Vier strafunmündige und womöglich auch traumatisierte Lauser trieben es zu Linz bei der Willkommensdankabstattung etwas zu weit.
Woher sollten sie auch wissen, dass man so etwas in Österreich allenfalls in Kellern und nicht auf Bahnhöfen tut?
Der eigentliche Skandal begann aber erst nach dem bedauerlichen Zwischenfall. (Hätte ihn ein Kopftuch verhindern können? Die einen sagen so, die anderen so.)
„Die ‚Info-Zettel’ sahen dem ÖBB-Design täuschend ähnlich – nur das bekannte entsprechende Logo fehlte.”
Es handelt sich um dieses Hetz-Schreiben.
„Leserreporterin Luiza befand sich vor Ort und war anfangs über den Infos-Zettel schockiert”, meldet die Lokalgazette. „ ‚Ich bin zutiefst enttäuscht, dass die ÖBB etwas derart Menschenfeindliches zulässt’, wütete die Heute-Leserin.” (Leserreporterin und Heute-Leserin!)
Die Pressestelle der Österreichischen Bundesbahnen habe auf Anfrage klargestellt, dass das dubiose Schreiben nicht von der Bahn stamme und stracks entfernt werde. Die Polizei ermittle mittlerweile „wegen des Verdachts auf Verhetzung”. Auch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung sei eingeschaltet.
Wenn alles gut läuft, sitzt der Urheber des Plakats längst im Knast, wenn die vier Racker ihre Sozialstunden abbrummen, und zwar sitzt er hoffentlich länger ein, als das Mädchen psychologisch betreut werden muss. Sonst erzielt die Strafe ja keine abschreckende Wirkung!