Von allen religiösen Ideen die am meisten einleuchtende ist die der Erbsünde. Man muss sich nur umblicken. Oder in sich hinein.
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Was nie in Mode war, kann auch nicht aus der Mode kommen; wer nie up to date war, muss sich nicht sorgen, altmodisch zu werden.
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Als Schauspieler unter Kubrick gespielt zu haben, das ist wie Solist unter Furtwängler gewesen zu sein; das trägt über den Tod hinaus.
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Der Roman ist das Ölgemälde, das Gedicht das Aquarell, der Aphorismus die Zeichnung.
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Mit dem Impressionismus betritt die weibliche Perspektive die Malerei, nicht unbedingt zu deren Vorteil.
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Neueste Leihgabe aus der wohlsortierten Bibliothek des Bundestags.
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Gendern unterstreicht die Zweigeschlechtlichkeit. Das generische Maskulinum schlösse unendlich viele Geschlechter ein.
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„Ist es nicht sonderbar”, sagt Freund *** beim Biere, „wenn es nach den Woken und Progressiven geht, soll sich alles ständig verändern, sie wollen nichts Konstantes akzeptieren, Landesgrenzen sollen fließend sein, Geschlechtsidentitäten so wandelbar wie ethnische Zugehörigkeiten, Nationen und Völker halten sie für Konstrukte. Nur das, was sich seit Jahrmillionen ständig ändert, das Klima, das soll so bleiben, wie es ist, das wollen sie auf 1,5 Grad des globalen Jahrestemperaturdurchschnitts festnageln.”
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Es gab mal ein Buch über Manager des Titels „Nieten in Nadelstreifen”; man könnte für die Nieten auch „Konformisten”, „Wendehälse” oder „Fatzkes” einsetzen.
Jedenfalls ist es bemerkenswert, wie viele Führungskräfte – oder inzwischen eher wieder: Führungskader – aus der Wirtschaft sich finden, die der Politik, egal welcher, nach dem Munde reden.
Eben befragte das Allensbach-Institut im Auftrag von FAZ und Capital sogenannte Spitzen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, 467 an der Zahl, repräsentativ genug also. Die große Mehrheit begeistert sich für Habeck, Baerbock und die Sanktionen gegen Russland, fürchtet aber zugleich Energienotstände und erwartet einen Konjunkturabsturz. Was die ökonomische Elite betrifft, handelt es sich um das Resultat einer staatlichen Dressur des Kapitals, die sich am deutlichsten in der Ablösung der ursprünglichen Unternehmer, der wagemutigen Gründer und auf eigene Rechnung segelnden Industriekapitäne, durch glatte, biegsame, anpassungsfähige, materiell bis zur Verantwortungslosigkeit eingefettete Managertypen vom Schlage des Josef Käser aus Arnbruck, Niederbayern, manifestiert. Diese Mollusken tun alles, was ihnen Politik, Medien und der twitternde Zeitgeistmob soufflieren.
Das zeigt sich sogar an einer solchen Petitesse wie dem „Verbot” des Ballermann- und Bierzelt-Grölers „Layla” durch, ja durch wen eigentlich? Es gibt keine Instanz, die Lieder verbieten kann – in der DDR gab’s die noch –, das muss die zivilgesellschaftliche Meute übernehmen, und getreulich lassen sich windelweiche Opportunisten aus dem Wirtschaftsleben von diesen Gauklern des Zeitgeist am Nasenring herumführen, im genannten Falle zwei Münchner Festzeltwirte (es geht angeblich um Sexismus).
Oder nehmen wir das sofortige Einknicken von VW bzw. Audi gegenüber einem twitternden Linksfascho, der die Noch-Autobauer aufforderte, keine Werbung mehr auf der Webseite von Achgut zu schalten, weil dort die Coronamaßnahmen der Regierung kritisiert werden. Was für ein Lehrstück in Charakterlosigkeit und Apportierbereitschaft! Deutsche Automobilmauer lassen sich von linken Nichtsnutzen, die ihre gesamte Branche zur Hölle wünschen, dazu nötigen, sich von einem Medium zu distanzieren, das zu den wenigen industriefreundlichen in Deutschland gehört.
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Die journalistische Darmflora der Kanzlerin hat einen neuen Wirt gefunden (sich strenggenommen sozial halbwegs gerecht auf zwei verteilt).
Als ein Gebieter des wehrlosen Wortes will Robert der Abgehärtete auch im Neuschnee der woken Wirtschaftstheorie seine Spuren hinterlassen.
Vor dieser kühnen neuen Preis-Anreiz-Hypothese empfahl er sich bereits als Schöpfer einer hippen, modernen und irgendwie letztgültigen Definition von Armut – „Menschen, die weniger verdienen, als sie ausgeben” – für akademische Sekundärweihen. Im Glücksfalle wird er als ein Doktor oec. h. c. erst aus dem Wirtschaftsressort und dann womöglich aus ’schland retirieren, denn was sollte er noch in einem Land wollen, dessen Insassen er immer schon zum Kotzen fand und in dem er obendrein vier Jahre lang die Wirtschaft rettungslos ergrünen ließ?
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Die Grünen sind nicht nur im Wirtschafts- und Energierückbau fit, sondern auch bei der Bildung neuer sozialistischer Kontrollgremien.
Dass die Regierung Daten über „Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze” sammelt, wäre in einem piefigen ewiggestrigen Rechtsstaat selbst strafbar. Aber unsere Grünen sind eben hip und postorthodox.
Hin und wieder hetzt noch eine Kartoffeldame gegen den Fortschritt, aber genau dafür sind die neuen Instanzen ja da.
Auf ihrer Webseite verkünden die NRW-Grünen: „Neben der bereits gestarteten Meldestelle Antisemitismus hat nun der Aufbau von vier weiteren Meldestellen begonnen. Sie nehmen folgende Themen in den Blick: 1. Queerfeindlichkeit, 2. antimuslimischer Rassismus, 3. Antiziganismus sowie 4. anti-Schwarzer, antiasiatischer und weitere Formen von Rassismus.”
Oha, da schlummert ein Interessenskonflikt. Fällt die Verfolgung von Antisemitismus und Queerfeindlichkeit nicht zu großen Teilen unter antimuslimischen Rassismus? Aber das wird sich moderieren, wie der Wiener sagt, Hauptsache, die Staatsknete fließt. Zumal sich antisemitische und queerfeindliche Taten automatisch unter dem Label „rechts” sammeln und also rentieren.
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Es heißt, die Zahl derer, die mich für meinen seit vielen Jahren vorgetragenen Sermon über die Wiederkehr des DDR-Sozialismus belächelt haben, sinke nicht mehr; sie habe vielmehr jenes Level erreicht, auf welchem nur noch Leute übrig sind, die sich nicht mehr scheuen, auszurufen: Ja, genau, und so soll es auch sein!
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Sonst noch irgendwelche Fragen?
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„Wer hätte geglaubt”, versucht Leser ***, einen auf gute Stimmung zu machen, „dass 1989 anlässlich einiger paar verhaspelter Sätze gleich der ganze Laden zusammenbricht? Hätten Herr und Frau Ceausescu mit dem plötzlichen Eintreten des Endes Ihrer Ämter mitsamt Ihres Lebens gerechnet? Sie glaubten tatsächlich ganz fest, dass Volk jubele ihnen unter ihrem Balkon zu.
Wie wird der große Umbruch bei uns ausgehen? Wird es eine Lösung nach Sri-Lanka-Art geben? Und wer wird dann regieren? Wie mache ich mich danach als Rentner noch nützlich? Unsereins hatte es ja mit schwer erziehbaren Jugendlichen beruflich zu tun. Es liegt nahe, ein Umerziehungsprogramm für dann Ex-Regierende auszuarbeiten. Eine Nachschulung für Grüne in einem naturnahen Gebiet mit selbst erzeugtem Strom. Wichtig wäre dort das Erlernen der Grundrechenarten. Natürlich dies auch im Winter ganz CO2 frei. Stetig wird in meinem Programm ‚Wehret den Anfängen’ skandiert. Gemeint ist natürlich die Zeit des Kulturmarxismus um 1968 der Frankfurter Schule.
Könnte man es auch ‚Entgrünifzierung’ nennen?”
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Höhepunkte der Willkommenskultur, eins.
Der linke Guardian meldet (der Süddeutsche Beobachter würde das so nie tun):
Rotherham, Oxford, Halifax, Rochdale, Derby, Newcastle: immer dasselbe Muster, immer sozial depravierte Minderjährige, die von Männergruppen sexuell versklavt werden, immer pakistanische oder pakistanischstämmige oder „asiatische” Täter, immer wird deren Treiben lange von Behörden und Medien ignoriert oder vertuscht, weil niemand riskieren will, bloß wegen ein paar Dutzend oder hundert geschändeter weißer Mädels gleich als Rassist zu gelten, und immer soll sich als das eigentliche Schwein derjenige fühlen, der die Täter, für die solche Mädchen nichts als unreines, ungläubiges Fickvieh sind, bei „Nam’ und Art” nennt.
Höhepunkte der Willkommenskultur, zwei.
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Wie konnte sie meiner Aufmerksamkeit nur so lange entgehen?
Eva Vlaardingerbroek ist eine niederländische politische „Influencerin”, nur eben nicht von der üblichen Seite & Sorte; sie war zwischenzeitlich Mitglied von Thierry Baudets „Forum voor Democratie” und kandidierte vor zwei Jahren fürs Parlament.
Ich sah dieser Tage ein Interview mit ihr (auf telegram; einen Link bekomme ich nicht hin), in welchem sie die Bauernproteste in unserem Nachbarland wie folgt erklärte:
„Der wahre Grund ist, dass der niederländische Staat das Land der Bauern will. Die Bauern sind eine Gruppe der Gesellschaft, die sehr selbständig ist. Sie sind in diesem Sinne im Grunde unregierbar. Sie wissen, dass sie einen Großteil des niederländischen Landes besitzen, und es geht ihnen gut. Sie haben Vieh, sie produzieren Rindfleisch. Es ist interessant zu wissen, dass der Schwager des Ministers, der dieses Stickstoffgesetz durchgesetzt hat, der Eigentümer des niederländischen online-Supermarktes ‚Picknick’ ist. Und wer hat letztes Jahr 600 Millionen Dollar in ‚Picknick’ investiert? Bill Gates. Der Mann, der will, dass wir künstliches Fleisch essen. Mark Rutte ist sehr stark ins World Economic Forum involviert. Es ist offensichtlich, dass dieses Gesetz wieder ein Werk der globalistischen Institutionen ist. Die Uhr tickt für die ‚Agenda 2030’, für den Great reset. Diese Leute sagen: Wir haben eine Krise, und du bist derjenige, der sie zu lösen hat, indem du alle deine Rechte aufgibst. Das ist es, was hier passiert. Sie nehmen den Bauern ihr Land und ihr Eigentum weg, weil sie eine Zukunft für uns wollen, in der wir völlig abhängig vom Staat sind. Du isst Käfer, sie besitzen dein Land. Ich bin so stolz, dass die Bauern dagegen ankämpfen.”
Die achtbaren Gegen-den-Strom-Schwimmer von ScienceFiles haben sich der Sache ausführlich gewidmet.
Dass man den Brüdern und Schwestern des WEF nicht trauen darf, sollte ein Besuchern des Kleinen Eckladens geläufiger Gedanke sein.
In Kanada, wo ihre Marionette Trudeau regiert, funktioniert es, und unsere Globalisten haben es angesichts der machttektonischen Drift in den USA verdammt eilig mit der Schaffung vollendeter Tatsachen.
PS: „Sehen Sie sich den Bildschirmausschnitt bitte mal genauer an. Darin sind mindestens sechs schwere Tipp- bzw. Rechtschreibfehler. Nie im Leben ist dieser Text authentisch!”
(Leser ***)
Ob der Text authentisch ist, konnte ich nicht ermitteln; der Vorgang indes ist es.
(Quelle)
„The Government of Canada will collaborate with the World Economic Forum and partners to test emerging digital technologies and how they can improve security and the seamless flow of legitimate air travellers, with the launch of the Known Traveller Digital Identity prototype” (bereits 2018, hier).
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Der niederländische WEF-Gefolgsmann muss jetzt Erfolge beim Bauernlegen liefern. Oder den Weg Sri Lankas gehen.
Bei Gettr zeigt sich Ruttes hinreißende Landsfrau übrigens auch:
Und das vor dem Hintergrund von Pozzos „Apotheose” in Sant’Ignazio di Loyola. Ja, fa-bel-haft!
PS: Zwei Leser säen Misstrauen in die Motive der Schönen. Der eine meint, es könne sich bei ihr „womöglich um ein weiteres ‚U‑Boot’ der Societas Jesu” handeln; „der Gedanke kam mir bei dem Gettr-Bild: Hidden in plane sight (‚Wir haben die Verbindung zu Gott verloren’, wird sie zitiert).”
Das würde immerhin das Deckenfresco im Gettr-Profil erklären, doch was wäre schlimm daran? Der berühmteste aller Holländer, der göttliche Vermeer, war – womöglich – ein Kryptokatholik.
Der andere Leser verweist auf „einige Sonderbarkeiten” ihres noch erfrischend kurzen Lebensweges, „z.B. ihr überraschender Abgang bei FVD, gefolgt von der ‚Republikflucht’ nach Schweden. Dazu kommen noch diverse Dates mit führenden Köpfen der Szene, u.a. mit dem Chef der ‚Generation Nation’, dem Kollegen von Herrn Martin S. aus Wien. Mich erinnerte sie auf Anhieb auf Lauren Southern. Die war auch ‚too good to be true’ und hatte mutmaßlich Kenntnis davon, dass ihre beiden engsten Mitarbeiter als V‑Leute für die UK-NGO ‚Hope not Hate’ gearbeitet haben. Da sollten eigentlich alle Alarmglocken losgehen. Naja, zumindest ist sie hübsch und hat Chuzpe.”
Lauren Southern, hum hum. Na wenigstens vergleichen Sie die Maid nicht mit Lisa Licentia; das zwänge mich zum mannhaften Einschreiten.