Erst: Wir sind das Volk!
Dann: Wir sind ein Volk!
Danach: Wir sind ein gespaltenes Volk!
Alsdann: Es gibt kein Volk!
Schließlich: Wir suchen uns eine neue Bevölkerung!
Der Vorfall erregte überregionales Aufsehen, nachdem die ethnische Herkunft der Tatverdächtigen von der Bild-Zeitung thematisiert und von Rechtsextremisten für ausländerfeindliche Propaganda genutzt worden war.”
Eher unbeabsichtigt plappert der Wikipedist hier zwei Wahrheiten aus, zum einen, dass dieser „Vorfall” ohne die Querulanten der Bild-Zeitung in den Wahrheits- und Qualitätsmedien genauso unter Ferner oder Vermischtes bzw. überhaupt nicht gelaufen wäre, wie die meisten dieser Verbrechen, zum anderen, dass nicht der totgeprügelte Deutsche ein Problem darstellte, sondern die Thematisierung der Totschlägerherkunft durch „Rechtsextremisten”. Ein Gleiches widerfuhr auch Pirinçci nach der Veröffentlichung seines Textes: Nicht die Blutspur, die von muslimischen Migranten durch dieses Land gezogen wurde – und wird! Ad multos annos! –, war das Problem, sondern dass einer so rücksichtslos (und vielleicht etwas übertrieben) darüber schrieb. Zum Beispiel:
„Die Theorie von einfühlsamen (deutschen) Soziologen, wonach diese bestialischen Jugendlichen sich in Wahrheit als Versager und Opfer der Gesellschaft vorkämen und ihr Blutrausch ein verzweifelter Aufschrei sei, ist natürlich eine von der Migrantenindustrie, schwachsinnigen Politikern und geisteskranken linken Medienleuten bestellte Lüge, die, obwohl niemand daran glaubt, nicht einmal sie selbst … Im Gegenteil, nicht einmal ein Milliardär mit dem Aussehen eines Ryan Gosling hat so viel Selbstbewußtsein wie ein Türke oder Araber, der einem Deutschen am Bordstein das Hirn aus dem Schädel tritt.”
Der Totschläger von Kirchweyhe wurde im Februar 2014 zu fünf Jahren und neun Monaten Jugendhaft verurteilt, das heißt, er ist seit nunmehr bereits zwei Jahren in den willkommenskulturellen Normalzustand zurückversetzt worden.
Bemerkenswert war damals schon Pirinçcis erwähnte Prognose, die da lautete: „Diese sich steigernde Deutsche-Totschlägerei wird medial sukzessive an ihrer Brisanz verlieren, so sehr, daß nur noch die allerschlimmsten Fälle in der Gewichtung von schweren Autounfällen Erwähnung finden werden. Es wird zum Alltag dazu gehören, man wird sich daran gewöhnen.”
Genau so ist es gekommen. Ein von Ausländern, die mit dem Segen der Bundesregierung ins Land gelassen wurden, erstochener Deutscher ist kein Problem, kaum der Erwähnung wert. Allein die Thematisierung (außerhalb, sagen wir: des engsten Familienkreises des Opfers) verweist auf die rechte Gesinnung des Thematisierers. An diesen Mechanismus hat man sich ebenfalls gewöhnt. Es gab 2018 in Chemnitz am Rande des Stadtfestes einen Mord und zwei schwere Körperverletzungen durch Migranten, aber kein einziges im Zuge von „Hetzjagden” gekrümmtes Haar, nirgends, doch offiziell verhielt es sich andersherum. Die Frage, wer die Mörder ins Haus ließ, ist schlimmer als der Tod.
Als im Juni 2020 ein Mob die Party- und Eventszene durch die Stuttgarter Innenstadt marodierte, Schaufensterscheiben einschlug, Geschäfte plünderte, Polizisten angriff und viele Beamte verletzte, bestand der eigentliche Skandal darin, dass einer der All Cops are Bastards im Polizeifunk ausplauderte, es seien „alles Kanaken” gewesen.
„Ich bin mir da nicht sicher, ob Sie nicht da einem Fake aufgesessen sind”, schreibt Leser ***. „Denn so sieht das auf der Twitter Seite der rbb presse aus.”
Kann sein. Wahrscheinlich hat sich ein Scherzbold einen Witz geleistet. Vielleicht haben sie es aber auch korrigiert.
Alle Asylanten aus Somalia können daher sofort abgeschoben werden!”
(Leser ***)
Und zu den echten Skandalen.
Zettelgeburt dank Flachsichtkartei: Zwei große Werke des 20. Jahrhunderts – das eine literarisch, das andere wissenschaftlich und beide zeugend von der stupenden Belesenheit und dem gußeisernen Gedächtnis ihrer Schöpfer Arno Schmidt bzw. Niklas Luhmann – wurden aus dem Zettelkasten geboren. Beide Autoren, begünstigt von ihrem jeweiligen Temperament und der Gnade zu früher Geburt, liefen gar nicht erst Gefahr, vom Computer verführt zu werden. So entgingen sie dem informationstechnologischen Anschlag auf ihre Schaffenskraft, der darin liegt, daß das Werkzeug einen erheblichen Teil jener Aufmerksamkeit verschluckt, die eigentlich dem „Werkstück“ zugutekommen sollte. Zurück zur guten alten Konzentration finden Sie hier.
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– Feminist Futures
– Fatale Denkmuster aus dem Patriarchat und wie man sie überwindet
– Fight for Girls Rights
– Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*Innen
– Stimmungsvolle Geschichten aus einer syrischen Großfamilie (das stand wirklich so da)
– Wieviel Kraft und Disziplin man braucht, um den Alltag in einer weißen Mehrheitsgesellschaft zu bewältigen
– Vom Glück einer Patchworkfamilie
– Das transgenerationale Trauma des Holocaust und vom Überleben in einer Mörder:Innen-Gesellschaft
– Ein Sound für FLINTA (Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans und agender Personen)
– Werwolfkommandos – die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, Rechtsextremismus zu begegnen
– Der Tod von Flüchtlingen im Mittelmeer – die vom Tod Bedrohten zu retten, ist ein Gebot der Menschlichkeit
usw. usf.
„Erlauben Sie mir einige Anmerkungen zum 12. Oktober 2022 und Ihrer Erwähnung der Titanic”, schreibt Leser ***. „Mr. Murdoch stand vor dem klassischen Skylla-und-Charybdis-Problem: Entweder mit Sicherheit einige in den Tod schicken und damit das Gesamtprojekt mit großer Wahrscheinlichkeit retten oder mit gewisser Wahrscheinlichkeit alles verlieren oder eben alle retten. Im Bug der Titanic waren vor allem die Kabinen der ‚Black Gang’, der Heizer und Trimmer, also seiner Mannschaftskameraden, die Murdoch dann hätte über die Klinge springen lassen. Und auch bei den Klassenunterschieden im edwardianischen England hatte ein Offizier von Ehre für seine Untergebenen zu sorgen. Dass das Schiff nach einer Frontalkollision schwimmfähig geblieben wäre, ist eine Möglichkeit, die manche Modellrechnungen ergeben haben, keinesfalls aber sicher. Wenn sich zum Beispiel durch den Aufprall auch im mittleren Teil des Schiffes die Nietverbindungen gelöst hätten, wäre die Titanic auch gesunken. Mit dem ‚Porting-Around’-Manöver hat Mr. Murdoch sich lehrbuchmäßig verhalten. Und das schließlich fatale Leck, welches Kesselraum 5 öffnete, hatte die Größe einen aufgeklappten Pizzakartons. Es war also wirklich um Haaresbreite.”
Meine kleine historische Phantasie (im Eintrag vom 12. Oktober) veranlasste mehrere Leser, mir zu schreiben, und stets ging es um die Frage, ob das Schiff gerettet hätte werden können und welche Optionen Mr. Murdoch besaß. Solche Spekulationen sind interessant, sie mögen auf den ersten Blick zwar müßig sein, weil ja geschehen ist, was geschehen ist, doch sie erweitern das Instrumentarium der künftigen Murdochs.
Allerdings war die Technik nicht mein Thema, sondern ausschließlich die fixe Idee der Unsinkbarkeit.
***
Apropos interessant (ich weiß nicht, ob das stimmt):
Vielleicht ein Putin-Troll? Nein, die würden ja genau das Gegenteil streuen…
***
Nicolaus Fest, Europaabgeordneter der Schwefelpartei, war über das D’Hont-Verfahren, einer Zufallsauswahl, als Berichterstatter für den Grundrechtsreport 2022 bestimmt worden. Vor dem Parlament trug er dazu Folgendes vor:
„Weil die Situation der Grundrechte in Deutschland auf den Hund gekommen ist, Deutschland aber als größter Nettozahler der EU nicht kritisiert wird, hatte ich meinen Report auf die deutschen Defizite der Rechtsstaatlichkeit konzentriert:
- auf den skandalösen Einfluss der Politik auf die Ernennung von Richtern,
- auf die politischen Abhängigkeiten der Staatsanwälte,
- auf die massiven Grundrechtsverletzungen im Zuge der Covid-Krise,
- auf die Instrumentalisierung des Geheimdienstes zur Bekämpfung der politischen Konkurrenz,
- und auf die Probleme der staatlich gesteuerten Medien.
Vieles davon sind Probleme, die dieses Parlament in Ungarn und Polen immer wieder scharf kritisiert. Diese Probleme gibt es aber auch in Deutschland, und dass es sie gibt, hatte ich ausführlich mit zahlreichen Beispielen dokumentiert.
Meine Kollegen jedoch wollten von all dem nichts wissen. Sie wollten diese Fragen noch nicht einmal erläutern! Statt in das übliche Erörterungsverfahren einzutreten, verweigerten sie sich: Nicht ein einziges Treffen fand statt. Stattdessen heckten meine Kollegen in Geheimtreffen rund 400 Änderungsanträge aus. Von meinem Bericht blieb nicht ein einziges Wort – noch einmal: nicht ein einziges Wort – übrig. Ich habe daher meinen Namen zurückgezogen, denn dieser Bericht ist nicht mehr mein Bericht.
Das Verfahren sagt alles über den Zustand der Demokratie in diesem Haus. Man will nicht diskutieren, man will diktieren. Man will nicht demokratische Debatte, man will chinesische Verhältnisse. Man will nicht die Wahrheit suchen, man will nur seine kleine, rachitische Macht demonstrieren. Verantwortlich für dieses antidemokratische Clownstheater sind die Leute, die sonst bei jeder Gelegenheit von demokratischen Werten reden, nämlich: Sophie in´t Feld, Birgit Sippel, Vladimir Bilcik, Sergey Lagodinsky, Tineke Strik und noch ein paar andere, die intellektuell und charakterlich so unbedeutend sind, dass ich nicht mal ihre Namen weiß.
Liebe Kollegen, Sie sind alle erbärmliche Heuchler! Demokratische Werte sind Ihnen völlig egal. Was Sie da gezeigt haben, waren Verfahrenstricks des kommunistischen Politibüros. Ihr Verhalten war einer Demokratie unwürdig. (…) Aber so ist es auch dieses Parlament: Eine Ansammlung von antidemokratischen Heuchlern soll über Rechtsstaatlichkeit entscheiden.
(Die Rede finden Sie hier.)
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(Netzfund)
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Zur Ukraine.
Seit dem Ersten Weltkrieg sei der Anteil der zivilen Opfer in Kriegen stetig gestiegen, erst recht in den destrukturierten, terroristisch geprägten Konflikten der letzten Jahre, bilanziert Maurer. Er habe einmal mit Blick auf Syrien gesagt: „Wenn man in diesem Krieg überleben will, zieht man am besten eine Uniform an.” Die Opfer seien fast alles Zivilisten gewesen.
Der Ukraine-Krieg markiere nun eine Trendwende. Die meisten Kriegsteilnehmer gehörten einer regulären Armee an und akzeptierten die international anerkannten Normen der Kriegsführung. „Wir stellen fest, dass es auf beiden Seiten echte Bemühungen gibt, diesen Konflikt nicht völlig eskalieren zu lassen. Es gibt Vorsichtsmaßnahmen gegenüber der Zivilbevölkerung.”
Man sollte im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg in Erinnerung rufen, dass der von den USA verursachte Krieg im Irak, dessen Begründung eine Lüge war, einer Untersuchung der Medizinfachzeitschrift The Lancet namens „Mortality after the 2003 invasion of Iraq: a cross-sectional cluster sample survey“ zufolge ungefähr 655.000 Todesopfer produzierte (innerhalb von drei Jahren Krieg und Besatzungszeit).
Das Bundeswehr-Journal berichtete im März 2015: „Die Gesamtzahl der Todesopfer der Kriege und Kriegshandlungen im Irak, in Afghanistan und in Pakistan wird von der Öffentlichkeit erheblich unterschätzt. Sie liegt bei weit über einer Million Toten. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung, die am 19. März zeitgleich in Berlin, Washington und Ottawa veröffentlicht wurde. Die deutsche, die amerikanische und die kanadische Sektion der Vereinigung ‚Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges’ (International Physicians for the Prevention of Nuclear War, IPPNW) präsentierten die erschreckenden Ergebnisse an diesem Donnerstag – zwölf Jahre nach Beginn des Irakkrieges”.
Das lass’ ich mal so stehen.
Also offenbar ist der Ukrainekonflikt nicht so gefährlich für Zivilisten wie alle Vorgängerkriege der vergangenen hundert Jahre. Das ist natürlich erfreulich, denn was mich am meisten an diesem Krieg stört, ist, dass dort zwei ursprüngliche Brudervölker aufeinander schießen, also Weiße Weiße töten. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich wollte, Weiße mögen Schwarze oder Schwarze Asiaten töten, es ist mir lediglich ein kleines bisschen egaler, wenn andere, fernere Ethnien aufeinander einschlagen, gerade mit Blick auf die demographische Entwicklung des Planeten. Weiße haben im 20. Jahrhundert zur Genüge Weiße getötet, inzwischen sind die Weißen eine allenthalben schrumpfende, auf dem Rückzug befindliche, vergreisende, von ihren globalistischen Eliten der Verdrängung und Vermischung bzw. dem Replacement anheimgestellte Rasse – und obendrein die offiziell einzige, gegen die es keinen Rassismus geben kann, obwohl, wenn man mal auf 50 Jahre extrapoliert, der Rassismus gegen Weiße von allen Rassismen der mit der größten Zukunft sein dürfte. Die Weißen sollten zusammenhalten, wenn sie in einer zunehmend dunkelhäutigeren Menschheitsmasse überleben wollen.
Falls übrigens jemand Anstoß nimmt an meiner moralisch einwandfreien und von Jesus über Mohammed bis zum Dalai Lama gedeckten Aussage, dass mich der Tod ethnisch Ähnlicher ein kleines bisschen mehr inkommodiere als jener von, sagen wir: Klingonen oder Assassinen, darf ich versichern, dass die Woken und noch die Wokesten in dieser Frage erhebliche Unterschiede machen, denn sie erheben zwar ein groß’ Geschrei, wenn ein weißer Polizist einen Schwarzen tötet, aber man hört keinen Mucks von ihnen, wenn, was in den USA die Regel ist, Schwarze andere Schwarze töten, erst recht nicht, wenn sie Weiße töten, und wenn in Afrika ganze Schwarzen-Dörfer von schwarzen Banden, meistens Moslems, ausgemordet werden, interessiert das die woken Heuchler nicht die Bohne. Denn von denen ist ja nichts zu holen, weder moralisch noch finanziell.