– In Deutschland herrscht keine Meinungsfreiheit!
– Verbreiten Sie schon wieder Lügen? Wollen Sie noch mal gesperrt werden?
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Vor 35 Jahren – ich vergnügte mich damals bei der Nationalen Volksarmee in einem Kaff am Oderhaff – erklärte mir eine Freundin in einem umständlichen Brief, dass sie neuerdings mit einer Frau zusammen lebe, weil sie eben von jener Artung sei, für welche der Name einer griechischen Insel Pate stünde; falls mich das so sehr befremde, dass unsere Freundschaft darunter leide, würde sie das zugleich verstehen und bedauern, aber egal wie ich reagierte, sie müsse es mir einfach mitteilen. Ich antwortete sogleich, dass ich das durchaus tolerieren könne, ich würde nur gern mal zuschauen.… – das antwortete ich natürlich nicht. Als ein irgendwie seit jeher liberaler Mensch – im Sinne der Liberalität, nicht des Liberalismus – verstand ich zunächst gar nicht, was die Gute von mir wollte. Es ging mich ja nicht im Geringsten etwas an, mit wem sie aus welchen Gründen zusammenlebte, Eifersucht kam auch nicht ins Spiel – sie war der robuste Typ Mädel, der mit den Jungs balgte oder Fußball spielte –, also was sollte das?
Seitdem ich mich erinnern kann, hat es mich abgestoßen, wenn Kollektive abweichende Einzelne stigmatisierten und ihre Lebensweise mit Zwang zu korrigieren versuchten. Was ich mir nicht vorzustellen vermochte, war die vergleichsweise närrische Tatsache, dass einmal der umgekehrte Fall eintreten könnte. Heute würde der Absender eines solchen Briefes einen ganz anderen Ton anschlagen, nicht um Anerkennung werben, sondern sie, ggfs. unter der Ableierung hypermoralischer Argumente, fordern, und, wenn es ein echter Woker (m/w/d) wäre, seine Lebensart für vorbildlich, ja für heilig erklären und den ganzen Sermon mit einer Schuldzuweisung bzw. Wiedergutmachungsklage an die Mehrheitsgesellschaft beschließen.
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Ich nehme in aller Form zur Kenntnis, dass zahlreiche Gymnasiasten in der alten Bundesrepublik ihren Homer tatsächlich noch im Original gelesen haben; Sie brauchen mir nicht mehr zu schreiben; meine Bemerkung über den Weg vom Hexameter zur Comic-Sprechblase war ohnehin cum grano salis gemeint.
Noch dazu:
„Moin aus Norddeutschland, Herr Klonovsky, Sie schrieben über große Literatur, Odyssee etc. Kleine Anmerkung: Zu der Zeit hatten wir Professoren an den Schulen, bis in die 90er Jahre noch Doktoren (die als Naturwissenschaftler keine Stelle fanden). Dann häufig geistfreie Lehrer und eine immer mehr überbordende Bürokratie der Schulministerien. Und heute sind wir bei Quereinsteigern. In Berlin schon 44 Prozent. Wobei es auch egal ist, denn etliche Berliner Schulen haben ja keine deutschen Kinder mehr. Also Kinder von Menschen, die schon länger hier leben.
Da ich in *** die Waldorfschule mit aufgebaut habe, ein kleiner Hinweis: R. Steiner wollte gerne Quereinsteiger haben, die unterrichten. Sie sollten aus dem Leben berichten, einige Zeit, und denn wieder gehen. Nur heute sind wir bei einem geistigen Niveau, das, ja das … tja. ‚Fischstäbchen schwimmen eckig durchs Wasser’, 7. Klasse. ‚Adenauer war der erste Präsident der DDR.’ Als Aushilfe an einer modernen Gesamtschule erlebt.”
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Schau an, englische Zeitungen entschuldigen sich bei den lateral thinkers.
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Mit gehässigen Suggestivfragen drängeln sich Schwurbler in den Vordergrund.
(Link)
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Es liegt eine Studie zur Übersterblichkeit in ’schland für die Pandemiejahre vor.
Während es 2020 keine nennenswerte Übersterblichkeit gab, kam es 2021 zu einer massiven Übersterblichkeit.
„Die Autoren weisen bei jungen Altersgruppen ab April 2021 eine sehr deutliche monatliche Übersterblichkeit nach, die erst wieder 2022 nachließ. Dieser Anstieg ist auch bei den Totgeburten zu sehen. Bei den 60- bis 79-Jährigen gab es schon ab Anfang 2021 eine starke Übersterblichkeit, die bis heute mit gewissen Schwankungen anhält. Dies ist die Altersgruppe mit der massivsten Durchimpfungs- und Boosterquote.
Die Autoren sagen deutlich, dass es 2020 keine nennenswerte Übersterblichkeit gab. Die extrem deutliche Übersterblichkeit ab April 2021 (bei den Ü60 ab Januar), die sich je nach Referenzsterbetafel und Annahmen zum Langlebigkeitstrend für 2021 auf 25 bis 45 Tausend aufsummiert, erklären die Autoren nicht.
Die Übersterblichkeit lässt sich jedenfalls durch COVID nicht erklären. Erstens dürfte im Januar 2021 bereits die Herdenimmunität erreicht worden sein, zweitens ist die Infection Fatality Rate des Erregers SARS-CoV‑2 viel zu gering, um eine Übersterblichkeit junger Menschen in dem beobachteten Ausmaß zu erklären – bei den unter 60-Jährigen ist die IFR unter 1 zu 5.000 und fällt dann mit sinkendem Alter weiter ab; junge Menschen zeigen keine Sterblichkeit durch das Virus.
Als einziger Faktor, der das Phänomen erklären kann, kommt meines Erachtens die Impfkampagne infrage. Die Autoren lassen diese Frage offen.”
Weiter auf achgut.
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Ein meinerseits letztes Wort zur Maskentragerei. Anlass ist eine Zuschrift.
„Hier, im UK”, schreibt Leser ***, sei das „keine Frage. Manche tragen sie, manche nicht. Putzig deutsch ist es, wenn man in gewissen Kreisen dem Maskenträger weniger Individualität zumisst, als dem im Gleichschritt marschierenden Maskenverweigerer – Gottchen, wie aufmüpfig! Wenn die ‚Deutsch_innen’ Ende 50 Masken im Zug tragen wollen, so what? Sie haben dem mutigen Leser bestimmt ein Heldensternchen auf den maskenlosen Mund geklebt. Masken helfen sowieso nicht. Die lassen alles durch. Bei Ihrer nächsten OP werden Sie bestimmt Ihren maskierten, staatsgläubigen Chirurgen scharf kritisieren, was?”
Also: Ich habe von Anfang an geschrieben, dass eine Maske zwar nicht übermäßig schützt, aber eben doch mehr als keine Maske. Das war übrigens eine Variation der Aussage, dass Zäune womöglich keine Menschen aufhalten, aber eben mehr als keine Zäune. Ich habe mich lustig gemacht über Leute, die Masken im Freien tragen oder sich fünf Sitzreihen weiter im Zug darüber aufregen, dass ich meine nicht korrekt über die Nase gezogen habe. (Glauben die im Ernst, ich atme durch so einen Lappen?)
Was ist der Sinn einer Maske? Sie kann weder verhindern, dass die Atemluft austritt, noch vermag sie die Viren herauszufiltern, dafür sind die viel zu winzig. Wenn das Ding wirkt, dann nur gegen direkte Tröpfchenübertragung. Deswegen trägt sie der Chirurg, der am offenen Körper arbeitet; der Vergleich mit ihm hinkt noch mehr als Luxemburg und Goebbels zusammen. Aber: Wovor soll die Maske derzeit eigentlich schützen? Und wen? Je mehr Menschen sich mit der harmlosen Omikronvariante anstecken, desto besser für die Herdenimmunität. Im Übrigen sind die psychosozialen Nebenwirkungen der Maske nicht unerheblich, speziell bei Kindern, und bei vielen Zeitgenossen spielt das Immunsystem verrückt (was zeigt, dass die Dinger doch eine gewisse Wirkung haben).
Die Maske schützt nicht (bzw. wenig, jedenfalls nicht verlässlich) vor dem Virus, aber vor staatlichen Repressionen. Vermittels der Maske wird das öffentliche Hysterielevel künstlich hochgehalten. Sie ist ein staatliches Gängelungs- bzw. Disziplinierungsinstrument, eine Variante des in Deutschland unter jedem Regime so beliebten Maulkorbs. Das wäre sie sofort nicht mehr, wenn die Verpflichtung des Tragens entfiele. Soll doch jeder selbst entscheiden, ob er dieses Gorgoneions bedarf. Altenheime, Intensivstationen etc. können eine Maskenpflicht per Hausordnung durchsetzen.
Ganz am Ende: Bei den im „Gleichschritt marschierenden Maskenverweigerer” handelt es sich nicht zufällig um eine durch Sauerstoffunterzufuhr als Folge zu langen Maskentragens erzeugte Halluzination?
PS: Leser weisen mich zwei wissenschaftliche Studien hin, die zu dem Ergebnis kommen, dass das Tragen einer Maske auch bei operierenden Chirurgen wirkungslos und also überflüssig sei.
Die eine aus dem Jahr 1991, veröffentlicht im World Journal of Surgery:
„It has never been shown that wearing surgical face masks decreases postoperative wound infections. On the contrary, a 50% decrease has been reported after omitting face masks. (…) These results indicate that the use of face masks might be reconsidered. Masks may be used to protect the operating team from drops of infected blood and from airborne infections, but have not been proven to protect the patient operated by a healthy operating team.”
Es wurde nie gezeigt, dass das Tragen von chirurgischen Gesichtsmasken postoperative Wundinfektionen verringert. Im Gegenteil, es wurde ein Rückgang um 50 % nach dem Weglassen von Gesichtsmasken gemeldet. (…) Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verwendung von Gesichtsmasken überdacht werden könnte. Masken können zum Schutz des Operationsteams vor infizierten Blutstropfen und vor Infektionen durch die Luft verwendet werden, es wurde jedoch nicht nachgewiesen, dass sie den von einem gesunden Operationsteam operierten Patienten schützen.”
Die andere stammt aus dem Jahr 1981, erschienen in den Annals of the Royal College of Surgeons of England, und kommt zu dem Resümee: „No masks were worn in one operating theatre for 6 months. There was no increase in the incidence of wound infection.”
Leser *** schreibt: „Diese Studie konnte nie widerlegt werden, wenn in Studien eine Wirksamkeit ’nachgewiesen’ wurde, dann immer nur unter Laborbedingungen, niemals in der Praxis.”
Diese Dinger sind also nicht nur Maulkorb-Substitute, sondern so etwas wie mentale Schnuller.
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Immer bessere Technologien lassen derweil die Welt ergrünen. Nach der Mehlwürmer-Vorspeise und dem Heuschrecken-Hauptgang …
… folgen bald die Desserts aus den Flügeln pensionierter Windräder.
Bon appétit!
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Aus der Reihe: Woker Kindesmissbrauch.
Mit Käfern und Mehlwürmern wäre das nicht passiert.
Woker Kindesmissbrauch, Fortsetzung.
In zwanzig Jahren, wenn ein Drittel der Geschlechtsumgewandelten sich umgebracht hat, das zweite Drittel in psychiatrischer Behandlung ist und das dritte Drittel Stammpublikum bei plastischen Chirurgen, werden alle behaupten, das hätten sie schon immer gesagt.
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„Schweden wird sich ändern, und zwar drastisch, und wisst ihr was: ich freu’ mich drauf!”
(Apokryph, einer schwedenfeindlichen deutschen Politikerin zugeschrieben)
(Link)
Leider dauert es noch ein bisschen, bis solche Bilder auch aus jenen Wohngegenden kommen, in denen zumindest das Fußvolk der Meinungsführer sitzt.
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Der Journalist Hannes Stein, der Trumps Machtergreifung mit seiner Familie in einem Versteck überlebt hat, bangt mit Fug und Recht um die Zukunft seiner Wahlheimat.
Dabei regieren sie doch längst.
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Da ich soeben meine vierbändige Dokumentation des Hitler-Prozesses von 1924 auf Nimmerwiedersehen zur Post getragen habe, will ich doch einen Passus daraus – der Dialog ereignete sich am 24. Verhandlungstag – in den Acta festhalten.
Vorsitzender: „Herr Hitler, es geht zu weit, dass Sie hier im Sitzungssaal Ebert, Scheidemann und Genossen des Hochverrats und Landesverrats bezichtigen!”
Hitler: „Meine hohen Herren, ich habe gehofft, dass es dereinst ein Staatsanwalt tut.”
Da gibt es jetzt für Spinner genug zu interpretieren.