Ein Brief eines Einwanderers an den Verfasser der Acta diurna
Sehr geehrter Herr Klonovsky,
seit geraumer Zeit bin ich regelmäßiger Besucher Ihres Eckladens, wie Sie ihn zu nennen pflegen. Bisher fehlte mir der Anlass zur Kontaktaufnahme, und aufgrund des vermuteten Volumens ungefragter Zuschriften stehe ich einer natürlichen Hemmschwelle gegenüber, zwar bekannten, aber mir dennoch fremden Menschen so aus dem Nichts zu schreiben.
Wer weiß, vielleicht wird dereinst dieser Schriftkontakt Anlass genug sein, uns beide zur Besserung unserer politischen Einsicht in ein Lager einzufahren. Ich will es nicht hoffen; aber es ist auch nicht so, als sei das noch nie vorgekommen.
Wie Sie meinem Namen unschwer entnehmen können, stamme ich nicht in der 21. Generation aus dem Schwarzwald, sondern aus eher mediterranen Gefilden. Über die Verwicklungen meiner Familiengeschichte möchte ich an dieser Stelle nicht weiter philosophieren, da ich zur Befriedigung der freundlichen Neugier meiner biodeutschen Mitbürger oft genug darüber referiert habe.
Was ist hier los? Ist hier der galoppierende Wahnsinn ausgebrochen?
Völlig ratlos stand ich zunächst dem Treiben in diesem Lande gegenüber. Ich konnte die ganzen non sequiturs in den öffentlichen „Debatten”, nein, Beschwörungen, nicht verstehen. Ich konnte nicht verstehen, dass keiner verstand, dass die Behauptungen völlig sinnlos und ohne jeden logischen Zusammenhang waren.
Welche Jungschen Archetypen waren dort am Schalten und Walten, die diesen kollektiven Massenwahnsinn ausgelöst haben? Und nun nicht zum ersten Mal; man denke an die Umstellung der Energieversorgung auf das Mittelalter. Oder jetzt diese mental völlig entgleiste „Debatte” über den Dieselantrieb.
Ich schreibe Ihnen, weil ich einsam bin. Ich finde meine Betrachtungen und Einsichten nicht besonders tiefsinnig oder schwierig, aber ich kann sie mit niemandem diskutieren.
Und wissen Sie, worüber ich am traurigsten bin? Mein ganzes Leben lang habe ich mein Streben danach ausgerichtet, dereinst ein Teil der deutschen Hochkultur sein zu dürfen, die es ja angeblich gar nicht gibt. Ich studierte Physik, mit mäßigem Erfolg, aber zuende, und meine Helden waren die deutschen Physiker, und auch Richard Feynman aus New York. So wie sie wollte ich sein. So ehrbar, so fleißig, so feingeistig, so zuverlässig wie ein guter deutscher Bildungsbürger (im besseren Sinne) wollte ich immer sein.
Das zerschellte am Felsen der Realität, den die geistige Ebbe des Jahres 2015 entblößt hat.
Da lernte ich auf die harte Tour, wie zutiefst fremd mir dieser Aspekt der deutschen Seele ist, dass ich definitiv nicht Teil dieses Massenwahnsinns bin, dass mir völlig die Fähigkeit abgeht, so radikal der Wirklichkeit zu entgleiten, wie es die Deutschen tun. Nein, mein epigenetisches Erbe ist slawisch, und wir Slawen wissen und drücken es mit bitterem Sarkasmus in Witzen aus, was wir von den Oberen halten, auch wenn wir die meiste Zeit – wie der Germane an sich – brave Untertanen sind, sofern wir nicht ab und zu in Bürgerkriegen und Revolutionen das Joch gegen ein neues austauschen.
Demnach rätselte ich also jahrelang darüber, welche Kräfte hier denn bloß am Werke sein mögen. Ich kann nicht sagen, dass ich zu einem Ergebnis gekommen sei, aber ich möchte Ihnen einen Abriss über den Zwischenstand meiner Überlegungen mitteilen.
Bitte sehen Sie mir hierbei nach, dass ich das entgegen bürgerlicher Gepflogenheiten unaufgefordert tue, aber ich entschuldige mich mit meiner Einsamkeit und der Reaktion meiner Umwelt, die im übertragenen Sinne beide Hände auf die Ohren drückt und „lalalalala” ruft – noch nicht zu verwechseln mit dem Triumphträllern verhüllter Damen, mit welchem sie die Nachricht über getötete „Ungläubige” bedenken.
Da ist natürlich zum einen das christliche Erbe der Schuld, der Ursünde, und Schuldgefühle sind ein unfassbar mächtiges Mittel zur Manipulation, wie jeder Mann bestätigen können wird, der je in einer Beziehung mit einer Frau gelebt hat. Das sind mächtige kulturelle Faktoren, und selbst wenn eine Mehrheit der Deutschen abstreitet, in konventionellem Sinne gläubig oder konfessionell zu sein, so hat sich das christlich-abendländische kulturelle Erbe genau so wenig in Luft aufgelöst, wie sich die orientalischen Ideen unserer neuen Fachkräfte in Luft auflösen, mit denen wir das Zusammenleben täglich neu aushandeln sollen.
Ich hätte da ein paar Ideen, wie und mit welchen Methoden man das aushandeln könnte, aber noch ist die Zeit nicht reif, dererlei Ideen kundzutun, zumal schriftlich.
Da ist eben die tiefe Scharte des industriellen Massenmordes an den europäischen Juden, die man damit auswetzen will. So einfach ist das. Da können junge Deutsche hunderttausendmal beteuern, dass das lange her ist. Seit Hannibal mit Elefanten die Alpen überquerte, ist auch geraume Zeit vergangen, und doch erzählt man sich diese Geschichten auch heute noch. Bei den Amerikanern ist es das Schuldgefühl über die Landnahme und die Sklaverei, bei den europäischen Kolonialmächten eben die Schuld des Kolonialismus, und was die Schweden dazu reitet, Kommunisten zu sein und voller Schuld, habe ich nicht verstanden, dazu ist mir deren Kultur viel zu fremd, und sie ist mir auch egal. Ich beobachte nur die deutsche Vorliebe für Schwedenkrimis und das Verlangen, sich im kalten und dunklen Norden den Arsch abzufrieren, und nehme das achselzuckend zur Kenntnis.
Ich nahm also an, das Land sei dem Wahnsinn verfallen, manipuliert durch einen gigantischen Schuldkomplex, und wurde trotzdem nicht schlauer daraus.
Ich hatte flüchtige Bekanntschaft mit C.G. Jungs Ideen, aber mir begegnete vor einiger Zeit die Sentenz, dass, wenn man ein Verhalten so überhaupt gar nicht verstehen könne, sich die Wirkung des Verhaltens anschauen solle, um daraus auf das Motiv zu schließen.
Um es kurz zu machen: Sämtliche Maßnahmen laufen auf einen völligen Zusammenbruch aller Institutionen des Staates und der Wirtschaft hinaus.
Die Energiewirtschaft wird mutwillig zerstört.
Dann die Autoindustrie.
Der Rechtsstaat.
Die Wehrhaftigkeit unseres Staats nach innen und nach außen ist bereits zerstört. In der nächsten Amtsperiode wird IBUK vielleicht den Umstieg auf rosa Flecktarnmuster anordnen. Soll schwer im Kommen sein diesen Sommer.
Die sozialen Systeme werden durch die Einwanderung auf komplette Zerstörung getrimmt.
Die europäische Männlichkeit ist zerstört.
Das soziale Gefüge wird komplett zertrümmert.
Um einen Vorgänger des Heiko Maas zu zitieren: „… bis alles in Scherben fällt!” Nominal mag es ein anderes Ministeramt gewesen sein, aber auch jener rheinische Klumpfuß, in Wuchs und Körpergröße nicht unähnlich unserem Außenminister, hat streng darauf geachtet, dass nur ihm genehme Thesen in der Öffentlichkeit verbreitet wurden.
So rätselte ich denn jahrelang, was dieses Schmierentheater denn soll, und warum dieses Volk sich den Archetypus der verschlingenden Mutter immer wieder zu seinem Anführer wählt. Ist es wie in den „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch” des genialen Dostojewski? Dass man hier mutwillig die Scheiben einwirft, weil es einem schlichtweg zu gut geht?
Oder um C.G. Jung zu folgen: Kann es sein, dass da gar kein Wahnsinn und keine Unfähigkeit am Werke sind, sondern volle Absicht und eine folgerichtige Sequenz von Handlungen?
Kann es wahr sein, dass es demnach die volle Absicht unserer Machthaber ist, unseren Staat abzuwracken und auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen, womöglich weil sie hoffen, dass dann auf den Ruinen der europäische Staat entstehe, den sie sich herbeiphantasieren? Macht die Linke deshalb gemeinsame Sache mit dem Moslem, wie dereinst im Iran, um den Zusammenbruch des von ihnen so verhassten „Systems” voranzutreiben?
Da man bei diesem Gesinde sicher voraussetzen kann, dass sie über keinerlei Bildung verfügen, erübrigt es sich, ihnen die Frage entgegenzuschleudern, wie denn die Koalition der Kommunisten mit den Mullahs ausgegangen ist, oder wie es mit der Koalition der freien Welt mit den Mujaheddin gegen die Kommunisten ausging.
Sollte es so sein, und inzwischen habe ich immer weniger Zweifel an dieser Hypothese, so vermute ich, dass man sich einem von Papenschen Irrtum hingibt. Glaubte er zunächst, einen gewissen Kanzler an die Wand drücken zu können, so musste er sich am Ende eines Besseren belehren lassen.
Wenn es sich so verhält, wie ich es vermute, und man auf linksgrüner Seite den Moslem als nützlichen Idioten betrachtet – um mal ein Leninsches Bonmot einzuflechten –, dann befürchte ich, dass man die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat und der linksgrünen Kaderpartei ein Moment der Überraschung bevorsteht, wie ihn ein von Papen erleben durfte – wenn sie Glück haben und sie nicht das Schicksal eines Schleicher ereilt.
Diese Leute haben nicht die allergeringste Ahnung davon, mit welcher Art von Feuer sie spielen. Nicht ansatzweise. Ich merke es in den gelegentlichen Diskussionen, die sich zuweilen anbahnen, mit Personen, die sich für gebildet halten, dass dort völlige Unkenntnis und Unwissenheit über die Geschichte und das Wesen jener Ideologie vorherrscht, mit der sie sich verbünden wollen, um mit „den Nazis” fertig zu werden.
Denken wir an Orwell, der feststellte, dass nicht die Sorge um den Armen den Linken umtreibt, sondern der Hass und der Neid auf die Reichen, der ihnen das Wissen einflößt, es selber nicht geschafft zu haben. Daran muss ich immer denken, wenn ich von diesen Parasiten als „reich” tituliert werde, ich, der letzte Woche 70 Stunden malochen musste, um pünktlich seine Arbeiten abliefern zu können.
Lassen Sie sich noch gesagt sein, dass ich mich nicht grämen werde, wenn Sie meine Erörterungen der Erwiderung für unwürdig befinden, denn schließlich haben Sie mich nicht um meine Meinung gebeten. Ich jedoch verspüre Erleichterung im Wissen, meine Thesen jemandem mitgeteilt zu haben, der zumindest die Anlagen besitzt, die relative Flachheit meiner Überlegungen zu goutieren.
Es wäre für uns Europäer ein Klacks, kurzen Prozess mit diesem Ansturm zu machen, aber wir tun es nicht und wollen es nicht tun und werden es nicht tun.
Da ist ein tiefer moralischer und ideeller Bankrott am Werke, der vermutlich den Abgang Europas aus der Weltgeschichte einläuten wird. Aber auch 1942 sah es danach aus, als würden die Mächte des Bösen obsiegen.
Harren wir der Dinge, die da kommen mögen. Unerfreulich werden sie so oder so sein, egal, wie es ausgeht.
Mit freundlichen Grüßen
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Dipl.-Phys.