5. September 2022

Der Müns­te­ra­ner Tot­schlags­fall nimmt womög­lich einen – etwas – ande­ren Farb­ton des Regen­bo­gen­spek­trums an. Der exx­press mel­det:

An die Stel­le des wei­ßen, hete­ro­nor­ma­ti­ven, Homo­se­xu­el­le, Tran­sen und Que­e­re has­sen­den Cis-Man­nes als Täter, den das Kom­men­ta­ri­at und der woke Twit­ter­mob ersehn­ten und sich her­bei­geil­ten, tritt also ein schwu­ler Mos­lem, den das gif­ti­ge Gemisch aus Tra­di­ti­on und Reli­gi­on dazu nötigt, sei­ne Anony­mi­tät not­falls mit Gewalt durch­zu­set­zen (ich will der Regen­bo­gen-Com­mu­ni­ty kei­nes­wegs Ungif­tig­keit beschei­ni­gen). Der Täter hat also zwei dicke Dis­kri­mie­rungs­plus­punk­te in sei­ner Kaderakte.

Aber die nicht eben freie, wenn­gleich frei asso­zi­ie­ren­de Qua­li­täts­pro­vinz­pres­se ist in punc­to Ursa­chen­for­schung auf dem Qui­vi­ve:

Putin, des­sen Schuld am Extrem­wet­ter prak­tisch unstrit­tig ist, hat Mer­kel gezwun­gen, so vie­le Mos­lems ins Land zu las­sen, dass es hin und wie­der ganz zwangs­läu­fig zu „Ver­wer­fun­gen” (Yascha Mounk) kom­men muss. Die Schuld des Kreml-Dik­ta­tors an Ehren­mor­den, Zwangs­be­schnei­dun­gen und den „Schei­dun­gen auf afgha­nisch” wird der­zeit von ver­dien­ten Medi­en­schaf­fen­den recherchiert.

PS vom 7. Sep­tem­ber: Freund ***, Jour­na­list, teilt mit, dass sich die Ver­si­on, der Täter sei selbst homo­se­xu­ell, nach Poli­zei­an­ga­ben nicht bestä­tigt habe.

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Apro­pos. In Ber­lin ereig­ne­te sich der­weil ein wei­te­res gefun­de­nes Fres­sen für ras­sis­ti­sche Hetzer.

Wenn ein „Mann” eine Frau öffent­lich­keits­wirk­sam mit einer Axt oder wahl­wei­se einem Mes­ser tötet, ist der Täter oft­mals ein sich als Afgha­ne aus­ge­ben­der bio­deut­scher Chem­nit­zer, in die­sem Fall han­delt es sich indes um eine Orts­kraft aus dem Koso­vo. Womög­lich war es eine Bezie­hungs­tat, kon­kre­ter: eine bezie­hungs­be­en­den­de Tat. Es mag aber auch sein, dass sich der Mann nur nicht hin­rei­chend „in unse­ren Sozi­al­sys­te­men zu Hau­se füh­len” (Kat­rin Göring-Eckardt) konn­te und auf sei­ne Not­la­ge auf­merk­sam machen wollte.

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Schau an, Mer­kels jour­na­lis­ti­sche Darm­flo­ra ist ins apar­te­re Rek­tum der Völ­ker­recht­le­rin der Her­zen hin­über­ge­wach­sen. Nennt sich wohl Wirtswechsel.

„Der Kreml jagt Anna­le­na”, das wäre Stoff für einen Fan­ta­sy-Drei­tei­ler („Eine uner­war­te­te diplo­ma­ti­sche Rei­se”, „Wla­di­mirs Ein­öde”, „Die Schlacht der fünf Hackerheere”).

Davon abge­se­hen, dass bei Alex­an­der Gau­land ein ein­zi­ges Wort reich­te, um ihn für immer zur Unper­son zu erklä­ren, wobei kein Wahr­heits- und Qua­li­täts­jour­na­list je for­der­te, es in irgend­ei­nen Zusam­men­hang zu stel­len, davon abge­se­hen, dass Baer­bock die­sen Satz ent­we­der gesagt hat oder nicht – sie hat ihn gesagt –, und es völ­lig irrele­vant ist, was „Putins Pro­pa­gan­dis­ten” par­al­lel dazu ansta­cheln (sind das, neben­bei, die­sel­ben „rus­si­schen Hacker”, die Trump zum Wahl­sieg ver­hol­fen haben?), davon abge­se­hen, dass ich den Ter­mi­nus „Demo­kra­tie” ohne iro­ni­schen Unter­ton weder hören noch aus­spre­chen mag, weil ich weiß, dass es hie­nie­den weder ein wirk­lich demo­kra­ti­sches Land noch einen ein­zi­gen wirk­lich demo­kra­tisch emp­fin­den­den Men­schen gibt, von all dem abge­se­hen besteht der eigent­li­che Witz dar­in, dass Anna­le­na B. eine Nicht­de­mo­kra­tin reins­ten Frucht­was­sers ist, wie alle ande­ren Glo­ba­lis­ten auch, dass der Demos, der deut­sche Demos, ihr gleich­gül­tig, suspekt, allen­falls als Melk­kuh ver­wend­bar erscheint, dass die Außen­amts­lei­te­rin eben zu jenen „Fein­den der Demo­kra­tie” gehört, denen der FAZ-Hof­schrei­ber sein Hui-buh! entgegenmiaut.

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Schaut her, FAZ­kes, so lako­nisch erle­digt eine ech­te Hal­tungs­jour­na­lis­tin, die sich als Regie­rungs­spre­che­rin – Han­feld, das wird nix mehr! – andie­nen möch­te, die­sen Job:

Wuss­ten Sie schon, dass man in Putins Dik­ta­tur allein wegen Regie­rungs­kri­tik im Knast lan­den kann? Und was Regie­rungs­kri­tik ist – „делегитимация” –, ent­schei­det dort natür­lich die Regierung.

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Die Kli­ma­ho­sen­schei­ßer haben einen neu­en Begriff erfunden.

Das „Petro-Männ­chen” hat übri­gens nichts zu tun mit dem cuba­nisch-his­pa­ni­schen Petro­le­ro, einem wei­ßen Mann, der gern schwar­ze Frau­en mau­selt. Wobei es einen sol­chen bra­ven Mann natur­ge­mäß eher erfreut als ängs­tigt, wenn die Tem­pe­ra­tu­ren ein klei­nes biss­chen steigen.

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Kein Tag ohne Corona.

Putins Trol­le, sagen Exper­ten aus den Medi­en, könn­ten auch hin­ter den feind­lich-nega­ti­ven Gerüch­ten über die Neben­wir­kun­gen der in ihren Haupt­wir­kun­gen unstrit­ti­gen sozia­lis­ti­schen Schutz­imp­fung gegen das Virus stecken.

Gehen Sie wei­ter! Hier gibt es nichts zu sehen!

Hier auch nicht.

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Für die Annalen.

Kari­ne Jean-Pierre, Spre­che­rin der US-Regie­rung, erklär­te 75 Mil­lio­nen Ame­ri­ka­ner zur „Bedro­hung der Demo­kra­tie“. Bei einer Pres­se­kon­fe­renz im Wei­ßen Haus sag­te sie, dass Ame­ri­ka­ner, die für Donald Trump gestimmt haben, „eine Bedro­hung für unse­re Demo­kra­tie, unse­re Frei­heit, unse­re Rech­te“ seien.

Carlson Tucker (Fox News) repli­zier­te: „Die heu­ti­ge Bot­schaft von Joe Biden lau­tet, dass 75 Mil­lio­nen Ame­ri­ka­ner Nazis sind. Die heu­ti­ge Rede in Phil­adel­phia wird nicht als Wahl­kampf­ver­an­stal­tung ein­ge­stuft, dies ist eine Ver­an­stal­tung des Wei­ßen Hau­ses, mit ande­ren Wor­ten, was Joe Biden gera­de gesagt hat, ist die offi­zi­el­le Posi­ti­on der gesam­ten Exe­ku­ti­ve, ein­schließ­lich des Jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums, ver­schie­de­ner Geheim­diens­te und der U.S. Militär.”

Die Bol­sche­wo­ken wer­den Lager brauchen.

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Noch zum Vorigen.

Aus der Zeit­schrift Rent­ne­ri­sches Akrüt­zel von Bernd Zeller.

Da mich nach dem Pod­cast mit Zel­ler eini­ge Leser frag­ten, was es mit die­ser Gazet­te auf sich habe: Sie erscheint laut Impres­sum bzw. Her­aus­ge­ber „so drei­wö­chent­lich wie mög­lich” und lan­det tat­säch­lich gra­tis in den Brief­käs­ten Tau­sen­der Jena­er (Jenen­ser? Jenen­se­ri­scher?) Pen­sio­nä­re, aus­ge­tra­gen vom Ver­fas­ser höchts­de­ro („das meis­te tra­ge ich tat­säch­lich selbst aus, man sieht mir die Kon­di­ti­on nicht an, aber es geht”). Und die Finan­zie­rung – das woll­ten die Leser eben­falls wis­sen – läuft laut Zel­ler so, dass „mal dadurch ein Bild ver­kauft” oder er gebucht wer­de; vor einem Jahr habe die ört­li­che Kan­di­da­tin der Frei­en Wäh­ler im Blatt gewor­ben, das habe die Druck­kos­ten ein­ge­spielt. „Also die Finan­zie­rung läuft etwa so wie die Ener­gie­wen­de, über Einsparungen.”

 

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