Warum zieh’n sich die Winkel am Munde der Alten nach unten?
Ist’s der Überdruss nur? Oder ein Weiser zum Grab?
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Was dieser Gottschalk sich traut, du lieber Himmel! Jetzt lügt er
Einen Maulkorb herbei. Bringt doch zum Schweigen den Mann!
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Metzgerhündinnen sah ich, Schakale, Hyänen und Geier.
Haben alle, man glaubt’s kaum, einen Twitter-Account.
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Nichts mästet den Staat und die Kaste der Herrschenden besser
Als die Krise – deshalb liebet die Krise der Staat.
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Betrachtet die Larven, Freunde, des Fischerjockels, des Bedford:
Sehn aus wie alte Fraun, die ausschaun wie’n alter Mann.
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Ein tätiger Humanist und intimer Kenner des Rechtes,
Hurtig springt er den bärtigen Buben zur Seite:
Minderjährige warn’s, kundig kaum ihrer Gastgeber Sitten,
Des Samens Stau erst löste der Deutschen Enthemmtheit,
Willenlos-willig fügte die Maid sich dem Drange der Knaben,
Jene, in aller Unschuld, nahmen die Schenkung gern an.
Der juristischen folgte die psychologische Nachsicht. Und siehe, nach der Vorsitzenden Richterin der Jugendkammer des Hamburger Landgerichts, Anne Meier-Göring, war es wieder eine Frau in den allerbesten Jahren und mit noch besseren Absichten, die dem kollektiven Spontanfick die kleine – d.h. soziale – Absolution erteilte. In einem Interview sagte die Psychiaterin und forensische Gutachterin Nahlah Saimeh, die Herkunft von Tätern werde dann relevant, wenn die Armen durch ebenjene an den Rand der Gesellschaft gedrückt würden, was ihre soziale Integration verunmögliche, das heißt, die Schuld an der Tat im Nachhinein der Aufnahmegesellschaft zugeschrieben werden kann. (Wie und warum Herkunft Menschen an irgendeinen Rand drückt und warum nicht sämtliche Menschen jener Herkunft sich dort wiederfinden, konnte in der Kürze der Zeit nicht erörtert werden, zumal die eigentliche Botschaft, die asymmetrische Schuldverteilung, ja längst in der Welt war.) Schwierigkeiten mit der Sprache, wahrscheinlich auch der eigenen, Arbeitslosigkeit oder Probleme mit der Wohnsituation – alles Versäumnisse der Gesellschaft, die aktuellen Regierungsparteien ausgenommen –, gepaart mit einem „Gefühlsmix aus Wut, Trauer, Ohnmacht, Depression, Größenfantasien als Kompensationsversuch, das eigene Elend zu bewältigen, und Suchtmittel-Konsum“, führten dann zu sowas wie in Hamburg, erklärte die wonnige Expertin. Dass Sex im Brachialkompensationsfall Trauerarbeit ist – wenn das die Mitscherlichs noch mitbekommen hätten! Die Unfähigkeit, den Verlust des Führers vögelnd zu betrauern! Eine ganz neue Sicht auf 1968ff.!
„Ungeordnete, unvorbereitete Migrationserfahrungen und sozio-kulturelle Obdachlosigkeit steigern das Risiko für Suchterkrankungen und auch für Psychosen“, setzte unsere Dachschadensdetektorin gekonnt hinzu, die unkontrollierte Masseneinwanderung zwar viriler, aber psychisch störanfälliger und auf dem deutschen Arbeitsmarkt schwer vermittelbarer Ungebildeter bzw. Analphabeten damit allenfalls indirekt rügend, denn der Vorwurf der Willkommenskraftzersetzung macht auch vor Vertretern der forensischen Wissenschaft nicht Halt. Sex indes diene nicht nur der Trauerarbeit, sondern könne, so die Psychiaterin, könne zudem – Ricarda, halt dich fest! – als ein „Mittel dienen, Frust und Wut abzulassen“, und wirke speziell in einer Gruppe, deren gliedtragende Mitglieder das gleiche Schicksal haben, identitätsstiftend und das Gruppengefühl stärkend. Was wäre ein anständiger Rudelbums schließlich ohne identitätsstiftendes Gruppengefühl?
Wollen wir uns auszumalen versuchen, was hier los wäre im Falle, neun brandenburgische Landjugendliche hätten sich ein Kopftuchmädchen geschnappt und indentitätsstiftend gruppenbesamt? Was über die allzu milde Richterin hereingebrochen wäre? Und über eine Psychiaterin, die den Landeiern die Verantwortung für ihr Tun abzusprechen versucht?
Ob Frau Saimeh in diesem früheren Interview zum nämlichen Gegenstand darauf hingewiesen hat, dass für eine Frau das Risiko, vergewaltigt zu werden, mit jedem hinzukommenden weißen bzw. westlichen Mann sinkt – die gegenseitige soziale Kontrolle nimmt zu –, während es bei richtigen Männern, also „Männern”, die gemeinhin auch „Gruppen” bilden, mit deren wachsender Zahl steigt? Aber was sind schon die – immer noch vergleichsweise wenigen – täglichen (Gruppen-)Vergewaltigungen in ’schland gegen einen handfest-karriereschädlichen Rassismusvorwurf aus den geschlossenen Reihen des woken online-Kommentariats?
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Zum Hamburger Zwischenfall ohne Folgen möchte Leser *** „den §323c StGB zitieren:
(1) Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
Um dann den Bogen zu den Hamburger Geschehnissen zu schlagen. Wenn die (nachfolgenden) Vergewaltiger das hilflose, betrunkene und wehrlose Mädchen einfach im Graben liegen lassen, anstatt sie wieder und wieder zu vergewaltigen, wären sie nach deutschem Recht tatsächlich Gefahr gelaufen, eine Freiheitsstrafe zu kassieren. Und damit eine eventuell höhere Strafe, als jetzt im Vergewaltigungsprozess für sie herausgekommen ist. Da wird der Ausdruck Handlung plötzlich verständlich, selbst wenn man bei solchen Individuen auch bei wohlmeinendster Haltung keine rationalen Entscheidungen unterstellen würde.
Oder um es mit Hadmut Danisch zu sagen: Es sind nicht die Maßstäbe, die mich ankotzen, es sind die doppelten.”
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Manche meinen, der Meeresspiegel sei das Problem.
(Netzfund)
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Noch zum Vorigen.
Eins.
Ich will nicht pingelig wirken, aber muss es nicht heißen: „warnt vor Terroristen unter den eingeschleusten Flüchtlingen”?
Zwei.
Aber wer hätte denn darauf kommen können?
Drei.
Da jeder die Ursache kennt,
Wär’s unhöflich, wenn sie wer nennt.
Vier.
„Wir” können es „uns” nicht mehr leisten. Aber es ging doch früher, und der Sozialetat ist höher denn je. Woran liegt’s? Zum Beispiel daran?
Quatsch! Die Faktenerfinder von Correctiv haben längst, wie ein Premiumjournalist schriebe, Entwarnung gegeben.
„Korrekte Zahlen – irreführend aufgefasst”: Böte sich das nicht als neue Rubrik in den Tagesthemen oder bei Monotonitor an?
Hier zum Beispiel und damit: Fünf.
Die Zahlen sind korrekt, werden aber irreführend aufgefasst.
„Also”, schreibt Nius, „überlegte sich das BKA folgenden Mathe-Trick. Statt bloß den Anstieg auszuweisen, wurde eine neue Kennzahl erdacht. Dabei wird die Zahl der Tatverdächtigen durch die Zahl der jeweiligen Bevölkerungsgruppe geteilt, also deutsche Tatverdächtige durch Deutsche. Und ausländische Tatverdächtige durch Ausländer.
Da die Zahl der Deutschen seit 2022 nahezu unverändert ist, bleibt auch der Anstieg in dieser Kennzahl unverändert bei acht Prozent. Nicht so bei den Ausländern: Hier ist die Zahl siebenstellig gestiegen, vor allem durch die hohe Zahl von Ukrainern, die aber zum größeren Anteil aus Frauen und Kindern bestehen, nicht aus jungen Männern wie die übrige Migration. BKA-Chef Münch teilt also die dramatisch gestiegene Zahl der ausländischen Straftäter (vor allem junge Männer aus Afrika und/oder muslimischen Ländern) durch die gestiegene Zahl von Ausländern in Deutschland, die durch Frauen und Kinder aus der Ukraine extrem gestiegen ist. (…) Das BKA rechnet also zahllose weitestgehend friedliche ukrainische Frauen und Kinder einer Gruppe möglicher Gewalttäter zu, damit das Gesamtergebnis besser aussieht. Die Gewalttäter werden vom BKA sozusagen verdünnt” – mit ukrainischen Frauen.
Schließlich und für heute zum Schluss: Sechs.
Ein Forschender sähe es sicherlich anders.
Conclusio.
Ja, wie nur? Hat irgendwer da draußen eine Ahnung?
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Auch in Frankreich findet derzeit ein unbegreiflicher Rechtsruck statt.
„Fabienne aus Lille war eine fitte Großmutter und hatte das Pech, einen Einbrecher in ihrer Wohnung zu überraschen. Fabiennes Schwägerin erzählt den Vorgang im Detail: Ihr Bruder fand seine Frau am Boden liegend, entkleidet, erdrosselt, mit gespreizten Beinen. Die Hände waren ihr abgeschnitten worden, der Kopf skalpiert, ihr ganzer Körper von Messerstichen getroffen, sieben Mal allein im Intimbereich. Die Autopsie ergab keine Vergewaltigung im sexuellen Sinn. Die Schwägerin nennt es ‚Rituale der Barbarei, der Folter’. Sie mag solches nicht mehr als ‚vermischte Meldung’ lesen. (…)
Die Dame sagt es dann sehr klar: ‚Das Volk, unsere Kinder und Enkel sind in Gefahr. Der Staat tut seine Arbeit nicht. Sollen wir das etwa tun?’ Der Täter des grauenerregenden Verbrechens (begangen ohne klares Motiv) war ein ‚unbegleiteter Minderjähriger’ von 17 Jahren, ohne Papiere, nach eigenen Angaben aus der Elfenbeinküste. Es ist schon das zweite Mal innerhalb kürzester Zeit, dass eine Französin in ihrer eigenen Wohnung in einer solchen Weise ‚massakriert’ wird. (…)
Inzwischen zirkulieren handliche Listen darüber, was zum ’neuen Frankreich’ gehört. Da heißt es etwa:
- seit 30 Jahren immer wieder Anschläge,
- Aufschlitzen der Kehlen unserer Lehrer,
- fast täglicher Mord an unseren Landsleuten,
- religiöser Fundamentalismus überall,
- ständige Angriffe auf den Laizismus,
- Verweigerung der Assimilation an die französische Kultur,
- Explosion des Antisemitismus und erzwungenes Exil jüdischer Franzosen,
- wiederholte Vergewaltigungen und Angriffe auf Frauen in den Straßen und Verkehrsmitteln,
- hunderte von rechtsfreien und nicht-französischen Zonen,
- Unsicherheit und Kriminalität überall, 120 Messerangriffe pro Tag,
- landesweite Unruhen,
- das mafiöse Krebsgeschwür des Drogenhandels in ganz Frankreich,
- zunehmende Homophobie in den Vorstadtsiedlungen.”
(Quelle)
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„Räumt ein”. Gesteht. Bereut. Übt Selbstkritik. Verspricht, es nie wieder zu tun.
Gegen „Demokraten”
Helfen nur …
… Unternehmer?
Der Witz ist ja, dass dieselben Politiker, die für all jene eben schlagzeilenhaft verdichteten Tendenzen verantwortlich sind, die einzige Gegensteuerpartei bezichtigen, sie schrecke Fachkräfte ab (was immerhin, bei der aktuellen Konnotation des Begriffs, eine gute Nachricht wäre).
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Ich sagte eben: Unternehmer – das Gegenteil ist der Unterlasser (und ein merkwürdiger Hybrid aus Macher und Lakai ist der Manager). Eine der kühnsten, unwahrscheinlichsten und zugleich verlockendsten Ideen des Zusammenlebens verfolgt der Unternehmer Titus Gebel mit seinen freien Privatstädten, Exklaven, in denen ein privates Unternehmen als sogenannter „Staatsdienstleister“ Sicherheit, Freiheit und Eigentum garantiert, während die Bewohner ansonsten ein Leben nach ihren Vorstellungen führen können. Gebel meint, dass es für den Abbau politischer Spannungen besser sei, Gesellschaftsordnungen als „Produkte” zu betrachten, deren Hersteller um die Bürger als „Kunden” werben; wenn sich auf diese Weise politische Konflikte noch immer nicht lösen lassen, bleibe nur die räumliche Trennung unvereinbarer Klientelen übrig. In seinem Fall heißt das: Nichtzulassung von Störenfrieden als Siedler in freien Privatstädten. Allein die Vorstellung, welchen Menschenschlag man an diesen Orten nicht anträfe, ist entzückend.
Der aus Würzburg stammende promovierte Jurist und ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rohstoff AG träumt den Traum vieler innerlich unabhängiger Menschen, die gern in Ruhe gelassen werden wollen: von Missionaren, von religiösen Frömmlern, von Ideologen, von Sozialisten, von Demokraten, von Umverteilern, von Kollektivisten, von Nationalisten, von Klimanern, von Globalisten, von Staatsorganen, von jeder Art politischem und gesellschaftlichem Gouvernantentum, von den Freiheitsbeschneidern jeglicher Coleur, überhaupt von Menschen, die auf Kosten anderer leben wollen. Ich beobachte (das ist etwas übertrieben) sein Vorhaben mit einer Mischung aus Sympathie und Skepsis und habe keinen Schimmer, ob (und wie) es ihm gelingen wird, weiß aber, dass konkrete Projekte bestehen und auch „laufen”. Seine Ideen hat Gebel in einem Buch dargelegt, von dem soeben eine dritte, erweiterte Auflage erschienen ist. (Ich habe die Erstausgabe des Buches 2018 in den Acta rezensiert, die neue Version finden Sie hier.) Er beschreibt darin detailliert, wie in einer solchen Gesellschaft das Rechtssystem, die Wirtschaft, die vertraglichen Rahmenbedingungen, die Mitbestimmung, die Infrastruktur und die Sicherheit funktionieren können, bis hin zu Umweltschutz, Architektur, Kultur, Währungsfragen und sozialer Absicherung. (Wer sind informieren will, kann dies auf der Webseite der Free Cities Foundation oder jener von Gebels Unternehmen Tipolis tun.)
Einen Passus will ich im Folgenden einrücken, nämlich die aus Vernunftgründen und ewigen Weisheiten destillierte Grundethik eines solchen Zusammenlebens:
1. Behandle andere so, wie Du selbst gern behandelt werden möchtest.
2. Akzeptiere, dass Dein Nachbar anders denkt, fühlt und handelt als Du.
3. Wehre Dich, wenn Menschen, die anders denken, fühlen und handeln als Du, Dir ihre Werte aufzwingen wollen.
4. Halte Deine Versprechen und Vereinbarungen. Vertraue darauf, dass andere das auch tun.
5. Respektiere das Eigentum und die Rechte andere. Tue niemandem Gewalt und Zwang an. Betrüge niemanden, auch nicht Dich selbst.
6. Gebrauche Deinen Verstand. Folge nicht blindlings Autoritäten. Habe den Mut zu einer eigenen Meinung.
7. Heirate, gründe eine Familie und habe Kinder.
8. Bleibe mit Deinem Ehepartner zusammen. Hilf Deinen Familienangehörigen, ihre Ziele zu erreichen. Ehre Deine Eltern.
9. Übernimm Verantwortung für Dich selbst und Dein Leben. Schaffe Dir eine eigene Existenz und lebe nicht auf Kosten anderer.
10. Sei fleißig, zuverlässig und pflichtbewusst in allem, was Du tust.
11. Sei ehrlich. Sprich klar und präzise.
12. Halte Dich gesund und fit, lege Wert auf ein gepflegtes Äußeres und gute Kleidung.
13. Bringe erst Dein Leben und Deine Wohnung in Ordnung, bevor Du daran gehst, die Welt zu verbessern.
14. Hilf denen, die es verdienen und denen, die sich nicht selbst helfen können.
15. Vermittle diese Gebote Deinen Kindern und Enkeln. Sei ihnen Vorbild.”
Man begreift, dass ohne Selbstbeschränkung und Selbstdisziplin die Gebelsche Freiheit nicht zu haben sein wird.
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Zum Auftritt der spanischen Kronprinzessin Leonor – in Prächten zu bewundern hier –, den ich mit der Frage verband: „Ich wüsste nichts auch nur annähernd Vergleichbares derzeit zwischen Maas und Memel. Sie?”, schreibt Leser ***:
„Leonor von Spanien sieht aus und tritt auf wie eine Prinzessin aus dem sprichwörtlichen Bilderbuch. Was ihr Äußeres betrifft, konnte sie bei diesen Eltern und (royalen) Großeltern gar nicht anders geraten. Vergleicht man sie und ihre Schwester beispielsweise mit den drei holländischen Prinzessinnen, drängt sich der Schluss auf, dass es nicht einmal der argentinischen Schönheit Máxima gelang, das in der Nationalhymne – immer noch – besungene ‚duitse bloed’ der Königsfamilie hinreichend zu verdünnen.
Doch zurück zum Haus Bourbon: Das kürzlich begonnene Auftreten der Kronprinzessin in Uniform tut sein Übriges zu ihrer (nicht nur körperlichen) Attraktivität, und man darf hoffen, dass sie damit zur besten ‚Influencerin’ ihrer Generation wird. Ist es nicht eine erfreuliche Vorstellung, wie die spanischen Gender-Tanten schäumen müssen über das von ihrem künftigen Staatsoberhaupt vermittelte ‚Rollenbild’? Privilegiert ohne Ende, ja, aber Dienst in Uniform als eine von vielen, in stiller Würde, die Nationalflagge küssend. Die separatistischen linken Staatszerstörer in Katalonien schäumen vielleicht noch mehr.
Hier muss man nur leider zu träumen aufhören, denn mehr als Symbolfigur sein und Würde ausstrahlen ist den Dynastien der heutigen europäischen Monarchien nicht geblieben. In genuin politischen Dingen sind sie dem Zeitgeist wehrlos ausgeliefert, gleich ob sie schlimmstenfalls selber ‚erwacht’ sind oder bestenfalls gute Miene zum erkannten bösen Spiel machen. Unmittelbare politische Macht hat wohl gerade noch der Fürst von Liechtenstein. In Spanien hätte es womöglich anders kommen können, doch legte der erwähnte Großvater Leonors seine von Generalissimus Franco geerbte Macht freiwillig nieder und ließ sich sozusagen in den konstitutionellen Käfig sperren. Zum Dank hat man ihn nun wegen Elefantenjagden und Frauengeschichten aus dem Land getrieben.
Eines aber zeichnet selbst diese ‚moderne’ Art der Monarchie aus: Für die Rolle des Grüßaugusts muss man nicht auf Joachim Gauck oder Frank-Walter Steinmeier zurückgreifen, sondern wird immerhin von Personen repräsentiert, die das professionell machen und ihr Leben lang darauf vorbereitet werden. Der englische Journalist Peter Hitchens sagte mal, darin liege der einzige echte Vorteil der Monarchie – er wolle nicht Tony Blair am Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege salutieren oder Boris Johnson in einer goldenen Kutsche zur Parlamentseröffnung fahren sehen. Mit einem König vor Augen bestehe immerhin die entfernte Möglichkeit, dass die Politiker den Staat nicht als ihre persönliche Beute betrachteten, sondern sich als Teil von etwas fühlten, das größer und erhabener sei als sie selbst.
Damit dürfte die Frage beantwortet sein, ob es in Deutschland etwas Vergleichbares gibt.”
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(Netzfund)