Gestern wollte ich 8.55 Uhr den ICE von München nach Berlin nehmen. Er rollte verspätet ein – der Grund der Verspätung war „die verspätete Bereitstellung” – und fuhr schließlich zwei Minuten vor zehn ab. Der Speisewagen war während der gesamten Fahrt geschlossen. Es gab immerhin Filterkaffee aus der Pumpkanne für 3.60 Euro (7,20 Mark) pro Pappbecher. Beide Toiletten zwischen Speisewagen und Erster Klasse waren gesperrt (aber nur eine Einstiegstür!). Der Zug erreichte Berlin schließlich mit einer reichlichen Stunde Verspätung. Am Sonntag zuvor kam ein Freund mit dem ICE zwei Stunden zu spät in Berlin an; wir hatten uns in Leipzig getrennt, ich fuhr nach München weiter, das ich mit 35 Minuten Verspätung erreichte.
Da ich ziemlich oft Bahn fahre, könnte ich dergleichen Bulletins im Wochentakt abgeben. Man muss den Begriff Entwicklungsland von beiden Richtungen her denken lernen (Rückentwicklungsland ginge aber auch).
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Die einzige interessante Frage in der Hauptverhandlung „Der Menschheitsfortschritt gegen Aiwanger” lautet: Hätte der bayerische Wirtschaftsminister und Ministerpräsidentenstellvertreter zurücktreten müssen, wenn er tatsächlich der Autor des unappetitlichen „Flugblattes” gewesen wäre, das ein verantwortungsvoller Pädagoge, 35 Jahre lang getreulich auf seine Stunde lauernd wie kein Hofhund je, penibel zwischen seinen Mao- und Horkheimer-Bänden aufbewahrt hatte?
Die Antwort lautet: nein. Er war minderjährig. Es wäre überdies lange verjährt.
Denn das war ja schon Pius XII., wie im Stahlbad der Vergangenheitsbewältigung gehärtete Buntländer wissen. Am Rande: Der schändliche Hubert hat das „Flugblatt” nicht verfasst. Es gab keine Hetzjagden in Chemnitz. Das Dritte Geschlecht haben nicht Biologen entdeckt, sondern Juristen. Als Wiedergutmachung für Auschwitz holen deutsche Politiker Zig- und Abertausende Antisemiten in ihr ehemaliges, jedenfalls nicht ihnen gehörendes Heimatland, deren aktivistische Avantgarde auf der Straße Juden angreift und gegen Israel demonstriert. „Die beliebtesten Juden in Deutschland sind Herr und Frau Stolperstein” (Alexander Wendt).
Apropos minderjährig. Der Fischerjockel beispielsweise war es längst nicht mehr, als er zu Frankfurt ein bisschen Randale machte, integralbehelmt sowie in Überzahl einen Bullen verkloppte, die PLO klasse, Israel scheiße fand, Chomeini für einen tollen antikapitalistischen Revolutionär hielt und Sachen schrieb wie: „Stalin war so ein Typ wie wir.” Womit er sich, rechnen wir noch die bestandene Taxifahrerprüfung hinzu, bekanntlich fürs Auswärtige Amt qualifizierte, um, wenn auch noch nicht in so großem Stile wie seine ebenfalls im Rektum des Hegemons siedelnde Amtsnachfolgerin aus dem Völkerrecht, viele, viele Ukrainer(innen) nach ’schland zu holen. Annalenas im Endstadium volljährige, wenn auch selten so wirkende Parteischwester Claudi R. hatte keine Probleme mit antisemitischen Karikaturen auf der documenta (Dauermotto: Bastelnachmittag im Irrenhaus). Aber ich schweife ab – –
Seit wir die neckischen Grünen in der Regierung haben, ist nicht nur für Minderheiten, sondern auch für Minderjährige einiges im Fluss bzw. Busch; sie sollen ihr Geschlecht umwandeln, den Bundestag wählen und, keineswegs nur wenn sie aus dem Orient stammen, auch Sex mit Erwachsenen haben dürfen; nur strafrechtlich sehen die Agenten der Hochmoral bislang keinen Anlass, Minderjährige wie Volljährige zu behandeln (eher andersherum).
Aiwanger hat zwar nichts weiter gemacht, als ein Flugblatt in der Tasche herumzutragen, aber er war minderjährig. Die Pubertät, speziell der Buben, gilt nur deswegen nicht als eine Form der Geisteskrankheit, weil alle hindurchmüssen – die Klimahysteriker sind ein aktuelles Exempel –, doch ehrenwerte bürgerliche Juristen haben wenigstens dafür gesorgt, dass Pubertierende als noch nicht bzw. nur eingschränkt rechtsfähig gelten.
Für den Verfasser des besagten Papiers gilt überdies: Volksverhetzung verjährt nach fünf Sonnenumläufen. Aiwanger hat aber nix zum Verjähren vorzuweisen – nur der Süddeutsche Beobachter seine bewährt perfiden Unterstellungen.
Und wenn eine prominente Person erst einmal zum Abschuss freigegeben ist, wird auch die Regionalpresse mutig, in diesem – beliebigen – Fall das Medienimperium Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung.
Jemandem fälschlich die Urheberschaft eines Textes zu unterstellen, um ihn politisch und sozial zu vernichten, ist keine Schmutzkampagne, sondern brandgefährlicher Haltungs- und Qualitätsjournalismus.
Die Freien Wähler werden die Wahlkampfunterstützung zu schätzen lernen.
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Was hat die Causa Aiwanger mit den erfundenen „Hetzjagden” zu Chemnitz gemein? Na was schon: das Framing. Die Propagandisten haben die Begriffe „Hetzjagden” und „Chemnitz” weiland derart miteinander verleimt, dass sie schnell zu Synonymen wurden; es genügte, „Chemnitz” zu sagen, und schon waren die „Hetzjagden” im semantischen Spiel. Diesmal verfährt die Gesinnungspresse so, dass man das „Flugblatt” als Beweisstück gegen Aiwanger immer wieder abdruckt, obwohl es nicht von ihm stammt, in der Hoffnung, dass auch hier der Rufmordeffekt sich einstelle, der eben darin besteht, dass jedem Auftritt des bayerischen Vizeministerpräsidenten automatisch das Flugblatt und so der Auschwitzschornststein als symbiotische Klette anhaftet.
Doch immer mehr Leute „da draußen im Land” haben das satt.
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Worum es in der deutschen Politik tatsächlich geht, beschreibt vortrefflich ein Leserbrief an die Junge Freiheit:
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Ihre Steuergelder (gleich doppelt) bei der Arbeit.
Polizisten als „braunen Dreck” kritisiert: Das ist okay. Kriminelle Migranten als „Gesindel” kritisieren, wäre dagegen zynischmenschenverachtend-wutundtrauerauslösend. Auch jemanden privat als „Arschloch” oder sagen wir „Drecksau” zu kritisieren, zieht bisweilen und nicht ohne Grund juristische Folgen nach sich. Frau Aslan hätte allenfalls noch auf den Satirevorbehalt retirieren können wie weiland diese gutgewachsene Unaussprechliche, die im Kreuzberger Kinderstürmer den Tätervolkspolizisten die Müllhalde als artgerechtes Biotop zuwies.
Darf man jetzt sagen, der bunte Dreck habe sich zu Wort gemeldet? Nein! Auch wenn der Böhmermann dabei ist.
Bleibt die Frage, wer hier eigentlich der Rassist ist.
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Höhepunkte der Willkommenskultur, eins.
Ich habe den Verdacht, dass so etwas nur für einen Zweck passiert: aus den Einheimischen Reaktionen herauszukitzeln – Hess und Hatze, vielleicht sogar eine Schmiererei, oder, man wird ja noch träumen dürfen …? –, die man dann unter Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Neonazitum, AfD rubrizieren kann, um damit die Notwendigkeit des verschärften „Kampfes” gegen „rechts” zu begründen (und die nächste Tranche an die Vorfeldorganisationen zu überweisen).
Also: Bezähmen Sie sich, und tragen, nein, setzen Sie Ihr Kreuz.
Zwei.
Es geht wohl weniger darum, dass Menschen aus Bilderverbotszonen die Plastik für eine echte Frau halten und sich an ihr verletzen könnten, sondern um eine sozusagen willkommenskulturelle Fallatio. Wenn Sie als Teutscher in einem arabischen Land Asyl, Unterkunft und ein kleines Taschengeld begehren, dürfen Sie ja auch damit rechnen, dass man Ihnen Bier, Schweinswürste und Weiber im Dirndl bereitstellt, damit Sie gar nicht erst fremdeln.
Drei.
Bilal war beleidigt
Man muss in diesem Fall unterscheiden zwischen Bilal M., 29, und Nabil M., 31, die zwar beide Marokkaner sind und auch zu zweien eine Frau „in eine Wohnung gelockt” haben, aber der – aus Sicht der Angeklagten – Schlumpe (sie kam ja mit) die Kleider vom Leibe reißen, sie schlagen, würgen und schließlich vergewaltigen, das, sagt die Anklage, erledigte Nabil ganz selbstständig. Bilal blieb tatenlos, wenn auch vielleicht nicht gedankenarm.
„Während der Tat betrat Bilal M. laut Anklage das Zimmer. Er schritt nicht ein, sondern sagte nur, dass die Frau nicht so laut schreien solle”, notiert Bild. Wenn es die achtbare Boulevardgazette nicht gäbe, erführen wir solche entzückenden Details wohl nie.
„Der Marokkaner ist noch wegen weiterer Straftaten angeklagt. Er soll unter anderem nach einem Unfall einen Polizisten geschlagen und Beamte beleidigt haben. Im Fall einer Verurteilung droht Nabil M. nun die Sicherungsverwahrung!”
Was meinen Sie, was Nabil in seiner Heimat passieren würde, wenn er einen Polizisten geschlagen hätte? In ’schland aber muss der Steuerbürger ihn womöglich jahrelang durchfüttern, statt dass die Polizei den Kerl kultursensibel in einen marokkanischen Knast expediert; obendrein werden deutsche Gefängnisse für normale Häftlinge – sagen wir Steuerhinterzieher, Impfpassfälscher und demnächst vielleicht die ersten „Politischen” – allmählich lebensgefährlich, wenn sie mit immer mehr solchen Gestalten einsitzen müssen.
Vier.
Was haben die Nazis und die Woken gemeinsam? Einiges, unter anderem eben, dass in ihrem Herrschaftsbereich bei verschiedener ethnisch-kultureller Herkunft auch verschiedenes Recht gilt, wobei die Woken erst am Anfang stehen.
Fünf.
Blicken wir auch mal über den nationalen Tellerrand.
Natürlich hat es mit dem Klimawandel zu tun. Allerdings steht zu befürchten, dass es den Israelis bei der Traktierung des Problems an Kultursensibilität mangelt.
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„Willkommenkult-Huren”
(Leser ***)
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Sie wussten doch schon alles! Bei jedem, ich betone, jedem Thema hatten sie schon in der ersten Seminar-Sitzung eine feste Meinung: Der ist der Gute, jener der Böse. Alles andere, die Details, interessierte sie nicht mehr. Das gegenwärtige Elend begann mit dem Niedergang der Bildung (Zuschrift zum Blog Ihres Kollegen A. Wendt. Ich denke, das trifft es ziemlich genau.)