30. Dezember 2023

Das Kom­pli­ment, sie sei schön, redu­zie­re die Frau auf ihr Äußres:
Aus kei­ner Schö­nen Mund hat je man der­glei­chen gehört.

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Käme die Wahr­heit jemals in Mode, ihm schwant es, er würde
Fort­an sie has­sen, wie heu­te den Zeit­geist er hasst.

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Eine der bedeu­tends­ten Regie­rungs­ga­zet­ten weiß Erschüt­tern­des mit­zu­tei­len. Wäh­rend die Rech­ten nur grund­los her­um­jam­mern, nimmt der Kampf gegen links täg­lich zu.

Zeit­ge­nos­sen, die gen­dern, sowie Mit­ar­bei­ter lin­ker Medi­en, womög­lich auch Kurd:*_Innen, leben näm­lich in der stän­di­gen Angst, dass ihnen dem­nächst ver­bo­ten wird, sich poli­tisch zu orga­ni­sie­ren, dass man sie in der Öffent­lich­keit kör­per­lich atta­ckiert, ihre Autos anzün­det, ihre Fens­ter­schei­ben ein­wirft, die Fas­sa­den ihrer Häu­ser beschmiert, ihnen die Kon­ten kün­digt und gegen­über ihren poli­ti­schen Gesin­nungs­ge­nos­sen in den Par­la­men­ten die demo­kra­ti­schen Gepflo­gen­hei­ten außer Kraft setzt.

Zeit­ge­nos­sen, die gen­dern, sowie Mit­ar­bei­ter lin­ker Medi­en müs­sen ihre Gesin­nung im Bekann­ten­kreis und im Job geheim hal­ten, sogar ihre Part­ner ver­mei­den tun­lichst zu erwäh­nen, mit wem sie liiert sind, und wenn Zeit­ge­nos­sen, die gen­dern, Beam­te sind, droht ihnen die Entlassung.

Zeit­ge­nos­sen, die gen­dern, sowie Mit­ar­bei­ter lin­ker Medi­en, erle­ben stän­dig, dass ihnen Hotel­über­nach­tun­gen und Restau­rant­re­ser­vie­run­gen ver­wei­gert wer­den, dass man ihnen Säle für Ver­an­stal­tun­gen ver­wehrt oder kurz­fris­tig kün­digt und dass „Akti­vis­ten” in der Öffent­lich­keit per­ma­nent vor ihnen warnen.

(Das Enga­ge­ment endet lei­der bei der Kom­ma­set­zung, doch was zählt schon die Gram­ma­tik in Zei­ten der gebo­te­nen Haltung?)

Zeit­ge­nos­sen, die gen­dern, sowie Mit­ar­bei­ter lin­ker Medi­en wer­den nicht – oder nur mit Vor­führ­ab­sicht – ins Fern­se­hen und zu Podi­ums­dis­kus­sio­nen ein­ge­la­den, die Kul­tur­sze­ne boy­kot­tiert sie, sogar die Kir­chen distan­zie­ren sich von ihnen, die Medi­en deklas­sie­ren sie in jedem Bei­trag und ver­brei­ten Falsch­be­haup­tun­gen über sie. Sämt­li­che Publi­kums­ver­la­ge wei­gern sich, Bücher von Zeit­ge­nos­sen, die gen­dern, sowie Mit­ar­bei­tern lin­ker Medi­en zu dru­cken; auf Buch­mes­sen wer­den Zeit­ge­nos­sen, die gen­dern, sowie Mit­ar­bei­ter lin­ker Medi­en boy­kot­tiert, und wenn sie sich dar­über beschwe­ren, wirft man ihnen höh­nisch vor, dass sie sich als Opfer insze­nier­ten, sie dürf­ten doch nach Belie­ben gen­dern und in lin­ken Medi­en arbeiten.

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Die Ver­lo­gen­heit der Lin­ken ist ver­ach­tens­wert genug, aber das Aller­schlimms­te ist ihr gutes Gewis­sen beim Lügen.

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Wenn wir schon beim Kreuz­ber­ger Spar­ta­kis­ten­sze­ne­blätt­chen sind.

Die­se sinis­tren Figu­ren, die nicht ein­mal rich­tig deutsch kön­nen – „sie glau­ben rech­te Ideo­lo­gien”, war­um nicht „den Weih­nachts­mann”? –, glau­ben selbst offen­bar allen Erns­tes, dass alle, die nicht ihre Mei­nung tei­len, irgend­wie krank, ent­ar­tet und erzie­hungs­be­dürf­tig sind. Warum?

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Apro­pos lügen­de Linke.

Jah­re­lang, mel­det Nius, ver­brei­te­te das ARD- und ZDF-Jugend­an­ge­bot FUNK ein ins­ge­samt  1,3 Mil­lio­nen Mal ange­klick­tes Video, in dem behaup­tet wur­de, die deut­sche Schutz­trup­pe habe 1904 gegen das Volk der Here­ro in Deutsch-Süd­west­afri­ka Gift­gas ein­ge­setzt. Auf­ge­fal­len sei die Geschichts­fäl­schung dem Jour­na­lis­ten Simon Aks­ti­nat, der das ZDF kon­tak­tier­te und die Löschung der Behaup­tung erwirk­te. Der gelösch­te Satz lau­te­te: „Sie set­zen Maschi­nen­ge­weh­re ein und expe­ri­men­tie­ren schon mal mit Giftgas.“

Im Kampf gegen die Here­ro waren es genau zwölf Maschi­nen­ge­weh­re übri­gens. Die Gift­gas-Erfin­dung ist so unge­heu­er­lich und zugleich der­ma­ßen däm­lich, dass sie nur einem kran­ken Kopf ent­kro­chen sein kann, des­sen Besit­zer von einem patho­lo­gi­schen Hass auf sei­ne Nati­on beses­sen ist. Die ohne­hin unter­ver­sorg­te Schutz­trup­pe wäre logis­tisch kaum in der Lage gewe­sen, Gas­gra­na­ten oder Gas­fla­schen ins Kampf­ge­biet zu beför­dern, außer­dem hät­te man die ja erst in Deutsch­land her­stel­len und dann per Schiff in den Süden Afri­kas beför­dern müs­sen, und das als spon­ta­ne Reak­ti­on auf einen Auf­stand! Wobei ich nicht weiß, ob es sol­che Geschos­se damals über­haupt schon gab – Gas kam ja erst im Welt­krieg zehn Jah­re spä­ter zum Ein­satz – und ob die leich­ten Feld­ge­schüt­ze der­glei­chen Gra­na­ten hät­ten ver­schie­ßen kön­nen. Vor allem aber wäre es tak­tisch völ­lig schwach­sin­nig gewe­sen; der Ein­satz che­mi­scher Waf­fen ergibt nur gegen mas­sier­te geg­ne­ri­sche Trup­pen in ein­deu­tig iden­ti­fi­zier­ten Stel­lun­gen einen Sinn, aber nicht gegen eine Gue­ril­la, die auf einem meh­re­re Dut­zend Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ßen, mit über­manns­ho­hen Dorn­bü­schen bewach­se­nen Ter­rain in ver­streu­ten mobi­len Grüpp­chen agiert – es sei denn, man ver­fügt über Flug­zeu­ge und gewal­ti­ge Men­gen die­ser Kampf­stof­fe, wor­an selbst reichs­deut­sche Teu­fel anno 1904 noch nicht ein­mal zu den­ken wagten.

Wie kommt also ein öffent­lich-recht­li­cher Gauch dar­auf, der­glei­chen in die Welt zu set­zen? Den patho­lo­gi­schen Hass auf sei­ne Vor­fah­ren erwähn­te ich schon. Dazu gesellt sich die Gewiss­heit, gegen die deut­schen Alt­vor­dern hem­mungs­los het­zen zu dür­fen; stimmt das Detail nicht, so doch das Resul­tat, und Beloh­nung ist immer sicher. Das Wort Gift­gas löst die Asso­zia­ti­on Ver­ga­sung aus; im Grun­de ging es wohl dar­um, jener The­se Leben ein­zu­lü­gen, die der Geschichts­ideo­lo­ge und Kon­ti­nui­täts­narr Jür­gen Zim­me­rer mit sei­nem Buch­ti­tel „Von Wind­huk nach Ausch­witz?” formulierte.

In einer Erklä­rung der Öffent­lich-Recht­li­chen heißt es: „In der ursprüng­li­chen Ver­si­on von 2018 haben wir einen Halb­satz nach­träg­lich aus dem Video ent­fernt. Dank eines Hin­wei­ses haben wir die Stel­le noch­mals über­prüft und uns dafür ent­schie­den, den Satz aus­zu­schnei­den.” Aus einer per­fi­den Geschichts­fäl­schung wird ein „Halb­satz“, eine Peti­tes­se, die her­aus­zu­schnei­den man sich in gene­rö­ser Wahr­heits­treue entschloss.

Übri­gens: Kein Fak­ten­er­fin­der von cor­rec­tiv hat die Lüge ent­deckt oder gar moniert.

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Weil es so gut dazu passt und über­haupt der Wahr­heits­fin­dung dient, rücke ich hier für die­je­ni­gen, die sie noch nicht ken­nen, mei­ne Para­phra­se „Die sty­gi­schen Lüg­ner” ein, frei nach Hei­ne zu Papier (im aller­wei­tes­ten Sin­ne) gebracht, wenn ich mich nicht irre, anno 2020.

Im düs­tern Auge glimmt die Hyäne,
Sie sit­zen am Lap­top und flet­schen die Zähne:
Deutsch­land, wir lügen dein Leichentuch,
Wir lügen hin­ein den vier­fa­chen Fluch –
Wir lügen, wir lügen!

Ein Fluch der Wirt­schaft, den Wertschöpfungsketten,
dem Eigen­tum and­rer, das wir gern hätten:
Mit Dis­kri­mi­nie­rung und Klimawandel
Trei­ben wir sie in den Ablasshandel –
Wir lügen, wir lügen!

Ein Fluch der Phy­sik, der Biologie,
der Mathe­ma­tik, KI und Chemie:
Wir haben Sozi­al­wis­sen­schaf­ten studiert,
Damit man uns nicht mit Wis­sen traktiert –
Wir lügen, wir lügen!

Ein Fluch der Fami­lie, der Mutterschaft,
Der patri­ar­cha­li­schen Geiselhaft:
Wir brin­gen schon Kin­dern Anal­sex bei
Und machen sie für die Geschlechts­wahl frei –
Wir lügen, wir lügen!

Ein Fluch dem erfun­de­nen Vaterlande,
Dem Vol­ke, den Nazis, der brau­nen Bande:
Wir hei­len den Mor­bus deut­sche Nation
Durch Diver­si­tät und Ersatzmigration –
Wir lügen, wir lügen!

Der Fin­ger fliegt, der Lüg­ner wacht,
Wir lügen emsig Tag und Nacht:
Rest­deutsch­land, wir lügen dein Märchenglück,
Wir lügen den Sozia­lis­mus zurück –
Wir lügen, wir lügen!

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Ein zwi­schen Fri­vo­li­tät und inter­es­se­ge­leite­ter Schwär­me­rei irr­lich­tern­der Text erschien am zwei­ten Weih­nachts­fei­er­tag in der Ber­li­ner Zeitung.

Der Gast­au­tor Schar­jil Kha­lid, isla­mi­scher Theo­lo­ge, ist Mit­glied der „Reform­ge­mein­de” Ahma­di­y­ya Mus­lim Jamaat und „als Imam in Ber­lin tätig”. Wenn ich Ver­tre­tern die­ser Sek­te zuhö­re, füh­le ich mich an die Zeit der real­so­zia­lis­ti­schen Staa­ten­ge­mein­schaft und an die damals sowohl im Ost­block als auch im Wes­ten unter Edel­lin­ken zir­ku­lie­ren­de Mär erin­nert, der „wah­re Sozia­lis­mus”, wie Marx ihn sich gedacht habe, sei ganz anders und wer­de erst noch kom­men. Auf ähn­li­che Wei­se idea­li­sie­ren Ahma­di­y­ya-Ver­tre­ter den „wah­ren Islam” im Gegen­satz zum real exis­tie­ren­den. Jeder Hin­weis auf die Zustän­de in isla­mi­schen Theo­kra­tien lässt sich dann leicht mit dem Hin­weis erle­di­gen, es sei gar nicht der rich­ti­ge Islam, wie er im Buche steht (wobei ich aus der Lek­tü­re sowohl die­ses Buches als auch der Wer­ke des Genos­sen Marx den Ein­druck gewann: Doch doch, so steht’s geschrieben).

Was nichts dar­an ändert, dass der Ahma­di­y­ya-Imam ein Fak­ten­ver­dre­her und Pro­pa­gan­dist ist; am 5. Novem­ber hat­te er an sel­ber Stel­le behaup­tet, dass die meis­ten juden­feind­li­chen Taten in ’schland nicht von Mos­lems, son­dern von Rechts­extre­men ver­übt wür­den, und notiert: „Betrach­tet man den Hei­li­gen Koran, wie es ihm gebührt, in sei­ner Ganz­heit als ein kohä­ren­tes Werk, ist kein ande­rer Schluss zuläs­sig, als die isla­mi­sche Theo­lo­gie als zutiefst men­schen- und in die­sem Fall juden­freund­lich anzu­er­ken­nen.” Der Anti­se­mi­tis­mus sei ein west­li­cher Export­schla­ger und habe schließ­lich lei­der Allahs sogar den zutiefst phi­lo­se­mi­ti­schen Islam teil­wei­se zu infi­zie­ren ver­mocht (ich habe das hier kom­men­tiert, etwas scrol­len, nach dem Bur­ka-Bun­ny geht’s los).

Sein aktu­el­ler Gast­bei­trag hebt an mit den weni­ger geflü­gel­ten als gehörn­ten Wor­ten des dama­li­gen Bun­des­prä­si­den­ten Wulff, der Islam gehö­re zu Deutsch­land. Dem wur­de bekannt­lich sofort wider­spro­chen mit dem schwer zu wider­le­gen­den Argu­ment, dass sich die­ses Dik­tum aus der His­to­rie nicht bele­gen las­se, da kaum Mus­li­me in deut­schen Lan­den und Gau­en gelebt hät­ten. Bis, gestat­te ich mir zu erwäh­nen – jetzt folgt eine wirk­li­che Abschwei­fung –, der Füh­rer sowie der Reichs­füh­rer SS kurz­zei­tig die Reichs­gren­zen über­dehn­ten und dabei ihre Sym­pa­thien für die Reli­gi­on des Frie­dens ent­deck­ten. „Was soll­te denn die Musel­ma­nen in Euro­pa und in der gan­zen Welt von uns Deut­schen tren­nen?”, frag­te Hein­rich Himm­ler in einer Rede, die er im Janu­ar 1944 vor mus­li­mi­schen Offi­zie­ren aus Bos­ni­en hielt. „Es gibt kei­ne soli­de­re Grund­la­ge für ein Zusam­men­le­ben als gemein­sa­me Zie­le und Idea­le. Deutsch­land hat seit 200 Jah­ren mit dem Islam nicht die gerings­te Rei­bungs­flä­che gehabt.“ Das zen­tra­le gemein­sa­me Ziel – „Ziel” im zwei­fa­chen Sin­ne – muss ich hier wohl nicht wei­ter erör­tern. Der Islam sei über­dies „eine für Sol­da­ten prak­ti­sche und sym­pa­thi­sche Reli­gi­on“, erklär­te der Reichs­füh­rer SS bei ande­rer Gele­gen­heit. Wehr­macht und Waf­fen-SS rekru­tier­ten ab 1941 zehn­tau­sen­de mus­li­mi­sche Frei­wil­li­ge. Nach Ein­schät­zung des His­to­ri­kers David Mot­a­del („Für Pro­phet und Füh­rer. Die Isla­mi­sche Welt und das Drit­te Reich”, Stutt­gart 2017) kämpf­ten „zu Hoch­zei­ten” etwa 250.000 Mus­li­me für Nazi­deutsch­land. Der Islam gehör­te also zur Wehr­macht und zur Waf­fen-SS. Spä­ter bau­ten über­wie­gend Gast­ar­bei­ter mit dem hl. Koran unterm Arm Deutsch­land wie­der auf. Doch davor waren Mos­lems in deut­schen Diens­ten erschüt­ternd rar.

Kha­lid will das nicht bestrei­ten. Aber, schreibt er stolz, da sei ja noch „die ideen­ge­schicht­li­che Ent­wick­lung des Abend­lan­des”, und die sei wesent­lich vom Islam geprägt wor­den. Als Kron­zeu­gen und Eides­hel­fer zitiert er den Ber­li­ner Eme­ri­tus Micha­el Bor­gol­te, der an der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät Geschich­te des Mit­tel­al­ters lehr­te und im Inter­view mit Focus erklärte:

Bor­gol­tes Kern­aus­sa­ge lau­tet: „Mus­li­mi­sche Gelehr­te (haben) im Mit­tel­al­ter ganz wesent­lich dazu bei­getra­gen, das Wis­sen über grie­chi­sche Phi­lo­so­phie und Natur­wis­sen­schaf­ten zu erhal­ten und ins latei­ni­sche Euro­pa zu über­tra­gen. Ob in Bag­dad oder im mus­li­mi­schen Spa­ni­en: Isla­mi­sche Gelehr­te haben die Tex­te der grie­chi­schen Phi­lo­so­phen und Den­ker in die Volks­spra­che über­tra­gen und von dort wur­den sie ins Latei­ni­sche über­setzt. Ohne den Islam kei­ne Scho­las­tik, kei­ne Uni­ver­si­tä­ten und kei­ne Wis­sen­schaft in unse­rer heu­ti­gen Form. Ohne die Ver­mitt­lung anti­ker Kul­tur­gü­ter durch Mus­li­me und übri­gens auch Juden hät­te es den Auf­stieg des euro­päi­schen Wes­tens seit dem hohen Mit­tel­al­ter nicht gege­ben. Wir pro­fi­tie­ren also heu­te noch von die­sen isla­mi­schen Gelehrten.”

Kha­lid greift die­se Gedan­ken auf. „Spricht man von euro­päi­schen Wer­ten oder ihrer Kul­tur” – was auch immer das „ihrer” hier bedeu­ten mag –, „bezieht man sich zuvor­derst auf Demo­kra­tie, Men­schen­rech­te, Libe­ra­lis­mus, Frei­heit usw., die ideen­ge­schicht­lich auf die Auf­klä­rung zurück­ge­führt wer­den.” Für die Den­ker der Auf­klä­rung sei der „Rück­griff” auf die anti­ken Phi­lo­so­phen „ent­schei­dend” gewe­sen (für die Den­ker der Gegen­auf­klä­rung übri­gens nicht min­der), deren Schrif­ten in der Renais­sance „buch­stäb­lich eine Wie­der­ge­burt erleb­ten” (also eine Wie­der­ge­burt inner­halb der Wie­der­ge­burt, qua­si eine Renais­sance im Qua­drat). Doch wie sei das mög­lich gewe­sen? „Schließ­lich waren die Schrif­ten die­ser anti­ken Phi­lo­so­phen im Mit­tel­al­ter so stark ver­pönt, dass die Kir­che die Ver­bren­nung sol­cher heid­ni­schen Schrif­ten anord­ne­te. Das Stu­die­ren und Ver­brei­ten der Wer­ke von heid­ni­schen Phi­lo­so­phen wie Aris­to­te­les und Pla­ton war mit­hin strengs­tens untersagt.”

Noch die letz­te Esel*in von Geschichts­stu­dent weiß, dass die mit­tel­al­ter­li­che Scho­las­tik, Tho­mas von Aquin vor­an, im Wesent­li­chen von Aris­to­te­les beein­flusst war, die Kir­che mit­hin des­sen Schrif­ten über­haupt nicht ver­brann­te – auch wenn der ehr­wür­di­ge Jor­ge in Umber­to Ecos His­to­ri­en­ro­man „Der Name der Rose” eine aus­ge­mach­te und für eini­ge Mön­che töd­li­che Anti­pa­thie gegen des­sen zwei­tes Buch der „Poe­tik” hegt, das die Komö­die behan­delt und tat­säch­lich ver­schol­len ist (weil kein Mos­lem es ret­te­te). Boe­thi­us – Kha­lid kommt nicht umhin, ihn noch zu erwäh­nen – hat­te im frü­hen 6. Jahr­hun­dert meh­re­re Schrif­ten des Aris­to­te­les ins Latei­ni­sche über­setzt und kom­men­tiert. In den Biblio­the­ken der Klös­ter waren Tei­le des anti­ken Schrift­tums durch­aus ver­tre­ten, wenn­gleich die Maxi­me Phi­lo­so­phia ancil­la theo­lo­giae damals in Euro­pa so unein­ge­schränkt galt wie heu­te in der isla­mi­schen Welt.

„In einer Ära, in der der Okzi­dent in Dun­kel­heit ver­harr­te, erleuch­te­te der Ori­ent durch den Islam und erleb­te wäh­rend des soge­nann­ten Gol­de­nen Zeit­al­ters eine Blü­te­zeit”, fährt der Imam fort. „Die isla­mi­sche Leh­re ani­mier­te die Früh­mus­li­me dazu, aus­ge­hend vom Haus der Weis­heit in Bag­dad, Schrif­ten aus aller Welt zu sam­meln. Schließ­lich lehr­te der Hei­li­ge Pro­phet Muham­mad (saw), dass der Mus­lim sogar nach Chi­na rei­sen soll­te, um Wis­sen zu erlan­gen. Gemäß isla­mi­scher Über­lie­fe­rung soll sich der Mus­lim jedes wei­se Wort aneig­nen, unab­hän­gig von des­sen Ursprung.”

In Rede steht der „wah­re” Islam. Nicht der rea­le. Weiter:

„Daher scheu­ten sich Mus­li­me nicht davor, auch Wer­ke der heid­ni­schen Grie­chen zu stu­die­ren, denn sie folg­ten der isla­mi­schen Leh­re. (…) Auf­grund die­ser Leh­re, die den Mus­lim dazu ver­pflich­tet, Gutes mit sei­nen Mit­men­schen zu tei­len, über­setz­ten die Früh­mus­li­me im Haus der Weis­heit die gesam­mel­ten grie­chi­schen, per­si­schen und indi­schen Tex­te ins Ara­bi­sche. Die­se ara­bi­schen Über­set­zun­gen des Wis­sens aus aller Welt wur­den sodann im isla­mi­schen Tole­do des 12. Jahr­hun­derts ins Latei­ni­sche über­tra­gen, damit (Her­vor­he­bung von mir – M.K.) auch der Wes­ten davon pro­fi­tie­ren konnte.”

Und so geht es noch recht lan­ge wei­ter; ich spa­re mir das Zitie­ren, die schein­hei­li­ge Schwär­me­rei ist bezahl­schran­ken­frei les­bar. Rich­tig ist, dass durch die Über­set­z­erschu­len in Bag­dad, Tole­do (und Cor­do­ba) spe­zi­ell das Werk des Aris­to­te­les erschlos­sen wur­de und des­sen soge­nann­te Rezep­ti­ons­ge­schich­te geprägt war von den Kom­men­ta­ren des Ibn Rushd ali­as Aver­roes. „Che ’ l gran comen­to feo”, rühm­te Dan­te, und Raf­fa­el por­trä­tier­te ihn in sei­nem Fres­ko „Die Schu­le von Athen” im Vati­kan. Die Poin­te ist nur, dass Aver­roes auf Betrei­ben der Islam­fa­na­ti­ker von sei­nem Kali­fen in die Ver­ban­nung geschickt wur­de; sei­ne Wer­ke wur­den tat­säch­lich ver­bo­ten und ver­brannt. Ähn­lich erging es im Tole­ranz­mär­chen­land Al Anda­lus bekannt­lich auch dem Phi­lo­so­phen Moses Mai­mo­ni­des. Und da, wer Aris­to­te­les sagt, erst recht Pla­ton erwäh­nen muss: Die Über­lie­fe­rung von des­sen Schrif­ten voll­zog sich im Wesent­li­chen im byzan­ti­ni­schen Raum, vor allem durch die alex­an­dri­ni­sche Schu­le; spä­ter gesell­ten sich syri­sche Chris­ten zu den Über­set­zern. Und mal unter uns abend­län­di­schen Bet­schwes­tern: Wir hät­ten doch eher auf Aris­to­te­les als auf Pla­ton ver­zich­tet, od’r?

Zwei Zita­te noch von unse­rem Imam:

„Neben Über­set­zun­gen alter Schrif­ten wur­den vie­le Mus­li­me selbst zu füh­ren­den Wis­sen­schaft­lern in Medi­zin, Mathe­ma­tik, Che­mie u.v.m. Der Trans­fer von wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen durch Mus­li­me refor­mier­te Euro­pa grund­le­gend. Bei­spiels­wei­se wur­de Alge­bra durch die Erkennt­nis­se des Mus­lims Al-Kha­wa­riz­mi in Euro­pa bekannt. Medi­zi­ni­sche Wer­ke wie die von Ibn Sina wur­den über sechs Jahr­hun­der­te in euro­päi­schen Uni­ver­si­tä­ten gelehrt. Die Über­tra­gung der ara­bi­schen Zah­len, mit denen heu­te jeder von uns rech­net, nach Euro­pa erfolg­te eben­falls zu die­ser Zeit. Nicht nur Zah­len, son­dern auch dut­zen­de ara­bi­sche Begrif­fe fan­den so Ein­gang in die deut­sche Spra­che, wie zum Bei­spiel Maga­zin, Matrat­ze, Sofa und der Name des Lieb­lings­ge­tränks der Deut­schen: Kaf­fee.” (Der Begriff „Raz­zia” übri­gens auch.)

„Ideen­ge­schicht­lich betrach­tet war aller­dings für die Renais­sance und Auf­klä­rung – und damit für unse­re heu­ti­gen Wer­te – ent­schei­den­der, dass Mus­li­me die phi­lo­so­phi­schen Wer­ke der anti­ken Grie­chen nach Euro­pa brachten.”

Die Wer­ke der Grie­chen nach Euro­pa brach­te – die­ser Satz ist von ent­lar­ven­der Däm­lich­keit. Bevor wir uns der Fra­ge wid­men, wer da eigent­lich als Über­set­zer tätig war, müs­sen wir zunächst fest­hal­ten, dass weder der Kon­ser­va­tor, noch der Dol­met­scher, noch der Kom­men­ta­tor irgend­wo auf der Welt als Bestand­tei­le eines Werks betrach­tet wer­den, nicht ein­mal Fried­rich Rück­ert, der in sei­nem kul­tu­rel­len Aneig­nungs­wahn die poe­tischs­te aller Koran­über­tra­gun­gen ins Deut­sche geschaf­fen hat. Selbst wenn es aus­schließ­lich Mus­li­me gewe­sen wären, die das anti­ke Schrift­tum erhal­ten hät­ten, wäre es immer noch euro­päi­sches Schrift­tum. In den anti­ken Schrif­ten steckt nicht ein Halb­satz Islam.

Die Mos­lems waren im Mit­tel­al­ter dem christ­li­chen Abend­land tat­säch­lich in prak­tisch allen Wis­sen­schaf­ten über­le­gen – im Hoch­mit­tel­al­ter dann nicht mehr, wovon die Kathe­dra­len zeu­gen –, vor allem in der Medi­zin und der all­ge­mei­nen Hygie­ne. Ihre medi­zi­ni­sche Supre­ma­tie ging frei­lich nicht so weit, dass man deren Früch­te auch den Neger­skla­ven hät­te ange­dei­hen las­sen, die an der stan­dard­mä­ßi­gen Kas­tra­ti­on zu Zehn­tau­sen­den elend kre­pier­ten, aber irgend­was ist ja immer. Ich will mir gleich­wohl den Hin­weis nicht ver­knap­sen, dass die soge­nann­ten ara­bi­schen Zah­len aus Indi­en stam­men – was gäbe es Bud­dhis­ti­sche­res als die Null? –; der erwähn­te Mathe­ma­ti­ker Al-Kha­wa­riz­mi (er leb­te von ca. 780 und starb irgend­wann zwi­schen 835 und 850) hat ein Werk über „das Rech­nen mit indi­schen Zahl­zei­chen” ver­fasst („Algo­rit­mi de nume­ro indorum”; es ist nur latei­nisch über­lie­fert). Der Astro­nom Al-Bat­ta­ni (um 860–929) ver­brei­te­te die Grund­la­gen der indi­schen Mathe­ma­tik mit sei­nem Lehr­buch „Retha Gani­ta“ in der ara­bi­schen Welt. Die­ser „Know-how”-Transfer ist natür­lich die nor­mals­te Sache von der Welt, sonst leb­te heu­te kein Ara­ber in einem kli­ma­ti­sier­ten Hoch­haus und tele­fo­nier­te dort mit sei­nem Hän­di über den Oze­an. Nur der Kor­rekt­heit hal­ber will ich es fest­hal­ten: So wie vie­le anti­ke Tex­te dank der ara­bi­schen Ver­mitt­lung das Abend­land erreich­ten, geschah es auch mit den indi­schen Zah­len. Nur: Der Bote ist nicht die Nachricht.

Aller­dings belie­ßen es die ara­bi­schen Gelehr­ten nicht beim Ver­mit­teln, son­dern sie nah­men erheb­li­chen Anteil an der Ent­wick­lung von Mathe­ma­tik, Astro­no­mie und Geo­gra­phie und befruch­te­ten damit letzt­lich auch den Wes­ten. Al-Kha­wa­riz­mi oder al-Chwa­riz­mi, lati­ni­siert Algo­ris­mi – von sei­nem Namen lei­tet sich der Begriff Algo­rith­mus ab – gehör­te zu den Begrün­dern der Alge­bra, er wirk­te über­dies als Astro­nom, Geo­graph sowie als Über­set­zer aus dem Grie­chi­schen und dem Sans­krit. Al-Bat­ta­ni berech­ne­te die Bewe­gung der Pla­ne­ten sowie Län­ge des Son­nen­jah­res bis auf rund zwei Minu­ten genau. Er bewies als ers­ter den Sinus­satz (die Bezie­hun­gen der Drei­ecks­win­kel zu den gegen­über­lie­gen­den Sei­ten) und ent­deck­te, dass das Ver­hält­nis von Sinus durch Cosi­nus dem Tan­gens ent­spricht. Alha­zen ali­as Ibn al-Heit­ham (um 965-nach 1040) war ein bedeu­ten­der Astro­nom und Opti­ker, er soll als ers­ter mit einer Art Loch­ka­me­ra expe­ri­men­tiert und die Lese­bril­le erfun­den haben. Abbas ibn Fir­nas (um 810–888), einem Erfin­der und Gelehr­ten ber­be­ri­schen Geblüts in Al-Anda­lus, wird sogar die Kon­struk­ti­on eines Flug­ge­räts nach­ge­rühmt, tau­send Jah­re vor Otto Lili­en­thal, nur lei­der nicht nach­weis­bar. Wer sich in die Erfolgs­ge­schich­te der ara­bi­schen Wis­sen­schaf­ten im Mit­tel­al­ter ein­le­sen will, möge das Buch „Allahs Son­ne über dem Abend­land” von Sig­rid Hun­ke zur Hand neh­men, das hoch­in­ter­es­sant, aber mit Vor­sicht zu genie­ßen ist – dar­in haben Ara­ber nahe­zu alles, unter ande­rem auch das Schieß­pul­ver erfun­den –, denn es han­delt sich um eine Apo­lo­gie. Hun­ke ver­ach­te­te das Chris­ten­tum und schätz­te den Islam aus ähn­li­chen Moti­ven, wie vie­le ihrer Par­tei­ge­nos­sen in der NSDAP es taten, die bei­den vor­hin schon erwähn­ten Spit­zen­kräf­te eingeschlossen.

Doch keh­ren wir zu den anti­ken Tex­ten zurück. Es stimmt, dass die Über­set­z­erschu­len von Bag­dad und Tole­do zwi­schen dem 8. und 10. Jahr­hun­dert ungleich mehr Schrif­ten aus der grie­chi­schen Anti­ke über­tra­gen und damit erhal­ten haben als die Byzan­ti­ner. Es gab sowohl einen inner­christ­li­chen Pro­zess der Lite­ra­tur­ver­mitt­lung, von Byzanz in den Wes­ten, vor allem nach Ita­li­en, und einen grie­chisch-ara­bi­schen, wobei der Letzt­ge­nann­te ein Strom war, der ers­te eher ein Bach. Die meis­ten For­scher, schrieb mir ein offen­bar kun­di­ger Leser, sei­en der Auf­fas­sung, dass ara­bi­sche Tex­te nicht nur häu­fig sorg­fäl­ti­ger kopiert waren, son­dern in der Kom­men­tie­rung und Zusam­men­schau vie­ler, auch nicht-grie­chi­scher Quel­len dem byzan­ti­ni­schen Bücher­be­stand eben­falls über­le­gen gewe­sen seien.

Dies geschah unter dem Mäze­na­ten­tum ara­bi­scher Kali­fen – ob Gelehr­te geför­dert oder ver­folgt wur­den, lag immer am Kali­fen –, die eigent­li­che Über­set­zer­ar­beit indes erle­dig­ten in vie­len Fäl­len syri­sche Chris­ten, weil sie sowohl Ara­bisch als auch Grie­chisch spra­chen. Zum Bei­spiel Hunayn ibn Ishaq (808–873), lati­ni­siert Johan­ni­ti­us, der im „Haus der Weis­heit” zu Bag­dad arbei­te­te, das ältes­te ara­bi­sche Lehr­buch der Augen­heil­kun­de, ein grie­chisch-syri­sches Wör­ter­buch sowie die ältes­te ara­bi­sche Abhand­lung über Mine­ra­li­en ver­fass­te und sich vor allem als Über­set­zer Galens her­vor­tat. Er soll auch Wer­ke von Pla­ton, Hip­po­kra­tes, Euklid und Archi­me­des über­setzt haben. Sein Sohn Ishaq ibn Hunain (um 830–910), eben­falls Christ, über­trug Euklid und Clau­di­us Pto­le­mä­us ins Ara­bi­sche. Yuhan­na ibn Masa­waih (um 777–857), ein christ­li­cher syri­scher Arzt per­si­scher Abstam­mung, war gleich­falls in der Über­set­zungs­ab­tei­lung im „Haus der Weis­heit” beschäf­tigt und wid­me­te sich grie­chi­schen Autoren (sei­ne Arbei­ten sind nicht erhal­ten). Tha­bit ibn Qur­ra (826–901), kein Christ, son­dern ein Sabier – das waren Anhän­ger einer meso­po­ta­mi­schen Gestirns­re­li­gi­on, die unter Beru­fung auf zwei Koran­stel­len als Buch­re­li­gi­on gedul­det wur­den –, über­setz­te Archi­me­des ins Ara­bi­sche und kom­men­tier­te Schrif­ten von Euklid, Pto­le­mä­us, Galen und Hip­po­kra­tes. Dane­ben ver­fass­te er eige­ne mathe­ma­ti­sche und astro­no­mi­sche Wer­ke; Koper­ni­kus über­nahm den von ihm berech­ne­ten Wert des soge­nann­ten Sternenjahres.

Im 12. und 13. Jahr­hun­dert ver­la­ger­te sich die Über­set­zer­tä­tig­keit aus Bag­dad (das 1258 von den Mon­go­len zer­stört wur­de) ins mau­ri­sche Spa­ni­en, wo bedeu­ten­de Schrif­ten aus Wis­sen­schaft und Phi­lo­so­phie nun­mehr vom Ara­bi­schen ins Latei­ni­sche über­tra­gen wur­den. Auch in die­sem Fal­le waren es vor allem Chris­ten, die sich den Mau­ren kul­tu­rell ange­passt hat­ten, soge­nann­te Moza­ra­ber, aber auch Juden, die die­se Arbeit erle­dig­ten – wel­cher Ara­ber sprach schließ­lich lateinisch?

Man mag der isla­mi­schen Welt – zu gewis­sen Zei­ten, in gewis­sen Metro­po­len und unter der Herr­schaft wis­sen­schafts­freund­li­cher Herr­scher – zuge­ste­hen, dass man dort auch christ­li­che und jüdi­sche Gelehr­te arbei­ten ließ. (Gleich­wohl gab es in der isla­mi­schen Welt wie­der­holt Mas­sa­ker an Juden, ja man könn­te Mus­li­me als die eigent­li­chen Erfin­der des Juden­po­groms bezeich­nen; das Mas­sa­ker von Gra­na­da bei­spiels­wei­se, dem anno 1066 meh­re­re tau­send Juden zum Opfer fie­len, fast die gesam­te jüdi­sche Bevöl­ke­rung der Stadt, ereig­ne­te sich genau 30 Jah­re vor den Pogro­men von Worms, Mainz und Spey­er.) Aber wenn syri­sche Chris­ten und Juden aus der Levan­te in einer unter isla­mi­scher Herr­schaft ste­hen­den eins­ti­gen römi­schen Pro­vinz anti­ke Poly­the­is­ten (= Hei­den) über­set­zen, stützt das schon die Behaup­tung, der Islam gehö­re damit zur euro­päi­schen Ideen­ge­schich­te? Weder die Über­set­zun­gen anti­ker Tex­te noch die natur­wis­sen­schaft­li­chen Leis­tun­gen recht­fer­ti­gen die­se Aus­sa­ge. Man wird durch die Über­nah­me mathe­ma­ti­scher For­meln, die ein mus­li­mi­scher Ara­ber ent­deckt hat, oder durch die Lek­tü­re grie­chi­scher Tex­te, die ara­bi­sche Über­set­zer kon­ser­viert haben, so wenig isla­misch beein­flusst wie ein Mos­lem, der Auto fährt und das Inter­net benutzt, dadurch christ­lich beein­flusst wird.

Unser Imam weiß eine Lösung: „In Wahr­heit sam­mel­ten und über­setz­ten die Mus­li­me nicht nur Wis­sen aus aller Welt, son­dern sie erwei­ter­ten und kom­men­tier­ten es. (…) Ibn Rush­ds Kom­men­ta­re waren für die Euro­pä­er ele­men­tar für das Ver­ständ­nis der anti­ken Phi­lo­so­phen. Vie­le in Euro­pa wid­me­ten den Kom­men­ta­ren bis­wei­len mehr Auf­merk­sam­keit als den ori­gi­na­len Schrif­ten.” – Ergab anno 1245 eine For­sa-Umfra­ge im Auf­trag des zehn­ten Almo­ha­den-Kali­fen Ali Abu l‑Hasan as-Said. – „Das anti­ke Grie­chen­land mit sei­nen Phi­lo­so­phen gilt als die Wie­ge des Abend­lan­des, als das Fun­da­ment der euro­päi­schen und deut­schen Kul­tur. Wenn wir die ‚isla­mi­sche’ Ver­si­on von Aris­to­te­les und Pla­ton rezi­pie­ren, gibt es kei­nen Zwei­fel mehr, dass der Islam nicht nur zu Deutsch­land gehört, son­dern zu den Fun­da­men­ten deut­scher Kul­tur zählt.”

Wel­che Rabu­lis­tik. Zum einen lesen „wir” – also die­je­ni­gen, die ihre Bil­dungs­kind­heit noch in der Anti­ke ver­brach­ten bzw. ver­brin­gen – kei­nes­wegs die „isla­mi­sche Ver­si­on” von Aris­to­te­les und Pla­ton, son­dern Aris­to­te­les und Pla­ton, zum ande­ren gibt es die­se isla­mi­sche Ver­si­on gar nicht; war­um wur­de Aver­roes denn sonst ins Exil ver­trie­ben? Und, am Ran­de gefragt, wel­cher Ara­ber hat Aver­roes gelesen?

„Der durch Mus­li­me ermög­lich­te neue Zugang zu ver­schie­de­nen Wis­sen­schaf­ten refor­mier­te das Bil­dungs­sys­tem Euro­pas kon­sti­tu­tiv”, fährt Kha­lid unbe­irrt fort. „Die Scho­las­tik blüh­te an den mit­tel­al­ter­li­chen Uni­ver­si­tä­ten, ins­be­son­de­re in Städ­ten wie Paris, Oxford und Köln. Die Uni­ver­si­tä­ten wur­den zu wich­ti­gen Zen­tren des Wis­sens und der intel­lek­tu­el­len Debat­te. All das berei­te­te schließ­lich das Fun­da­ment für die Renais­sance, auf der dann die Auf­klä­rung aufbaute.”

Der Islam war und ist das exak­te Gegen­teil des Geis­tes von Renais­sance und Auf­klä­rung, so sehr ein­zel­ne Mus­li­me, Allah erfül­le ihre Wün­sche im Jen­seits, in vor­weg­ge­nom­me­ner renais­sance­mä­ßi­ger Mul­ti­ge­lehr­sam­keit die Wis­sen­schaft vor­an­brach­ten. Die Auf­klä­rung akzep­tiert den all­mäch­ti­gen Gott nicht. Umge­kehrt kann ein dem all­mäch­ti­gen Gott ver­pflich­te­ter Islam die Pos­tu­la­te der Wis­sen­schaf­ten, spe­zi­ell der Phy­sik nicht akzep­tie­ren, da Allah in sei­nem per­ma­nen­ten Schöp­fungs­han­deln jeder­zeit imstan­de ist, die angeb­li­chen Natur­ge­set­ze zu ändern. Renais­sance und Auf­klä­rung waren Bewe­gun­gen des frei­en Indi­vi­du­ums, wel­ches der Islam eben­falls nicht kennt. Genau die­ses freie west­li­che Indi­vi­du­um nahm fort­an die Geschich­te des Pla­ne­ten in die Hand und schuf das moder­ne Den­ken und die tech­ni­sche Welt, wie wir sie heu­te ken­nen, man hal­te von ihr, was man will, in einer für alle ande­ren Kul­tu­ren depri­mie­ren­den tota­len Über­le­gen­heit, wäh­rend die isla­mi­sche Welt in Sta­gna­ti­on und Bedeu­tungs­lo­sig­keit ver­fiel, Allah woll­te es wohl so.

„Umso erstaun­li­cher ist es”, so Kha­lid wei­ter, „dass heu­te in Deutsch­land der Islam und der Hei­li­ge Qur’an von vie­len als irra­tio­nal und kul­tur­fremd ange­se­hen wer­den. Jedem soll­te jedoch klar sein, wie stark der Islam ideen­ge­schicht­lich unse­re abend­län­di­sche Kul­tur beein­flusst hat.”

Nein, der Islam und der Koran haben weder die abend­län­di­sche Ideen­ge­schich­te noch die abend­län­di­sche Kul­tur „stark” beein­flusst, es sei denn als jahr­hun­der­te­lan­ge Bedro­hung. Das, wovon der bra­ve Imam hier redet, haben ein­zel­ne erkennt­nis­hung­ri­ge und wahr­schein­lich nicht all­zu from­me Mus­li­me sowie eben auch Nicht­mus­li­me unter der Herr­schaft von zufäl­lig tole­ran­ten mus­li­mi­schen Kali­fen geleis­tet, mit­un­ter um den Preis spä­te­ren Ver­folgt­wer­dens. Mit dem Islam als reli­giö­ses und vor allem ver­hal­tens­steu­ern­des Sys­tem, das für Unfrei­heit und Kol­lek­ti­vis­mus steht, hat das nichts zu tun, mag unser Imam auch mit einer gewis­sen, womög­lich berufs­be­ding­ten Pene­tranz immer wie­der das­sel­be sta­tu­ie­ren oder zitie­ren, etwa einen Pro­fes­sor Frie­der Otto Wolf von der FU Ber­lin mit der Behaup­tung: „Ohne die isla­mi­sche Phi­lo­so­phie hät­te es weder Scho­las­tik noch Auf­klä­rung geben kön­nen“ und fol­gern: „Ergo hät­ten die Wer­te und die Kul­tur, auf die wir heu­te in Deutsch­land so stolz sind, ohne die Mus­li­me nicht exis­tie­ren können.”

Ohne die anti­ke Phi­lo­so­phie hät­te es auch kei­ne ara­bi­sche Phi­lo­so­phen und ohne das Juden­tum kei­nen Islam geben kön­nen, nichts hät­te exis­tie­ren kön­nen ohne das, was davor da war. Aber hät­te der Wes­ten die per­ma­nen­ten Angrif­fe des Islam nicht dank damals noch leben­der beherz­ter Män­ner beharr­lich zurück­ge­schla­gen, dann gäbe es in Euro­pa weder ein säku­la­res Recht, noch säku­la­re Staa­ten, noch „die Kul­tur, auf die wir heu­te in Deutsch­land so stolz sind” mit­samt (rela­ti­ver) Wissenschafts‑, Mei­nungs- und Lehr­frei­heit, noch die Gleich­be­rech­ti­gung der Geschlech­ter, man hal­te von ihr, was man will, noch die soge­nann­ten Men­schen­rech­te, man hal­te auch von ihnen, was man will, denn die stün­den dann unter Scharia-Vorbehalt.

Ich set­ze um der Augen­freund­lich­keit wil­len end­lich ein­mal drei Punkte.

***

Nicht ohne ihnen Gewalt anzu­tun, bean­sprucht Kha­lid für sei­ne Welt­sicht noch zwei reprä­sen­ta­ti­ve Figu­ren des abend­län­di­schen Den­kens und Dich­tens. Zunächst René Des­car­tes, über den er schreibt, der Fran­zo­se habe „mit sei­nem metho­di­schen Zwei­fel” alles in Fra­ge gestellt, „wor­an man zwei­feln kann, was letzt­lich zum berühm­ten Schluss ‚Cogi­to, ergo sum’ führt. Die­ser wirk­mäch­ti­ge car­te­si­sche Zwei­fel ist tat­säch­lich in mil­der Form bereits im 12. Jahr­hun­dert beim mus­li­mi­schen Den­ker Al-Ghaza­li vorzufinden.”

Aus­ge­rech­net Al-Ghaza­li, der den Phi­lo­so­phen sum­ma­risch vor­warf, den Glau­ben zu ver­der­ben, und des­sen Fröm­mig­keit von kei­nes Zwei­fels Bläs­se ange­krän­kelt war. Tat­säch­lich gibt es am Islam ja kei­nen Zwei­fel, darf es ihn nicht geben – der Koran ist nicht allein der kon­kur­renz­lo­se, all­ge­mein­gül­ti­ge, got­tes­wört­li­che Basis­text, son­dern eben „das Buch, in dem kein Zwei­fel ist” (Sure 2, Vers 2) – und gera­de Al-Ghaza­li (1055/56–1111) war einer der glau­bens­durch­glüh­tes­ten Den­ker über­haupt. Wenn man ihn denn unbe­dingt mit einem west­li­chen Autor ver­glei­chen will, dann wohl eher mit Augus­ti­nus. In einem Punkt tref­fen sich in mei­ner Wahr­neh­mung Al-Ghaza­li und Des­car­tes aller­dings, ich ertra­ge weder den Got­tes­glück­se­lig­keits­schwulst des einen noch den Vul­gär­ma­te­ria­lis­mus des ande­ren, wenn­gleich ich die Keck­heit aner­ken­ne, die dazu gehört, Anfang des 17. Jahr­hun­derts ein Vul­gär­ma­te­ria­list zu sein.

Al-Ghaza­li hat­te selbst­ver­ständ­lich auch löb­li­che Gedan­ken: Die Frau sei die Skla­vin des Man­nes und ihm zu strik­tem Gehor­sam ver­pflich­tet, dekre­tier­te er in sei­ner Schrift über die Ehe, sie habe das Haus mög­lichst sel­ten und nur mit sei­ner Erlaub­nis zu ver­las­sen; wenn sie aus­ge­he, sol­le sie sich äußerst dezent klei­den, damit sie nicht auf­fal­le. Außer­dem möge sie ihren Kör­per pfle­gen „und in jeder Hin­sicht stets so beschaf­fen sein, daß der Mann sie genie­ßen kann, wenn er will”.

Der zwei­te ist natür­lich Goe­the, des­sen im „Divan” ver­ewig­ter Kos­tü­m­is­lam ihn längst in den Rang eines Ehren­mus­lims ver­setzt hat. Der Wei­ma­rer Welt­wei­se habe, wie Kha­lid in mut­wil­li­ger oder gro­tes­ker Ver­ken­nung dich­te­ri­schen Frei­stil­me­ta­pherns schreibt, „den Islam nicht nur als Stüt­ze für sich, son­dern auch für sei­ne Mit­men­schen” betrach­tet. Es ist einer­seits bemer­kens­wert, dass eines der bedeu­tends­ten Wer­ke – wie ich fin­de, das Krö­nungs­werk – der deutsch­spra­chi­gen Lyrik der isla­mi­schen, näher­hin der per­si­schen Welt gewid­met ist, ande­rer­seits soll­te man beden­ken, dass es sich um eine idea­li­sier­te, aus zwei­ter Hand bezo­ge­ne Welt han­del­te – aus­ge­rech­net bei dem Sin­nen­men­schen Goe­the –, und dass der Dich­ter nie­mals ein isla­mi­sches Land gese­hen hat. Inso­fern gehört die gro­ße Lyrik des „Divan” zum Idea­lis­mus und zur Romantik.

Soll­ten wir jemals in einem Kali­fat leben und soll­te Goe­thes Opus divinum dann kano­ni­siert wer­den, bin ich dafür, mit dem Schen­ken­buch zu begin­nen. „ ‚Ob der Koran von Ewig­keit sei? Dar­nach frag ich nicht! Daß er das Buch der Bücher sei, Glaub ich aus Mos­le­mi­nen­pflicht’, erklär­te Goe­the hoch­ach­tungs­voll über die Haupt­quel­le des Islam”, schreibt der Ahma­di­y­ya-Imam. Ich gestat­te mir, den maß­geb­li­chen Rest die­ses Ver­ses zu ergänzen:

Daß aber der Wein von Ewig­keit sei,
Dar­an zweifl ich nicht;
Oder daß er von den Engeln geschaf­fen sei,
Ist viel­leicht auch kein Gedicht.
Der Trin­ken­de, wie es auch immer sei,
Blickt Gott fri­scher ins Angesicht.

***

„Der Islam gehört zu Deutsch­land” – die­se Aus­sa­ge ist das logi­sche Pri­us des Sat­zes „Deutsch­land gehört zum Islam”, und jeder from­me Mus­lim muss das für wün­schens­wert hal­ten. Da auf die Aus­lö­schung des mensch­li­chen Lebens durch die Erderwär­mungerhit­zung trotz ver­hei­ßungs­vol­ler Panik­ma­che wenig Ver­lass ist –

–, soll­te sich jeder der west­li­chen Zivi­li­sa­ti­on irgend­wie ver­bun­de­ne Mensch der ver­häng­nis­vol­len isla­mi­schen Migra­ti­on wider­set­zen, wo auch immer ein Weg sich auf­tut, nicht zuletzt bei den Wahlen.

Es funk­tio­niert nämlich.

(Allah woll­te es so.)

Eine prä­gnan­te Zusam­men­fas­sung, wor­um es bei der mus­li­mi­schen Ein­wan­de­rung geht, gibt die­ser freund­li­che Israeli.

Mord­e­chai Kedar ist laut eng­li­scher Wiki­pe­dia „Exper­te für die israe­lisch-ara­bi­sche Kul­tur. Er dien­te 25 Jah­re lang im Mili­tär­ge­heim­dienst der IDF, wo er sich auf isla­mi­sche Grup­pen, den poli­ti­schen Dis­kurs ara­bi­scher Län­der, die ara­bi­sche Pres­se und Mas­sen­me­di­en sowie die innen­po­li­ti­sche Are­na Syri­ens spe­zia­li­sier­te.” Er habe einen Ph.D. von der Bar-Ilan-Uni­ver­si­tät und wer­de als „einer der weni­gen ara­bisch­spra­chi­gen israe­li­schen Exper­ten beschrie­ben, die auf ara­bi­schen Satel­li­ten­ka­nä­len gese­hen wer­den, die Isra­el verteidigen.“

Das isla­mi­sche Den­ken, so Kedar, fol­ge dem Pro­phe­ten Moham­med. Das „Kon­zept” Hid­schra (oder Hijra) bezie­he sich auf die Aus­wan­de­rung Moham­meds von Mek­ka nach Medi­na. In Mek­ka, sei­nem Geburts­ort, sei er ver­folgt und bedroht wor­den, in Medi­na, also in der Frem­de, hin­ge­gen zum Anfüh­rer, zum Beherr­scher der Stadt und zum Kom­man­deur der Armee auf­ge­stie­gen. Wäh­rend es im Wes­ten unüb­lich sei, woan­ders leben zu wol­len, und man gemein­hin in dem Land blei­be, wo man gebo­ren sei, jeden­falls Aus­wan­dern nicht für die ers­te Opti­on hal­te, betrach­te man im Islam Migra­ti­on als etwas Gutes. Gera­de an einem Ort, der (noch) nicht isla­misch ist, kön­ne man eine neue Com­mu­ni­ty begrün­den und den Islam ver­brei­ten. Das sei Allahs Wil­le. Migra­ti­on sei des­halb ein Teil der isla­mi­schen Rai­son d’Et­re. Also errich­te­ten sie – oder las­sen errich­ten – am neu­en Ort Moscheen, Schu­len, Halal-Geschäf­te etc., bete­ten in den Stra­ßen und ver­brei­te­ten die Bot­schaft: Wir sind hier, das ist jetzt unser Platz, und hier tun wir, was wir wol­len. Allah sei mit denen, die Geduld haben. Es kön­ne 50 oder 100 Jah­re dau­ern, wen sche­re das schon, doch eines Tages wer­de West­eu­ro­pa isla­misch sein.

Am Ende hält Kedar ein Buch des Titels „Al-Hijra” in die Kame­ra, auf des­sen Cover das Tro­ja­ni­sche Pferd abge­bil­det ist, und sagt: „Sie brin­gen den Islam auf fried­li­chem Wege in Län­der, die es nicht zulas­sen wür­den, dass es auf gewalt­sa­mem Wege geschieht.” Er fürch­te, dass der Atlan­tik nicht breit genug sei, um Ame­ri­ka vor die­sem Schick­sal zu schüt­zen. Wer wis­sen wol­le, wie die USA und Kana­da in 20 Jah­ren aus­se­hen, sol­le sich heu­te West­eu­ro­pa anschau­en. „Ich hof­fe, dass die Ame­ri­ka­ner aus den Erfah­run­gen der Euro­pä­er ler­nen und das nicht ihr Schick­sal sein wird.”

(Das Video fin­den Sie hier.)

Die­ser schlei­chen­de Erobe­rungs­pro­zess setzt vor­aus, dass sich die Mehr­heit der Mus­li­me nicht den west­li­chen Gepflo­gen­hei­ten anpasst. Bemer­kens­wer­ter­wei­se ist die Prä­ge- und Bin­de­kraft des Islam dafür stark genug. Das reli­giö­se Über­le­gen­heits­ge­fühl kom­pen­siert die ver­gleichs­wei­se beruf­li­che, intel­lek­tu­el­le, sozia­le, finan­zi­el­le Sub­al­ter­ni­tät der meis­ten Mus­li­me, wobei west­li­che Lin­ke alles dafür tun, dass sie die­sen Zustand als Dis­kri­mi­nie­rung bekla­gen und Ent­schä­di­gun­gen neben den Sozi­al­leis­tun­gen ein­kla­gen kön­nen. Auf den Stra­ßen und Schul­hö­fen haben sie ohne­hin das Sagen, weil sie im Kon­flikt­fall immer schlag­kräf­ti­ge Mehr­hei­ten orga­ni­sie­ren kön­nen und allein schon mit ihren Brü­dern und Cou­sins den bio­deut­schen Ein­zel­kin­dern über­le­gen sind; außer­dem wer­den sie von einer links­grün beein­fluss­ten Jus­tiz gepam­pert. Wäh­rend die Mäd­chen sich nor­ma­ler­wei­se nicht mit Ein­hei­mi­schen paa­ren dür­fen, kann sich ein Bub eine indi­ge­ne Ungläu­bi­ge erwäh­len, vor­aus­ge­setzt, sie nimmt sei­nen Glau­ben an und die Kin­der wer­den isla­misch erzogen.

Ich erin­ne­re mich an eine Sze­ne aus der „Deutsch­land-Safa­ri” von Hen­ryk M. Bro­der und Hamed Abdel-Samad, als sich die bei­den mit einem jun­gen Döner-Ver­käu­fer unter­hiel­ten, der recht assi­mi­liert wirk­te, bis die Rede auf die Rol­le der Frau kam; da war plötz­lich Schluss mit west­li­cher Lebens­art. „Der Chip ist drin”, kom­men­tier­te Bro­der weiland.

Sie haben Zeit. Sie wach­sen und war­ten. Wäh­rend der west­li­che Mensch inzwi­schen poli­tisch in Legis­la­tur­pe­ri­oden und pri­vat im Rah­men eines Men­schen­le­bens denkt, denkt der Mus­lim in Jahr­hun­der­ten und in Gene­ra­tio­nen. Er träumt von einer isla­mi­schen Welt. Es wäre eine Welt ohne Exi­le, aus der kei­ne Flucht mehr mög­lich wäre. Soll­te allen Erns­tes nur Chi­na die Alter­na­ti­ve dazu sein?

Wenn sie die Mehr­heit haben, wer­den wir auch nichts mehr hören von euro­päi­schen Wur­zeln, anti­ker Phi­lo­so­phie, Auf­klä­rung und Frei­heit. Und die­je­ni­gen, die dann immer noch vom „wah­ren Islam” bramar­ba­sie­ren, wird man dis­kri­mi­nie­ren oder ver­fol­gen wie ande­re vor­lau­te Ungläu­bi­ge auch.

***

„Lie­ber Herr Klo­novs­ky, Prof. Chris­ti­an Rieck (Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler) betreibt auf You­tube einen hoch­in­ter­es­san­ten Kanal, den ich Ihnen sehr emp­feh­le. In sei­nem Video vom 16.12. geht er auf den Zusam­men­hang von Migra­ti­on und schlech­ten Schul­leis­tun­gen ein. Es lohnt sich wirk­lich, das gan­ze Video (ca. 30 Minu­ten) anzu­hö­ren. Begin­nend etwa bei Minu­te 15 stellt er fest, dass deut­sche Schü­ler ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund eigent­lich in der jüngs­ten Pisa­stu­die z.B. bei den Mathe­ma­tik­kennt­nis­sen, gar nicht schlecht abschnei­den, im Gegen­teil: Wir wären unter den OECD-Län­dern auf Platz 6, damit in der Spit­zen­grup­pe. Rech­net man die Migran­ten­kin­der aber ein, führt uns das auf Platz 22.
Die Kin­der der schon län­ger hier Leben­den wer­den also auch in Zukunft die öko­no­mi­sche Eli­te des Lan­des stel­len und für die Erwirt­schaf­tung von Mehr­wert sor­gen, wäh­rend die Zuwan­de­rer beim Stras­sen­keh­ren (die fleis­si­gen) und in der Stras­sen­kri­mi­na­li­tät (die kräf­ti­gen) Kar­rie­re machen wer­den. Wir züch­ten uns ein neu­es Lum­pen­pro­le­ta­ri­at heran.
Mit freund­li­chen Grüs­sen aus dem fas­sungs­lo­sen Ausland,
Leser ***”

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Zuletzt etwas Komi­sches. Auf­ge­merkt nun also!

Da capo:

Nur gleich? Nicht überlegen?

Mu-ha-ha-ha-ha!

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