Die Hinrichtung der Verschwörer um Graf Stauffenberg war Hitlers größter Erfolg im „Kampf gegen rechts”.
(Hatte ich diese Pointe schon mal in der Auslage?)
PS: „Als etwas über die blutigen Vorgänge zwischen Hitler und den Junkergenerälen durchsickerte, hielt ich für den Augenblick Hitler den Daumen; denn wer, wenn nicht er, wird uns schon diese Verbrecherbande austilgen?”
Notierte Brecht am 21. Juli 1944 in sein Tagebuch (Bertolt Brecht, Werke. Berliner und Frankfurter Ausgabe, Bd. 27, S. 197)
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„Was kümmert mich der Klimawandel, wenn ich Erektionsprobleme habe?”
(Etwas angejahrter Sponti-Spruch, auf den aktuellen Stand gebracht)
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Wenn es stimmt, dass der Philosoph Moses Mendelssohn, ein Stotterer und bucklicht Männlein, sein Werben um die Hand von Fromet Guggenheim mit der Erzählung begleitete, ihm sei schon bei der Geburt die Frau fürs Leben bestimmt worden, aber es sei eine verwachsene und stotternde Maid gewesen, weshalb er den Herrgott gebeten habe: Lass sie doch schön und graziös sein, sie ist ja eine Frau, und gib den Buckel und das Stottern mir, ich will es an ihrer statt gern tragen!, dann handelt es sich um einen der liebenswürdigsten und zugleich unverschämtesten Heiratsanträge aller Zeiten.
Es war ihm nicht nur Erfolg beschieden, sondern, wie man liest, sogar tiefe Zuneigung. Und der Kinder viele.
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„Boris Godunow” in München. Ich stehe ratlos vor dieser Oper. Es ist das Werk eines schweren Trinkers, der übrigens auch das Textbuch selbst schrieb; nichts fügt sich wirklich, die Handlungsstränge verlaufen ins Leere. Mussorgski war ein Solitär und ein Genie, doch er hat fast ausnahmslos Fragmente hinterlassen, und man begreift, dass sich allenfalls Lyriker, vielleicht ein paar Novellisten, Bagatellenschmiede und sogenannte moderne Bildende Künstler die Sauferei leisten können. Andererseits verkörpert das Opus vielleicht gerade deshalb exemplarisch den tiefen Irrationalismus der russischen Seele, die unglaubliche Schicksalsergebenheit eines Volkes, das seinen Herrschern folgt, ohne nach Gründen zu fragen.
Auch musikalisch bleibt mir der „Godunow” eher fremd, sämtliche Boris-Auftritte ausgenommen, insbesondere die Sterbeszene, eine der stärksten Szenen der gesamten Opernliteratur, irgendwo zwischen Don-Giovanni-Finale und Butterflys Abschied von ihrem Kind. Erwähnenswert der Sänger der Titelrolle, Dmitry Ulyanov, ein sehr kultivierter und schönstimmiger Bass, er wurde zurecht mit Bravos überhäuft.
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„Was passiert, wenn er wirklich noch mal Präsident wird?”, steht auf den Info-Screens von t-online, die den Münchner Hauptbahnhof recht lückenlos mit links-grüner Propaganda zudecken. Danach ploppt das Konterfei eines t‑online-Redakteurs auf, der dem Publikum offensichtlich als Antwortgeber und Rechtleiter angedient wird und dessen juvenil-lebensspurenfrei-pfiffige Standardphysiognomie die Antwort insofern vollgültig ersetzt, als ich weiß, dass jene sich in nichts von dem unterscheiden wird, was alle anderen auch, von ARD und ZDF bis Spiegel, Zeit, FAZ und Süddeutschem Beobacher, in edler Einfalt über Trump auskübeln.
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Übersetzungskalamitäten in deutschen Galerien.
Am besten, man stellte nur noch Zeitgenössisches aus; da gibt es dann begrifflich nichts zu tilgen. Wobei selbst das angesichts des Tempos, in welchem derzeit Worte zuerst für obsolet und sodann zu Unworten erklärt werden, nicht wirklich sicher ist.
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Frühstück im „Käfer”-Bistro. Am Nachbartisch ein Mann in meinem Alter mit einer etwa dreißigjährigen Begleiterin, wahrscheinlich die Tochter. Ich kann nicht überhören, was sie reden, also auch nicht, dass sie über einen Kollegen des Mannes sprechen, der, horribile dictu, „bei der AfD” ist. Er rede ja nicht „mit dem”, erklärt der mutmaßliche Papa. Eigentlich sei das früher ein ganz vernünftiger Mensch gewesen, aber das ginge gar nicht. Vermutlich gebe es überall viel mehr von denen, als man ahne, versetzt die mutmaßliche Tochter – quod erat demonstrandum quasi (ich nehme an, das gilt auch für Mitarbeiter).
Den Teufel spürt das Völkchen nie…
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Aber es arbeitet daran.
Guten Tag, haben Sie AfDler versteckt?
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Das allgemeine Herumgefuchtel und ‑gewürge mit dem „Nazi”-Knüppel (oder der von Frau Strack-Zimmermann bevorzugten Fliegenklatsche) ist zwar angesichts des akuten Nazimangels lächerlich – ein „Nazi” ist jemand, der die nationalsozialistische Weltanschauung vertritt, also die Bürger zu Staatsuntertanen kollektivieren, eine Einparteiendiktatur etablieren, jede Opposition ausmerzen, die Unternehmen verstaatlichen oder staatlich an die Kandare nehmen, die Juden ausrotten, die Slawen als Helotenvölker unterwerfen, im Osten Lebensraum erobern, die arische Rasse zur planetarischen Herrscherspezies emporzüchten und nicht nur irgendwo ein Fleckchen Heimat erhalten will –, doch die Nazi-Mentalität präsentiert sich in Kein-schöner-Land so kregel wie eh und je. Anscheinend ist sie ziemlich beliebig auf andere Gesinnungen übertragbar. Der gute Deutsche, nein: der deutsche Gute kann mit der Mentalität eines Nazis die bzw. „unsere” Demokratie durchsetzen, er kann mit der Mentalität eines Nazis sogenannte Pandemien bekämpfen, aber auch die rechte Opposition, und wir werden künftig die Nazi-Mentalität bei der Rettung des Weltklimas und der Endlösung der Rassismusfrage beobachten dürfen. Ja, und wenn Allah Humor hat, werden eines mittelfernen Tages Hunderttausende deutsche Konvertiten sich mit ebenjener, ihrem Gegenstand nicht vollends unkompatiblen Mentalität der Verbreitung des Islam zuwenden.
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„Oftmals paaret im Gemüte
Dummheit sich mit Herzensgüte,
während höh’re Geistesgaben
meistens böse Menschen haben.”
Wilhelm Busch
(Währen die beiden ersten Zeilen einschränkungslos gelten, wäre ich über die beiden anderen diskussionsbereit.)
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Wenn die politische Rechte verboten ist, wird automatisch die halbe Mitte rechts.
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Zum aktuellen Einzelfall.
Es wäre maßlos überzogen und grenzte an Hatze, wenn jemand behauptete, in Deutschland hätten eben Hunderttausende dafür demonstriert, dass sich solche Taten nicht nur weiterhin wiederholten, sondern zunähmen. Zunächst einmal geschieht das sowieso, allerdings haben Hunderttausende vor allem deshalb demonstriert, weil sie sich gut fühlen wollen; der sogenannte „Kampf” gegen „rechts” ist ja vor allem ein Wellnessprogramm für seine Betreiber (wie hier sogar beim Deutschlandfunk zu lesen; ich frage mich, wann sie das endlich offline stellen werden), weswegen solches Engagement schnell endet, wenn es auf unangenehme Konfrontationen hinausläuft, etwa mit muslimischen Israelgegnern. Außerdem, um die Sache zu konkretisieren, haben die besagten Hunderttausende keineswegs dafür demonstriert, dass dergleichen Taten in ’schland weiterhin en vogue bleiben, sondern sie haben lediglich die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht, ob nolens volens oder aus Fanatismus oder im ernsthaft empfundenen Wahn einer von rechts drohenden Gefahr für keineswegs nur Messerstecher sei dahingestellt.
Wie die Genossen der ARD als verdiente Volksaufklärer gleich in der Unterzeile ihrer Meldung klarmachen, handelt es sich auf keinen Fall um ein weiteres Exempel eines auf die elementarste Beziehungsform durchschlagenden „Clash of Civilizations” (Samuel Huntington), für den „Steuerbordfinsterlinge” (Bernd Zeller) die Willkommenspolitik der Altparteien mitverantwortlich machen könnten, sondern um einen „Femizid”, an dem alle weißen Männer und das von ihnen als Krebsgeschwür in den Leib der Menschheit gepflanzte Patriarchat Schuld tragen, sogar wenn der Täter gar kein Weißer ist.
„Als Femizid”, belehrt die Zeitgeistschrottsammelstelle, „bezeichnet man die Tötung von Frauen oder Mädchen als extreme Form geschlechtsbezogener Gewalt, die im Kontext patriarchaler Geschlechterdifferenzen verübt wird. Der von Feministinnen geprägte Begriff fand ab den 1990er Jahren zunächst in den USA Verbreitung…” etc pp.
Es hat übrigens keinen Sinn, sich auf Debatten darüber einzulassen, ob eher das Geschlecht des Täters oder eben doch seine ethnisch-kulturelle Prägung für dergleichen bedauerlichen Einzelfälle verantwortlich ist, denn wir haben es nicht mit einer Frage der Wahrheit, sondern der Definitionsmacht zu tun. Man kann die künftige Antwort praktisch an der Wahlurne (mit)entscheiden. Nicht, dass ich das befürworte. Mir genügte es vollauf, wenn die staatliche Unterstützung für sämtliche Arten der Ideologieproduktion eingestellt würde; mir ist jeder Zeitgeist zuwider. Selbstredend weiß ich, dass das eine Illusion ist.
Was nun diesen Messerstecher betrifft, erscheint mir am bemerkenswertesten, dass er ein Gymnasium besuchte und, wie das Alter verrät, kurz vor dem Abitur stand. Die alte Progressistenmär, Bildung schaffe solche schlechten, weil archaischen Gewohnheiten aus der Welt, erfährt also eine klitzekleine Erschütterung. Man hätte „vorher wissen können, dass so etwas irgendwann passiert“, erklärte ein Schüler vom selben Gymnasium nach der Bluttat. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten, hatte die Ermordete im November Strafanzeige gegen ihren Ex-Freund gestellt, welcher sie, nochmals der Mitschüler, „durchaus mal ins Krankenhaus geprügelt” habe.
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Update: Die Staatsanwaltschaft erklärte soeben, dass der Täter die deutsche Nationalität – Staatsbürgerschaft? – habe. Bild berichtet, der junge Mann heiße Adrian. Spannend. Haben wir es diesmal mit dem Einzelfall sui generis zu tun? Ein biodeutscher Messerstecher? Die umgekehrte Assimilation? Warten wir es ab.
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Ein gerichtlich angeordnetes Kontaktverbot habe es zwar nicht gegeben, melden die Medien, aber die Schule habe „Maßnahmen der Kontaktbeschränkung im Schulbetrieb” getroffen und einen „Kommunikationsexperten” eingeschaltet. Den Altmeister Habermas? Nein, allenfalls einen Adepten. Dieser sagte am Freitag im Rathaus der Gemeinde, es seien nach sorgfältiger Abwägung Vereinbarungen getroffen worden, dass die beiden Personen sich „möglichst nicht begegnen”. Zuletzt habe unter allen Beteiligten der Eindruck geherrscht, dass sich die Situation beruhigt hätte. „Hundertprozentige Sicherheit”, sagte der Experte, seine Expertise bolzenfest unter Beweis stellend, „gibt es halt nicht.” Übrigens nicht nur für das Mädchen, das dem Buben zur Beute gefallen war, sondern auch für jenen Pkw-Fahrer, der die Flucht des Killers unfreiwillig per Frontalzusammenstoß beendete und ins Spital gebracht werden musste.
Demnächst werden wir in diesem Theater über neunzigprozentige oder fünfundachtzigprozentige Sicherheit sprechen.
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PS: Nachdem ich „Messer” gelesen hatte, war ich zu dem allzu folgerichtigen Schluss gelangt, dass es sich um einen muslimischen Täter handeln müsse. Den Absatz mit darauf bezogenen verallgemeinernden Schlüssen, der hier stand, habe ich zunächst einmal herausgeschnitten und abgespeichert, weil er diesmal ja nicht passt; ich bin sicher, dass er sich bei nächster Gelegenheit seinen Platz zurückerobern wird.
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Ich frage mich, da wir heute schon das Thema Oper im Repertoire hatten, wann einer der doch angeblich so stark an gesellschaftlicher Relevanz ihrer Inszenierungen interessierten Regisseure endlich einmal Bizets „Carmen” im Sinne einer anno 2024 in Westeuropa stattfindenden „Scheidung auf afghanisch” auf die Bühne bringt.
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In seiner zwischen 895 und 908 verfassten „Taktika” beschreibt der byzantinische Kaiser Leo VI. „der Weise” die „Kampfweise der Türken”. Darin findet sich der folgende Passus:
„Bei der Verfolgung ihrer Feinde ist ihnen alles andere nebensächlich. Rücksichtslos stellen sie den Fliehenden nach und haben keinen anderen Gedanken als die Jagd. Im Gegensatz zu den Römern oder anderen Völkern begnügen sie sich nicht damit, ihre Feinde so lange zu verfolgen, bis sie alle ihre mitgeführten Schätze erbeutet haben, sondern sie setzen ihnen so hart nach, bis sie auf jede nur erdenkliche Art zugrunde gerichtet sind.”
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Man wird noch ganz andere Gepflogenheiten täglich neu aushandeln als die hier sogenannten bewährten, und man wird Zeitgeistgewissheiten canceln, die heute als undiskutierbar gelten.
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Es verhält sich keineswegs so, dass die Grünen sämtliche ihrer Wahlversprechen nicht halten.
In Rede stehen die Versprechen an ihre demnächst heimatreduzierten deutschen Wähler. Jene, die sie in Washington oder Davos gaben, setzen sie allesamt unbeirrt in die Tat um.
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Die stammelnde Schienenwölfin, auch rhetorisch eine wahre Erbin Merkels, macht immer weiter. Diese Regierung will möglichst viele vollendete Tatsachen schaffen, bevor sie abgewählt wird.
Fachkräfte braucht Deutschland vor allem in der Regierung. Welche kenianischen Spezialisten hier indes benötigt werden, wüsste ich gern. Vielleicht Fachkräfte für den Bürgergeldbezug?
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„Verehrte Damen und Herren Stadträte, der jüdische Dresdner Victor Klemperer legte nach dem Zweiten Weltkrieg ein Buch vor, das Ihnen – zumal als Dresdnern – bekannt sein dürfte: Lingua Tertii Imperii, kurz LTI. Gleich zu Beginn beschreibt er darin das nationalsozialistische Verständnis von Heldentum wie folgt: ‚Nicht der Geist ist Sieger, es geht nicht ums Überzeugen’, nur der Stärkere sei der Heldische, auch wenn er im Unrecht sei. Er selbst, Klemperer, hält dem entgegen: ‚Ich glaube in den seltensten Fällen an Heroismus, wo er sich in aller Öffentlichkeit laut betätigt, und wo er sich im Fall des Erfolges gar gut bezahlt macht. Heroismus ist umso reiner und bedeutender, je weniger rentabel er für den Helden selber, je weniger dekorativ er ist.’
Ich musste an diese Passagen denken angesichts der jüngsten staatlich unterstützten Kundgebungen gegen die AfD. Auch diese heutigen ‚Helden’ wollen weder die Opposition mit Argumenten stellen noch den Wähler überzeugen. Und was ist es anderes als dekorativer Gratismut, wenn dort Schilder gezeigt werden mit Aufschriften wie: ‚Jetzt können wir endlich herausfinden, was wir anstelle unserer Urgroßeltern gemacht hätten’? Die Teilnehmer dieser Kundgebungen scheinen wirklich zu glauben, sich im Jahr 1933 zu befinden und heldisch zu handeln, wenn sie das Verbot der einzigen Oppositionspartei fordern; also de facto die Demokratie abschaffen wollen, wie es seinerzeit die Nationalsozialisten taten, die ja auch sämtliche Oppositionsparteien nach und nach verboten.
Ich komme auf diese jüngsten Ausbrüche des Hasses gegen die Opposition zu sprechen, weil sie mit unserem Gegenstand zusammenhängen: denn sie haben aufgezeigt, dass man sich sogar mit lupenreinen Judenfeinden gemeinmacht, sofern es nur gegen die AfD geht. Denn auf diesen Kundgebungen fanden sich unzählige Palästina-Anhänger, entweder autochthon und linksextrem oder, noch häufiger, aus muslimischen Ländern, – die das Hamas-Massaker an mehr als 1200 hauptsächlich wehrlosen Juden, darunter Frauen und Kindern, als legitimen Widerstand betrachten und dem einzigen jüdischen Staat das Existenzrecht absprechen.
Dass derartige Positionen längst auch im vermeintlich fremdenfeindlichen Sachsen angekommen sind, davon zeugen Berichte der Leipziger Volkszeitung über jüdische Studenten, die Angst haben, sich als Juden zu erkennen zu geben. Und zwar keineswegs wegen sogenannter Neonazis, sondern wegen linksextremer und muslimischer Israelhasser. (…)
Unabhängige Studien zeigen, dass die ganz überwiegende Mehrheit der antisemitischen Straftaten von Moslems begangen wird. Und selbst der linke Antisemitismus ist noch immer häufiger als der rechte. Laut dem Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Uni Bielefeld werden 62% der antisemitischen Beleidigungen und ganze 82% der antisemitischen Gewalttaten von Moslems verübt.
Wenn Sie also vorhaben sollten, Jude zu werden, und Angst haben, deswegen von Nazis verprügelt zu werden, dann kann ich Sie beruhigen: die Wahrscheinlichkeit dafür ist in den sogenannten weltoffenen Bezirken westdeutscher Großstädte weitaus höher als in den vermeintlichen Nazihochburgen hier in Sachsen.”
Also sprach Artur Abramovych, Schwefelpartei, am 25. Januar im Dresdner Rathaus angelegentlich einer aktuellen Stunde zum Thema Antisemitismus zu den dort versammelten Stadträten.
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Der Bauausschuss des Memminger Stadtrats hat den Bauantrag der Türkisch Islamischen Gemeinde für ein 24 Meter hohes Minarett an einer Moschee abgelehnt. Sieben Ausschussmitglieder haben dafür und sieben dagegen gestimmt, teilte die Stadt Memmingen mit. Bei Stimmengleichheit gilt der Antrag entsprechend der Gemeindeordnung als abgelehnt.
Das passt dem SPD-Oberbürgermeister nicht, er will die Entscheidung wegen rechtlicher Bedenken noch durch das Plenum prüfen lassen. Die Welt schreibt: „Die SPD im Stadtrat reagierte mit Unverständnis auf die Abstimmung. ‚Uns wundert es sehr, dass CSU, CRB, Freie Wähler und ÖDP dem Antrag nicht zugestimmt haben.’ (…) In Zeiten, in denen Unsicherheit um sich greife und die AfD erstarke, sei es wichtig, dass sich alle auf Recht und Ordnung verlassen könnten.”
Es sei denn, dass eine gemäß der Gemeindeordnung vollzogene Abstimmung entartet. Dann müssen Recht und Ordnung mal eben gebeugt werden, bis das von Ihrer SPD gewünschte Ergebnis eintritt.
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(Hinweisschild bei Mindelheim im Allgäu)
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Ausgelassene Volksfeststimmung herrschte auf den erwähnten öffentlichen Wellnesspartys „gegen rechts”, denn man konnte sich dort nicht nur gut im Sinne von moralisch höherwertig fühlen und sich gegenseitig seiner fortschrittlichen Gesinnung versichern, sondern tat dies obendrein im Bewusstsein vollendeter Gefahrlosigkeit. Deswegen nahmen einige der Fortpflanzungsgeneigten im allgemeinen Aussterbemilieu sogar ihren Nachwuchs mit Gassi.
Nach „Omas gegen rechts” und „Babies gegen rechts” blieben noch „Föten gegen rechts” („Abgetriebene gegen rechts”?). Sowie:
„Krabbelkinder gegen rechts”
„Menopausierende gegen rechts”
„Lustgreise gegen rechts”
Sind die Altersgruppen ausgereizt, könnten andere Gruppenzugehörigkeiten ausgespielt werden.
„Alkoholiker gegen rechts”
„Sexualstraftäter gegen rechts”
„Gliedvorzeiger gegen rechts”
„Psychopathen gegen rechts”
„Junkies gegen rechts”
„Prostituierte gegen rechts”
„Steuerhinterzieher gegen rechts” (Hoeneß hat, wie ich höre, auf der Trauerfeier für Franz Beckenbauer schon damit angefangen)
Und:
Helau!