Mein Herzenswunsch: irgendwann einmal ganz umsonst gestorben sein.
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Ich kann mir bei vielen Autoren der Gegenwartsliteratur nicht vorstellen, dass ihnen das Verzapfen ihrer Texte Genuss bereitet.
(Aber wer weiß, die Götter sind mitunter gnädig. Gewissermaßen sogar fair.)
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Die Faktenerfinder von Correctiv – finanziert u.a. vom US-Oligarchen Pierre Omidyar, von der Bundeszentrale für politische Bildung (Ihre Steuergelder bei der Arbeit), zwischenzeitlich von George Soros, der Brost-Stiftung (Vorsitzender: Bodo Hombach) – scheinen auch ein Recherche- bzw. Spitzelteam zu beschäftigen. Das Resultat sieht dann überraschenderweise so aus.
Es ist erstaunlich und zugleich ein bisserl schade, dass solche Leute an ihrem Monismus nicht aus Langeweile sterben. Na, egal. Was unsere extrem linken Feindaufklärer zum Skandal aufzublähen versuchen, ist die doch eigentlich recht erfreuliche Tatsache, dass sich in einem Hotel am Rande Potsdams „Mitglieder der AfD, ein führender Kopf der Identitären Bewegung, Burschenschafter, Juristen, Unternehmer, Ärzte” und obendrein auch „zwei CDU-Mitglieder” getroffen haben – „heimlich”, wie die Kundschafter für die Wokeness lüstern notieren –, um über ein politisches Zukunftsthema namens „Remigration” zu sprechen. Das heißt, sie sprachen über die mögliche Rückführung einer viele hunderttausend Köpfe umfassenden Schar in Kein-schöner-Land ohne Aufenthaltstitel – also illegal – herumlungernder und deutsche Steuern verspachtelnder Migranten. Ich weiß die aktuelle Zahl nicht, vor ein paar Jahren hatte eine AfD-Anfrage ergeben, dass es damals um die 700.000 waren, was ungefähr der Einwohnerzahl von Frankfurt am Main entspricht, und weniger werden es inzwischen nicht geworden sein (wenngleich das Gros der aktuellen Einwanderer aus der Ukraine kommt).
Die engagierten Zeitgenossen, die sich in Potsdam versammelten, redeten – nochmals also – über die Wiederherstellung des geltenden Rechts. Gegen das geltende Recht, sofern es das sogenannte bürgerliche ist, haben Linke bekanntlich etwas, und wenn sie herrschen und dieses Recht einschränken oder demolieren, schicken sie steuerfinanzierte Spitzel aus und werfen ihre steuerfinanzierten Propagandaturbinen an, sobald sich die Falschen versammeln, um über dessen Wiederherstellung nachzudenken. Besonders ambitionierte bzw. verlogene Propagandisten behaupten dann, dass eine Handvoll Oppositioneller die Vertreibung von Millionen plane.
Außergewöhnlich entzückt, im Sinne eines inneren Reichsparteitages, hat mich dieser Passus:
„Es ist der Morgen des 25. November, kurz vor neun Uhr, ein trüber Samstag. Auf den geparkten Autos im Hof sammelt sich Schnee. Was sich an dem Tag im Landhaus Adlon abspielt, wirkt wie ein Kammerspiel – doch es ist Realität. Hier zeigt sich, was passieren kann, wenn sich rechtsextreme Ideengeber, Vertreter der AfD und finanzstarke Unterstützer der rechten Szene mischen. Ihr wichtigstes Ziel: Menschen sollen aufgrund rassistischer Kriterien aus Deutschland vertrieben werden können. (…) Womöglich ist es auch Zufall, dass die Organisatoren gerade diese Villa für ihr konspiratives Treffen gewählt haben: Knapp acht Kilometer entfernt von dem Hotel steht das Haus der Wannseekonferenz, auf der die Nazis die systematische Vernichtung der Juden koordinierten.”
Freund ***, jüdisch bis ins (mindestens) siebte Glied, war genauso amüsiert und juxte: „Es ist der Morgen des 25. November, kurz vor neun Uhr, ein trüber Samstag. Auf den Tag genau 79 Jahre zuvor – am 25. November 1944 – äußerte Adolf Hitler gegenüber seinem Leibwächter Rochus Misch, dass er gerne mal wieder an einem See spazieren würde. Und just an diesem Tag treffen sich führende AfD-Mitglieder mit rechtsextremen Aktivisten zu einem konspirativen Treffen an einem See. Zufall?”
So richtig stringent ist der Correctiv-Vergleich nicht – dort schreiben ja keine Vergleichs‑, sondern Faktenerfinder. Davon abgesehen, dass die im Gästehaus Adlon thematisierten Remigrationsbestrebungen auch der Sicherheit der in Deutschland lebenden Juden dienen würden, sind die beiden in Rede stehenden Kollektive in ihrer Größe und Leistungsbilanz auch über jeden Vergleich erhaben. Juden im Reich 1933: ungefähr 500.000. Sogenannte Flüchtlinge aus Afrika und dem Orient in ’schland 2023? Anno 2020 waren’s laut Statista allein 5,5 Millionen Moslems. Nehmen wir diese beiden, Juden und Muslime, als Vergleichsgruppen nach folgenden Kriterien: Nobelpreisträger, Professoren, Ärzte, Ingenieure, Anwälte, Autoren, Unternehmer, Selbstständige, Sozialhilfeempfänger, Totschläger, Messerstecher, aggressive Missionare, Analphabeten, Vergewaltiger (einzeln und in Gruppen), Mitglieder krimineller Clans. Nun? (Höchst erstaunlich immerhin, wenn auch nicht ohne jeden Kausalzusammenhang, dass „die” Deutschen die einen vertrieben haben und die anderen willkommenheißen.)
Dass dieses Problem überhaupt existiert, ist die direkte Folge der größten Landnahme der europäischen Nachkriegsgeschichte, die von den Altparteien zu verantworten ist. Wie kann jenseits von Willkommensjunta und Asyllobby jemand ernsthaft gegen eine legale Remigration sein?
Für die unvermeidlichen Esel*innen und ehrenamtlichen Schnüffler sei angefügt: Es geht selbstverständlich nicht um die Ausweisung von Menschen, die Deutschland als ihre Heimat betrachten, auf eigene Kosten leben, die deutsche Sprache beherrschen und die hierzulande geltenden Regeln des Zusammenlebens akzeptieren – zumindest jene, die galten, bis die Grünen kamen – bzw. sogar wertschätzen. Das sieht auch im politischen Projekt AfD niemand anders, vielleicht mit Ausnahme von ein paar in unerschlossenen Mittelgebirgstälern siedelnden Spinnern.
PS: Der Quark wird eben sogar in der Hauptnachrichtensendung der Tagesschau gemeldet. Auf der Webseite des Deutschlandfunks steht er auch schon. Es ist, als wenn sich eine Mafia gegen die Gesetzeshüter zusammenschließt.
PPS:
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Noch zum Vorigen.
(Ich danke Leser *** für den Hinweis)
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Immer noch sehr zum Vorigen.
Unter dem Betreff „Das Schlachten hat begonnen” schreibt Leser ***: „Bald geht der Prozess gegen Akif Pirinçci weiter, der ja nicht umhin kann, gewisse Muster zu erkennen, was die Gewalttätigkeit der Neubürger angeht. Da es wie immer an Transparenz bei der Berichterstattung mangelt, muss man halt spekulieren und behaupten, was nicht berichtet wird. Hier ein möglicher entlastender Sachverhalt aus der Provinz für Herrn Pirinçci.
Das war nur eine kleine Auswahl. Das nördliche BW ist nicht der Nabel der Welt. Deswegen habe ich den Mordversuch eines 16-Jährigen auf dem Schulhof, den Mord eines Afghanen an der schlafenden Ehefrau und den Amoklauf eines Mannes in einem Mannheimer Wohnhaus, bei dem eine alte Frau erstochen und ein Ehepaar schwerst verletzt wurde, nicht dokumentiert.”
Ebenfalls nicht der Nabel der Welt, sondern ein anderer Austritt ist bekanntlich die sogenannte Hauptstadt.
Gehen Sie weiter! Hier gibt es nichts zu sehen!
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Apropos linke Esel und dumme Vergleiche schreibt Leser ***:
Kinder, war’n das schöne Zeiten!
Brokdorf, Wendland, Startbahn West:
Diskutieren, kämpfen, streiten,
Unsre Demos war‘n die besten.
Wannen kippen, Mollies schmeißen,
Was im Weg steht niederreißen,
Steine schleudern, Latten schwingen,
Bitterböse Lieder singen.
Zwillen, Transpas, pfeifen, rempeln
Masten sägen, Stadt umkrempeln,
Uni schwänzen, Wald besetzen,
Gegen die Regierung ätzen.
Bullen jagen, Castor schottern,
bis die Großkonzerne schlottern
Scheiße werfen, Reifen plätten
Kämpfend den Planeten retten.
Faule Eier auf Minister
Ellenlanges Strafregister,
Tagessätze & Arreste,
Richter, Roben, Klagen, Knäste.
Wer war immer mit dabei?
Das Personal der Grünpartei.
Nun sind 30 Jahre um,
man sitzt im Ministerium.
Endlich was zu sagen haben,
Amt & Würde, Wache, Wagen.
Pläne, Pfründe, Geld & Macht,
Frauen schmachten, Graichen lacht.
Doch im Vierundzwanzger Jahr,
Früh im kalten Januar
Ist nach kaum zwei Jahren Wende
Plötzlich unser Geld zuende.
Fühlt das Volk sich schlecht regiert
An der Nase rumgeführt
Und benimmt sich gar nicht fein:
Brüllen, böllern, heiser schrein
Wüten, pfeifen, pöbeln, rempeln,
Und das ganze Land umkrempeln.
Traktorkorso und Blockade
Bahnstreik, LKW-Parade.
Und der jüngste Großaufreger
Ist das Volk am Fähranleger.
Habeck denkt: das ist nicht fair!
Doch wo hat das Volk es her?
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Der noch.
„Wieso weiß man immer schon vorher, wie diese Typen aussehen?”
(Leser ***)
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Wiedervorlage.
„Stecken alle unter einem Leder!”
(Baron Ochs auf Lerchenau, „Rosenkavalier”, Dritter Akt)
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Woran erkennt man einen „Schurkenstaat”?
Vielleicht daran, dass er keine Angriffskriege mehr führt? Das auch. Aber es kommt noch übler.
Stellen Sie sich das mal vor!
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Die Berliner Morgenpost steigt einige Meter in den Brunnen der Vergangenheit. Im Gegensatz zu dem Hollywood-Geschichtsklitterer Ridley Scott, dessen Historienfilme von Fehlern, Unsinn und Klischees wimmeln, gibt es an dem Beitrag historisch nichts auszusetzen.
Die Morgenpost zitiert „eine der schillerndsten Figuren der Ägyptologie: Zahi Hawass, der schon als ‚Indiana Jones der Ägyptologie’ betitelt wurde” mit der Forderung, die Trilingue müsse nach Ägypten zurückkehren. Es handle sich um „eine Ikone der ägyptischen Identität”. An seinem aktuellen Ort sei der Stein „ein Botschafter Ägyptens und eine Mahnung an den Kolonialismus, daran, was man nicht tun sollte“. Ja klar, der schlimme Kolonialismus wieder. Als ob die Europäer das Reich Muhammad Ali Paschas in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kolonisiert hätten. Tatsächlich war es der Gouverneur selbst, der sein Land nach europäischem Vorbild modernisieren wollte und deswegen den Kontakt zu den Europäern suchte. An dem Handel mit antiken Kunstwerken verdiente die ägyptische Regierung, deren Beamte diesen heidnischen Relikten keinen ideellen Wert beimaßen, kräftig mit.
Ich habe in den Acta schon darauf hingewiesen, dass sich das Interesse der neueren Ägypter an den Überbleibseln der Alten Ägypter erst regte, als sie bemerkten, das sich närrische Europäer darum rissen und damit Geld zu verdienen war. Davor benutzten sie die Steine der Tempel als Baumaterial und die Mumien als Brennstoff. Kein Wunder, es waren ja nicht wirklich ihre Vorfahren, schließlich stammen die meisten Ägypter von den arabischen Eroberern des Nillandes ab, für die das heidnische Großgerümpel eine von Ungläubigen geschaffene fremde Kultur verkörperte. Auch die Osmanen, die sich Ägypten 1517 für dreieinhalb Jahrhundert einverleibten, zeigten kein Interesse an den Altertümern. Die Brücke zum Alten Ägypten bildeten und bilden die Kopten, allein mit ihrer Sprache, aber gewiss auch ethnisch. Koptisch ist mit griechischen Buchstaben sowie einigen unübertragbaren Sonderzeichen geschriebenes Altägyptisch und hat mit dem Arabisch, das heute am Nil gesprochen wird, nicht das Geringste zu tun. Kurzum: Die Tradition ist eine nachträglich angemaßte.