„An manchen Tagen bekommt man wirklich das Gefühl, dass die Medienmaschine nichts anderes ist als der Inbegriff von Maßnahmen, Menschen lächerlich zu machen. Der Betrieb hat solche Ausmaße angenommen, dass man sich fragt, warum kein kulturrevolutionärer Zorn aufkommt. Aber vielleicht sollte man sich nicht wundern. Die Normalisierung hat alle im Griff. Inzwischen hat jeder Angst, bei einer vornehmeren Regung ertappt zu werden.“
Peter Sloterdijk („Die Sonne und der Tod”)
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Das oben genannte Zitat stammt aus dem Jahr 2006. Die Lächerlichmachung ist oft nur die Vorstufe der Kriminalisierung. Aus den Faktoren politische Opportunität und Medienökonomie resultiert jedenfalls das Produkt Verleumdung. Es gibt den Sünder des Tages, den Schurken der Woche und den Banditen der Saison.
Die Anschuldigungen werfen zunächst die Frage auf: Warum gibt es Groupies? Was wollen Groupies? Wer zwingt eine junge Frau dazu, Groupie zu sein? Wird man als Groupie geboren oder erst durch die Gesellschaft/das Patriarchat zum Groupie gemacht?
(…) Er ließ die Spermazocken rocken Und neun Monate späterLief dann doch die Horrorshow Denn er war der Täter.”
(„Emanuel Flippman und die Randale-Söhne)
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Was halten Sie, geneigter Leser, von der These, dass die Aufklärung die Suizidrate erhöht? Und von der Folgerung: Wenn Immanenz ein Verzweiflungsgrund ist (und Transzendenz nurmehr noch in den Jenseitshoffnungen der Moslems und einiger frommer Christen sowie in den profanen Unsterblichkeitsphantasien der Transhumanisten existiert), wäre es da nicht angebracht, über die Remystifizierung unseres Alltags nachzudenken?
Ich bin es nicht, der diese Frage stellt – mir ist durchaus klar, dass der Mensch desto verzweifelter stirbt, je „aufgeklärter“ er ist, aber ich weiß kein Mittel dagegen –, sondern es ist der Autor Michael Böhm, ein aus Dresden stammender promovierter Politikwissenschaftler und Essayist. Böhm hat ein Buch über das Scheitern verfasst, dessen Lektüre ich hiermit empfehle, eine philosophische Reflexion und „kleine Kulturgeschichte des Nicht-zustande-Bringens“ (Klappentext), in dem er zeigt, dass unser Bild des Scheiterns eine Folge der Aufklärung, mithin also der Fortschrittsglaube eine notwendige Bedingung des Scheiterns ist. Und wir deshalb in einer Gesellschaft leben, die Scheitern zum Tabu erklärt und sich deshalb in eine gewaltige Therapieanstalt verwandelt hat. Es gelte in unserem Kulturkreis als beschämend, gescheitert zu sein.
Die Betrachtung beginnt bei der Frage, was eigentlich Scheitern sei. Das Wort leite sich etymologisch aus zersplitterten Holz-Scheiten her, im Gegensatz zu „to faile“ ist Unumkehrbares geschehen, es ist ein entropischer Begriff. Als Beispiel eines gescheiterten Menschen beschreibt der Autor den „Mann an der Haltestelle“, den er als Kind in Dresden, an der Hand seiner Mutter laufend, regelmäßig zu Gesicht bekam – glutrotes Gesicht, verdreckter Anzug, ständig betrunken, eine Flasche in der Hand –, wobei die Mama ihn an diesem Wrack eilig vorbeizog, als sei Scheitern ansteckend. Der Mann, hieß es, sei früher Philosoph gewesen.
„Es gibt keine Theorie des Scheiterns“, notiert Böhm, aber neuerdings sei von Soziologen immerhin die Differenz zwischen „graduellem“ und „absolutem Scheitern“ etabliert worden, wobei der nur graduell Gescheiterte weiterhin handlungsfähig bleibe; „absolutes Scheitern“ indes liege vor, wenn ein Mensch gar nicht mehr oder nur noch aus Notwendigkeit handeln könne. Er blicke dann nicht mehr in die Zukunft, sondern drifte ziellos dahin. Auch seine Möglichkeiten, sich im Raum zu bewegen, seien eingeschränkt. „Das traf auf den Mann an der Haltestelle zu.“
Das absolute Scheitern im XXL-Format sieht Böhm in Hippolyte Delaroches Gemälde „Napoleon I. zu Fontainebleau am 31. März 1814“ dargestellt (allerdings sah Clio, die Muse der Geschichtsschreibung, es anders).
Gescheitert ist demzufolge und zweifellos auch der in seinem Bunker auf das Ende wartende A. Hitler. Das wäre freilich ein Scheitern auf allerhöchstem bzw. wohl doch allertiefstem Niveau. Wie kommt man von solchen Montrösitäten zurück zum einfachen „Mann an der Haltestelle”? Was könnte er in einer allgemeinen Theorie des Scheiterns beispielsweise mit Napoleon gemeinsam haben?
Die Antwort lautet: Beide waren „unvernünftig” und sind deshalb in diese Situation geraten. (Auch wenn aus literarischer Sicht das Unvernünftige oft interessanter ist als das Vernünftige.)
Scheitern ist unvernünftig, wer scheitert, ist selbst schuld: Das sei die herrschende Meinung, sogar unter den meisten Gescheiterten. Während die Aufklärer eine starke „Skepsis gegenüber Gefühlen“ hegten, führt der Autor aus, offerierten sie der Welt ein rationales Glücksversprechen; es laute: „Alles ist zu erreichen und jedes Problem zu lösen, wenn der Mensch nur mit Willen und Vernunft daran arbeitet.“ In einer so definierten Kultur sei der Scheiternde ein Opfer seiner Unvernunft und der Erfolglose lediglich zu willensschwach. Jeder ist seines Unglücks Schmied.
Die „Logik des Fortschritts“ bilde „ein weiteres Element unserer Kultur des Scheiterns“. Zu scheitern „widerspricht dem Glücksversprechen der Moderne“. Das sei auch der Grund für das Tabu, das über dem Scheitern liege.
Die Idee des Fortschritts assistiere sogar dem Suizid all derer, die nicht folgen können, den Gescheiterten schlechthin. Deswegen sei der Freitod schon lange keine Sünde mehr, der Selbstmörder werde nicht mehr außerhalb der Friedhofsmauer verscharrt, sondern sogar statistisch erfasst. In Deutschland setzen jährlich im Schnitt 10.000 Menschen ihrem Leben ein Ende, das heißt, seit dem Jahr 2000 hat sich eine Großstadt, größer als Braunschweig oder Karlsruhe, ausgelöscht. Da der Einzelne „die Illusion ertragen“ müsse, „dass ihm alles möglich sei“, habe er im Umkehrschluss seine Unzulänglichkeit oder sein Versagen als persönliche Schuld zu empfinden. Ein Leben im Bewusstsein persönlicher Unzulänglichkeit sei heutzutage ein „Massenphänomen“. Der Halt, den früher der Glaube gab, das Versprechen der Kirche, dass der Heiland für jeden Christenmenschen gelitten habe, wie gering er auch immer sei, und dass keine Seele vergessen werde, all diese tröstlichen Gewissheiten hat der moderne Mensch verloren – Böhm insistiert freilich darauf, dass der mit der Erbsünde beladene Christ als „graduell Gescheiterter“ lebe und seinen Daseinserfolg erst im Jenseits erziele –, weshalb er, der moderne Mensch, wenn der Ratgeber nichts nutzt, der „Coach“ nichts bewegen und der Psychologe nichts ändern kann, oft zur Pille greife, zur Droge oder zur Flasche.
In Deutschland, rechnet Böhm vor, habe sich die Zahl der Verschreibungen von Antidepressiva zwischen 2008 und 2017 um fünfzig Prozent erhöht; jeder zehnte Deutsche nehme inzwischen irgendein Mittel gegen Depressionen. In den USA sterben bekanntlich jedes Jahr 100.000 Menschen an Drogen – fast doppelt so viele wie im Vietnamkrieg. In die enorme Schar der Gescheiterten gehörten selbstverständlich auch die Obdachlosen, deren Zahl deutschlandweit der Million entgegenstrebe. „Fortschritt – das Wort, das man einst mit immer stärkeren Dampfmaschinen und immer schnelleren Automobilen in Verbindung brachte, das mehr Wohlstand, Glück und Freude versprach, hat heute auch einen anderen, dunklen, bedrohlichen Klang: den des massenweisen Scheiterns in Schwermut, Sucht und Tod.“
Diese Idee des wirtschaftlichen Fortschritts, der „Geist des Kapitalismus” (Max Weber), hat bekanntlich seine Wurzeln in der protestantischen Pflichtethik und findet in der calvinistischen Doktrin, Erfolg sei gottgewollt, seine extremste Ausprägung. „Für Calvinisten zeigt sich bereits am irdischen Reichtum, ob jemand zur göttlichen Gnade vorherbestimmt ist oder zum absoluten Scheitern in der Verdammnis”, schreibt der Autor. „Es war die Angst, die in ihnen den kapitalistischen Geist weckte, Angst vor Höllenqual.
Durch diese Angst gelangte der Schmerz direkt in die Seele, ins Gewissen, ins Ich.
Er ging von dort nicht mehr weg.“
Zum Scheitern gehört also auch elementar das westliche Ich – der Moslem ruht so fest und kollektiv in Allah, wie der Buddhist kollektiv sein Ego abtötet –, wobei ich hier einfügen möchte, ja muss, dass ich (!) dieses westliche Ich für das Beste und Größte halte, das die Menschheit hervorgebracht hat, aber das schließt die Kehrseite nicht nur nicht aus, sondern zwangsläufig ein.
Der Kult ums formbare, optimierbare, korrigierbare Ich offenbare sich am besten in der überbordenden Ratgeber-Literatur. Diese Bücher „erhellen unsere Kultur des Scheiterns, sie geben deren Elemente zu erkennen“. Speziell in den Beziehungsratgeber werde einer Rationalisierung und „Entzauberung” des Eros das Wort geredet, als bestünde zwischen Geschlechtspartner und Sozialpartner kein Unterschied.
Es ist über 30 Jahre her, als Botho Strauß höhnte (in „Paare, Passanten”), „noch die größte menschliche Katastrophe” werde „endlich durch das Nadelöhr der ‚Frage nach den gesellschaftlichen Ursachen‘ gepreßt und darf in einem fadendünnen Trost auslaufen”. Diese gesellschaftlichen Ursachen anzuprangern, ist nach wie vor das Geschäft aller Linken, doch natürlich haben sie mit den menschlichen Katastrophen nur bedingt zu tun, kein Milieu bleibt von ihnen verschont. Die Ratgeber-Sparte verkauft ihre Katastrophenschutzmaßnahmen nach einem ähnlichen Muster, nur sind dort nicht die gesellschaftlichen Verhältnisse die Ursache menschlicher Tragödien, sondern das sich falsch verhaltende, untrainierte, unoptimierte Ich. Diese Ratgeber handeln ausschließlich vom Einzelnen, vom Selbst. Das sei, meint Böhm, eine Folge der Psychoanalyse.
Wenn man alles zusammenrechne, christliche Erbsünde, protestantische Diesseitspflichten, Fortschritt, Aufklärung, die Ich-Versessenheit der Psychoanalyse, dann entstehe folgendes Bild:
„Scheitern ist pathologisch.
Es ist eine Krankheit.
Sie ist behandelbar.
Es gibt dafür Ärzte und Medikamente.“
Sei es nun Ritalin, Paroxetin, Donepezil oder das (hier nicht erwähnte) Tavor. „Die ganze westliche Gesellschaft wird so zu einem großen Hospital.“ Man könne sagen, die westliche Gesellschaft funktioniere wie ein Ratgeberbuch. „Idealerweise“, kommentiert Böhm sarkastisch, „soll der Mann schon beim Frühstück utilitaristisch handeln, um seine Beziehung nicht zu gefährden.“ Die Conclusio des „Faust“: „Wer immer strebend sich bemüht,/Den können wir erlösen“ („besteuern“, spottete Luhmann), könne heute „in jedem Jobcenter an der Wand stehen“.
Diese Gesellschaft kennt das Schicksal nicht mehr.
Der Egozentrismus als Kernelement unserer „Kultur des Scheiterns” schürt unvermeidlich Neid und Unzufriedenheit in vielen Menschen. Das bedeutet, die Zahl derer, die sich für graduell gescheitert halten, dürfte in einem stetigen Wachsen begriffen sein. Was mich zu einem Einschub veranlasst. „Wenn Menschen mit einem leidlich günstigen äußeren Schicksal am Leben nicht genug Freude finden, um es sich lebenswert erscheinen zu lassen, hat das seine Ursache gewöhnlich darin, daß sie nur an sich selber denken“, schreibt – ausgerechnet – John Stuart Mill in seiner Schrift „Der Utilitarismus“. Mitfreude ist auch ein Weg, die Welt nicht mit den „blöden Maulwurfsaugen der Selbstsucht“ (Kant) zu betrachten; wer dagegen zur Mitfreude unfähig ist, verdient wohl nichts anderes, als von Unzufriedenheit zernagt zu werden. – Einschub beendet.
Einen Gegenentwurf findet Böhm in der Antike. Antigone zum Beispiel nimmt sich auch das Leben, aber dieser Freitod ist ein anderer als der heutige. Sie ist nicht gescheitert. Sie kann gar nicht scheitern, denn der tragische Mensch wird unschuldig schuldig. Ihr Schicksal ist unabwendbar. „Es bringt also gar nichts, dass Antigone sich bemüht, sich anstrengt, ihr Bestes gibt, wie man heute sagen würde – doch tut sie es. Aber es ist eine fremde Bestimmung, die sie treibt, sich zu widersetzen.”
Amor fati heißt das bei Nietzsche.
Im antiken Paganismus, führt Böhm aus, schufen die Mythen „eine Kultur des Scheiterns, die immun war gegen tiefe Frustration“. Der Mensch war für seine Niederlagen und Misserfolge nicht verantwortlich, sondern die Götter oder die Moiren hatten das Geschick über ihn verhängt. „Nicht auszudenken, was das heute für unsere Kultur des Scheiterns bedeuten würde. Schuld, Scham, schlechtes Gewissen – all das bliebe dem Gescheiteren erspart.“ Er wäre vom Zwang entlastet, auf den Fortschritt zu hoffen. „Er hätte seine Ruhe und seine Legitimität.“
Der Fortschritt stehe sowieso seit Längerem in einem zweifelhaften Ruf. Es sei möglich, spekuliert Böhm, dass ein späterer Chronist über unsere Zeit schreiben werde, dass damals der Stern des Logos sank und der des Mythos aufging. Das klingt wie ein Echo auf Peter Sloterdijks Worte: „Als der Stern der Erlösung verblasste, wurde sein Gegenstück, der Ring der Ewigkeit, erst wieder sichtbar.“ Angesichts der Tatsache, wie nah beieinander Glück und Pech, Scheitern und Gelingen oft liegen, welche enorme Rolle der Zufall spielt, mag man Böhm durchaus folgen in der Meinung, das Scheitern aus der persönlichen Verantwortung in die Hände des Schicksals zurückzuführen. (Den Erfolg allerdings besser nicht: „Wie sich Verdienst und Glück verketten,/Das fällt den Toren niemals ein“, spricht Mephisto; es fällt vor allem den Linken niemals ein.)
Die Aufgabe für Wissenschaftler und Künstler unserer Zeit, orakelt der Essyaist, könne darin bestehen: „zu forschen, ob die antiken Konzepte, die Vielgötterei, die Schicksalhaftigkeit und das zyklische Weltbild in der Lage wären, die Gesundheit, die soziale Stabilität der Gesellschaft und den Fortbestand von Kunst und Kultur zu sichern und das als mythisch zu charakterisieren, was nicht rational zu fassen und zu durchdringen sein wird, all die dunklen, geheimnisvollen Stellen der sich wiederverzaubernden Welt, ganz gleich, ob sich dafür Namen finden lassen oder nicht – und sie wieder in unseren Alltag zu integrieren.“
Schlusswort: „Es scheint heute das Gebot der Stunde zu sein zu sagen: Die Welt muss mythisiert werden.”
(Michael Böhm: „Versuch über das Scheitern. Betrachtungen über ein unangenehmes Phänomen”, 192. S., Manuscriptum, bestellbar hier.)
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Das vor drei Tagen beschriebene Zusammenspiel von Bolschewoken und Milliardärssozialisten in nuce:
Ein linker Soziologe (oder worauf auch immer dessen Stellenbeschreibung bzw. Selbstwahrnehmung hinausläuft) nimmt Anstoß an der „rechten Kampagne” gegen den Zehn-Billionen-Dollar-Verwalter BlackRock, der gerade dabei ist, überall in der westlichen Welt die Immoblien derer aufzukaufen, die sich ihr Haus nicht mehr leisten können – in Deutschland vor allem dank der segensreichen Energiepolitik jener Grünen, mit denen der ehemalige BlackRock-Mann Merz koalieren will – oder die ihren Stadtteil wegen Rassenkrawallen, Plünderungen, Massenmigration und allgemeiner Verwahrlosung verlassen, also als Opfer linker Politik.
Leser ***, Jurist im Staatsdienst, schreibt zum selben Text:
„Ich habe mir über das von Ihnen dargestellte Phänomen der Umpolung von aktuellem Marxismus/Kommunismus/Sozialismus/Linksgrünismus im Verhältnis zum ‚Kapitalismus’ Gedanken gemacht, allerdings noch unter Einbeziehung der global aktiven Religionen. Heraus kam ein Quartett, das sich in Form eines schematischen Beziehungs-Quadrats darstellen läßt, welches in seiner ursprünglichen Konstellation nur aus sich untereinander todfeindlich gegenüberstehenden Systemen bestand. Die vier sind Marxismus (Linke, Grüne, Kommunismus/Sozialismus/die Bolschewoken etc.), Kapitalismus (Global Player, Hochfinanz etc), Islam und Katholische Kirche.
Man muß sich im Ausgangspunkt vor Augen halten, daß all diese Systeme erklärte Globalisten sind und die Welt beherrschen wollen. Am heterogensten davon ist der ‚Kapitalismus’, am homogensten und kompaktesten die Katholische Kirche (auch heute noch als Hl. Stuhl neben dem Roten Kreuz und dem Malteserorden das einzige nichtstaatliche Völkerrechtssubjekt). Aufgrund ihrer ursprünglich gegenläufigen Ziele waren diese Systeme untereinander tödlich verfeindet, mit einer Einschränkung bei Kapitalismus und katholischer Religion vielleicht. Nun ist das Interessanteste und Erstaunlichste, daß es innerhalb weniger Jahre zu einer kompletten Neuausrichtung dieser Pole kam. Alle vier Systeme richten sich jetzt nicht mehr gegeneinander, sondern in eine gemeinsame andere Richtung. Wie von Ihnen aufgezeigt, hat sich dies zwischen ‚Kapitalismus’ und Sozialismus/Bolschewokismus durch Interessenkongruenz entwickelt. Dasselbe gilt auch bei den beiden anderen Global Playern, nämlich der Katholischen Kirche und dem Islam. Erstaunlich u.a. deswegen, weil der Islam gegen den Westen 2001 diesen brutalen Angriff auf New York startete, was eigentlich eine dauerhafte Systemfeindschaft hätte auslösen müssen. Unter G.W. Bush sah es auch so aus. Aber aus Gründen, die einer gesonderten Erörterung bedürfen, kam es anders, und der Islam betreibt seine weltweite Durchsetzung auf anderen Wegen. Wobei übrigens nicht außer Acht gelassen werden darf, daß der Islam trotz seiner 57 Gottesstaaten im Gegensatz zur Katholischen Kirche kein einheitlicher Block ist, sondern mit der Teilung in Sunniten und Schiiten selbst in zwei tief verfeindete Lager gespalten ist.
Weniger erstaunlich ist die Abkehr der Bolschewoken von der Feindeinstufung und Verfolgung von Religionen, vor allem gegenüber der katholischen Kirche. Der Werdegang zur Verbrüderung dieser Systeme bestand darin, daß die katholische Kirche beim linken ‚Marsch durch die Institutionen’ unterwandert und damit selbst zu einem konformen Ableger der Bolschewoken umgestaltet wurde (bei den Protestanten in Deutschland ist dies noch krasser, allerdings stellen diese keine global wirksame Kraft dar). Den Islam haben die Bolschewoken schlicht zur unterdrückten Minderheit und Rasse erklärt und ihn damit von der Feindesliste gestrichen. Sie können nun die Muslime als Schutzklientel für politische Zwecke einsetzen und werden im Gegenzug dafür – bislang jedenfalls – vom Islam nicht belästigt. Die katholische Kirche hat das Problem der historischen und systemischen Todfeindschaft mit dem Islam dadurch gelöst, daß sie sich ihm unterworfen hat. (Der für jedermann sichtbare öffentliche symbolische Akt lag in der Kreuzabnahme am 20. Oktober 2016 in Jerusalem. Die anschließenden salvatorischen Erklärungen der Bischöfe bestätigen die Deutung dieser Geste. Die Christenverfolgung in den islamischen Ländern wird damit nunmehr als Kollateralopfer hingenommen.) Den Kirchen und dem Islam ist darüber hinaus – wenn auch aus völlig verschiedenen Motiven – an weiterer Masseneinwanderung nach Europa – sprich Deutschland – gelegen, so daß sich auch hier ein Interessengleichklang eingestellt hat.”
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Zum Vorigen passt dieses „Wording”:
Der Sultan hat nicht etwa eine Stadt blutig erobert, die Bevölkerung umbringen und versklaven lassen und die Grenzen des Islam ein weiteres Stück ins christliche Fleisch geschoben, sondern „der christlichen Herrschaft über Konstantinopel ein Ende gesetzt”.
Mit Hilfe einer Kriegslist gelingt es Agamemnon, der Herrschaft der Troer über Troja ein Ende zu setzen. Mit Hilfe einer neuen Katapultart gelingt es Hülegü Chan, der muslimischen Herrschaft über Bagdad ein Ende zu setzen. Mit Hilfe einer neuen Panzertaktik gelingt es Hitler, der sowjetischen Herrschaft über Smolensk ein (zwischenzeitliches) Ende zu setzen. Mit Hilfe einer noch neueren Panzerproduktionstaktik gelingt es Stalin, der Herrschaft der Deutschen über Königsberg ein Ende zu setzen.
Bilden Sie weitere Beispiele!
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Kein Tag ohne Klimawandel!
(Link zum Artikel.)
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Danisch bittet auf seiner Webseite, dass sich, aus Recherchegründen, alle bei ihm melden mögen, denen die Grünen Strafverfahren angehängt haben.
Seit der Machtübernahme der Grünen rolle „eine Welle von Strafanzeigen und Strafermittlungsverfahren gegen jeden, der Grüne, insbesondere Ricarda Lang und Annalena Baerbock, noch irgendwie kritisiert.” Er recherchiere daran seit einiger Zeit und habe „inzwischen etwas Einblick in die Hintergrundstrukturen, korrupte und inkompetente Staatsanwaltschaften und grüne Seilschaften, die auf eine massive Unterwanderung von Polizei und Staatsanwaltschaften hinauslaufen”.