„Es darf keinen Schlussstrich unter unsere klaren Zeichen geben!”
Bernd Zeller
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Die kleinen Verschwörer fängt man. Zu den großen fliegt man mit Privatjet und Regierungsmaschine.
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Bleiben wir fürs erste bei der Mordsgaudi, die uns Politik und Medien derzeit als einen „Staatsstreich” der „Reichsbürger” verkaufen wollen.
Als ich meinen Schwiegereltern – sie stammen aus Kaliningrad vulgo Königsberg – berichtete, dass ihre Stadt beinahe dem neuen Deutschen Reich zugeschlagen worden und sie damit praktisch deutsche Untertanen geworden wären, wollten sie gern Genaueres wissen. Bei dieser Gelegenheit fiel mir und vor allem ihnen auf, wie wenig ich über die Pläne der Putschisten zu berichten wusste. So ein Coup d’etat als solcher ist ja schnell erledigt, man besetzt den Bundestag, möglichst in einer laufenden Plenarwoche, feuert mit den beiden Schreckschusspistolen in die Luft – mit der echten Pistole hält ein ehemaliger KSK-Mann derweil die Bundestagspolizei in Schach –, Prinz Reuss tritt vor Olaf Scholz, sofern der überhaupt im Plenum ist, und erklärt: „Olaf, du bist abgesetzt, ab heute regiert Enrico der Erste!” Ein paar Parlamentarier werden festgenommen, die anderen trollen sich maulend, während die ersten beginnen, überzulaufen. So weit, so planbar. Aber was dann? Wie weiter? Wozu der entsetzliche Terror?
Ich habe vor ein paar Wochen geschrieben, dass es vollkommen sinnlos wäre, heutzutage im Westen politische Attentate zu verüben, denn sogar wenn jemand die gesamte Regierung auslöschte, säßen 48 Stunden später identische Leute mit identischen Befähigungen und vor allem Inkompetenzen aus identischen Parteistrukturen mit identischen Lebensläufen, Gesinnungen und Gesichtsausdrücken auf diesen Plätzen, und nichts hätte sich geändert. Alles für die Katz! Attentate haben nur Sinn, wenn politische Genies oder unersetzbare Führer ausgeschaltet werden; ansonsten verpuffen sie folgenlos – von jenem Nebeneffekt abgesehen, dass die Opposition danach zum Abschuss freigegeben wäre. Dasselbe gilt auch für einen Staatsstreich. Das gesamte alte Personal inclusive der Staatssekretäre, wissenschaftlichen Mitarbeiter und der Führungsstrukturen der Behörden müsste ausgetauscht werden, so innig mancher FDPler auch um eine Übernahme bitten würde, aber dazu benötigte man keine zweite Mannschaft aus demselben Trainingslager, sondern völlig anders sozialisiertes Personal.
Leider werden wir wohl nie erfahren, wie die Übergangsregierung ausgesehen hätte und was ihre ersten Maßnahmen gewesen wären. So viel immerhin ahnen wir: Sie hätte es verstanden, Prioritäten zu setzen.
Zuerst hieß es noch, die Künste des Cusiniers („Wes’ Herd dies auch sei/Hier muss ich putschen”) seien dem Führungszirkel des Vierten Reiches vorbehalten gewesen, aber tatsächlich wären unter Enrico I. die Klassenschranken zwischen Administration und Militär zumindest bei der Versorgung gefallen. (Ein Rassist scheint der Herdkünstler in seiner Rolle als Schwiegerpapa übrigens auch nicht zu sein.)
Es handelt sich bei jenem der kulinarischen Umsturzbeihilfe beschuldigten Gastronomen um Frank Heppner, der in Jochberg bei Kitzbühel „bis 2019” (Tagesspiegel) im Restaurant „Sra Bua“, das zum Kempinski Hotel „Das Tirol“ gehört, den Kochlöffel kreisen ließ und sich danach offenbar für die Revolutionstruppenversorgung fit machte. „Die Ermittler gehen davon aus”, notiert die Gazette, „dass er sich mehrmals mit anderen mutmaßlichen Mitgliedern einer terroristischen Vereinigung getroffen” – womöglich auch für sie gekocht? – habe.
Ein Prinz für den Staatsthron, eine Pistole für den Staatsstreich, ein Wohnmobil und ein Notstromaggregat für die Truppenversorgung, man sieht: Die neue Regierung hätte gut gewirtschaftet und jedenfalls nicht dermaßen mit Steuergeldern geaast wie die alte.
Die Gerüchte, dass Atilla Hildmann wegen seiner Vegankost-Expertise als Lagerkoch für internierte Altparteikader vorgesehen war, blieben bislang unbestätigt.
Ein weiteres bislang unbestätigtes Gerücht lautet, dass die Verschwörer:*_Innen im Öffentlichen Dienst Gesinnungskontrollen einführen, die Beamten auf Regierungstreue testen, den ganzen Vorgang als eine Prüfung auf Verfassungstreue verschleiern und so eine Beweislastumkehr einführen wollten.
Unter der undemokratischen, ja demokratiefeindlichen Reichsregierung wäre jeder Beamte unter Generalverdacht gestellt und verpflichtet worden, seine tadellose Gesinnung zu beweisen – und nicht mehr länger der Staat auf den Beweis des Gegenteils.
Wie gut, dass das gerade noch so verhindert werden konnte!
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Die Frage ist jetzt natürlich, wie Alaba aus der Sache rauskommt.
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Nancy Faeser, das ist die toxische Weiblichkeit im Amt. Ein überregional verbreitetes Satireblatt sieht das ähnlich.
Ihr Gesinnungseifer, ihr Habitus, ihre Physiognomie, ihre von einem verklemmten Lächeln mühsam kaschierte Aggressivität, all das erinnert mich an die SED-Apparatschiks. Und wie man sieht, würde sie am liebsten alle ihr unterstellten Beamten auf eine sozialistische Verfassung schwören lassen.
Erwähnte ich ihr Dreschflegelgemüt?
Eines indes muss man den SED-Bonzen im Nachhinein mildernd bescheinigen: Diesen Afghanen hätten sie abgeschoben. Beziehungsweise gar nicht erst hereingelassen.
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Es gibt Einwandererkriminalität – das ist das, was manche oder auch vergleichsweise viele Einwanderer tun. Und es gibt Einwanderungskriminalität – das ist das, was die Regierung tut.
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Wobei: Toleranz und Milde zahlen sich mitunter aus.
Deshalb gilt auch für den nächsten medialen Äon:
Kurzum:
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Auch die Energiewende hat ihre Höhepunkte.
„Zehntausende Menschen, die im Vogtland auf Bus-Verbindungen angewiesen sind, schauen ab Freitag in die Röhre, selbst die Schulbusse fahren nicht mehr”, schreibt die Freie Presse Plauen. Die Bus-Gesellschaft könne „die gestiegenen Energiekosten nicht mehr stemmen”.
Sollen diese Passagiere doch beim Laufen Kuchen essen!
Um den Bogen zu den Putschisten zu schlagen:
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Überraschung!
Jeder wusste, dass Zwitter Tensur ausübt, und zwar so gut wie ausschließlich in eine Richtung. Nachdem Elon Musk die Twitterstäbe lockerte, kommen immer mehr Details ans Licht der Öffentlichkeit, welches sie nach dem Willen der Woken nie erblicken sollten. Die Journalistin Bari Weiss, die 2020 bei der New York Times ausschied, weil sie wahrheitswidrig behauptet hatte, es gebe so etwas wie eine Cancel Culture, hat interessante Details veröffentlicht.
(Weiter hier.)
„Elon Musk enthüllte, dass viele konservativ denkende Besitzer von Twitterkonten zensiert wurden, obwohl sie keine der Regeln brachen”, schreibt Mail online. Und an anderer Stelle heißt es ebenda:
Zu deutsch: „‚Ich wurde schlechter behandelt als die Hamas’: Wut auf Twitters ‚geheime schwarze Liste’ und ‚Sichtbarkeitsfilterung’, nachdem eine neue Tranche von Dateien enthüllte, dass Konservative und Covid-Lockdown-Skeptiker durch Reichweitendrosselung benachteiligt wurden.”
Dort findet sich auch der Passus: „Die Dokumente (…) zeigten Panik unter leitenden Twitter-Mitarbeitern im Oktober 2020, als die New York Post über den Inhalt von Hunter Bidens Computer berichtete.”
Offenkundig hat Twitter auch versucht, die Wahlen zu beeinflussen.
Niemand soll glauben, dass die Woken jemals fair spielen. Gerade weil sie sich für die Guten halten, sind sie zu jeder Niedertracht fähig.
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Auf der Flucht vor der Kälte? – Wir bieten wir einen Unterschlupf.
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(Das war eine Anzeige.)
Es sei deprimierend, wie sehr der Mensch an Charakter und Würde verliere, wenn er als Bestandteil einer Gruppe auftrete; ein einzelner Bettler wirke beinahe prätentiös neben einer Schar Professoren, notierte ich vor einigen Jahren.