Sie kriminalisieren die Vergangenheit, um das einzige Exil zu verminen, das den Menschen unter der Totalherrschaft der Gegenwart bleibt.
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Gegenüber den Angehörigen der Bundesregierung scheine ich ähnliche Empfindungen zu hegen wie diese Edlen angesichts von, sagen wir, Pegida-Demonstranten.
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Die vergangenen Tage bescherten uns eine nochmalige Planübererfüllung bei der Produktion des politisch-medialen „Lügenäthers” (Peter Sloterdijk), wobei das dabei erreichte Ausmaß von Dummdreistheit den Schluss nahelegt, dass sowohl die Grünen als auch ihre Sprecher unter den Genossen Medienschaffenden keinen Wert mehr darauf legen, wenigstens so zu tun, als glaubten sie selbst an ihre Storys; es ist ein Umschlagen ins Höhnisch-Rotzfreche, Triumphalistisch-Unverschämte, ein ostentatives dem-Publikum-ins-Gesicht-Spucken, weil wir es können – und weil ihr es bezahlen müsst.
An der Tete agierten wie gewohnt Robert der Dreitagebärtige und das Schnatterinchen für Äußeres, die zusammen momentan so etwas wie die diensttuende Bundesregierung bilden. Der allen Ernstes immer noch so genannte Bundeswirtschaftsminister, dessen Partei bekanntlich dieser Tage die letzten drei deutschen Atomkraftwerke abschalten will, weil sie nicht sicher sind und Windradsubventionen blockieren, tat reichlich hundert Kilometer von Tschernobyl entfernt kund und zu wissen:
Im heute-Journal vom 3. April erklärte Habeck überdies – das ist neben seiner diplomatischen Anerkennung des ukrainischen Atomstroms etwas untergegangen –, dass Deutschland der Ukraine für den Wiederaufbau eine „Investitionsgarantie” ausspreche, und zwar keineswegs nach dem Krieg, sondern bereits jetzt, im Krieg; sollte ein Gebäude durch Raketenangriffe zerstört werden, „dann haftet der deutsche Staat” (hier, ab 5.00).
Also der deutsche Wirtschaftsminister versichert, dass der deutsche Steuerzahler im Ausland für die Schäden eines Krieges haftet, an dem Deutschland nicht einmal beteiligt ist. Ich weiß nicht, ob er das in seiner Funktion überhaupt darf, würde aber gleichwohl von Landesverrat sprechen, sofern es für dergleichen Straftaten überhaupt einen Paragraphen gäbe; es ist wie bei Merkels Willkommensputsch, den sich ebenfalls keine rechtssetzende Instanz jemals vorstellen konnte, weshalb weder der Hochverrats- noch der Landesverratsparagraph auf sie anwendbar sind. Annalena B. hatte ja bei einem ihrer Kiew-Besuche – ich habe vergessen, welches Kleid sie damals trug – kein sogenanntes Blatt vor den Mund genommen und den Gastgebern versichert, dass Deutschland die Ukraine völlig unabhängig davon unterstützen werde, was die deutschen Wähler dazu sagten.
Auf die Frage des ZDF-Interviewers, wie der Wiederaufbau finanziert werden soll, für den der Frager Summen bis zu einer Billion Euronen in den Raum stellte, versetzt Habeck: „Wir werden natürlich einen Teil auch mit öffentlichen Geldern bezahlen müssen.” Den Wiederaufbau übernimmt also der deutsche Nettosteuerzahler. Das ist jener brav in jedes Bockshorn trabende Untertan, der bereits die weltweit höchsten Energiepreise zahlt, um das Klima auch dort zu retten, wo jeden Monat neue Kohlekraftwerke ans Netz gehen. Ich bemerkte gelegentlich, das absurde Verhalten der Grünen werde plötzlich plausibel, wenn man sie als eine ausländische Besatzungsmacht betrachtet, und ich bitte, diese Beispiele den Akten beizufügen.
By the way: Die Ukraine versorgt sich nicht nur mit Atomstrom, sie bezieht auch russisches Gas.
Annalena B. wiederum hatte zuletzt die Endlösung der öffentlichen Toilettenfrage in einem nigerianischen Dorf zur deutschen Chef:*_innensache erhoben, was ein bisschen weißsuprematistisch und postkolonialistisch unsensibel gewesen sein mag, weshalb sie nun Kenia zum Vorbild für die deutsche Energiewende ausrief bzw. ‑stotterte. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk beteuerte die minnigliche Maid:
Kenia ist ein Land praktisch ohne Industrie, ohne Winter, ohne nennenswerten Individualverkehr, mit einem BIP von 110 Milliarden US-Dollar bei 53 Millionen Einwohnern (Deutschland: 4,26 Billionen US-Dollar), dessen Stromerzeugungskapazität sich auf ein Sechsundvierzigstel der deutschen beläuft; der „Klimaneutralität” des ostafrikanischen Landes stehen lediglich die uralten Autos und Busse, die dort fahren, sowie die Praxis des allgemeinen, freien und offenen Müllverbrennens an Ort und Stelle im Wege; ansonsten wäre Kenia ein drastisches Exempel für das, was die Grünen mit Deutschland vorhaben.
Ein guter Bekannter entwarf unlängst bei Tische die Theorie, dass die USA längst Polen als neuen Frontstaat zum russischen Erb- und Weltfeind betrachteten, während das Land der Deutschen in ihren geopolitischen Spielchen nicht mehr jene Rolle innehabe, die ihm während des kalten Krieges zugedacht war; eine deutsch-russische Allianz in jenem von den US-Eliten früher gefürchteten Sinne der Symbiose aus deutscher Technik und russischen Rohstoffen sei keine Gefahr mehr, da die Energieadern aus Russland gekappt wurden…
… und die deutsche Technik längst internationales Mittelmaß sei, wobei die fortgesetzte Einwanderung von Analphabeten und kulturfremden Störenfrieden (die tatsächlichen Flüchtlinge aus der Ukraine hier ausdrücklich ausgenommen) einen weiteren Abstieg garantiere. Der einstige Konkurrent auf dem Weltmarkt entwickle sich zum Schwellenland und reinen Absatzmarkt.
Was die gemächliche, dem Kochen der Krebse gleichende Demolierung der deutschen Konkurrenzwirtschaft angehe, bediene man sich zu Washington der Grünen, die direkt von den Demokraten gesteuert – und, was Frau Baerbock angehe, sogar eingekleidet – würden.
Soviel jedenfalls ist sicher: Beide, der Kinderbuchautor und die Trampolinspringerin aus dem Völkerrecht, handeln nicht selbstständig, das würden die sich gar nicht trauen, von der Petitesse ganz abgesehen, dass beide nicht die hellsten sind und das selbstständige Agieren an den jeweiligen intellektuellen Horizonten enden würde wie die berühmte Bootsfahrt in der „Truman-Show”; sie müssen sicher sein, mächtige, einflussreiche Leute hinter sich zu haben.
An dieser Stelle darf sich der etwas in die Jahre gekommene Zeitungsleser ausmalen, was der Spiegel unter Augstein (und auch noch unter Aust) mit Figuren wie Robert und Annalena veranstaltet hätte, als man an der Brandstwiete noch Sinn für das Vergnügen einer publizistischen Hetzjagd auf unfähige Minister (statt auf Oppositionspolitiker) hatte.
Damit wären wir bei den Medien angelangt. Ich sprach von Rotzfrechheit und Triumphalismus. So etwas hätte sich nicht einmal das DDR-Fernsehen getraut.
In der Sendung „Planet Wissen” behauptete der WDR, die Sommerhitze, also der Klimawandel, sei schuld an den Massenschlägereien gewesen, die sich in mehreren Freibädern im besten Deutschland ever zutrugen; die Hitze mache die Leute aggressiv. Sogar einen Namen haben sich die Agitprop-Funker für das Phänomen ausgedacht: „Hot-Long-Summer-Effekt”.
Als Expertin und Thesenstützerin fungierte Annika Stechemesser – sie heißt wirklich so – vom Potsdam-Institut für Klimaforschungsfolgen; das ist dieselbe Maid, die im vergangenen Jahr in einer Studie behauptet hat, dass Hassbotschaften im Netz im Zusammenhang mit den Außentemperaturen stünden, raffinierterweise mit der Option: „Menschen neigen zu aggressiverem Online-Verhalten, wenn es draußen entweder zu kalt oder zu heiß ist.” Damit hatte sie auch die Kölner Silvesterkirmes auf dem Kerbholz des Klimawandels. Diese Behauptungen sind dermaßen schwachsinnig – was ist zu heiß bzw. zu kalt?; war es früher hier nie ungewöhnlich heiß oder kalt?; warum sind die Schläger fast immer Migranten, die aus Ländern kommen, wo es heißer ist als in NRW?; warum beobachtet man dieses Phänomen nicht in sämtlichen wärmeren (bzw. kälteren) Ländern, gibt es dort keinen Klimawandel? –, dass kein Mensch sie ernst meinen kann. Diese Leute machen dem Publikum einfach auf den Kopf. Wir geben uns gar nicht mehr die Mühe, so zu tun, als meinten wir, was wir sagen, teilen sie mit. Wir pfeifen auf die Tatsachen, wir pfeifen auf eure Alltagserfahrungen, wir pfeifen auf so etwas wie Wahrheit. Noch die größte Absurdität werdet ihr fressen müssen, heißt das. Es handelt sich um offene Verachtung.
Und das sind keine Ausrutscher.
Wer die Familie für eine Stütze der Gesellschaft hält, hat ein geschlossen antifeministisches Weltbild. Wie lautet eigentlich der Umkehrschluss?
Auch das war kein Ausrutscher.
Die Zerstörung der „traditionellen” Familie – es gibt keine andere – war bekanntlich ein Hauptziel des klassischen Marxismus, und der heutige Neo- oder Kulturmarxismus setzt den Angriff auf diese verhasste Institution, die Menschen der staatlichen Sozialisation entzieht, die Privatheit, den Egoismus fördert, unbeirrt fort, indem seine Protagonisten die Geschlechtsidentitäten aufweichen; es ist, nachdem der ökonomische Angriff scheiterte, eine Attacke auf die biologischen Fundamente.
(Netzfund)
In Huxleys „Brave New World” werden die Kinder bekanntlich künstlich gezeugt, und sie wachsen in Brutkästen, sogenannten „Flaschen” heran. Gleich zu Beginn präsentiert der Direktor einer solchen Menschenfarm sein Institut einer Abordnung von Studenten. Dabei kommt es zu folgendem pikanten Gespräch:
„Endlich fand einer den Mut, die Hand zu heben. ‚Die Menschen pflegten damals –’ er zögerte, das Blut stieg ihm in die Wangen, ‚– sie pflegten die Kinder auszutragen.’
‚Sehr richtig’, nickte der Direktor beifällig.
‚Und wenn die Babys entkorkt wurden –’
‚Geboren wurden’, verbesserte der Direktor.
‚– dann waren sie die Eltern. Nicht die Babys natürlich, die anderen meine ich.’
Der arme Kerl war ganz verwirrt.
‚Kurz gesagt’, faßte der Direktor zusammen, ‚die Eltern waren der Vater und die Mutter.’
Diese unflätigen Begriffe, die in Wirklichkeit streng wissenschaftlich waren, fielen wie Donnerkeile in das allgemeine verlegene Schweigen.
‚Die Mutter’, wiederholte er laut und rieb ihnen nochmals die Wissenschaft unter die Nase. ‚Ich weiß’, bemerkte er ernst, in seinen Stuhl zurückgelehnt, ‚ich weiß, das sind peinliche Dinge. Aber die meisten geschichtlichen Tatsachen sind peinlich.’ ”
„Mutter” ist in der Schönen Neuen Welt der genormten Menschen ein unflätiges, ein peinliches Wort.
Im Übrigen hat Huxley nicht nur das vorhergesehen (wie auch die „pneumatischen Körper” der zukünftigen Frauen, 54 Jahre vor dem ersten Playboy-Auftritt von Pamela Anderson), sondern er prophezeite ebenfalls die Frühsexualisierung der Kinder als Mittel, sie zu triebgesteuerten, durch den Tausch Trieberfüllung gegen konformes Verhalten gefügig gemachten, zu starken Bindungen unfähigen Herdenwesen zu erziehen.
„Draußen im Garten war Spielstunde. Sechs- oder siebenhundert kleine Jungen und Mädchen tollten und lärmten nackt in der Junisonne auf dem Rasen, spielten Ball oder kauerten still zu zweien und dreien unter den duftenden Sträuchern. (…)
‚Entzückend, diese Gruppe’, sagte er und wies auf eine kleine grasbewachsene Senke, wo zwischen hohen Heidebüschen ein ungefähr siebenjähriger Junge und ein etwas älteres Mädchen sehr ernst und mit der gesammelten Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern bei einem Versuch sich einfachen sexuellen Spielen hingaben.
‚Entzückend, wirklich entzückend’, wiederholte der Direktor gefühlsselig.
‚Entzückend’, echoten die Studenten höflich, aber sie lächelten etwas gönnerhaft.”
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Noch zum Vorigen.
So etwas hätte sich die DDR-Presse, Klassenstandpunkt hin oder her, ebenfalls nicht getraut.
Dieser geistige Offenbarungseid steht, wenig überraschend, in der Zeit, einer Gazette, der man Bekenntnisdrückebergerei nun wahrlich nicht vorwerfen kann.
Beati qui non viderunt et crediderunt.
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Apropos Die Zeit: Sie sollten allmählich anfangen, die Archive zu löschen.
Der Klimawandel ist weniger menschengemacht als der grüne Klima-Kommunismus.
Man muss schon blind sein, um in den grünen Enteignungsplänen nicht das alte marxistische Muster zu erkennen.
Und in den autoritären Maßnahmen gegen das Cornavirus die Blaupause.
In drei Worten:
Die Pfaffen der „Kirche nach Gott” sind spätestens seit 1933 verlässlich auf Linie.
Das hat sie so nicht gesagt – es handelt sich um eine Persiflage auf ihre Aussage, Impfungen seien eine Pflicht der Nächstenliebe.
Doch bedenke das Ende!
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„Rein formal gesehen übersteigt das Bildungsniveau der AfD jenes der Grünen um 360 Grad.”
(Netzfund)
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Marx forderte 1850 „die Revolution in Permanenz”; wir begnügen uns damit, die Kognitive Dissonanz in Permanenz festzustellen. Die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, die sich in einem erstaunlichen Tempo in den Rang des Umstrittenseins – also zur Tschandala – empordiskutiert hat, merkt an, dass der Film „Im Westen nichts Neues” zwar als künstlerisches Antikriegsstatement mit vier Oscars behängt und in ’schland multimedial gefeiert wurde, aber in all den Nie-wieder!-Bekundungen kein einziges Wort über das Schlachten in der Ukraine gefallen sei…
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Spektrum.de fragt:
In Erwägung, dass
– es kein Vorurteil gibt, das nicht in signifikantem Maße zutrifft, weil
– Vorurteile geronnene Empirie sind und
– alles, was nicht Vorurteil ist, von Vorurteilen ausging (Don Nicolás) sowie
– das gute alte Vorurteil um 360 Grad besser vor der woken Ideologie schützt als die mRNA-Impfung vor dem Coronavirus,
kann die Antwort erteilt werden, ohne den Text zu studieren; sie lautet: eindeutig nicht.
Spektrum sind übrigens die:
Schade eigentlich, dass niemand sich finden wird, der die Redakteure aus dieser mörderischen Zivilisation in den lebensspendenden afrikanischen Busch treibt, und sei es nur für ein Sabbatical.
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Apropos Vorurteile.
Ist es nicht erstaunlich, wie exakt sie regelmäßig mit Statistiken korrelieren?