Wen’s interessiert (erschienen in Tichys Einblick, Heft 2/2024):
Ihr gegenwärtiger Zustand in einem Wort?
Unterlassungslustig.
Haben Sie einen Lebensmenschen?
Ich bringe diesem Menschen jeden Morgen den Kaffee ans Bett.
An welchem Ort fühlen Sie sich am wohlsten?
Bei Tische.
Fühlen Sie sich in der Gegenwart wohl?
Ich bin dort nur gelegentlich; wenn, dann teils-teils.
Wen beneiden Sie?
Eigentlich nur Helge Lindh für seine Selbstironie.
Welche fremde Kultur ist Ihnen am liebsten?
Die „Entfeindungskultur“ (W. Thierse).
Ihr Lebensmotto?
Ich bin keineswegs so verzweifelt, dass ich optimistisch sein müsste.
Haben Sie einen Talisman?
Nein.
Haben Sie schon einmal etwas Nützliches selbst gebaut?
Ich habe weiland in Ostberlin, Prenzlauer Berg, meine Außentoilette zugemauert – und zugleich von innen einen Durchbruch zur Wohnung geschaffen –, damit der närrische Nachbarsbub sie nicht weiter heimlich benutzt.
Gab es ein Buch oder einen Song, bei dem Sie dachten: das ändert mein Leben?
„Treulich geführt”
Und – hat es Ihr Leben geändert?
Aber hallo.
Empfehlen Sie uns drei Bücher.
Eckart Peterich: „Italien“, Band eins, zwei, drei.
Ihre Lieblingsfigur in der Literatur?
Chebutykin und der Baron de Charlus.
Ihre Hassfigur in der Literatur?
Thersites (als Typus).
Können Sie sich an Ihre Träume erinnern? Sind sie interessant?
Nein. – Das will ich doch hoffen.
Was können Frauen besser als Männer?
Panzer einparken.
Welche Schlagzeile würden Sie gern lesen?
Bayern und Sachsen verlassen die BRD und gründen mit Österreich, der Schweiz und Ungarn einen Staatenbund.
Wenn Sie Geld für ein Haus hätten: am Wasser oder in den Bergen?
Wenn ich Geld für ein Haus hätte, wäre es mir egal, ob ich am Wasser oder in den Bergen bin.
Wenn Sie sich einen Gegenstand Ihrer Wahl aneignen könnten: welchen?
Die „Milchmagd“ von Vermeer.
Wenn sie die Wahl hätten: wären Sie lieber zehn Prozent intelligenter? Oder würden Sie lieber zehn Prozent besser aussehen?
Egal. Würde beides nicht auffallen.
Wenn Sie eine lebende und eine tote und kurzzeitig wiederbelebte Person zum Abendessen einladen könnten: wen?
Zusammen? Woody Allen und Honecker. Altmaier und Chopin wären aber auch kein übles Gespann.
Wenn Sie kurz noch einmal als Kind an einen Ort Ihrer Kindheit zurückkönnten: wohin?
Das fehlte mir noch. Was ist Kindheit anderes als eine Ohnmachtserfahrung?
Wo fängt für Sie Reichtum an?
Eigene Insel.
Haben Sie jemand wirklich gehasst?
Das lege ich ja nicht fest. Dafür gibt es offizielle Stellen.
Wenn Sie einen allwissenden Geist treffen können: welches Rätsel soll er für Sie lösen?
War Mallory auf dem Gipfel des Mount Everest?
„Das Beste, was du wissen kannst, darfst du den Buben doch nicht sagen.“ Wollen sie trotzdem etwas verraten?
Hier kommt keiner lebend raus.