Kulturgeschichte ist Schönheitsmangelkompensationsgeschichte.
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Ich finde Kritik an mir übrigens menschenverachtend.
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Freund ***, Jurist, meint, wenn heute eine gesetzgebende Versammlung zusammenträte, um das Grundgesetz durch eine Verfassung zu ersetzen, würde diese Verfassung die jüngsten grundgesetzwidrigen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts unter dem Merkel-Protegé Harbarth vollständig übernehmen: Ein ethnisch-kulturelles, durch Abstammung verbundenes deutsches Volk als Souverän verschwände, an seine Stelle träte das Staatsvolk; der Klimaschutz würde zum Staatsziel erhoben, Mulitikulturalismus und Antirassismus desgleichen, fußend auf Art. 1 GG, der selbstverständlich bestehen bliebe, während die Grundrechte den Vorbehalten Klimarettung, Menschenwürde (Nichtdeutscher) und Gesundheitsschutz unterlägen.
Denn aus welchen Personen, fragt ***, würde sich diese gesetzgebende Versammlung zusammensetzen?
Mit anderen Worten: Ich könnte meine Bude eigentlich dichtmachen. Aber als ein in der Geschichte viertelwegs Bewanderter weiß ich, dass man durch schieres Extrapolieren nicht jene Zukunft beschreibt, die sich dann tatsächlich einstellt. Außerdem: Jede Zeit hat ihre Chronisten.
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Hitler hätte es sich gewünscht, dass die Germanen, statt der christlichen Mitleidsreligion zu erliegen, vom kriegerischen Islam missioniert worden wären: „Hätten wir viel eher noch den Mohammedanismus übernommen, diese Lehre der Belohnung des Heldentums: Der Kämpfer allein hat den siebenten Himmel! Die Germanen hätten die Welt damit erobert, nur durch das Christentum sind wir davon abgehalten worden.”*
Merkel, die in der Geschichte der dritten Ausbreitung des Islam nach Europa eine bedeutendere Rolle spielt als jeder andere Politiker, auch eine bedeutendere als der IS, und nach ihr Rot-Grün realisieren den Führerwunsch zumindest in Teilen, wobei die Kämpfersubstanz eher importiert werden muss. Auch die Meinung, die der späte Hitler vom deutschen Volk hatte, dürfte jener von Gevatter Habeck nicht unähnlich sein. Insofern wäre der Führer a posteriori, nachdem ihn das deutsche Volk so enttäuscht hat, die meisten Germanenkrieger unter der Erde liegen und ihre Nachfahren mit der Entdeckung ihrer weiblichen Seite beschäftigt sind, sicherlich einverstanden mit einer mählichen Orientalisierung Deutschlands.
(* Zitiert nach: Heinrich Heims/Werner Jochmann: Adolf Hitler. Monologe im Führerhauptquartier 1941–44, Hamburg 1980, S. 370.)
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Wenn Satire (Bernd Zeller) …
… Wirklichkeit wird:
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Straße für Straße, Schule für Schule, Schwimmbad für Schwimmbad, Stadtbezirk für Stadtbezirk.…
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War es nicht so, dass bei Culloden die knappe Hälfte Röcke trug?
Kernsatz: Die Umcodierer fordern, „Skelette nicht mehr als männlich oder weiblich zu kategorisieren, weil man nicht sicher sein könne, wie die Menschen sich selbst identifiziert hätten”.
Wenn erst einmal alles ins Rutschen gekommen ist, geht es immer schneller bergab. Wir sehen einer Zivilisation beim Verrücktwerden zu.
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Am selben Tag, als mir ein Leser das größenwahnsinnige Statement einer freiberuflichen Übergeschnappten zuschickte…
…, machte mich ein anderer Leser auf ein Interview auf der Webseite Multipolar aufmerksam:
Die darin ausgebreitete These lautet grob zusammengefasst: Eine Welt ohne russischen Einfluss sei das Ziel der US-amerikanischen Politik, wobei sich die Amerikaner allerdings weniger um die Macht russischer Rohstoffe und russischer Atomwaffen scherten, sondern um die russische Renitenz bzw. Resistenz gegen die Übernahme der amerikanisch geprägten Welteinheitskultur.
Im 20. Jahrhundert sei die Weltkultur in die Richtung einer zunehmend synthetischen Kultur industrialiert und zentralisiert worden. Inzwischen existierten Techniken der Massenformierung des Bewusstseins, die noch vor kurzem unvorstellbar gewesen seien. Durch das Internet, die Technologie des Dataminings, verbunden mit künstlicher Intelligenz sei es erstmals möglich geworden, Propaganda auf bestimmte Zielgruppen und psychologische Typen zuzuschneiden und die Wertorientierung zukünftiger Generationen fundamental zu beeinflussen. Das bedeute, „dass die Großmächte heute sich nicht mehr nur um Bodenschätze und geografische Räume streiten, sondern auch zunehmend um diese Möglichkeiten der Massenformierung des Weltbewusstseins”.
Die europäische Kultur sei im Gegensatz zur chinesischen in der Lage gewesen, in andere Kulturen einzudringen, sie auf sich auszurichten und ihre eigenen Ideen auf fremde Kulturen zu übertragen. Diese Eigenschaft sei für den Imperialismus benutzt worden, und der letzte, bislang noch weltbeherrschende kulturelle Imperialismus sei der amerikanische, geronnen in der Formel „Hollywood”. Den USA sei es gelungen, ein Weltmodell mit amerikanischem Gepräge zu stiften, das vor allem auf Europa übertragen und von den Europäern übernommen worden sei.
Russland indes verfüge über eine gewisse Souveränität, die auch eine eigene Perspektive und eigene Maßstäbe in der Kulturpolitik zulasse. Deshalb sei die Unabhängigkeit des Denkens in Russland stärker ausgeprägt als zum Beispiel in Deutschland. Es bestehe die Möglichkeit, dass Russland eine andere Interpretation der europäsischen Kultur anbiete, und das stelle für das von den USA angeführte Weltsystem eine Gefahr dar.
Das Weltsystem, das die Amerikaner entworfen haben, verdanke seine außerordentliche Stärke, ja Suggestivität der Tatsache, dass es das einzige sei. Es erscheine wie die Natur selbst. Wenn aber ein zweites Modell existiere, in einem großem Land, das sage: „Wir glauben nach wie vor, dass es nur zwei Geschlechter gibt. Wir sagen nicht Elter 1 und Elter 2, sondern das sind Mann und Frau, und Heirat gibt es nur zwischen Männern und Frauen, wir behalten die Erinnerung an unsere Geschichte und Traditionen, wir pflegen auch noch die Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Und wir wissen auch noch, dass wir vom Christentum geprägt sind und versuchen dessen Werteordnung auf die moderne Situation zu übertragen. Wir wollen das Alte mit dem Neuen versöhnen als ein Teil Europas”, dann sei plötzlich eine Vergleichbarkeit hergestellt, und bei diesem Vergleich würde das westliche Modell nicht immer positiv abschneiden.
Den Staaten der EU mangele es an Souveränität, China, Indien und Iran gehörten einem anderen Kulturkreis an und könnten die europäische Kultur nicht beeinflussen, Lateinamerika sei zu schwach und durch extreme gesellschaftliche Konflikte paralysiert. Nur Russland besitze diese Potenz. Die russische Interpretation der europäischen Kultur würde auch auf Indien einwirken, auf den Iran, die lateinamerikanischen Länder und viele andere Staaten der Welt. Es sei also verständlich, „dass die USA diese kulturelle Souveränität in Russland lieber heute als morgen ersticken möchten, so wie man eine glühende Kohle, aus der irgendwann ein Feuer entstehen könnte, schnell austreten möchte”.
Es gehe um nichts weniger als die „kulturelle Hegemonie über die Weltbevölkerung”.
Ich empfehle die Lektüre ausdrücklich.
PS. Zur abgebildeten Karte schreibt Leser ***: „Wird die Welt besser, wenn der Rest tonangebend wird? Wohl kaum. Sie wird unzivilisierter, kollektivistischer und geschmackloser werden. Keinerlei Grund, über die zunehmende Schwäche des Westens zu frohlocken.”
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Die Hildesheimer Allgemeine, „unabhängig und über(block)parteilich”, stimmt ihre Leserschaft auf den Bürgerkrieg bzw. den Krieg des Staates gegen unartige Bürger ein.
„Spaziergänger und andere Staatsfeinde…” Als in der „Ehemaligen” Gekneteter kenne ich den Ton.
Selbstverständlich steht immer ein deutscher Kommisskopp bereit, die Kampfgruppen ins Treffen zu führen (die Gegenseite ist ja gottlob waffenlos).
Die Impfung ist eine Art Intelligenztest.
Beziehungsweise Charaktertest.
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„Wenn wir nicht testen würden, wüssten wir in vielen Ländern gar nicht, dass es dieses Virus überhaupt gibt.” – „Mit der Maske hält man das Virus nicht auf.” – „Der Impfstoffentwicklungsprozess ist natürlich kompliziert, es gibt bestimmte Viren, die können sich immer weiter verändern, und die können sich schneller verändern, als wir Impfstoffe überhaupt entwickeln können.” – „Wir wissen auch, dass wir so etwas haben wie Herdenimmunität, das heißt, Viren hinterlassen eigentlich nach einer ersten Infektion im Kindesalter eine lebenslange Immunität. Die gesamte Bevölkerung ist im Prinzip immun gegen so ein Virus.”
Wer hat’s gesagt? Er.
(Hier.)
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Homosexuelle Männer haben einen einen deutlich größeren Anteil an der Errichtung der abendländischen Kultur als lesbische Frauen an ihrer Zerstörung.
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Manchmal habe ich den Eindruck, dass die in letzter Zeit gehäuft in guten, vom Steuerzahler bezahlten Positionen auftauchenden, sehr herben, meist kurzhaarigen, nahezu maskulinen Frauen eine zeitversetzte Rache für das Schicksal ihres Vorläufertypus unverheiratbare Tochter/alte Jungfer nehmen.
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Mir fiel unlängst auf: Das Vorbild für die Titelfanfare von „Star Wars” könnte Puccinis „Nell’occhio tuo profondo”, „Manon Lescaut”, Akt II, sein; gerade wenn man den Passus nicht gesungen, sondern am Ende von Akt III vom Orchester gespielt hört.
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Am 22. Juni ist der Dirigent Stefan Soltész während einer Vorstellung im Münchner Nationaltheater zusammengebrochen und gestorben. Der 73-Jährige dirigierte „Die schweigsame Frau” von Richard Strauss.
Sein Kollege Giuseppe Sinopoli erlitt am 20. April 2001, während der Aufführung von Verdis „Aida”, an der Deutschen Oper Berlin einen Herzinfarkt, an dem er kurz darauf starb.
Joseph Keilberth starb 1968 am Dirigentenpult des Münchner Nationaltheaters während einer Festspielaufführung von „Tristan und Isolde”. Ebenfalls beim „Tristan” und ebenfalls in München erlitt Felix Mottl am 21. Juni 1911 einen Zusammenbruch. Er verstarb am 2. Juli, nachdem er sich noch am 26. Juni im Krankenhaus verheiratet hatte.
Der Kapitän stirbt idealfalls auf dem Schiff, der General auf dem Feld der Ehre, und der Kapellmeister am Pult.
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„Sollte das böse Gewissen denn niemals etwas anderes sein, als eiternde Eitelkeit?”
(Thomas Mann, „Der Bajazzo”)
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Noch dazu.
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„Der Sozialismus ist der phantastische jüngere Bruder des fast abgelebten Despotismus, den er beerben will; seine Bestrebungen sind also im tiefsten Verstande reactionär. Denn er begehrt eine Fülle der Staatsgewalt, wie sie nur je der Despotismus gehabt hat, ja er überbietet alles Vergangene dadurch, dass er die förmliche Vernichtung des Individuums anstrebt: als welches ihm wie ein unberechtigter Luxus der Natur vorkommt und durch ihn in ein zweckmäßiges Organ des Gemeinwesens umgebessert werden soll. Seiner Verwandtschaft wegen erscheint er immer in der Nähe aller excessiven Machtentfaltungen, wie der alte typische Sozialist Plato am Hofe des sicilischen Tyrannen; er wünscht (und befördert unter Umständen) den cäsarischen Gewaltstaat dieses Jahrhunderts, weil er, wie gesagt, sein Erbe werden möchte. Aber selbst diese Erbschaft würde für seine Zwecke nicht ausreichen, er braucht die allerunterthänigste Niederwerfung aller Bürger vor dem unbedingten Staate, wie niemals etwas Gleiches existiert hat; und da er nicht einmal auf die alte religiöse Pietät für den Staat mehr rechnen darf, vielmehr an deren Beseitigung unwillkürlich fortwährend arbeiten muss — nämlich weil er an der Beseitigung aller bestehenden Staaten arbeitet —, so kann er sich nur auf kurze Zeiten, durch den äußersten Terrorismus, hie und da einmal auf Existenz Hoffnung machen. Deshalb bereitet er sich im Stillen zu Schreckensherrschaften vor und treibt den halb gebildeten Massen das Wort ‚Gerechtigkeit’ wie einen Nagel in den Kopf, um sie ihres Verstandes völlig zu berauben (nachdem dieser Verstand schon durch die Halbbildung sehr gelitten hat) und ihnen für das böse Spiel, das sie spielen sollen, ein gutes Gewissen zu schaffen. — Der Sozialismus kann dazu dienen, die Gefahr aller Anhäufungen von Staatsgewalt recht brutal und eindringlich zu lehren und insofern vor dem Staate selbst Misstrauen einzuflössen. Wenn seine rauhe Stimme in das Feldgeschrei ’so viel Staat wie möglich’ einfällt, so wird dieses zunächst dadurch lärmender, als je: aber bald dringt auch das entgegengesetzte mit um so größerer Kraft hervor: ’so wenig Staat wie möglich’.”
Nietzsche, „Menschliches, Allzumenschliches”, Aph. 473: „Der Sozialismus in Hinsicht auf seine Mittel” (ein – bei etwas diffuser Verwendung des Wortes „reactionär” – erstaunlich hellsichtiger Gedankengang).