Die Nazimentalität auf Nazisuche, x.-te Folge.
Das muss man sich im Ganzen, wie es heißt, geben:
„Wäre es eine private Sache gewesen, könnte man sich nicht aufregen. So aber ist es ein Skandal! Die Theaterakademie von Frau Gronau hat sogar den Namen Matthias Moosdorf auf ihrer Seite genannt und die Veranstaltung angepriesen, wenn auch jemand anderes veranstaltete. Doch sollte einem Haus in München von der Bedeutung schon klar sein, wen man da seine Bühnen überlässt, gleich gegenüber von Hitlers alter Privatwohnung am Prinzregentenplatz, wo heute eine Polizeistation ihre Räume hat und gute Arbeit leistet. (…) Ich bin zutiefst empört. Furchtbar, was man hier so zulässt und was nun die AfD, die Musiker:innen in ihr und um sie und ihre ‚friends’ so losgelöst tun dürfen und diese heiligen Hallen des Prinze für ihre Auftritte als ‚Nur-Musikmacher’ zu nutzen. Damit sind es unheilige Hallen. Schande und Buh!”
Stellen Sie sich das einmal vor: Ein international renommierter Cellist, der in über sechzig Ländern gastiert, mehr als 100 CDs aufgenommen und unter den berühmtesten Dirigenten unserer Zeit konzertiert hat, tritt, obwohl er inzwischen Bundestagsabgeordneter der Schwefelpartei ist, im Prinzregententheater auf, um dort Chopin und Rachmaninow zu spielen und nichts außerdem, als Quotendeutscher versteckt in einer illustren internationalen Schar von Musikern, von denen auch noch jeder zweite jüdisch ist! Und das in unmittelbarer Nähe von Hitlers Wohnung! Ist das zu fassen?
Wollen Sie in einer Welt leben, in der so etwas möglich ist?
PS:
„Wo’s der Denunziant zum Held schafft,
Da blüht die Zivilgesellschaft.”
Marc Pommerening