Es besteht kein Grund, das Leben öde zu finden, solange einem irgendwo der Geruch frisch gemahlenen Kaffees in die Nase steigt.
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„Herr Friedell spielt höchst glaubwürdig einen Schauspieler, der den Tubal spielt.”
(Der Tag, Wien, 29. Mai 1924)
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„Irgendwo in der Familie ist immer ein altes Gemäuer, dessen Wände Gemälde des Rokoko benötigen.”
Don Alphonso
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Ein Glanzlicht des ’schländischen Medienbetriebs ist, bei gewaltiger, ja knüppelharter Konkurrenz, die „Morgenlage” des Spiegel. Diese Kolumnen, so stand es in den Acta diurna vom 27. Dezember 2023, gehören „als notorische Assemblage aus politischem Konformismus, den Leser ankumpelnder Befindlichkeitsausstülpung und sprachlicher Limitiertheit zum Blödesten, was der deutsche Journalismus zu bieten hat”. Dort schreiben ausschließlich Haltungsfachkräfte, doch wenn die Kyklop*innen, Kurzsichtigen und Sehgeschädigten in der Redaktionskonferenz Blinde Kuh spielen, befindet sich eine Mamsell darunter, der man die Augen gar nicht erst verbinden muss.
Es folgt nun – meinerseits nicht gänzlich ungehemmt; für den ehemaligen Textchef existieren noch Reste eines gewissen Fürsorgempfindens – ein Zitat aus der heutigen Einlassung der wonnigen Maid: „Ich frage mich länger schon, ob man Donald Trump eigentlich vorwerfen kann, Donald Trump zu sein, also diejenige Figur, die er vor den Augen der Welt geworden ist: ein Mann, der mit mafiösen Methoden um die Macht kämpft und die Demokratie aufs Spiel setzt.”
Tatsächlich meint sie nicht die, sondern „unsere” Demokratie. Neben den Clintons und den Bidens einen Corleone abzugeben, das gelingt dem Donald nimmermehr.
„Die moralisch richtige Antwort lautet: Ja. Jeder ist für sich selbst verantwortlich, auch für die eigenen Lügen und Verbrechen. Trump ist ein überführter Lügner und ein verurteilter Straftäter.” – In einer perfekten Unseredemokratie, wo keiner beim Blindekuhspiel mehr eine Augenbinde benötigt, wäre er sogar ein verurteilter Lügner! – „Eine realistische Antwort müsste aber auf eine Mischung aus Ja und Nein hinauslaufen. Menschen fehlt oft leider der Abstand zu sich selbst. Man kennt sich selbst ja schon ein Leben lang.”
Weshalb man Susanne Beyer auch nicht vorwerfen kann, Susanne Beyer zu sein, denn die „Autorin der Chefredaktion” kennt sich ebenfalls schon ein Leben lang, wie jede andere Eintagsfliege auch, ohne dabei jemals der delphischen Maxime Gnothi seauton auf den Leim gegangen zu sein.
Fassen wir zusammen: Kann man Trump vorwerfen, Trump zu sein? Ja und nein. Ihm fehlt der Abstand zu sich, weil er sich ja schon ein Leben lang kennt. Wer für solche luziden Argumentationen nicht jeden Monat den vollen Abopreis hinblättert, dem/der/hen ist wohl nicht zu helfen.
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Wissen Sie übrigens, was einen liberalen amerikanischen Rabbiner von Donald Trump unterscheidet?
Trump hat jüdische Enkel.
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Auch der Süddeutsche Beobachter ist jeden Cent wert. Niemand soll behaupten, dass er es je an Objektivität mangeln ließe.
Bekanntermaßen kommt so einiges im Menschen von innen, darunter auch jene Ausscheidungen, denen Gevatter Esslinger gewissermaßen von der anderen Seite des elastischen Tores entgegenstrebt. Während ich Trump als witzigen und allzeit fröhlichen Menschen erlebe (aus der Ferne natürlich), empfinde ich seine von innen leuchtende Konkurrentin als unentspannte, klirrende Person (das leuchtende Lachen der Kandidatin können Sie sich in diesem kurzen Video anhören), die mich ein bisschen an unsere Völkerrechtlerin mit der Bastelbiographie erinnert. Die Vizepräsidentin war ja drei Jahre praktisch unsichtbar, obwohl der arme Biden nun wirklich jeden Anlass bot, ihm helfend zur Seite zu springen.
Die nämliche süddeutsche Qualitätsgazette stellte Harris zu Beginn ihrer okkulten Karriere im Schatten von Sleepy Joe übrigens so vor.
„Harris gilt als ausgezeichnete und leidenschaftliche Köchin. Auf Instagram finden sich Videos und Fotos mit selbstgebrutzeltem Truthahn oder Aufläufen, gerne indisch oder mediterran angehaucht. Auf YouTube gab es eine eigene Kochshow mit ihr. Wer mal VP-style nachkochen möchte: In Speck gebratene Äpfel auf Pfannkuchen à la Harris – ein Traum.”
Oder: „Sollte Kamala Harris Ende Januar in den Amtssitz des Vizepräsidenten am Number One Observatory Circle in Washington einziehen, sollten sich mögliche Nachbarn auf neue Töne einstellen. Hip-Hop und Rap statt christlichem Schmalzpop und Geigenklängen. 2017 veröffentlichte sie eine Playlist auf Spotify, die unter anderem ‚Love on Top’ von Beyoncé enthielt, ‚Waterfalls’ von TLC, ‚Juicy’ von The Notorious B.I.G und ‚Humble’ von Kendrick Lamar. Einmal lehnte sie sich allerdings etwas zu weit aus dem Fenster. Kurz nach Ankündigung ihrer Präsidentschaftskandidatur verkündete sie in einer Radiosendung, während ihres Studiums an der Howard University in Washington Marihuana geraucht und dazu Rap-Stars wie Snoop Dogg und Tupac gelauscht zu haben. Später stellte sich heraus, dass das so nicht stimmen konnte. Snoop Dogg und Tupac veröffentlichten ihre ersten Alben erst, als Harris ihr Studium schon abgeschlossen hatte.”
Während ein Mensch, der Country hört, Schweinesteak isst und nie Drogen nahm, eben nicht von innen strahlt (nicht mal so, wie es George Clooney alias Seth am Ende von „From Dusk till Dawn” von sich behauptet).
Der Innenbeleuchter vom Süddeutschen Beobachter hat übrigens eine, wie soll man sagen, gelenkte oder lenkbare Vorstellung davon, wie eine Demokratie – in Rede steht selbstredend Unseredemokratie – funktionieren soll.
Es soll demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben, und die Brandmauer zur Sicherung mindestens einer Linkspartei in der Regierung muss stehen.
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Ist das nicht…? Ja, da ist sie wieder.
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Die NZZ meint, der Zenit der Wokeness sei überschritten. Die Botschaft hör’ ich wohl, allein … es gibt Gründe, ihr nicht zu glauben. Heute derer drei.
Eins.
Die Wokeness ist eine totalitäre Weltsicht. Von ihr befallene Menschen ruhen erst, wenn sie ihre Ansichten bis in die letzten Winkel der Gesellschaft durchgesetzt haben. Kein Straßenname, keine Briefmarke darf mehr unwoke sein.
Zwei.
Zu den Eigenschaften des woken Totalitarismus gehört ferner, dass er wirklich jeden Unterschied zwischen Menschen und menschlichen Kollektiven schleifen will – auf der begrifflichen Ebene. Die in seinem Machtbereich Lebenden sollen die Unterschiede zwar jeden Tag sehen (und die meisten dieser Unterschiede machen das Leben erst reizvoll), aber Angst davor haben, sie beim Namen zu nennen.
Da haben die Ex-Exoten bestimmt große Schlitzaugen gemacht!
Drei.
Zum woken Totalitarismus gehört ferner die Regel, dass jegliches Überschreiten einer roten Linie, mitunter ein einziges falsches Wort, zur Exkommunikation führt, egal, was der Delinquent zuvor an Leistungen auf seine Habenseite gehäuft hat. Bestes Beispiel ist die Ächtung der Harry-Potter-Erfinderin J.K. Rowling zur Strafe dafür, dass sie Transfrauen nicht für Frauen halten will. In Rowlings Spuren wandelt der neue Vize des Leibhaftigen.
Ullstein veröffentlichte 2017 die deutsche Übersetzung, und auch in ’schland wurde die „Hillbilly-Elegie” zum Bestseller. „Die Feuilletons waren begeistert, selbst Olaf Scholz bestätigte der ‚Süddeutschen Zeitung’, die Geschichte habe ihn zu Tränen gerührt”, schreibt der Spiegel. Nachdem J.D. Vance von Trump auf den Schild gehoben wurde, erlebt sein Roman ein Comeback, außer in Deutschland, denn Ullstein ist als Verlag ausgestiegen. Als Grund dafür wird die politische Wandlung des Autors angeführt. „Zum Zeitpunkt des Erscheinens”, zitiert der Spiegel den Verlag, „lieferte das Buch einen wertvollen Beitrag zum Verständnis des Auseinanderdriftens der US-Gesellschaft.” Der Autor habe sich damals überdies von Trump distanziert und sich damit einen zwischenzeitlichen Platz im Parkett der Wohlgesinnten gesichert. „Inzwischen agiert er offiziell an dessen Seite und vertritt eine aggressiv-demagogische, ausgrenzende Politik.” Und ausgrenzen, mag man sich bei Ullstein gedacht haben, das können wir selbst.
Mitte August soll die deutschsprachige Ausgabe nun bei dem Münchner Verlag „Yes Publishing” erscheinen, meldet der Deutschlandfunk. „Dieser geht von einer hohen Nachfrage aus und ließ nach eigenen Angaben bereits 20.000 Exemplare drucken.”
Das neben handfestem Widerstand probateste Mittel gegen alle Totalitarismen ist die Markwirtschaft – go woke, go broke. Deswegen versuchen die Bolschewoken, die Unternehmen so unter moralischen Druck zu setzen und mit Rufmord bzw. Boykotten zu bedrohen, dass sie es nicht wagen, gegen den verordneten Konsens zu verstoßen. Im Falle des US-Vizepräsidentenkandidaten fand sich ein Kleinverlag als Blockadebrecher. Die Frage ist: Weil er schneller war als die anderen, oder weil er der einzige war und die großen Häuser gekuscht haben?
PS: „Eine kurze Mitteilung zum Verlag, der im August die ‚Hillbilly-Elegie’ neu herausgibt”, sendet Leser ***: „Yes-Publishing gehört, wie übrigens auch Ullstein und Piper, zum Bonnier-Konzern. Das, was Ullstein jetzt nicht mehr verdient, landet im Endeffekt dann doch in der Kasse des Konzerns (Jahresumsatz der Mediensparte 2021: ca. 330 Millionen Euro). Yes-Publishing ist ein Teil der Münchner Verlagsgruppe (MVG), die 2017 von Bonnier gekauft wurde. Am bekanntesten in der konservativen Leserschaft dürfte das Imprint Finanzbuch sein (FBV). Dort erscheinen z. B. die Bücher von Marc Friedrich. Bevor Sarrazin eine Heimat bei Langen-Müller fand, also nach seiner Vertreibung aus dem Bertelsmann-Paradies (DVA), erschienen seine Bücher bei FBV. Weitere Autoren: Douglas Murray, Roger Scruton, Birgitt Kelle, Matthias Matussek (um nur die bekanntesten zu nennen). Auch ist von Plickert das angenehm kritische Buch über unsere Krypto-Kommunistin Merkel erschienen.
Während also bei Ullstein, Piper (u. ihren zahllosen Imprints) dem Zeitgeist gehuldigt wird (gerne im Verbund mit sogenannten „Journalisten” von bspw. correctiv), erscheinen bei FBV, riva und Yes u.a. dem Mainstream widersprechende Bücher (neben viel Schrott, zugegebener Maßen). Nach dem Verkauf an Bonnier dachte ich, dass mit den zeitkritischen Büchern Schluss sei, aber bis jetzt können sie immer noch erscheinen – wahrscheinlich ist der Umsatz dann doch nicht zu verachten – pecunia non olet, wie es so schön heißt.”
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Wenn die Einschläge dort ankommen, wo ihnen der Boden bereitet wurde, herrscht, heißt es, im Himmel mehr Freude, als wenn es solche trifft, die ohne Sünde waren.
Sachsen? Das waren doch bestimmt wieder Nazis! Wenigstens Faschos.
„In Leipzig ist am Montagabend eine Wahlkampf-Runde der SPD mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und Sachsens Sozialministerin Petra Köpping massiv gestört worden. Propalästinensische Demonstranten im Publikum schrien immer wieder ihren Protest am Agieren der Bundesregierung heraus. Nur ein- oder zweimal nutzen sie das Angebot der Moderatorin, ihr Anliegen ruhig am Mikrofon zu schildern. Es fallen Beleidigungen, Sicherheitskräfte schreiten mehrmals ein.”
Die Eumeniden und ich – oder wie mein Jüngster sagen würde: ich und die Eumeniden – neigen dazu, das komisch zu finden.
Syrer schlägt Spiegel-Redakteur: Das klingt zunächst so, als ob der neue Köter der Schickeriaschachtel, zu dessen Verteidigung sie, wenn er im Park einen Fremden ansprang oder nach ihm schnappte, routiniert ausrief: „Aber das hat er ja noch nie gemacht!”, die Dame nun selbst gebissen habe. Wobei es einen eher untypischen Spiegel-Redakteur erwischt hat: Neef kommt aus der „Ehemaligen”, studierte am Roten Kloster in Leipzig Journalismus – er ist Jahrgang 1952, das heißt, jetzt, wo seine Expertise an der Relotiusspitze gefragt wäre, ist er pensioniert; ein Jammer –, arbeitete für den Rundfunk der DDR als Moskau-Korrespondent und tat beim Spiegel dann Vergleichbares, sein Metier waren die Außenpolitik und der Osten, wobei ich nicht beurteilen kann, auf welche Weise er es traktierte, weil ich zwar den Namen erinnere, aber keinen konkreten Text.
Neef hatte eigenen Angaben zufolge in Husum „zwei ältere Frauen verteidigt“, die den juvenilen Syrer baten, „von der Lehne einer öffentlichen Bank zu steigen, auf der sie saßen, und ihnen nicht weiter vor die Füße zu spucken“. Das muss sich ein dezent kolorierter rechtgläubiger Herrenmensch in statu nascendi von einem alten weißen Ungläubigen in der Heimatstadt des weißen Suprematisten Theodor Storm nun wahrlich nicht bieten lassen, zumal der Racker vorher wusste, dass die anderen Rassisten, also die in Uniform, kein Mittel gegen ihn besaßen: „Die Polizei habe gegenüber Neef gesagt, es handele sich um einen 13jährigen Syrer, der allein seit Beginn dieses Jahres über 50mal wegen Diebstahl und Gewaltdelikten aufgefallen sei”, notiert die JF. „Weil die Strafmündigkeit in Deutschland erst ab 14 Jahren gelte, gebe es keinerlei juristische Sanktionen gegen ihn.”
Dafür, dass es den Falschen erwischt haben könnte und der pädagogische Effekt der Schläge verpufft, spricht allein die Tatsache, dass der Mann sich überhaupt zugunsten der älteren Frauen eingemischt hat. Ich hätte da andere Kandidaten im Auge, auf die eine anständige Tracht Prügel, verabfolgt von einer Fachkraft, mindestens aber von einem Goldstück, weit wohltuender wirken sollte, doch die wären wohl hastig an den von ihnen herbeigewünschten bzw. mit herbeigeschriebenen Alltagskulturveredlern vorbeigeeilt.
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Übrigens und zum Vorigen: Das Meininger Tageblatt, eine Lokalredaktion jener thüringischen Tageszeitung, die mir schon zu DDR-Zeiten allein wegen ihres Namens die liebste war – Freies Wort (Organ der SED-Bezirksleitung Suhl) – erfrecht sich heuer eines solchen.
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Gegen all das hilft nur noch das letzte Mittel.
Nachdem der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) erklärt hatte, dass ein Verbot der AfD mitten im Wahlkampf nicht ratsam sei („Wir gehen hier auf einem schmalen Grat“), „wetterte”, so der Focus, H. Prantl: „ ‚Demokratie ist doch mehr als eine Urne, in die ich alle vier oder fünf Jahre einen Stimmzettel werfe! Demokratie ist eine Werteordnung.’ Der Journalist ergänzte wütend, dass die AfD seiner Meinung nach eine Partei sei, die ‚diese Werteordnung nicht nur mit Füßen tritt, sondern massiv bekämpft’. Deshalb gehe es ihm prinzipiell ‚um eine Art Personenschutz der Menschenwürde’. ‚Das ist für mich der Sinn und Zweck, der hinter dem Parteiverbot steht’, so Prantl.”
Also wenn eine Partei nicht die Werte des Herr Prantl vom Süddeutschen Beobachter vertritt, dann muss sie gefälligst verboten werden. Sonst ist das nicht mehr seine Unseredemokratie! Die Menschenwürde des Artikel 1 GG ist bekanntlich solcher Leute Totschlagargument zugunsten der unausgesetzten Einwanderung von noch mehr u.a. Totschlägern.
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Stadt der Liebe.
Ein klares 5:1 für die Personenschützer der Menschenwürde. Tusch!
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Zu den bedeutendsten Kapiteln der Geschichte von Unseredemokratie gehörte der Abwehrkampf gegen die Pandemie der Ungeimpften.
Wer so fragt, hat das Prinzip des gelenkten und auf staatliche Alimentierung spekulierenden Haltungsjournalismus nicht begriffen.
Ich rücke einige Tweets ein.
Ich würde das Video verlinken, wenn es nicht bereits entfernt worden wäre.
In einem anderen Artikel der Berliner Zeitung heißt es: „Diese Erzählung, dass die Ungeimpften schuld an der Pandemie seien, hielt sich sehr lange in Deutschland, manche glauben heute noch daran. Mit Herausgabe der ungeschwärzten und vollständigen RKI-Files muss dieser Glaube hinfällig sein. Es gibt nun ein hochoffizielles Dokument darüber, das sich jeder herunterladen, durchlesen und auch nach weiteren Widersprüchen durchforsten kann, in dem eindeutig von behördlicher Seite festgehalten wird, dass es diese Pandemie der Ungeimpften nie gegeben hat. Warum und von wem dieses starke und mächtige Narrativ trotzdem überhaupt ausgegeben und so wirksam vorangetrieben wurde, das wird noch Teil der Pandemie-Aufarbeitung sein müssen. Denn es handelt sich dabei nicht eben um eine Kleinigkeit. Aus dieser – nun offensichtlich falschen – Annahme, dass die Ungeimpften die Pandemie vorantreiben würden, entwickelten sich weitere Maßnahmen wie 2G und 3G und auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht sowie die Duldungspflicht bei der Bundeswehr sind im Endeffekt darauf zurückzuführen. Noch heute werden unter diesen Annahmen Prozesse geführt. Beinahe hätte es in Deutschland eine Impfpflicht gegen Covid-19 gegeben – obwohl, wie man inzwischen auch weiß, führende Politiker wie etwa Lauterbach damals schon von schweren Impfschäden wussten.”
Zusammengefasst:
(Netzfund)
Aber die nächste Welle rollt an.
„Weiter, weiter, immer weiter!”
(Offiziell nun von O. Kahn auf K. Lauterbach umgeschrieben.)
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Gestern begab ich mich erstmals von der Landseite her zu jener Stelle am Ufer des Starnberger Sees, an welcher Ludwig II. ertrunken ist (oder, wie manche Unbeirrte meinen, umgebracht wurde). Auf der Wasserseite hatte ich den Ort mehrfach passiert.
Man müsste sehr früh dort vorstellig werden, um niemanden anzutreffen.
Angesichts des flachen Wassers und eingedenk der Tatsache, dass der Kini ein veritabler Hüne war, wirken die Umstände seines (angeblichen) Ertrinkens in der Tat mysteriös.
Die von außen nicht übermäßig attraktive Kapelle entpuppt sich von innen als erfreuliche Abwechslung zum ewigen bayerischen Barock.
Sieht nach einem Idyll von Suprematisten für Suprematisten aus, doch auch hier hält die Buntheit Einzug. In Starnberg und an anderen Orten um den See fallen mir in letzter Zeit zunehmend verschleierte Frauen samt rauschebärtigen Begleitern auf. Wie mir ein Ansiedler vom Westufer berichtete, seien die Vorboten der exotischen Party- und Eventszene auch am Seeufer gesichtet worden, wo sie einstweilen aber allenfalls dadurch negativ auffielen, dass manche davon ihren Müll direkt in den See entsorgten. (Machen die Almans auch, gerade im Ausland.) Wer den neuen Badegeästen kulturunsensibel aus dem Wege gehen wolle, müsse von Jahr zu Jahr immer ein paar hundert Meter weiter Richtung Süden ausweichen. Bis eines – sehr sehr fernen – Tages der Südzipfel erreicht ist.
Die weitere Entwicklung ist vorhersehbar wie ein Azorenhoch. Irgendwann wird es zu Belästigungen unreiner Weiber kommen, zu fidelen Schlägereien unter Beteiligung von „Gruppen”, vielleicht schlägt auch jemand das Kreuz vor der Kapelle kaputt. Irgendwann wird die erste Willkommensdankabstattung ohne Einverständnis der Empfängerin über die Freiluftbühne gehen. Eines – noch sehr, sehr fernen – Tages werden die Bikinimädchen vom Ufer verschwunden, aber rein zahlenmäßig durch Holzkohlegrills ersetzt worden sein. Dann wird auch endlich Schluss sein mit Alkohol am See. Verstehen Sie mich nicht falsch, noch ist davon nichts zu spüren, nur ein einziges Mal ist eine Abifeier in Starnberg von einer „Gruppe” überfallen worden; ich unke oder extrapoliere lediglich. In Bayern gehen die Uhren anders, gewiss, aber sie gehen doch in dieselbe Richtung. (Es gäbe bei einer so solventen Bewohnerschaft wie jener der Seeufer noch die Möglichkeit, dass all diese andernorts zu beobachtenden Entwicklungen von starken Sicherheitskräften verhindert werden.)
Insgesamt sollte sich die Verbuntung positiv auf die Mehrheitsgesundheit auswirken.
Diese alten Saufsäcke sind dann aber sowieso (aus)gestorben.
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Wiedervorlage.
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Übrigens: Der vierte und letzte Teil des Gesprächs mit David Engels ist jetzt online. Es gibt ein Vergnügen im Unvergnüglichen.