere Scheußlichkeiten gesehen, aber wenn solche Bilder die Runde machten, könnte das zu Vertrauensverlusten, ganz unbegründeten Aversionen („Hass”) und damit letztlich zu Hausdurchsuchungen führen. Das wollen die Regierenden natürlich verantwortungsvoll mit allen – auch juristischen – Mitteln verhindern, zunächst aber mit Warnungen. Leiten Sie nichts weiter, filmen Sie nichts, kommentieren Sie nichts, halten Sie den Mund, dann ist es, wenn es morgens klingelt, nur der Milchmensch.
Man begründet das mit dem Schutz der Persönlichkeitsrechte jener Opfer, die im Leben zu schützen der Regierung nicht ganz so wichtig war. Oder zumindest nicht gelang.
***
Macht hoch die Tür, ist das eine.
Schlagt das Inventar kaputt, das andere.
Am 16. August werden die Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld (Franken) gesprengt. Nuklearia e.V. hat sich mit einer Bestrahlungs-Aktion von den Türmen verabschiedet. Die Aktion ist ein Protest gegen die Vernichtung aller deutschen Kernkraftwerke. Am Tag der Sprengung will Nuklearia ebenfalls am Ort protestieren.
Das Kernkraftwerk hat in 33 Jahren mehr als 300 Terawattstunden sauberen, regelbaren, umweltschonenden Strom erzeugt. Friede seiner Asche. Fluch über seine Verderber.
***
Damals beim Ostberliner Morgen – wir schreiben das Jahr der Herrin 1990 – stießen mein journalistischer Kompagnon und ich auf Pläne von Stasi und SED-Führung, die Opposition im Falle von Unruhen in Lagern verschwinden zu lassen. Entsprechende „Objekte” waren samt Fassungsvermögen, Ausstattung (pro Häftling) und Lage detailliert gelistet.
Wir standen in den „Pandemie”-Jahren nicht kurz vor einer Diktatur, sondern mitten darin: in einer „Corona-Diktatur auf Zeit”, wie es Alexander Gauland vor dem Bundestag nannte. „Corona-Diktatur” wurde 2020 bekanntlich zum „Unwort des Jahres” nobilitiert (Grazie!), denn die „unabhängige Jury aus vier Sprachwissenschaftler*innen und einem Journalisten” versucht absolut verlässlich, das Wort des Jahres in sein Gegenteil zu verdrehen.
***
Seit Donald Trump in der politischen Sphäre auftauchte, macht der Begriff „Deep State” die Runde. Der tiefe Staat, das ist ein Gewirr aus besetzten Institutionen und durchgesetzten politischen Mentalitäten, ein Myzel, das seinen Anfang irgendwann in Ministerien genommen haben mag und in Behörden, Gerichte, Geheimdienste, soziale Medien, Universitäten, Theater, Gewerkschaften, Kirchen, Redaktionen, Stiftungen, Vereine, NGOs bzw. GOs und selbstverständlich bis in die Neo- oder Antifa gewachsen ist, schwer nachzuweisen, desto leichter als Verschwörungstheorie zu denunzieren, aber an seinen Wirkungen dermaßen deutlich zu erkennen, dass ich mich nicht auf eine Diskussion darüber einlasse, ob er überhaupt existiert (man darf den Kakao, durch den sie einen ziehen, bekanntlich nicht noch trinken). Der tiefe Staat ist gewissermaßen der ans Ende gekommene und in einer filzartigen Struktur geronnene Marsch durch die Institutionen. Der tiefe Staat agiert in international vernetzten Institutionen, er ist transnational, postnational, ein Instrument der Globalisten – nein, Luisa, Globalisten ist kein Codewort für Juden, wenngleich ein paar Juden darunter sind –, er kämpft gegen „Rechts”, gegen die Populisten, gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker und Nationen. Die gesamte woke Agenda, der vermeintliche Antirassimus und die Massenmigration werden vom Deep State gefördert.
Ein Mann wie Donald Trump, teils eine Robin-Hood- oder Rienzi-Figur, teils ein Geschäftsmann, der weder traditionell politisch noch ideologisch denkt, sondern nach der Maxime „Let’s make a deal” handelt und sich für das amerikanische Volk einsetzt, ist der natürliche Feind des Deep State. Man muss sich zum Beweis nur anschauen, wer 2016 alles gegen Trump mobil machte und es heute wieder tut: die halbseidenen Gestalten der Wall Street ebenso wie Globalisten vom Schlage eines Soros, die Nivellierungsbarbaren in ihren Bürotürmen und NGOs, online-Riesen wie Twitter (inzwischen halbwegs befreit) und Facebook, die kriegsgeilen Neocons, die feministische und die Migrationslobby, die sogenannten Linksintellektuellen an den Universitäten und die smarten opportunistischen Faktenverdreher aus den etablierten Medien, die meisten Charaktersimulanten und Leinwandkasper aus Hollywood…
Sogar Popstars wie Taylor Swift agitieren gegen Trump. Warum? Rätselhaft.
Der oftmals bizarre Umgang des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten mit seinem Personal hatte gewiss damit zu tun, dass sogar in seiner Amtszeit der Deep State bis ins Oval Office reichte.
Man erinnere sich nur an die Kampagne einer angeblichen „russischen Einflussnahme” auf Trump, eine später völlig zusammengebrochene Unterstellung, um zu ermessen, gegen welche mediengestützte Übermacht sich der Präsident behaupten musste. Mein Biergartenfreund Collin McMahon, in Deutschland lebender Amerikaner, Autor, Übersetzer und Verfasser von Drehbüchern, hat ein Buch darüber geschrieben, wie diese Kampagnen – vom sogenannten Nunes-Memo bis zum angeblich von Trump angestifteten „Sturm auf das Kapitol”, von der Mueller-Kommission bis zur massiven Instrumentalisierung der Justiz gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten im aktuellen Wahljahr und und und – zustandekamen und wer sie inszenierte: „Trump gegen Deep State”, erschienen bei Kopp (Suhrkamp wollte wohl nicht). Dafür hat McMahon, der übrigens entfernt verwandt mit Patrice de Mac-Mahon ist, Marschall von Frankreich, Niederwerfer der Pariser Kommune und zweiter Präsident der Dritten Republik, zahlreiche Fakten, Daten und protokollierte Äußerungen zusammengetragen, die er chronologisch sowie meistens unkommentiert ausbreitet, wobei vor allem der deutsche und sich auf deutsche Medien verlassende Leser von vielen Vorgängen noch nie etwas gehört haben dürfte. (Ein kurzes online-Interview zum Buch findet sich hier.) Die unbegreifliche Untätigkeit der Sicherheitskräfte beim denkbar knapp gescheiterten Attentat auf Trump dürfte ebenfalls zu den Indizien für das Wirken eines Deep State gehören.
Auch in Deutschland gibt es den tiefen Staat. Er tritt ins Sichtbare, wenn beispielsweise das Bundesamt für Verfassungsschutz erklärt: „Sollte die AfD nach den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen an einer der drei Landesregierungen beteiligt sein, dann würde das jeweilige Landesamt für Verfassungsschutz vom Informationsfluss der anderen Verfassungsschutzämter abgeschnitten. Eine entsprechende Entscheidung sei bereits getroffen worden, hieß es.” Schreibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), dessen größte Kommanditistin, das wird wiederholt, bis es sitzt, die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft ist, das Medienbeteiligungsunternehmen der SPD.
Ein typisches Produkt des tiefen Staates ist die Plattform Correctiv, eine staats- und stiftungsfinanzierte, staats- und stiftungsverfilzte Agitprop-Combo zur Verbreitung der woken Agenda und Denunzierung der Opposition. Alexander Wendt hat auf seiner Webseite Publico diese Verfilzung im Fall des skandalisierten „Geheimtreffens” am Potsdamer Lehnitzsee mit allen Begleitlügen detailliert dargestellt.
Vor drei Jahren schrieb ich über diesen unappetitlichen Haufen Folgendes:
(Acta vom 18. Dezember 2021)
Zum Walten des Deep State gehört auch, was Twitter gezielt zensierte oder reichweitenminimierte, was die von gelenkten Medien akklamierte EU derzeit gegen X unternimmt und was Facebook so treibt, etwa diese Sperrung.
Der Deep State wurde etabliert, um die Macht der Allianz aus Globalisten und Linken in Zeiten „rechter” Regierungen zu verstetigen. Sein bevorzugtes Incognito nennt sich „Zivilgesellschaft”. Der Umgang mit dem Deep State gleicht deshalb einem Waten in tiefem, klebrigem Schlamm. Es ist ermüdend, enervierend und eklig – und genau so soll es sein.
***
Hach, diese feuchten Träume in deutschen Redaktionen.
Alle elf Minuten verliebt sich ein deutscher Journalist in Kamala Harris.
***
Alle Achtung, Frankfurter Rundschau!
Wenn in einer Gazette, die nun nachweisbar niemand mehr braucht – Schmidt erreicht wahrscheinlich mit jedem beliebigen Auftritt ein größeres Publikum als der journalistische Zombie aus der Frankfurter Hedderichstraße –, ein Pressbengel, den noch nie jemand brauchte, einem der beliebtesten Entertainer des Landes das Prädikat Kann weg! verleiht, ist wem genau offenbar überhaupt nichts mehr peinlich?
Kontroverse Äußerungen! Aufsehen! Tja, Rundschau, das wird wohl nichts mehr. Und der Ruhestand, der folgt, wird sich neben jenem von Schmidt ziemlich ungenießbar ausnehmen.
***
Apropos RND.
Wir haben mit Sachsen begonnen, enden wir heute auch dort.
Einige Details verdienen, hervorgehoben zu werden.
Diesem rätselhaften Anstieg der Gewalttaten in Arztpraxen treten Sie am besten mit einer Briefwahl entgegen. Die ist nämlich nicht immer frei, geheim und termingebunden und damit das beste Mittel, „unsere” Demokratie gegen die Falschen zu verteidigen.
Im „Frieden” ist die Religion desselben samt ihrer Vertreter praktisch bereits enthalten, weshalb das Thema Migration nicht noch eigens und populismusbrandbeschleunigend erwähnt werden musste.
Die Trouvaille aber ist der Leitartikel, der seine Klimax, wie es sich schickt, zum Schluss erreicht:
„Oliver Reinhard, stellvertrender Leiter Feuilleton, schlägt im letzten Absatz seines Leitartikels vor, einen ‚eisernen Vorhang’ zu errichten, der die Guten von den Unbelehrbaren bzw. den Unbeirrbaren trennt”, schreibt Leser *** aus Dresden, der mir die Seite zuschickte. „Ich hätte nach 1989 nicht gedacht, dass ich eines Tages wieder hinter (oder vor ?) einem solchen Vorhang stehen werde – vermutlich wieder auf der falschen Seite. Wie frustriert muss dieser Mann sein.”
Einigen wir uns auf: So frustriert wie ein SED-Bonze im Oktober 1989? Zu optimistisch? Na gut, sagen wir: August 1989. Ich weiß, Pessimisten – Optimismus ist Feigheit – meinen: Anfang August 1961.
***
Wo bleibt das Positive, Genosse?
Hier:
Prösterchen!