Die Menschheit, diese zum Glück nicht wirklich begabte Spezies, wird in einer wärmeren Welt gewiss glücklicher leben als in einer sozialistischeren.
Die Frage dürfte sein, ob die Globalisten und deren woke Bodentruppen es schaffen, die westliche Welt vermittels der multimedialen Angstmaschine, die in der Coronazeit ihren Probelauf erfolgreich absolviert hat, sowie staatlicher Zwangsmaßnahmen in eine Art smarte Öko-Sowjetunion zu verwandeln, bevor der Klimaschwindel auffliegt.
Wenn ich von Klimaschwindel spreche, meine ich nicht die Behauptung, dass der Mensch inzwischen seinen Anteil zum ewigen Wandel des Klimas beisteuert – da er Bestandteil des Systems ist, wird er es auch beeinflussen –, sondern die Verheißung, dass die Milliardäre aus dem Schwab-Club und die Grünen und die Klimakleber daran etwas ändern werden. Dieser absonderlichen Allianz aus Gierhälsen, Studienabbrechern und Kommunisten den Planeten anzuvertrauen, das ist, als wenn Sie Ihren Hund dem Tierpräparator überlassen.
Die Übel, die der Klimawandel über die Menschheit bringt, werden geringfügig sein im Vergleich zu den Verheerungen, die seine angeblichen Bekämpfer auslösen werden.
Ich sage Ja! zum Klimawandel.
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Nachdem Deutschland in zwei Kriegen gegen die restliche Welt fast alle seine Männer verloren hatte, schlugen sich deutsche Quotenfrauen, Lesben, Schwule, Transsexuelle und Grüne im Endkampf gegen den Klimawandel achtbar, unterlagen am Ende aber denkbar knapp.
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Wahrscheinlich ist es wirklich am besten, den herrschenden Unsinn durch noch unsinnigere Vorschläge zu übertönen.
Auch die Wehrmacht hätte bis zum Winter 1941 durch ein Tempolimit gerade noch entnazifiziert werden können. Die Nazi-Parole „Freie Fahrt für freie Bürger” ist jedenfalls nicht länger aufrechtzuerhalten.
PS:
Spiegel, Heft 26/1979
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Keine der Bundestagsvizepräsidentinnen macht bei Rednern der Schwefelpartei ein zugleich so indigniertes und kognitiv überfordertes Gesicht wie jene SPD-Maid, die irgendwo in ihrem Parteiumfeld eine deutsche Kultur diesseits der Sprache gefunden haben will.
Aus diesem Umfeld stammt auch der Genosse Lindh, Helge, den Jongen in seiner Rede zitiert mit den Worten: „Wir müssen mehr Demut üben”, woraufhin der Sozi ruft: „Recht hab ich!” (Minute 2:10).
Mensch Lindh, verglichen mit Ihnen besaß Kaltenbrunner Scharping Selbstironie.
PS: „Interessant, wie Sie Frau Ö. im Bundestag bei Reden der AfD wahrnehmen. Ich sehe dort eigentlich regelmäßig etwas anderes, nämlich eine den Äußerungen der Schwefelpartei ganz offensichtlich angestrengt lauschende, mit dem Finger stets bereit über dem roten Knopf verharrende Ordnungshüterin.
Die Stirn in Falten.
Ein Tiger auf dem Sprung!
Möge bloß kein falsches Wort die Ohren der Parlamentarier erreichen.”
(Leser ***)
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Gestern frug ich via Twitter, ob Tessa Ganserer wohl auch Muttertag feiere, und neben ein paar witzigen und ein paar vulgären Repliken trudelten auch die erwartbaren und nicht unerhofften Beschimpfungen aus dem Biwak der Woken ein. Offenbar darf man über lustige Personen keine Scherze machen, wenn diese einer speziellen Klientel entstammen, wobei das nicht mal ein Scherz war, sondern lediglich eine Frage, denn Ganserer hat ja zwei Söhne. Ist „sie” immer noch deren Vater? (Wenn jemand meint, mit Joséphine de Beauharnais verheiratet zu sein, will man ja auch wissen, wie er zu Eugène und Hortense steht.)
Beginnt die Intoleranz bereits mit Kinderfragen?
Na was denn sonst!
Kinderfragen sind tendenziell gefährlich, wie Bernd Zeller illustriert.
Am Ende münden sie noch in den Ausruf, der Kaiser sei ja nackt! Deshalb wurde im Falle der Transidentitäten der Straftatbestand des „Misgenderns” eingeführt, der, nebenbei, in einem Rechtsstaat undenkbar wäre – es gibt für die eindeutigen Fälle die strafbewehrte Beleidigung, alles andere entzieht sich der juristischen Beurteilung.
Inzwischen hat sich vielleicht nicht die Mensch‑, aber doch die Deutschheit an die unsinnige Aussage gewöhnt, jemand sei „biologisch ein Mann” – als ob es noch etwas anderes gäbe –, und im Falle Tessa Ganserers, der auch juristisch einer ist, kommt eine Petitesse hinzu, die den Fall besonders macht: Der Gevatter ist Bundestagsabgeordneter, also Gesetzgeber (dass die meisten Gesetze für Deutschland nicht mehr im deutschen Parlament beschlossen werden, steht auf einem anderen Blatt). Ein Gesetzgeber kann nicht in juristischen Grauzonen herumstöckeln und mal eben seinen Personenstand ändern, das mag er für seinen privaten Umgang tun, aber eben nicht als Abgeordneter und Volksvertreter. Eine politische Klasse, die dies dennoch zulässt, mag sich zwar wunder wie tolerant vorkommen, sollte sich aber über Häme und Spott nicht beschweren.
Wer meint, es werde schon nicht so weit kommen, kennt die Linken nicht. Es geht nicht um Tessa Ganseres spezifische Eigenwahrnehmung. Es geht auch nicht um vermeintliche Individualrechte. Linken geht es nie um Individuen und ums Recht. Sie wollen Tabula rasa machen für ihren Gesellschaftsumbau. Sie wollen die alte Gesellschaft zerstören – niemand frage, was der Sinn daran sei, das empirisch gesicherte Dass muss genügen. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht, notfalls eben der Missbrauch von ein paar Verhaltensoriginellen oder psychisch Labilen als lebendige Geßlerhüte für die Mehrheitsgesellschaft.
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„Sehr geehrter Herr Klonovsky, wir lesen ausgesprochen gerne Ihre Texte”, schrieb mir vor ein paar Tagen eine Leserin. „Aber was hat Sie nur dazu gebracht, in die Niederungen von Twitter herabzusteigen? Ist doch eher peinlich das Niveau.”
Ach was. Manchmal ist es ganz amüsant.
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Das Bundesjustizministerium beschäftigt aktuell 357 hochqualifizierte Juristen. Eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hat nun ergeben, dass das Ministerium keine genaue Kenntnis darüber hat, mit welchen Aufgaben die Juristen jeweils konkret betraut sind beziehungsweise waren. Anlass für die Frage war, dass unter der Führung von Bundesjustizminister Buschmann (FDP) seit dem Beginn der Legislaturperiode im Herbst 2021 bis Anfang April 2023 erst 12 Gesetzentwürfe das Haus verlassen haben. In der vergangenen Legislaturperiode waren es im gleichen Zeitraum schon mehr als 30.
Verfallssymptome, wohin man schaut. (Also nicht, dass jetzt jemand glaubt, ich sei dafür, dass die mehr Gesetze erlassen, im Gegenteil, eine Regierung, die nichts tut, ist für ein Land stets erfreulicher als eine, die zuviel tut; mir geht es um die wachsende Schar steuerfinanzierter Nichtsnutze und Besetzer überflüssiger Stellen.)
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Ihre Steuergelder bei der Arbeit.
Der fluter ist ein „kostenfreies” (Wikipedia) – also auf Ihre Kosten produziertes und für lau verteiltes – Jugendmagazin der Bundeszentrale für politische Bildung. Nach deren Auskunft möchte die Gazette das Grundverständnis von Demokratie fördern.
Auch die anderen Themen des Magazins orientieren sich besonders an den Interessen seines unfreiwilligen Finanzierkollektivs.
Raten Sie, wer beim ausnahmsweise legitimen Hassendürfen mit „wir” gemeint ist!
Immerhin: Der Name Fluter ist treffend gewählt; während sie vor der einen Flut Angst machen, hält nichts die andere auf.
Daneben war die SED-Propaganda nur ein Fürzchen.
PS: Zur fluter-Behauptung: „Nah am Wasser […] In Vietnam sieht man die Folgen globaler Erwärmung schon heute deutlich”, bemerkt Leser ***:
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Wie es aussieht, wird Netflix an seiner eigenen Wokeness ersticken, weil das Publikum sich das nicht länger antun mag bzw. noch nicht so weit ist.
Königin Charlotte, die Frau des englischen Königs George III., der von 1760 bis 1820 regierte, war übrigens Sophie Charlotte, Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz. Die Unähnlichkeit ist rein zufällig und keineswegs beabsichtigt.
Auch der Darsteller von George ist etwas nachgedunkelt; sonst fiele seine Ehe am Ende noch unter kulturelle Aneignung der Frau.
Die so etwas casten und drehen, stammen aus demselben Soziotop, in dem sofort ein Geplärr anhebt, wenn sich ein Weißer für die Rolle des Othello nicht nur schwarz schminkt, sondern sie sich allen Ernstes überhaupt kulturell anzueignen gedenkt – oder wenn Kinder sich als Indianer verkleiden.
(Ich danke Leser *** für den Hinweis.)
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Was ist Kitsch? Zunächst einmal ein guter Vorwurf, um einen Schriftsteller oder überhaupt Künstler zu schmähen. Giacomo Puccini zum Beispiel, in dessen Gesamtwerk es mit der Ausnahme des Finales von „Suor Angelica” keinen einzigen Takt Kitsch gibt, wurde von der Kritik mit Kitschunterstellungsunflat beworfen, weil der Mann aus Lucca einfach zu gut und vor allem zu erfolgreich war. Zum Wesen des Kitsches, gleich ob er sich sentimental oder pathetisch maskiert, gehört die innere Unwahrheit. Im Kitsch wird das Gefühl falsch, das Süße süßlich und das Erhabene schwülstig. Während der gute-wahre-schöne Künstler „echte” Gefühle wiedergibt (und hervorruft), handelt der Kitschier mit dem Katzengold des emotionalen Als-ob. Es gibt überdies den gar nicht so seltenen Angeber- oder Beeindruckerkitsch, an dem so grundverschiedene Geister wie Hemingway und Adorno Anteil haben (manche meinen, Heidegger zähle ebenfalls dazu; ich teile diese Ansicht nicht, akzeptiere aber den Vorwurf).
Natürlich ist jede Definition, was schon Kitsch sei und was noch nicht, unscharf; natürlich sind die Grenzen vom Echten zum Falschen fließend; natürlich unterscheidet sich beispielsweise ein Zyniker in seiner Kitschempfindlichkeit von einem sogenannten Romantiker (ich sage „sogenannt”, denn wer heute tatsächlich ein Romantiker wäre, der würde ja zum Zyniker). Dem zutreffenden Kitschvorwurf entspricht der verfehlte, und mancher redet von Kitsch, weil ihm seine eigene Ergriffenheit peinlich wurde oder er bloß ein neidischer Progressist ist.
Dieses kurze Präludium sei einem Kitschvorwurf vorangestellt, den ein Rezensent in der Zürcher Weltwoche gegen mich erhebt. Es handelt sich um eine freundliche Besprechung meiner unter dem Titel „Die schöne Apothekerin” erschienenen Erzählungen, in der ich die Bemerkung fand: „Leider bewahrte kein Lektor den Autor vor dessen Hang zum Kitsch.” Als Beleg zitiert der Rezensent aus der letzten der sechs Geschichten den Satz: „Man kann doch nicht auf diesem Planeten gewesen sein, ohne Freundschaft mit einem Baum geschlossen zu haben!”
Für sich genommen, ist dieser Satz tatsächlich kitschig – mancher mag sich an Alexandras Schnulze „Mein Freund der Baum” erinnert fühlen –, er ist dies allerdings nur in neunundneunzig von hundert Fällen. Doch während ich normalerweise einfach nur so hinschreibe, was mir gerade ungeordnet durch die Rübe rauscht, habe ich in diesem hundertsten Fall ganz bewusst den vermeinlich kitschigen Satz in einen Zusammenhang gestellt, wo er genau das eben nicht ist. Kitschig oder nicht, das ist mitunter eine Frage der Tageszeit oder der Lebenssituation. Der besagte Satz ist Teil eines Weltabschieds, er fällt im inneren Monolog eines Menschen, der entschieden hat, sich binnen der nächsten Stunden das Leben zu nehmen, und mit ihm endet die folgende Passage (die Szene spielt in einem Park):
„Er beschleunigte seine Schritte. Irgendwann, dachte er, folgt auf den Schmerz der große Stumpfsinn und auf diesen die Gewöhnung. Die Welt war gewiss randvoll mit Leuten, die ein großer Schmerz zu Gefühlszombies gemacht hatte und die einfach weiterlebten, obwohl ihre Herzen längst gebrochen waren. Er lief schneller, als wolle er diesen Gedanken abschütteln, er hastete nun beinahe durch das Spalier der Bäume. Seine Schritte klackten auf dem Asphalt, und er begann zu schwitzen. Man konnte zum Beispiel schon vormittags mit dem Trinken anfangen, dachte er, tagein, tagaus, und irgendwann starb man; Tausende taten es so.
Keuchend blieb er vor einem Baum stehen. Es war eine Buche, leicht zu erkennen an ihrer glatten Rinde, ein herrliches Exemplar, bestimmt 15 Meter hoch, mit wuchtigem Stamm und ausladender, herbstbunter Krone, die bereits die Hälfte ihrer Blätter verloren hatte. Die Schönheit dieses Baumes traf ihn mit epiphanischer Wucht. Er trat näher an ihn heran und berührte den Stamm mit der Hand, zunächst mit den Fingern, dann mit der Handfläche. Wie warm er war, wie lebendig er sich anfühlte… Er schritt um den Baum und betrachtete die Rinde, die aus der Nähe zahllose Furchen und Runzeln zeigte, das Laub raschelte unter seinen Füßen, und dann, in einer plötzlichen Aufwallung, schloss er seine Arme um den Stamm, so weit es eben ging, presste seine rechte Wange an die Rinde, die an dieser Stelle besonders glatt war, und ließ die Augenlider sinken. Ich habe noch nie einen Baum umarmt, dachte er schuldbewusst, ich habe keinen Baum als Freund, habe sie immer ignoriert, was mögen die Bäume von mir denken? Man kann doch nicht auf diesem Planeten gewesen sein, ohne Freundschaft mit einem Baum geschlossen zu haben!”
Wer das oder irgendeine andere Stelle kitschig findet, kann mir das Buch aber jederzeit zusenden; ich erstatte den Kaufpreis samt Kitschentschädigungszulage zurück.
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Einen Netzfund hab ich noch. (Fällt in die Kategorie ironischer Kitsch.)
Nehmt das, Käßmann, Bedford-Strohm und Marx!