Goethe ein Ehrenmuslim? Wegen des „Divans”? Wegen Ulrike!
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Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode.
Paragraph 86 StGB („Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger und terroristischer Organisationen”) und 86a (Verwenden von Kennzeichen derselben) können nicht gemeint sein. Bleibt Paragraph 130: „Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, gegen (…) Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet…” etc.
Wer behauptet, nur Frauen müssten, könnten bzw. dürften menstruieren, beschimpft bzw. verleumdet all jene Männer und Unentschiedenen (und macht sie verächtlich bzw. stachelt zum Hass gegen sie auf), die auch menstruieren müssen wollen. Aber nicht können. Obwohl sie dürften.
Die Bolschewoken machen einem inzwischen nur noch Unterwerfungsangebote. 2 plus 2 ist fünf.
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„Liegen auf der Entbindungsstation jetzt Wöchner*innen?”, erkundigt sich Leser ***.
Ja, was denn sonst!
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Finde den Fehler!
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Das hat erstaunlich lange gedauert.
Es ist bezeichnend, dass eine literarische Erkennungsdienstlerin die phantastische Existenz des „absolut Bösen” zu einem Bedürfnis der realen Bösen ausgerechnet an einem Ort erklärt, wo man das absolut Böse – Nazis, Rassisten, alte weiße Struktursuprematisten, Rechte, Impfverweigerer, Schwurbler, Putin und dessen Versteher, Klimaleugner, Höcke – täglich dingfest zu machen sucht: in den woken Medien. Die Suche nach dem Bösen ist kein spezifisch rechtes Verhalten, alle Kollektive definieren sich über die Abgrenzung von anderen, jede Meute formiert sich nach dem Gesetz des minus eins, und keine hält sich selbst für das Böse. Im Idealfall sind die Bösen so wenige, dass man sie gerade noch zu einer Gefahr aufblasen kann, die sie aber für die Meute tatsächlich nie darstellen. Der gesamte „Kampf” gegen „rechts” funktioniert so.
In diesem Falle:
Natürlich ist Signora Meloni so wenig eine Faschistin wie Robert Habeck ein Patriot. Hitler mochte Wagner, Berge und Schäferhunde. Merkel mag auch Wagner und Berge. Folglich…
Ich wundere mich sowieso, dass Fantasy-Filme wie „Der Herr der Ringe” noch unbeanstandet gesendet werden können – gedreht ja wohl nicht mehr –, und niemand sich beispielsweise gegen Orkophobie und die Diskriminierung von Trollen („Body shaming”) ausspricht. Und gegen die entsetzliche Heteronormativität in diesen Filmen! Überhaupt ist das Personal viel zu weiß; nur ein paar Böse, näherhin die Uruk-hai, sind schwarz (im „Hobbit” werden die Orks merkwürdig hellhäutig, ob sich da wer beschwert hat?). Das ist eine fast so üble und diskriminierende Auswahl, wie sie das mit Abstand bevölkerungsreichste Land Afrikas neuerdings der telegensten aller Branchen vorschreibt.
Sodann werden in diesem Genre – wir sind wieder bei Hobbits, Elben und Rohirrim – überkommene Geschlechtsstereotype aber so was von reproduziert, es gibt nur Männlein und Weiblein (und Ork-Monster, die nicht von einer Mutter geboren werden, sondern in irgendwelchen unterirdischen Farmen zur Welt kommen, offenbar kein Geschlechtsleben haben, aber immerhin durchweg männlich sind), die Buben ziehen in die Welt, erleben Abenteuer und müssen kämpfen, die Mädels hüten das Haus und verlieben sich in die besten Kämpfer. Die Elbin Arwen etwa gibt sogar ihre Unsterblichkeit hin, weil sie davon träumt, sich stattdessen von einem erfolgreichen weißen Mann sterbliche Kinder machen zu lassen. Wenn sich eine Maid schon mal exponiert wie Eowyn, die heimlich, als Mann verkleidet, in den Kampf zieht und dann sogar den Hexenkönig von Angmar tötet, muss sie doch zusehen, wie alle kriegsentscheidenden Jobs von den Kerlen erledigt werden. Sogar Galadriel, die mächtigste der Zauber:*_innen, kann den Oberschurken Sauron nur schwächen, während seine wirkliche Beseitigung zuletzt wieder zwei Burschen obliegt. Also kein Wunder, dass weltweit Abermillionen Rechte sich dafür begeistern.
Gewiss, Fantasy läuft auf Komplexitätsreduzierung hinaus (allerdings nie in einem solchen Maße, wie es Gesinnungspresse und öffentlich-rechtliche Sendeanstalten bei ihrem täglichen Agitprop vorführen). Zugleich ist gerade die Märchenwelt Tolkiens aber auch große Literatur, sie bietet Spannung, Pathos, phantastische Bilder, eine schöne Sprache – vor allem die Wortschöpfungen für die Orts- und Personennamen sind von bewundernswerter Eindringlichkeit und bezeugen den großartigen Sprachmelodiker – und nicht zuletzt gute Unterhaltung. Sie ist wie geschaffen für das Kino.
Aber der politische Straßenlärm wird auch dort immer lauter. Bei den Diversitäts-Kriterien für die Oscar-Verleihungen haben sie schon damit angefangen. Peter Jackson könnte seine Filme heute nicht mehr drehen, ohne Gandalf mit einem Schwarzen zu besetzen, Frodo und Sam zum Liebespaar zu machen, die Uruks zu Schwarzhemden und Saruman zum Faschistenführer. Und dass sich Gollum über sein Geschlecht im Unklaren befindet, müsste er deutlicher herausstreichen…
PS: „Sie haben offenbar noch nichts von der Amazon-Serie ‚Rings of Power’ gehört, die auf Tolkiens Mittelerde-Mythos basiert bzw. vorgibt, darauf zu basieren. In dieser Serie gibt es schwarze Hobbits, schwarze Elben und schwarze Zwerginnen, sie ist überhaupt total ‚woke’. Dementsprechend verhasst ist dieses Machwerk auch bei den meisten Tolkien-Fans.”
(Leser ***)
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Ich plädiere für eine neue Kategorie im Kreis derer, die sich des „öffentlichen Gebrauch(s) der Vernunft” (St. Jürgen) befleißigen: Brave Deutsche Mädels. Das fügt sich am Ende zur Straße der Besten.
Kälte aushalten, aber Hitze nicht zu scheuen, das zeichnet eine BDM-Aktivistin aus.
Sag es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnt,
Das Lebendge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnt.
Wenn auch nur „wahrscheinlich”.
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Die Revolution frisst ihre Rentner.
Verbreitet der Deutschlandfunk.
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Was wir gerade erleben, ist der Sieg des hitlerschen Weltbildes über das von Marx: Die Schuldklasse wird komplett durch die Schuldrasse ersetzt.
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Hier spricht der Sponsor.
Wenn der Grimm die Feder führt … Die einzige wirklich zornfeste Computertastatur. Eine wahre Legende unter Vielschreibern (und eigentlich die einzige unter den dinglichen Hervorbringungen des PC-Zeitalters) ist die Tastatur IBM Modell M, gebaut von 1984 bis 1999. Sie verdankt ihren nie verblaßten Ruf einer völlig überlegenen Mechanik: Ihre Tasten arbeiten mittels einer veritablen Schraubenfeder („buckling spring“ oder Knickfeder). Der Gegendruck der Feder und ihr Rückstellverhalten geben eine unerreicht klare taktile und akustische Rückmeldung an den Schreiber, was die Eingaben deutlich beschleunigt und die Anzahl der Tippfehler drastisch mindert. Die deutsche IT-Seite golem.de stellt fest: „Der Buckling-Spring-Mechanismus der Tasten ist besonders für Vielschreiber ein Traum.” – Zur Buckling-Spring geht’s hier.
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(Das war eine Anzeige.)
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Hegel „hat in die von ihm durchsäuerten Generationen jene Bewunderung vor der ‚Macht der Geschichte’ gepflanzt, die praktisch alle Augenblicke in nackte Bewunderung des Erfolges umschlägt und zum Götzendienste des Tatsächlichen führt: für welchen Dienst man sich jetzt die sehr mythologische und außerdem recht gut deutsche Wendung ‚den Tatsachen Rechnung tragen’ allgemein eingeübt hat. Wer aber erst gelernt hat, vor der ‚Macht der Geschichte’ den Rücken zu krümmen und den Kopf zu beugen, der nickt zuletzt chinesenhaft-mechanisch sein ‚Ja’ zu jeder Macht, sei dies nun eine Regierung oder eine öffentliche Meinung oder eine Zahlen-Majorität, und bewegt seine Glieder genau in dem Takte, in dem irgendeine ‚Macht’ am Faden zieht. Enthält jeder Erfolg in sich eine vernünftige Notwendigkeit, ist jedes Ereignis der Sieg des Logischen oder der ‚Idee’ – dann nur hurtig nieder auf die Knie und nun die ganze Stufenleiter der ‚Erfolge’ abgekniet!”
Nietzsche, „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben” (KSA 1, S. 309)
Der Witz am Geschichtsdeterminismus besteht darin, dass alles, was geschehen ist, den Charakter der Zwangsläufigkeit annimmt – aber eben erst in der Rückschau. Zuvor bestanden unzählige andere Möglichkeiten, eine beliebige Handlung, ein Attentat etwa, eine Information mehr, ein Hirnschlag oder eine unverhoffte Begegnung hätten den Verlauf ändern können. Etwas Geschehenes für notwenig geschehen zu erklären, ist die eigentliche Sünde wider den Geist der Geschichte, aber eine beliebte Selbststilisierung derer, die mehr oder weniger zufällig gewonnen haben.
„Die Dialektik ist die Lobrede der Siege.”
Don Nicolás
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Kein Tag ohne Corona.
Wahrscheinlich ist die Herdenimmunität erreicht. Aber nicht in den Köpfen.
In den Prognosen für die Landtagswahl in Niedersachsen haben SPD und Grüne eine kommode Mehrheit gegenüber CDU, Schwefelpartei und Christianpartei.
In Berlin haben Rote und Grüne auch – bislang – eine Mehrheit.
„Deutschland 2022 bedeutet auch: Ruhig bleiben, unscheinbar seinen Job verrichten, nicht aufmucken, ja noch nicht mal schüchtern hinterfragen. Hier herrscht das Mittelmaß mit einer Radikalität, dass man sich vieles wieder vorstellen kann. Auch solches, was man sich nicht mehr vorstellen will auf deutschem Boden.”
Gefunden auf rubikon.news.
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Gute Frage:
„Everyone hates me because I won while doping, but what about everyone who lost while doping?”
Floyd Landis
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(Netzfund)