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Die engagierte Teilnahme an der crescendierenden Insektenverzehrspropaganda ist ein Trostangebot für diejenigen, die sich mit dem Verlust der Maskenpflicht nur schwer abfinden können.
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Wird es nicht allmählich Zeit für Frauenquoten bei Nobelpreisen und Schachgroßmeistertiteln?
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Wenn die Diversity endlich gesiegt hat, wird auch die Monotonie der Spleens verschwunden sein.
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Antwort: ‚Wieviel Zeit haben Sie?’ ”
Also sprach der Comedian Bill Maher.
Spätestens wenn diese Mädels in mein Alter gekommen sind, werden sie es begreifen.
(Genies, die etwas anderes als Kinder hinterlassen, ausdrücklich ausgenommen. Aber wo mögen sie sein?)
Zum selben Eintrag bemerkt Leser ***:
„In einer fortgeschrittenen, zivilisierten und gut organisierten Gesellschaft sollte der waffenlose Mann die Norm sein, und die kinderlose Frau einen akzeptierten Lebensentwurf darstellen. Der entscheidende Punkt: Spätestens seit 2015 ist Deutschland in zunehmendem Tempo immer weniger eine fortgeschrittene, zivilisierte oder gut organisierte Gesellschaft! Der waffenlose Mann läuft daher zunehmend Gefahr, enteignet und gedemütigt zu werden und die kinderlose indigene Frau trägt direkt zum Untergang der eigenen, hochentwickelten Kultur bei.
Kurz gesagt: Wir wickeln gerade ohne Not und ohne Sinn und Verstand Jahrhunderte von zivilisatorischen Fortschritt, Aufklärung, Humanismus und Säkularisierung im irrwitzigen Zeitraffer-Tempo von wenigen Jahren ab – und dies sind alles schwer erkämpfte Errungenschaften unserer Vorfahren, die uns dieses wertvolle Gut mit ‚blood, sweat and tears’ mühevoll erlitten, erarbeitet und übergeben haben. Und wir werfen es aus Dummheit und ideologischer Verblendung in hohem Bogen weg.
Es paßt leider ins häßliche Gesamtbild, daß es sowohl den aktuell machthabenden Sozialisten hierzulande als auch der EU angesichts der sich zuspitzenden Situation enorm wichtig erscheint, die originäre Restbevölkerung möglichst schnell und gründlich zu entwaffnen.”
Na was denn sonst!
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Neulich im Schrank des (Berliner) Fitnessstudios.
Im Auftrag der Demokratie, lächerlich. Demokratie bedeutet, erstens, das Vorhandensein einer nicht auf allen Kanälen stigmatisierten Opposition, zweitens das organisierte Misstrauen gegenüber der Regierung, und nicht die Etablierung von Gesinnungskontrollen. Kein westliches Land außer einem hat einen Inlandsgeheimdienst, der die Bevölkerung bespitzelt.*
Das Grüne Reich wächst. Es gibt keinen Sozialismus ohne ein Heer von Spitzeln.
* „Hier schalten Sie bitte noch einmal ihr hochgezüchtetes Denkorgan ein”, fordert Leser ***.
Stimmt. Ich ergänze: „…, seine Einschätzungen veröffentlicht und auf diesem Wege die politischen Machtverhältnisse beeinflusst.”
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Kommen wir zur nicht wirklich allseits geschätzten Corona-Impfung.
PS: Leser wendet ein: „Myocarditis und Myocarditis sind nicht unbedingt das gleiche, sondern es kommt auch auf den Schweregrad an. Während sie tatsächlich auch eine Nebenwirkung der Impfung ist, ist die Variante, die man durch Covid bekommen kann, knapp 6x „schlimmer”: „Among patients aged 12–39 years with no predisposing comorbidities, the relative risk of heart failure or death was markedly higher for myocarditis associated with covid-19 disease than for myocarditis associated with vaccination (relative risk 5.78, 1.84 to 18.20)”.
„Bei Patienten im Alter von 12 bis 39 Jahren ohne prädisponierende Komorbiditäten war das relative Risiko für Herzinsuffizienz oder Tod für eine Myokarditis im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung deutlich höher als für eine Myokarditis im Zusammenhang mit einer Impfung (relatives Risiko 5,78, 1,84 bis 18,20)”.
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Wiedervorlage.
Wäre der Altersdurchschnitt der Deutschen ähnlich niedrig und die Homogenität der Gesellschaft vergleichbar hoch wie im Dritten Reich gewesen, die Ungeimpften wären spontanen Pogromen wohl kaum entgangen.
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„Lieber Herr Klonovsky, Ihre Abrechnung mit Patrick Bahners und Konsorten (Acta vom 3. Februar – M.K.) war ein Vergnügen zu lesen. Aber müssen Sie sich mit Sellner solidarisieren? Mit Leuten wie ihm werden die Rechten bestimmt nicht koalitionsfähig.”
Erstens: ja.
Nicht „mit Leuten wie”, sondern mit Sellner.
Zweitens habe ich mich gar nicht „solidarisiert”, sondern ihn lediglich als Beispiel für einen Zeitgenossen angeführt, der tatsächlich unter Restriktionen lebt.
Drittens:
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In der FAZ vom 28. Januar erschien ein Artikel, in dem der Autor Sören Sieg beschreibt, wie sein Buch über seine Reisen durch Afrika die postkoloniale Lektoratszensur, „Sensitivity Reading“ genannt, überstanden habe.
Sieg war mehrere Monate durch Äthiopien, Uganda, Kenia, Tansania, Südafrika und Ghana gereist. Sechs Wochen nach Abgabe des Manuskripts habe ihm der Verlag PenguinRandomhouse mitgeteilt: „Sie erinnern sich, dass wir viele unserer Texte rassismuskritisch lesen lassen. Das ist ein wichtiges Standardverfahren, das wir seit einer Weile etabliert und schon bei mehreren Werken angewendet haben. Denn leider rutschen immer wieder Betrachtungen, Haltungen, Termini und Überlegungen durch, die beleidigend für schwarze Menschen und generell strukturell benachteiligte Personen sein können. Das geschieht unbewusst (Hervorhebung von mir – M. K.). Gerade deshalb und aus unserer Verantwortung als Verlag, Autor*innen und Kreative gegenüber People of Color heraus müssen wir uns Texte aber umso genauer ansehen. Die Kollegin hat sich umfassend mit Ihrem Manuskript beschäftigt und doch einige Punkte gefunden, die auch in unseren Augen be- und überarbeitet werden müssten.“
Ich zitiere Sieg: „Im Anhang zu dieser Nachricht befand sich mein von der Sensitivity-Gutachterin redigiertes Manuskript. Sie hatte ihre Vorschläge nicht als Kommentar am Rand notiert, sondern bereits etwa zehn Prozent des Textes gestrichen und vieles umformuliert; sie gab mir den Auftrag, mich in postkoloniale Literatur einzuarbeiten und das Buch neu zu schreiben. Ich habe Soziologie studiert und befasse mich seit dreißig Jahren mit Afrika, ich wollte nichts umschreiben und protestierte beim Verlag; wochenlang stand das Projekt auf der Kippe. Der Fall gelangte in diese Zeitung (F.A.Z. vom 16. Februar 2022) und den Deutschlandfunk, der Verlag behauptete, das sensitivity reading geschähe freiwillig, in Absprache mit den Autoren, behutsam und nur um Shitstorms zu vermeiden. Leider ist das unwahr.”
Die Beispiele, die er anführt, sind so haarsträubend wie kennzeichnend. So habe die Sensitivity-Gutachterin alle Adjektive gestrichen, die das Äußere von Personen beschreiben: „hübsch“, „schlank“, „füllig“, „dick“, „hellhäutig“, „mit ebenmäßigen Gesichtszügen“, „den Kopf glattrasiert“, „groß“, „klein“, „stämmig“, „wuchtig“, „kräftig“; selbst „warmherzig“.
„Eine Gesprächspartnerin in Nairobi beschreibe ich in meinem Buch wie folgt: ‚Karungi heißt beautiful. Sie hat ein sehr schmales Gesicht, fast zu schmal für die großen, tiefbraunen Augen und die vollen Lippen, ihre sorgfältig aufgemalten Augenbrauen und der dunkelviolette Lippenstift lassen sie wie eine Kunstfigur aussehen.’ Daraus macht die Sensitivity-Gutachterin: ‚Karungi heißt beautiful, und ich finde, der Name passt zu ihr.’ Der Kommentar dazu: ‚Sie wissen schon, dass Sie die Körper von Frauen nicht zu kommentieren haben. Besonders wenn es um Frauen geht, können Kommentare zu ihren Körpern für viele Leser*innen in ihren fast sexualisierenden und objektifizierenden Anspielungen unangenehm sein.’“
Wenn diese savonarolesken Kriterien gälten, wäre jede Art von Literatur, speziell Liebesromane, erledigt. In meinem „Land der Wunder” könnte ich 200 Seiten streichen. Der Unterschied ist der Feind der Woken.
„Daniel, einen schwedischen Missionar, beschreibe ich so: ‚Er hat eine hellbraune Haut, Vollglatze und eine spitz nach vorn gebogene Nase, breite Schultern, stark wie ein Ochse, wie er selbst sagt, und ist arabischer Herkunft.’ Daraus wird nach dem Sensitivity Reading: ‚Daniel ist arabischer Herkunft.’ (…) Oder mein Gastgeberpaar in Mbale: „Rachel ist extra big, ihr Mann Moses spindeldürr.“ In der Sensitivity-Fassung sind es ein Mann und eine Frau.”
Nach der Lektüre der zensierten Version habe ihm ein befreundeter Autor empfohlen: „Schreib am besten: ‚Eine Person ist von einem Kontinent zu einem anderen gefahren, der genauso war wie der eigene; dort ist sie Personen begegnet und wieder heimgefahren.‘“
Er habe gelernt, fährt Sieg fort, „dass schon das Schildern von Beobachtungen und Zitieren von Forschern diskriminierend sein kann: ‚Aus dem Wald kommt eine ältere Frau in schlichter Kleidung, wir sprechen kurz mit ihr; über der Schulter trägt sie ein Stück Holz, so lang wie sie selbst, so dick wie eine ausgestreckte Hand. Das Afrika südlich der Sahara ist ein Kontinent ohne Lasttiere. Immer noch übernehmen Menschen diese Rolle. Wie schreibt Thomas Sowell: ‚Der farbenfrohe Anblick von Subsahara-Afrikanern, die große Lasten auf ihrem Kopf tragen, ist in Wirklichkeit ein Hinweis auf die schwerwiegenden Transportprobleme, die diese Region seit Tausenden von Jahren in ihrer Entwicklung gebremst haben.‘ Die Sensitivity-Gutachterin eliminiert den Absatz und kommentiert: ‚Sie scheinen konsequent am liebsten Punkte herauszusuchen, die das Klischee der afrikanischen Rückständigkeit bestätigen. Da Sie das bereits häufig getan haben, könnten Sie diese Anekdote streichen und für mehr Ausgewogenheit vielleicht mal über Aspekte nachdenken, in denen afrikanische Länder oder Personen Vorreiter*innen sind.’ ”
Diese Rotzfrechheit, dieser Triumphalismus der Lüge, das hat etwas Jakobinisches.
„Noch ärgerlicher ist für sie, wenn ich wiedergebe, was meine afrikanischen Gesprächspartner sagen: ‚Wir kommen an großen Grundstücken vorbei, auf denen mehrere Gebäude stehen. ‚Hier wohnen die Muslime‘, erzählt Richard mit seiner leisen Stimme. ‚Im Moment sind wir noch zur Hälfte Muslime, zur Hälfte Christen hier in der Region. In ein, zwei Generationen werden die Muslime in der Mehrheit sein. Sie haben zwei bis drei Frauen und acht bis zwölf Kinder. Schau mal, ich bin Christ, ich habe nur zwei Kinder.‘ Er lächelt resigniert.’ Die Gutachterin kommentiert: ‚Ich habe es schon vorher erwähnt: In Ihrem Buch tauchen oft feindliche Stimmen gegen Muslime auf. Natürlich gibt es antimuslimischen Rassismus auf dem afrikanischen Kontinent. Aber wenn Sie picken sich die Anekdoten heraus, die Sie hier wiedergeben, und lassen sie häufig unkommentiert stehen. Damit reihen Sie sich genau in diese Haltung ein.’ (Der Formulierungsfehler steht so im Original.) Dass Richard nur eine Tatsache beschreibt, spielt keine Rolle. Das sensitivity reading entdeckt den Rassismus. Überall. (…)
Im Flugzeug nach Entebbe begegne ich einem afrikanischen Geschäftsmann: ‚David trägt eine gemusterte schicke Brille, ist klein, korpulent und spricht lebhaft wie alle Afrikaner, vor allem über Politik.’ Wer überlegen mag, was daran rassistisch sein könnte, bekommt hier die Auflösung: ‚Dass alle Afrikaner ‚lebhaft‘ sein sollen, ist eine rassistische Zuschreibung. Sie suggerieren damit, dass es in der Natur von Afrikaner*innen liegen würde, ‚lebhaft‘ zu sein. Das klingt zunächst so, als wäre es nett gemeint. Aber diese Form der ‚positiven‘ Zuschreibungen kann nicht losgelöst von anderen Formen von Rassismus betrachtet werden. Solche Zuschreibungen verfestigen die Schwarz-Weiß-Dichotomie.’ ”
Die Zensorin habe sogar aus seinem Buch mit dem Titel „Oh, wie schön ist Afrika!“ generell die Worte „Afrika“, „Afrikaner“, „afrikanisch“ und auch die wiederholten Beteuerungen von Einheimischen: „That’s Africa!“ gestrichen – und zuletzt auch den Titel ändern wollen. Dass Afrikaner selbst oft über Afrika sprechen, weil sie sich nicht über ihren Staat definieren, sondern über ihren Stamm und den Kontinent, wollte die Gutachterin nicht dulden, weil sie „Afrika“ für eine Konstruktion halte, eine Erfindung von Weißen.
„Ich zitiere in meinem Manuskript zweimal aus dem Buch des Afrikaforschers Stephen Smith ‚Nach Europa! Das junge Afrika auf dem Weg zum alten Kontinent’. Ihr Kommentar: ‚An dieser Stelle habe ich mich gefragt, warum Sie aus gerechnet Stephen Smith zitieren, und ein bisschen recherchiert. Mir fällt auf, dass er ein weißer Afrikaforscher ist, was in einem kritischen Umgang mit dem Kontinent fragwürdig ist (…). Auf Amazon wurde mir außerdem angezeigt, dass Kund*in nen, die dieses Buch gekauft haben, ebenfalls Thilo Sarrazins Werke kaufen. (…) Ich zitiere Gunnar Heinsohn, sie hält ihn für einen ‚polnischen Soziologen’. Sie weiß auch nicht, dass Äthiopien nur sechs Jahre von Italien besetzt und nie eine Kolonie gewesen ist.”
Am Ende habe das Buch doch noch erscheinen können: mit geändertem Untertitel und Klappentext, einem Disclaimer-Vorwort, abgemilderten Formulierungen, gestrichenen Sätzen und sprachpolizeilich geänderten Begriffen: „Tribe“ statt „Stamm“, „Chief“ statt „Häuptling“, „Subsahara-Afrika“ statt „Schwarzafrika“. „Abwehren konnte ich auch die Forderung von Verlag und Gutachterin, ‚Schwarz’ großzuschreiben und ‚weiß’ klein und kursiv, um zu betonen, dass es sich um politische Kategorien handelt, die während des Kolonialismus entstanden sind’.”
Aber das soll sich nicht wiederholen dürfen. Randomhouse habe ihm mitgeteilt, schließt Sieg, sein Vertrag stamme „aus einer anderen Zeit: Nach den George-Floyd-Protesten hätten sie mein Buch gar nicht mehr eingekauft.”
Soviel zur Situation der westlichen Verlagsbranche. Und diese Leute erzählen einem etwas über Zensur in Ungarn und Polen.
Es werden unsere schwarzen Menschenbrüder sein, die diesen Halunken einmal das Handwerk legen, weil sie sich ihre Eigenart und Besonderheit nicht nehmen lassen wollen.
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PS zum Vorigen.
„Es ist ja schön und gut, dass er diesen Fall von Zensur in der FAZ dokumentiert hat”, notiert Leser ***. „Aber war´s das jetzt? Er konnte 80% dieser wahrheitsverfälschenden und erniedrigenden Zensur abwenden, aber lässt trotzdem dort veröffentlichen? Nicht der Verlag sollte die Gelegenheit haben, ihn zu ächten, sondern es sollte sich umgekehrt verhalten. Zweitens hat er die Pflicht, den Rassismus und die Entmündigung afrikanischer Menschen, die die Zensorin im Auftrag des Verlages zu verantworten hat, beim Namen zu nennen und mit der Forderung zu verknüpfen, dass sich jeder Autor mit Anstand bei diesem Verlag von diesem distanzieren, seine Zusammenarbeit beenden sollte, sofern diese Zensorin nicht gefeuert wird und sich der Verlag entschuldigt. Projektion war schon immer dazu geeignet, die Sache vom Kopf wieder auf die Füße zu stellen und alle Vorwürfe wahrheitskorrigierend zu spiegeln. Was mir wirklich auf die Nerven geht ist die Furcht der cancel-Kritiker, selber zu canceln. Kennt denn keiner mehr den guten Spruch: umgekehrt wird ein Schuh draus? Selbstverständlich sollte Rassismus justiziabel sein, nur halt kein bloß behaupteter Rassismus, aber bereits die vorsätzliche Unterstellung von Rassismus als Kampfmittel zur Rufschädigung. Und genau so arbeiten diese Woken und grinsen sich eins, wenn man bloß sarrazinesk selbstrechtfertigend reagiert. Denn in der flüchtigen Außenansicht kommt einer, der falsche Vorwürfe widerlegt, immer als ein ertappter Täter in Erklärungsnot rüber. Darüber hinaus muss der Gegenangriff erfolgen, sonst bleibt die Bilanz mies, egal wie sachlich man sich rechtfertigt. Mir sind zwar höfliche Menschen wie Sarrazin, Maaßen oder Sieg lieber, aber mit dieser Höflichkeit verlieren sie. Die Aggressoren bleiben in derlei Verhalten ein blinder Fleck.”
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Hier spricht der Sponsor.
Schaltersysteme aus Bakelit und Porzellan. Leuchten und Einrichtung. Gefertigt in Deutschland und Europa.
Die Produktgesellschaft des Manufactum-Gründers Thomas Hoof war von 1998 bis 2007 Teil der Manufactum-Gruppe und dort zuständig für die Entwicklung und die Herstellung manufactumeigener Produktlinien: Sie ist also die Urheberin so mancher ”Manufactum-Produkte“. Heute konzentriert sie sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Schalter- und Beleuchtungssystemen aus Bakelit, Porzellan und Glas, die mittlerweile in ganz Europa erfolgreich sind – im Denkmalschutz, bei der Altbaurenovierung von Hotels, Museen, von gewerblichen, öffentlichen und privaten Neubauten und überall wo sie erscheinen, sind sie nebenbei auch eine Stellungnahme zur Modeferne und zur Dauerhaftigkeit als Tugend.
Sie können auswählen aus unseren Minimalleuchten, Wippschaltern, Aufputzschaltern, Porzellanleuchten und Leuchtenbaukästen.
Da Sie als Klonovsky-Leser dem Klonovsky-Verleger prinzipiell sympathisch sind, gewährt Ihnen die Thomas-Hoof-Gruppe einen Rabatt von fünf Prozent (außer bei Büchern). Bitte bei der Bestellung einfach den Code „Actadiurna5“ eingeben.
(Das war eine Anzeige.)
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Warum überrascht mich das nicht?
Denken Sie an Friedman. Denken Sie an Edathy. Denken Sie an Kahrs.
Die ostentativsten Zeigefingerwedler und Tendenzausschreier haben den meisten Dreck am Stecken.
Nichts Neues unter der Sonne.
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Jetzt aber bitte dasselbe Prinzip bei der Musterung ukrainischer Rekrut*innen!
Es würde im Grunde genügen, wenn sich der Darsteller des Estragon als Frau definierte. Und über das Geschlecht Godots ist ohnehin nichts Genaues bekannt.
Auf der Opernbühne wird es ein bisschen komplizierter; man müsste die Stimmlagen umschreiben. In Janáčeks „Aus einem Totenhaus” etwa treten ausschließlich Männer auf*, denn die Oper spielt in einem Straflager, wie auch in Brittens „Billy Budd” – Handlungsort ist ein Kriegsschiff –; das ist doch Diskriminierung pur.
In Puccinis „Suor Angelica” widerum singen ausschließlich Frauen, weil sich die Handlung in einem Kloster vollzieht. Irgendein plötzlich zu Courage gekommener Regiekasper könnte eine Transfrau einschleusen, die den Schwestern an die Wäsche geht, während Angelica ihr Gift trinkt!
* Es gibt eine kleine weibliche Nebenrolle („Dirne”).
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An den vergangenen Wochenenden ging in München der „Jugend musiziert”-Wettbewerb im allerweitesten Sinne über die Bühne; was meinen Jüngsten betraf, der spielte am Samstag tatsächlich auf einer, allerdings eben nur vor der vierköpfigen Jury, denn Publikum ist nicht zugelassen – die Kinder sind auch so schon aufgeregt genug. Wer eine Sphäre studieren will, in der Einwanderung tatsächlich „funktioniert”, muss sich in die klassische Musik begeben. Man könnte bei den Wettbewerbsteilnehmern von babylonischer Sprach- und Herkunftsvielfalt sprechen, wenn nicht eine Dominanz chinesischer Kinder bestünde, die nach meinem Eindruck und nach dem Überfliegen der Teilnehmerlisten das größte Kontingent bildeten. Mein liebes Weib war mit vier Klavierschülern am Start, einem Jungen aus einer musikbegeisterten türkischen Familie, einem Mädchen mexikanischer, einem Jungen, dem Kleinsten der vier, russischer Herkunft, sowie meinem Filius (drei holten übrigens Erste Preise, zwei mit Delegierung zum Landeswettbewerb, darunter mein Bub, der sich daheim immer dermaßen gegen das Üben sperrt, dass ich von seiner Darbietung regelrecht geplättet war).
Wer sich in den hiesigen Orchestern und Chören umschaut, stellt schnell fest, dass ohne Einwanderer der Klassikbetrieb wohl zum Erliegen käme. Das dürfte nicht nur damit zusammenhängen, dass die Bio-Deutschen immer weniger Kinder bekommen, sondern auch mit den Mühen, Zumutungen und Frustrationen zu tun haben, die das – im materiellen Sinne fast immer nutzlose – Erlernen eines Instruments mit sich bringt. Während viele chinesische oder russische Eltern ihre Kinder zur Leistung anstacheln, scheinen deutsche Eltern das den umhätschelten Sprösslingen (und sich selbst) zunehmend nicht mehr antun zu wollen. War es vor hundert Jahren noch völlig normal, dass in jeder Familie, die etwas, wie man sagt, auf sich hielt, Hausmusik exekutiert wurde, geschieht das heute nur noch in Ausnahmefällen. Wozu ein Instrument lernen, wenn der CD-Player oder Spotify alles frei Haus liefern? Wozu sich überhaupt dieser altmodischen, anstrengenden und komplizierten klassischen Musik aussetzen?
Natürlich zieht es das musisch interessierte Ausland auch deswegen nach Deutschland, weil die bedeutendsten Komponisten eben aus dem deutschen Sprachraum stammen. Das mag ein Paradox sein, aber erstens haben diese Herren sowieso für alle Menschen komponiert (zumindest für die, wie Richard Strauss sagen würde, die den vollen Preis für ein Eintrittsbillet zahlen), und zweitens ist es mir gleich, wer, sagen wir, auf einem Klavier Bach spielt, solange es überhaupt geschieht. Wobei es auch Stimmen gibt, die von einer Verdrängung des deutschen Nachwuchses sprechen. Dem vermag ich mich nicht anzuschließen. Mir ist jeder recht, der dieses heilige Feuer am Leben erhält. Es gibt nichts Wichtigeres auf der Welt.